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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Grimm, Johannes (Hans)

* 7.2.1910 ✝ 1.4.1995

Geb. in Zwickau; Vater Angest.; 1917 – 26 Schulbesuch in Zwickau, anschl. Schlosserlehre u. Laborantenausbildung an der Ingenieurschule Zwickau, 1929 Abschluß als Chemotechniker; danach bis 1931 Betriebschemiker in der Taschenlampenfabrik Tabarz; externes Studium an der MLU Halle u. der Univ. Leipzig, dort 1932 Begabtenabitur; 1932 – 35 Studium der Biologie an der MLU Halle, ab 1936 an der Univ. Kiel, dort 1937 Dipl. u. 1938 Prom. mit der Arbeit »Schädelproportionen u. absolute Größe in der Primatenreihe«; ab 1937 Ass. am Anthropolog. Inst. der Univ. Breslau, zugl. Studium der Medizin, 1943 Staatsexamen u. Prom.; anschl. Truppenarzt; 1945 Internierung.

1945 – 47 Ass. an der Kinderklinik der MLU Halle; 1947 Jugendarzt beim Gesundheitsamt Halle, zugleich Lehrtätigkeit an der MLU, dort 1950 Habil. mit »Untersuchungen über die körperl. Entw. bei den Schilddrüsenvergrößerungen der jungen Mädchen« u. Berufung zum Doz. für Soziale Medizin; letztere nicht wahrgenommen, da 1951 als Doz. für Anthropol. u. Konstitutionsbiol. an die HU Berlin berufen; dort ab 1952 Prof. mit Lehrauftrag für das Fach Anthropol., 1955 kommissar. Dir. des Inst. für Anthropol., 1958 Lehrstuhlinhaber; 1951 – 59 zugl. Dir. des Inst. für Sozialhygiene an der Akad. für Sozialhygiene, Arbeitshygiene u. ärztl. Fortbildung in Berlin-Lichtenberg; 1969 Virchow Med.; Hrdlicka-Med. der Tschechoslowak. Anthropolog. Gesell.; 1975 em.; gest. in Berlin.

G.s Forschungen waren grenzüberschreitend u. breitgefächert von der histor. Anthropol. über die Entwicklungs- u. Konstitutionsanthropol. bis zum Schulgesundheitswesen sowie der Ehe- u. Sexualberatung; gehörte zu den schulenbildenden Pionieren anthropolog. Forsch. in der DDR.

Einführung in die Anthropologie. Jena 1961. H. Greil: Nachruf für H. G. In: Anthropologischer Anzeiger (1996) 54; H. Ullrich: Johannes (Hans) Grimm 1910 – 1995. In: Mitteilungen der Berliner Gesell. für Anthropologie, Ethnologie u. Urgeschichte (1995) 16.

Dieter Hoffmann

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten