Roman

Atemschaukel

Herta Müller

Cover des Buches "Atemschaukel", Verlag Hanser

In ihrem Roman „Atemschaukel“ thematisiert Herta Müller das Schicksal der Siebenbürger Sachsen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die siebzehnjährige Hauptfigur Leopold Auberg wird von den einmarschierenden sowjetischen Soldaten gefangen genommen und zum Arbeitsdienst in die Sowjet-Ukraine deportiert. Im Gulag erlebt er Jahre des Hungers, der Entbehrungen und der Schikanen durch die Wächter. Die Geschichte basiert auf den Gesprächen der Autorin mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden, die zu einer fiktionalen Autobiografie verarbeitet wurden. Die Vorgeschichte Rumäniens – das sich zunächst mit Hitler verbündete und 1944 auf die Seite der Alliierten schlug – wird nur soweit erzählt, wie es für das Verständnis des Protagonisten notwendig ist. Zentral sind der Hunger, das Heimweh und die Erniedrigung der verschleppten Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben. Für ihr Werk erhielt die Autorin noch im selben Jahr der Veröffentlichung den Nobelpreis für Literatur.

Bibliografische Angabe

Herta Müller: Atemschaukel, München: Hanser 2009.