In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Steidl, Josef (Jupp)
* 14.1.1919 ✝ 4.9.1986
Geb. in Münchhof (Eger, ČSR / Mírová, Tschechien); Vater Bergmann, Mutter Porzellanarb.; Volksschule, Bürgerschule; 1933 – 36 Ausbildung zum Automechaniker in Karlsbad; 1936 KPČ; 1936 – 38 Jugendsekr. der KPČ; 1938/39 Bergarb.; April 1939 – März 1945 Wehrmacht, Stabsgefr., Einsatz in Frankreich, Rumänien, Griechenland u. der Sowjetunion; im März 1945 desertiert; Teiln. an Kampfaktionen tschech. Partisanen; 1945/46 Bergarb. in der ČSR.
März 1946 Aussiedl. nach Thür.; 1946 KPD/ SED; 1946/47 Bahnunterhaltungsarb., Rangierer Bahnmeisterei Geußen; 1947/48 Amtsbetriebsrat Erfurt; 1948/50 Sekr. u. stellv. Vors. der IG Transport LV Erfurt; 1949 – 52 Vors. der IG Transport im Land Brandenb.; 1950 VVN; 1952 – 54 Vors. der IG Transport im Bez. Potsdam; 1954 – 61 Abt.-Ltr. für nat. Gewerkschaftsarbeit (Gewerkschaftseinheit) beim Bundesvorst. des FDGB; 1955 – 68 Mitgl. des FDGB-Bundesvorst.; 1960 – 62 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau; 1962 – 65 Ltr. der ZK-Abt. Gewerkschaften u. Sozialpol. (Nachf. von Fritz Rettmann); 1965 – 86 Ltr. der Abt. Verkehr des ZK, zuständig für verdeckte Verbindungen, Transporte zu anderen kommunist. Parteien (Nachf. von Adolf Baier); 1970 Verdienstmedaille der NVA; Erinnerungsmedaille Wladimir I. Lenin; 1970 Studium am IfG beim ZK der SED, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1972 VVO; 1979 KMO; 1984 Held der Arbeit; gest. in Berlin.
Die Verantwortung der Parteiorg. u. der Mitglieder der SED für die Arbeit in den Gewerkschaften. Berlin 1964 (mit E. Schulze u. I. Thoms).
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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