Roman

Trutz

Christoph Hein

Cover des Buches "Trutz", Verlag Suhrkamp

Christoph Hein schildert in seinem Roman „Trutz“ die Lebensläufe zweier Familien: Der Professor Waldemar Gejm lehrt Mathematik und Linguistik  an der Lomonossow-Universität in Moskau. Er entwickelt seit Jahren die „Mnemotechnik“, die Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung. In Zeiten faschistischer und kommunistischer Systeme, die die Wahrheiten für ihre Bewohner bestimmen, zählt allerdings der Gehorsam, nicht die Erinnerung. Rainer Trutz wiederum kommt aus bäuerlichen Verhältnissen und sucht sein Glück im Berlin der 1920er-Jahre. Weil die Nationalsozialisten ihn verfolgen, flieht er schließlich in letzter Sekunde nach Moskau. Dort stehen er und seine Frau als Deutsche in der Sowjetunion unter Generalverdacht, nachdem Hitler mit dem „Unternehmen Barbarossa“ 1941 das Reich Stalins überfallen hatte. Gejm und Trutz geraten in die Fänge des kommunistischen Terrorapparats und finden den Tod. Mit der kalten Sachlichkeit eines Chronisten schildert Christoph Hein die Deportation und die Marter der Protagonisten im Gulag. Der Autor erzählt ebenso die Erlebnisse der Söhne von Trutz und Gejm, die sich im wiedervereinten Deutschland begegnen. Sie überlebten die stalinistische Verfolgung, während ihre Familien durch das politische System ermordet wurden.

Bibliografische Angabe

Christoph Hein: Trutz – Roman, Berlin: Suhrkamp 2017.

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