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In der Kategorie Sehen verlinkt die Website auf audiovisuelle Angebote zum Thema Geschichte des Kommunismus.

 

Sie sind zu zweit auf der Couch und können sich nicht einigen, welchen Film sie gemeinsam schauen möchten? In der Kategorie Spielfilme finden sie Hinweise auf sowjetische Propaganda-Stummfilme aus den 1920er-Jahren genauso wie auf den actionreichen Agenten-Thriller aus Hollywood, der die Blockkonfrontation thematisiert. Diese Kategorie führt die Vielfalt filmischer Repräsentation des Kommunismus in seinen zahlreichen Facetten vor Augen.

Sie halten einen Vortrag und brauchen einen guten Start, um in das Thema einzusteigen? Unter Dokumentarfilme finden sie dafür Anregungen. Neben aktuellen Links zu Dokumentationen auf den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, stellen wir ihnen auch preisgekrönte Kleinode des Dokumentarfilms aus der langen Geschichte des Kommunismus vor.

Sie suchen filmische Quellen für eine wissenschaftliche Arbeit? Filmmaterial versammelt audiovisuelles Quellenmaterial wie beispielsweise Nachrichtenbeiträge, antikommunistische Propaganda oder Aufnahmen aus der Anfangszeit der Sowjetunion. Ergänzt werden diese Fundstücke mit Links zu Videomitschnitten von Veranstaltungen, Tutorials zur Zeitgeschichte und Politikwissenschaft oder Experteninterviews.

 

Veranstaltungsmitschnitt

Geteilte Erinnerung: Das kurze Leben des Philipp Müller

Ein Gespräch mit dem Leipziger Historiker Alfons Kenkmann

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Frontseite der querformatigen Einladungskarte. Am linken Rand steht der Titel der Veranstaltung und der Name des Referenten zu lesen, im rechten Drittel ist ein Foto von Philipp Müller, um den es in der Veranstaltung geht

Vor 70 Jahren: Essen am 11. Mai 1952. Trotz Verbot durch die Behörden versammeln sich Tausende zumeist junge Demonstranten in der Ruhr-Metropole. Sie protestieren gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Es ist die Hochzeit des Kalten Krieges. Als Mitinitiator der Kundgebung gilt der westdeutsche Ableger der SED-Jugendorganisation FDJ. Die war im Jahr zuvor von der Bundesregierung als verfassungsfeindliche Organisation verboten worden. Die Demonstranten ignorieren die Aufforderung der Polizei, sich zu zerstreuen. Es kommt zum Schlagstockeinsatz. Demonstranten antworten mit Stein- und Flaschenwürfen. Der Einsatz von Schusswaffen wird befohlen, die nicht nur zu Warnschüssen abgefeuert werden. Die Bilanz des Tages sind zwei Schwerverletzte – und der erste Demonstrationstote der noch jungen Bundesrepublik. Es ist der 21-jährige Arbeiter Philipp Müller, der auf dem Weg ins Krankenhaus seiner Schussverletzung erliegt.

Während Müller in der alten Bundesrepublik schnell in Vergessenheit gerät, wird er in der DDR über Jahrzehnte als „sozialistischer Held“ und antifaschistischer Widerstandskämpfer Namensgeber von Straßen, Plätzen, Schulen, Betrieben, Jugendclubs und Medaillen - selbst ein Trawler der DDR Fischereiflotte wurde nach ihm benannt. Wie im Brennglas exemplifizieren sich in der Person Philipp Müllers die Geschichte des Kalten Krieges sowie die im doppelten Wortsinne geteilte Erinnerungskultur des vereinten Deutschlands.

Der Leipziger Historiker und Geschichtsdidaktiker Professor Dr. Alfons Kenkmann stellte am 21. April 2022 die Ergebnisse seiner Forschungen zu Philipp Müller vor.

Laufzeit

01:01:53

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