Roman

Petersburg

Andrej Belyj

Cover des Buches „Petersburg“, Suhrkamp Verlag

Andrej Belyjs Roman Petersburg ist die Geschichte eines Mordanschlages, der 1905 in Petersburg geplant wird. Beleyj (1880 – 1934), einer der bedeutendsten Prosaautoren des russischen Symbolismus, veröffentlichte diesen Großstadtroman im Jahr 1913. In dessen Zentrum steht ein Vater-Sohn-Konflikt, der fragmentiert und in radikal-experimentellem Ästhetizismus erzählt wird. Die sich anbahnende Revolution wird in Petersburg nicht etwa aus politischer oder moralischer Perspektive beschrieben. Vielmehr erscheinen Streiks und Demonstrationen in Beleyjs ästhetizistischer Erzählweise als weitere Zuspitzungen großstädtischer Nervosität.

1923 kehrte Belejys nach Jahren im Ausland zurück nach Russland, wo die Zeit der Anerkennung innovativer literarischer Arbeiten vorbei war und Belyjs Werke erst geächtet und von 1940 bis 1965 verboten waren. Der Roman fand nie einen festen Platz im westlichen Kanon, wurde jedoch von Vladimir Nabokov auf eine Bestenliste neben James Joyce und Franz Kafka gestellt.
Petersburg erschien 2001 zum ersten Mal in einer ungekürzten Urfassung auf Deutsch in einer Übersetzung von Gabriele Leupold.

Bibliografische Angabe

Andrej Belyj: Petersburg – Roman in acht Kapiteln mit Prolog und Epilog. Berlin: Suhrkamp, 2005.