Roman

Sonnenfinsternis

Arthur Koestler

Buchcover "Sonnenfinsternis", Elsinor Verlag

Arthur Koestlers berühmtester Roman Sonnenfinsternis spielt thematisch auf die stalinistischen Schauprozesse der 1930er-Jahre an. Der Roman dreht sich um den ehemaligen Volkskommissar N. S. Rubaschow, der wegen angeblicher konterrevolutionärer Verbrechen in das Visier der stalinistischen Geheimpolizei gerät. Nach und nach wird der ehemalige Volkskommissar dazu gebracht, mehrere Verbrechen gegen den Staat zu gestehen. Der Koestler deckt in dem Roman die Mechanismen mit denen totalitäre und diktatorische Systeme arbeiten auf und thematisiert die Selbstverleugnung alter Revolutionäre, die Verbrechen gestehen, obwohl sie diese nie begangen hatten. Das Buch entstand 1939 in Frankreich und wurde nach seiner Veröffentlichung von den Stalinisten bekämpft. Zunächst wurde der Roman nur auf Englisch veröffentlich. Die 1946 veröffentlichte deutsche Ausgabe basiert auf einer Rückübersetzung aus der englischen Sprache, da das Originalmanuskript als verloren galt. Im Archiv der Züricher Zentralbibliothek wurde das Originalmanuskript zu Sonnenfinsternis wiedergefunden und bildet jetzt die Basis der Neuveröffentlichung. In dieser wird die dunkle und bedrohliche Atmosphäre innerhalb des Romans noch deutlicher hervorgehoben als in der deutschen Erstausgabe. Mit seinem Roman Sonnenfinsternis verfasste Koestler 1940 als Erster einen Roman, der von dem Terror und den politischen Verfolgungen unter Stalin handelt. Koestler selbst war seit 1931 Mitglied der KP, trat aber 1938 aus der Partei aus.

Bibliografische Angabe

Arthur Koestler: Sonnenfinsternis, unveränderte Neuausgabe, Coesfeld: Elsinor Verlag 2011.