
Die Kommunistische Internationale
Eine Dokumentation
"Die Wandlungen des Weltkommunismus sind nicht mehr zu übersehen", schreibt der Mannheimer Historiker Hermann Weber 1966 im Vorwort zu seiner Dokumentation "Die Kommunistische Internationale". Der Konflikt zwischen Moskau und Peking mache deutlich, "welche unterschiedlichen, ja oft gegensätzlichen Formen der Kommunismus in unseren Tagen bereits angenommen hat. Auch das Verhältnis zwischen der KPdSU und den übrigen kommunistischen Parteien hat sich weitgehend geändert." Die Risse im einstmals monolithischen kommunistischen Lager veranlassen Hermann Weber zu der Frage: "Welche historischen Hintergründe führten zu dieser Entwicklung?" Damit rückt für ihn die Kommunistische Internationale (Komintern), die straffzentralisierte Organisation der kommunistischen Parteien zwischen 1919 und 1943, in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die vorliegende Arbeit sollte Mitte der 1960er Jahre mit der Tätigkeit der Komintern bekannt machen, deren eigene Aussagen hier wiedergegeben werden. Zwar gebe es auch in deutscher Sprache einige Untersuchungen über die Komintern, doch nur wenige Dokumentensammlungen dieser Organisation, vor allem fehlen die offiziellen Grundsatzerklärungen. Der vorliegende Band sollte zwei Jahrzehnte vor der schrittweisen Öffnung der sowjetischen Archive mithelfen, diese Lücke zu schließen. Die von Weber getroffene Auswahl von 50 Dokumenten vermittelt einen Querschnitt der Kominternpolitik, ihres programmatischen Denkens, revolutionären Handelns und taktischen Verhaltens, aber auch der Organisationsstruktur und der Fehleinschätzung von Situationen. Der Band erscheint 1966 im Verlag J.H.W. Dietz Nachf., der damals noch seinen Sitz in Hannover hatte.
Bibliographische Angabe
Die Kommunistische Internationale. Eine Dokumentation von Hermann Weber. Hannover: J.H.W. Dietz Nachf. GmbH, Hannover 1966, 416 Seiten