In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Pielasch, Helmut
* 24.3.1917 ✝ 28.4.1986
Geb. in Gelsenkirchen; Vater Bergmann; in Lissau (Masuren) aufgew.; Volksschule; Ausbildung zum Stellmacher u. Karosseriewagenbauer, danach ein Jahr im Beruf tätig; 1936 RAD; 1938 – 41 Wehrmacht (Kavallerieregt.), zul. Ofw., 1941 Erblindung durch Kopfschuß; blindentechn. Ausbildung an der Silex-Handelsschule, bis März 1945 Heeres-FS für Verwundete, mit Abschl.
Nov. 1945 – Sept. 1953 Abt.-Ltr. für Sozialwesen beim Landratsamt Grevesmühlen; 1946 FDGB; KPD / SED; 1953/54 Dir. der Blindenanstalt Neukloster (Nachf. von Ernst Puchmüller) u. Fernstudium am IfL in Neukloster, Unterstufenlehrer; anschl. bis 1972 Hauptref. für Schwerbeschädigtenfragen im Min. für Arbeit u. Berufsausbildung bzw. im Min. für Gesundheitswesen; hatte entscheidenden Anteil an der Gründung des Blindenverb.; 1957 – 86 Präs. des Allg. Dt. Blindenverb. bzw. Blinden- u. Sehschwachen-Verb., seit 1972 hauptamtl.; ab 1958 Mitgl. des NR der NF; 1961 – 64 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1967 Prom. an der HfÖ Berlin zum Dr. rer. oec. mit einer Diss. zur berufl. Rehabil. Blinder im Bereich der materiellen Prod.; 1969 Prom. zum Dr. phil. an der KMU Leipzig mit einer Diss. zur Geschichte des dt. Blindenwesens u. des Allg. Dt. Blindenverb. von 1945 bis zur Gegenwart; 1967 – 86 Mitgl. des EK des Weltrats für die Blindenwohlfahrt u. seines Europ. Regionalkomitees, ab Mai 1972 Gen.-Sekr., ab 1979 dessen Vizepräs.; 1971 Vizepräs. des Dt. Verb. für Versehrtensport, Mitinitiator der Weltorg. des Blindensports IBSA; 1981 – 85 ihr Präs.; 1977 VVO; 1981 Louis-Braille-Medaille; gest. in Berlin.
Geschichte des Blindenwesens in Dtl. u. in der DDR. Leipzig 1972 (zus. mit M. Jaedicke); Das Recht der Sehgeschädigten in der DDR. Leipzig 1988 (Hrsg.).
Elke Reuter /
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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