Roman

Die Selmenianer

Moische Kulbak

Buchcover

Die Selmenianer handelt von einer jüdischen Großfamilie, deren Lebenswelt durch die Russische Revolution allmählich aus den Fugen gerät. In vier Generationen leben unter anderem die Brüder Itsche, Sische, Juhde und der Außenseiter Folje, deren Frauen Gite und Malke, deren Söhne, der schlaue Falke und der lebensmüde Zalke, sowie die Töchter Tonke, Chaje und Sonja auf dem „Rebsehof“ des verstorbenen Ahnen Reb Selmele, der aus dem tiefsten Russland stammt.
Der Clan besteht aus verschiedenen bewegenden Figuren, denn alle in der Familie haben ihre Eigenheiten: Einer, dessen häufiges Seufzen wie ein Wiehern klingt, der andere, der in Ohnmacht fällt, wenn er nicht mehr weiter weiß und wieder einer, der sich von Zeit zu Zeit umbringen will, dem es aber nie gelingt. Die Familie befindet sich im Konflikt zwischen Modernisierungsverweigerung und Fortschrittsglauben und als die Selmenianer eines Tages ihren Hof verlassen müssen, ist eine alte jüdische Welt verloren gegangen.
Kulbaks Roman erschien erstmals 1971 in der Sowjetunion, allerdings zensiert. Mehr über den 1896 geborenen Autor, welcher 1937 in einem Schauprozess zum Tode verurteilt wurde, lässt sich im aufschlussreichen Nachwort von Susanne Klingenstein lesen. 

Bibliografische Angabe

Moische Kulbak: Die Selmenianer. Aus dem Jiddischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Nachwort von Susanne Klingenstein, Berlin: Die Andere Bibliothek, 1. Aufl. 2017.