Der Jahrestag der Revolution

Годовщина революции

Dziga Vertov, Nikolai Izvolov

Screenshot Filmplakat

“Der Jahrestag der Revolution” (russisch: Годовщина революции/Godovshchina revolutsii) von Dziga Vertov entstand im Jahr 1918 im Auftrag des sowjetischen Erziehungsministeriums. Der Film gilt als eine der ersten Dokumentationen in Spielfilmlänge, die je produziert wurden. Vertov, der damals gerade 22 Jahre alt war, montierte selbst gedrehtes sowie fremdes Filmmaterial zu einer Chronik, die die Ereignisse zwischen 1917 und 1918 darstellt. Der Film galt als verschollen – bis der Filmhistoriker Nikolai Izvolov die Einzelteile im staatlichen Filmarchiv fand und diese in mühevoller Kleinarbeit wieder zu einem Teil entsprechend Vertivs zusammensetzte. Seit 2018 ist jener wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Als der zweistündige Film in Auftrag gegeben wurde, wurden 30 Kopien erstellt und über das ganze Land verteilt. Angesichts des Mangels an Printprodukten, der durch den beginnenden Bürgerkrieg noch weiter verschärft wurde, dienten die öffentlichen Vorführungen des Films dem Zweck, die Bevölkerung über die Ereignisse der Revolution zu informieren. Der Film wurde jedoch bald durch die vielen anderen entstehenden Dokumentationen und Propagandafilme zum Thema ersetzt – vermutlich auch deswegen, weil die starke Präsenz Leo Trotzkis im Film nach dessen Parteiausschluss nicht mehr der Parteilinie entsprach. Der Debürfilm Vertovs ist ein Zeitzeugnis, der einmalige Einblicke in die Russische Revolution vermittelt.

Trailer "Der Jahrestag der Revolution"

Land, Jahr, Spieldauer

RU, 2018, 121 Min.