Biografie

Lew Kopelew. Humanist und Weltbürger

Reinhard Meier

Buchcover

Reinhard Meier zeichnet ein Portrait Lew Kopelews, dass den vielen Facetten des russischen Humanisten gerecht wird. Kopelew wird 1912 im vorrevolutionären Kiew geboren. Der überzeugte Kommunist meldet sich 1941 als Freiwilliger zur Roten Armee. Als er jedoch Kritik am brutalen Umgang mit Gefangenen äußert, gerät er ins Visier des sowjetischen Geheimdienstes und wird schließlich wegen “Propagierung des bürgerlichen Humanismus, Mitleid mit dem Feind und Untergrabung der politisch-moralischen Haltung der Truppe“ zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Auch diese Erfahrung bringt ihn nicht dazu, sich vollständig vom Sowjetkommunismus abzuwenden. Nach seiner Rehabilitierung kann er lange Jahre als Literaturwissenschaftler arbeiten. In den 1960er-Jahren beginnt Kopelew zunehmend, sich für Dissidenten wie den Physiker Andrej Sacharow und den Schriftsteller Alexander Solschenizyn sowie für den Prager Frühling einzusetzen. Das Regime reagiert mit Parteiausschluss und Schreibverbot. Während einer Deutschlandreise 1981 werden Kopelew und seine Frau schließlich ausgebürgert. Das Paar lässt sich in Köln nieder. Lew Kopelew bemüht sich Zeit seines Lebens, durch seine publizistische Arbeit zur Aussöhnung zwischen Russen und Deutschen beizutragen. 1997 stirbt er in Köln. Reinhard Meier beschreibt die Stationen von Kopelews bewegtem Leben in detaillierten Schilderungen.  
 

Bibliogrfische Angabe

Meier, Reinhard: Lew Kopelew : Humanist und Weltbürger, Darmstadt: Theiss Verlag. 2017.

Externe Links: