Autobiografie

Gelobtes Land. Meine Jahre in Stalins Sowjetunion

Wolfgang Ruge

Buchcover

„Gelobtes Land. Meine Jahre in Stalins Sowjetunion“ ist die posthum erschienene Autobiographie des Historikers Wolfgang Ruge. Ruge, der in einem kommunistisch geprägten Elternhaus aufwächst, verlässt Deutschland 1933 als 16-jähriger mit seiner Familie, um in die Sowjetunion auszuwandern. Neben viel Begeisterung wecken die Eindrücke im Land jedoch auch Skepsis an der Umsetzung der kommunistischen Idee in der Sowjetunion Stalins. Ein einschneidender Punkt ist der Einmarsch deutscher Truppen in die Sowjetunion 1941, seit dem die Familie als Deutsche unter dem Generalverdacht der Kollaboration mit dem faschistischen Deutschland steht. Wolfgang Ruge, sein Bruder und sein Vater geraten ins Visier der stalinistischen Säuberungen. Der Autor selbst wird an den Ural deportiert, wo er als Mitglied der sogenannten „Arbeitsmobilisierten“ den Kampf der Sowjetunion gegen den Faschismus unterstützt – was faktisch aber einer Deportation in ein Arbeitslager gleich kommt. Erst 1956 kann Wolfgang Ruge aus Russland zurückkehren. Seine Erinnerungen bereichern die Literatur, die aus den Erfahrungen in russischen Lagern entstanden ist, um einen Bericht, der die Perspektive einer großen Gruppe Verfolgter wiedergibt: diejenigen Deutschen, die vor dem faschistischen Regime flohen, um in der Sowjetunion, wo sie sich sicher gehofft hatten, wiederum zu Verfolgten zu werden.

Bibliografische Angabe

Wolfgang Ruge: Gelobtes Land. Meine Jahre in Stalins Sowjetunion, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 2012.