In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Dantz, Wilhelm
* 21.7.1886 ✝ 28.6.1948
Geboren am 21. Juli 1886 in Hannover. Nach der Tischlerlehre in seinem Beruf tätig. Vor dem Weltkrieg Eintritt in die SPD, seit Gründung in der KPD. 1919 Vorsitzender der KPD Bremen-Hasbergen. Er gehörte 1920 zur KAP-Richtung und wurde Leiter der Allgemeinen-Arbeiter-Union. Im gleichen Jahr trennte sich Dantz wieder von der KAP und kam zur KPD zurück. 1921 war er Vorsitzender der KPD Bremen und Delegierter des VII. Parteitages in Jena, von 1921 bis 1924 Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft und Redakteur des Bremer Parteiorgans.
Im Oktober 1924 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen, aber nach der Fischer-Maslow-Ära 1925 wieder in die Partei aufgenommen, er wurde hauptamtlicher KPD-Funktionär und 1926/27 abermals Bremer Bürgerschaftsabgeordneter. Ende 1928 erneut als Rechter aus der KPD ausgeschlossen, er ging im Juni 1929 zur SPD. Als Tischler tätig, politisch trat er nicht mehr hervor. Wilhelm Dantz starb am 28. Juni 1948 in Bremen.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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