
Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Band 2
Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik
Der Wandel der KPD von einer Organisation, in der große innerparteiliche Demokratie herrschte, die aber zugleich von inneren Fraktionskämpfen zerrissen wurde, in eine disziplinierte Partei mit zentralisierter Befehlsgewalt wird in Hermann Webers 1969 erschienenen Hauptwerk "Die Wandlung des deutschen Kommunismus" nachgezeichnet. "Wie kaum ein Werk hat Die Wandlung des deutschen Kommunismus die deutschsprachige Kommunismusforschung geprägt", schreibt der Historiker Marcel Bois 2018 im Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung. "Schon bald wurde es zum Standardwerk zur Geschichte der KPD in der Weimarer Republik. Selbst wenn verschiedene Wissenschaftler deutliche Kritik an der Stalinisierungsthese übten, behält die Kernaussage Hermann Webers bis heute Gültigkeit: Die Kommunistische Partei Deutschlands verwandelte sich im Lauf der 1920er-Jahre von einer demokratischen und lebendigen in eine bürokratische und dogmatische Partei. Aus einer gleichberechtigten Partnerin der KPdSU wurde ein Instrument der sowjetischen Außenpolitik. Notwendig hierfür war ein Austausch des Führungskorps der Partei und das Herausdrängen der innerparteilichen Opposition. Nur auf Grundlage dieser Einschätzung lässt sich der Zustand der KPD in der späten Weimarer Republik plausibel erklären."
Bibliographische Angabe
Hermann Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik. Band 2. Frankfurt am Main: Europäische Verlagsanstalt, 1969, 428 S.