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Im Bereich Lesen finden Sie einen kommentierten Querschnitt von Büchern und Online-Ressourcen zur Geschichte des Kommunismus.

 

Die umfangreiche wissenschaftliche Literatur wird in der Unterkategorie Analyse gesammelt und ausgehend von wichtigen Autorinnen und Autoren sowie für die Forschung relevanten Werken laufend erweitert. Thematisch und methodisch unterschiedliche Ansätze werden berücksichtigt und inhaltlich ausgerichtete Websites vorgestellt.

Bei Quellen sind Hinweise auf Quelleneditionen und Online-Portale aufgelistet, über die der Zugriff auf Originalquellen möglich ist. Die Website kommunismusgeschichte.de stellt nur wenige Quellen selbst zur Verfügung, sondern lotst den User gezielt zu weiterführenden Portalen.

Die Biografien und Autobiografien kommunistischer Führer, Politiker und Oppositioneller werden bei Biografien eingeführt und immer in kurzen Texten angeteasert und mit Rezensionen verlinkt. Romane und Erzählungen finden Sie bei Belletristik, wo zunächst Neuerscheinungen eingepflegt werden.

Bei LiesMich! sind die Kurzrezensionen renommierter Wissenschaftler, Historiker und Journalisten versammelt, die Ihre „Lieblingsbücher“ zur Kommunismusgeschichte vorstellen. Die Rezensionen stellen neue und alte Forschungsliteratur, Biografien und Romane vor, die es immer wieder wert sind, gelesen zu werden.

 

Biografie

Walter Scheler - Die Courage des Augenblicks

Heinz Voigt

Symbolbild für den Beitrag von Heinz Voigt über den Jenenser Streikführer Walter Scheler

Vielleicht. Möglich. Was wäre geworden, wenn? An historischen Spekulationen will sich Walter Scheler (80) aus Jena 50 Jahre nach dem
17. Juni 1953 nicht beteiligen. Sein eigenes Schicksal, das untrennbar mit den Ereignissen dieses Tagen verwoben ist, lässt ihn mit Altersweisheit über die untergegangene DDR philosophieren. Dabei bewahrt er – trotz aller negativen Erfahrungen und längst gewonnener besserer Einsicht – die Erinnerung an jene Stunden der Hoffnung in seinem Herzen, die in jener Minute zerstoben war, als er von sowjetischen Soldaten in der Jenaer SED-Kreisleitung verhaftet wurde. Öffentlich artikulieren konnte er seine damalige Hoffnung erst am 17. Juni 1990, als die Mauer des Schweigens über Hintergründe und Ausmaße des Volksaufstandes durchbrochen worden war. In der Feierstunde auf dem Jenaer Markt sagte Scheler damals: »Wenn die Sowjets nicht eingegriffen hätten, wäre die deutsche Einheit schon damals
zustande gekommen. Natürlich weiß ich, dass es eine schöne Illusion war, Ulbricht konnte und durfte als Vasall Moskaus nicht fallen, aber es war an diesem Tag ein wunderbares Gefühl.«

Lesen Sie hier die biographische Skizze zu Walter Scheler, der am 17. Juni 1953 zu den Streikführern in Jena zählte. Autor des lesenswerten Berichts ist Heinz Voigt, der von 1996 bis 2006 die Zeitschrift "Gerbergasse 18" der Geschichtswerkstatt Jena verantwortet hat. Heinz Voigt ist 2014 im Alter von 66 Jahren verstorben. Der Beitrag erschien 2003 im Sammelband Der 17. Juni 1953. Ein Aufstand für Einheit, Recht und Freiheit. Hrsg. von Ulrich Mählert. Bonn 2003, S. 209-214. Die Nachveröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages J.H.W. Dietz Nachf. GmbH.

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Umfang der Originalausgabe

5 Druckseiten

Quelle

Walter Scheler - Die Courage des Augenblicks. Zusammengestellt von Heinz Voigt. In: Der 17. Juni 1953. Ein Aufstand für Einheit, Recht und Freiheit. Hrsg. von Ulrich Mählert. Bonn: Dietz Verlag 2003, S. 209-214

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