In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Angermeier, Heinrich
* 5.4.1884 ✝ 22.2.1945
Geboren am 5. April 1884 in Groß-Zimmern/ Hessen, Sohn einer Bauernfamilie. Schon sein Vater war Sozialist gewesen. Im Weltkrieg wurde Angermeier schwer verwundet. Er stieß 1920 zur KPD und wurde 1924 Abgeordneter des Hessischen Landtages, in dem er sich als Experte für Agrarfragen einen Namen machte. Mitglied der UB-Leitung Darmstadt. 1927 erneut in den Landtag gewählt. Nach dem Ausscheiden von Heinrich Galm (1929) verließ Angermeier als Rechter die KPD und führte sein Mandat für die KPO weiter. Auch 1931 kandidierte er (nicht gewählt) auf der Liste der KPO für die Hessischen Landtagswahlen. Er war kein hauptamtlicher Funktionär, sondern blieb stets als Landwirt tätig. 1933 verhaftet, war er über ein Jahr im KZ Osthofen. Danach wieder Landwirt in Groß-Zimmern, dort wurde er im August 1944 erneut verhaftet und ins KZ Dachau gebracht, wo Heinrich Angermeier am 22. Februar 1945 ums Leben kam.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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