Fachbuch

Lenin. Der Machiavell des Ostens

Hugo Fischer

Buchcover

Über einige Probedrucke der Hanseatischen Verlagsanstalt im Jahr 1933 kam das Werk „Lenin. Der Machiavell des Ostens“ des deutschen Philosophen Hugo Fischer nicht hinaus: Angesichts der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten wurde der zum nationalrevolutionären Zirkel um Ernst Jünger gehörende Fischer genau von der akademischen Elite der Leipziger Universität beobachtet und die Veröffentlichung seines Buches vom Dekan als „einstweilig für inopportun“ eingeschätzt. Daraufhin stoppte Fischer den Druck und behielt einige wenige Buchblöcke. Einer dieser Buchblöcke ist die Druckvorlage für die 2017 erschienene Erstedition des Werks. Der von Steffen Dietzsch und Manfred Lauermann herausgegebene Band befasst sich mit Lenins Politiktheorie, der Fischer rationale Motive unterstellt, die letztendlich auf Machterringung und Machterhalt ausgerichtet waren. Fischer analysierte das System der Räte der Sowjetunion und die Politik Lenins, um die Möglichkeit einer modernen politischen Alternative zum Parlamentarismus der Weimarer Republik zu finden. Der Rezensent Heiko Christians empfiehlt die Lektüre des Bandes ausdrücklich und lobt besonders die Auseinandersetzung mit dem deutschen Politikverständnis „zwischen allen Stühlen“.

Bibliografische Angabe

Hugo Fischer: Lenin. Der Machiavell des Ostens, herausgegeben von Steffen Dietzsch und Manfred Lauermann, Berlin: Matthes & Seitz 2017.