In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Stötzel, August
* 9.9.1898 ✝ 17.8.1963
Geb. in Wanne-Eickel (Westf.); Vater Bergarb.; 1915 – 29 mit Unterbrechungen Bergmann, 1924 – 29 in Herne; 1917/18 Militärdienst; 1919 Mitbegr. u. Mitgl. der KPD im Ruhrgeb.; 1927 – 30 Betriebsrat; ab 1929 hauptamtl. Funktionär der KPD-BL Hessen; 1930/31 Schüler der Internat. Lenin-Schule in Moskau; 1931 Ltr. des KPD-BL Hessen; dann Sekr. des UB Duisburg; ab 1933 illeg. pol. Arbeit, Pol.-Ltr. der KPD Ruhrgeb.; 20.1.1934 in Dortmund verhaftet, U-Haft in Dortmund, Berlin-Moabit, Hamm, Werl u. Bochum, 1935 wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, 1935 – 37 Haft in der Strafanstalt Herford (Westf.), 1937 im Polizeigefängnis Dortmund, 1937 – 45 KZ Buchenwald (dort 1937 – 39 Dachdecker; 1939 – 42 Kammerhelfer; 1942 – 45 im Kdo. Weimar Lagerältester, Kapo u. Vorarb. sowie Mitgl. der illeg. KPD-Lagerltg.).
1945/46 Sekr. des KPD-BV Herne; später Sekr. der KPD Krs. Dortmund; dann Mitarb. des ZK der SED; 1950 – 63 Mitarb. der ZPKK der SED, ab 1952 »in die gesamte Kommissionsarbeit« einbezogen; ab 1953 Sektorenltr. in der ZPKK u. Mitgl. zahlr. Sonderkommissionen: Überprüfung der FDJ, der demokrat. Sportbew. (1954), ungesetzl. Maßn. gegen KPD-Mitgl. durch das MfS wie im Fall Fritz Sperling (1956); 1958 VVO; war bis zu seinem Tod Mitarb. der ZPKK u. der PKK der KPD; gest. in Berlin.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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