A Soviet Journey. A Critical Annotated Edition
1978 veröffentlichte der südafrikanische Aktivist und Schriftsteller Alex La Guma erstmals einen Bericht über seine Reise durch die Sowjetunion unter dem Titel A Soviet Journey. Bis heute ist es einer von wenigen Texten, die es Lesern erlaubt, die Perspektive eines afrikanischen Autors auf die Sowjetunion einzunehmen. Die sowjetische Staatsform spielte für südafrikanische Aktivisten wie La Guma eine wichtige Rolle in ihren Überlegungen, wie eine post-Apartheid-Gesellschaft aussehen könne. Für viele unter ihnen stellte die Sowjetunion ein Beispiel dafür, wie der Sozialismus zu einer gleichberechtigten, postkolonialen Gesellschaft führen kann. Der Reisebericht stellt ein wertvolles Zeitdokument dar, welches die Bedeutung kommunistischer Ideen für die Anti-Apartheid-Bewegung deutlich werden lässt. Bereichert wird er in der aktuellen Ausgabe durch die Einleitung von Herausgeber Christopher J. Lee. Während er den Text als solchen historisch betrachtet und kommentiert, stellt er den Lesern einen breiteren Kontext zur Verfügung, in dem La Guma als Autor und Aktivist zu verorten ist. Seine Ausführungen zu Black Atlantic sowie seine Anmerkungen zu afrikanischer Literatur und ihren globalen Vernetzungen brechen mit den oft eurozentristisch geprägten Analysen internationaler Literatur dieser Zeit und bereichern das Buch über seine EIgenschaft als Zeitdokument hinaus.
Bibliografische Angabe
Alex La Guma: A Soviet Journey. A Critical Annotated Edition. Edited by Christopher J. Lee, Lanham: Rowman & Littlefield 2017.