In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Schwabe, Willi
* 21.3.1915 ✝ 17.7.1991
Geb. in Berlin; Eltern Opernsänger; Freistelle an der Kunstgewerbeschule Berlin; anschl. erste Rollen am Dt. Theater Berlin; 1934 – 36 priv. Schauspielunterricht, tätig an Wander- u. Gastbühnen; 1939 Wehrmacht; engl. Kriegsgefangenschaft.
Nach 1945 Engagement an Freilicht- u. Gastspielbühnen; 1947/48 am Schloßpark-Theater Berlin; 1948/49 an der Bühne der Jugend in Berlin (West); ab 1949 am Berliner Ensemble; Bühnenrollen in Jacob M. R. Lenz / Bertolt Brechts »Der Hofmeister«, Maxim Gorki/Bertolt Brechts »Die Mutter«, Sean OCaseys »Purpurstaub«, Bernard Shaws »Frau Warrens Gewerbe«, Bertolt Brechts »Galilei« u. a.; 1956 – 90 Moderator der Sendung »Willi Schwabes Rumpelkammer«, eine der beliebtesten Unterhaltungsserien des DFF (über 400 Sendungen) mit Filmausschnitten aus dem Staatl. Filmarchiv der DDR (die Sendereihe konnte aus rechtl. Gründen erst nach Übergabe des SAG-Betriebs Filmarchiv an die DDR beginnen); zugl. Chansonabende im Kabarett »Die Distel«, im Theater im Palast u. Mitw. an Tourneeprogrammen; mit Texten u. Liedern von Kurt Tucholsky, Hanns Eisler, Felix Hollaender; Mitw. in zahlr. DEFA-Filmen, u. a »Lissy« (1957, R: Konrad Wolf), »Kabale u. Liebe« (1959, R: Martin Hellberg); 1972 Kunstpreis der DDR; gest. in Berlin.
Wannst den Text nicht mehr weißt, hörst auf. In: Seydel, R. (Hrsg.): ? gelebt für alle Zeiten. Schauspieler über sich u. andere. Berlin 1978. Seydel, R.: Schauspieler. Theater – Film – Fernsehen. Berlin 1980.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de