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BioLex

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Grotewohl, Otto Emil Franz

* 11.3.1894 – ✝ 21.9.1964

Geb. in Braunschweig; Vater Schneidermstr.; Volksschule; 1908 – 12 Ausbildung zum Buchdrucker; 1908 – 14 SAJ Braunschweig, dort 1910 Ortsvors.; seit 1912 Mitgl. der SPD u. des Verb. Dt. Buchdrucker; 1912 – 14 Buchdrucker, Angest.; 1914 – 18 Militärdienst (Infanterist), zweimal verwundet; 1918 USPD; von Nov. 1918 – Jan. 1919 Vors. des Arbeiter- u. Soldatenrats eines Truppenteils an der dt.-niederländ. Grenze; ab Jan.1919 Vors. des Arbeiter- u. Soldatenrats u. Mitgl. der Arbeiter-Wehr in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grube, Ernst

* 22.1.1890 – ✝ 14.4.1945

Geboren als Sohn eines Bergarbeiters am 22.Januar 1890 in Neundorf/Anhalt; lernte Tischler. Er schloß sich dem Holzarbeiterverband und 1908 der SPD an. Nach Beendigung der Lehre Arbeit in der Waggonfabrik Werdau, dann einige Jahre Wandergeselle. Von 1910 bis 1912 lebte er in Berlin, wo er sich in Abendkursen weiterbildete. Während des Krieges in Zwickau Mitglied der Spartakusgruppe und der USPD, seit Gründung in der KPD organisiert. 1920 KPD-Sekretär in Zwickau, im gleichen Jahr zog Grube in den Sächsischen Landtag ein, dem er bis 1922 angehörte. 1921 Delegierter des VII. Parteitags, der VIII. Parteitag 1923 wählte ihn in die Gewerkschaftskommission und als Kandidat in den ZA. Er war von 1922 bis 1924 Stadtverordneter in Zwickau und bis Oktober 1924 Sekretär des UB Zwickau, 1923 einer der militärischen Führer der KPD in Sachsen. Von Mai bis Dezember 1924 Reichstagsabgeordneter, von Oktober 1924 bis 1928 Polleiter des Bezirks Magdeburg-Anhalt. Nach der Wittorf-Affäre kam Grube als Polleiter in den Bezirk Wasserkante. Von Dezember 1924 bis Mitte 1932 Abgeordneter des Preußischen Landtags und seit Juli 1932 wieder Reichstagsabgeordneter. Von 1925 bis 1929 Delegierter aller KPD-Parteitage, auf dem XI. Parteitag 1927 in Essen zum Kandidaten und auf dem XII. Parteitag 1929 in Berlin-Wedding zum Mitglied des ZK gewählt. Grube gehörte zu den Chemnitzer Linken ( Paul Bertz, Heinrich Wesche usw.), Anfang 1930 wurde er seiner Funktion als Polleiter in Hamburg enthoben. Er arbeitete 1930 kurze Zeit als Komintern-Emissär in Griechenland. Ende 1930 wurde Grube Reichsleiter der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit, bis 1933 im ZK der KPD für Sportangelegenheiten verantwortlich. In der Nacht des Reichstagsbrandes festgenommen und in den KZs Sonnenburg, Lichtenburg und Buchenwald inhaftiert. 1939 aus dem KZ entlassen, wieder als Tischler tätig. Im Krieg zunächst in Warschau dienstverpflichtet, kehrte Grube 1941 nach Berlin zurück, wurde 1942 einige Monate inhaftiert. In der Aktion »Gewitter« am 21. August 1944 erneut festgenommen, kam ins KZ Sachsenhausen, wo er schwer erkrankte. Er wurde Anfang April 1945 mit allen arbeitsunfähigen Häftlingen in Viehwagen verladen und ins KZ Bergen-Belsen transportiert. In diesem Vernichtungslager wurde Ernst Grube am 14. April 1945 ermordet.

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Grühn, Udo

* 28.10.1910 – ✝ 15.2.1990

Geboren am 28. Oktober 1910 in Brandenburg/Havel; Mechaniker und seit 1926 Mitglied des KJVD bzw. seit 1930 der KPD. Bis April 1930 Org- bzw. Agitpropleiter des KJVD-UB Chemnitz, legte seine Funktion im KJVD wegen politischer Meinungsverschiedenheiten (Grühn trat gegen die politische Linie von Heinz Neumann und Hermann Remmele auf) nieder, dann Orgleiter des KgF, des Kampfbundes gegen Faschismus, in Chemnitz. Ab Februar 1932 persönlicher Mitarbeiter von Kurt Sindermann, er gehörte dem AM-Apparat der BL Sachsen (NSDAP-Beobachtung) an. Mitte April 1933 in »Schutzhaft« in das KZ Sachsenburg gebracht, aus dem er Ende 1933 freigelassen wurde. Bezirksleiter des illegalen KJVD zunächst für Sachsen und Süddeutschland, er arbeitete mit dem Reichstechniker Wilhelm Kox zusammen. Im Januar 1935 verhaftet und am 8. Juli 1937 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Im April 1945 durch die US-Armee aus dem Zuchthaus Ahlen bei Hannover befreit, bis 1950 Mitglied und Funktionär der KPD, u. a. Redakteur der »Freiheit« in Düsseldorf. Danach Mitarbeiter, dann Betriebsleiter der Correkta-Werke GmbH in Bad Wildungen. Im Februar 1957 Übersiedlung in die DDR, Mitglied der SED. Zuletzt Gruppenleiter im VEB Konstruktions- und Ingenieurbüro Leipzig. Udo Grühn starb am 15. Februar 1990 in Leipzig.

Wer war wer in der DDR

Grünberg, Gottfried

* 29.5.1899 – ✝ 7.2.1985

Geb. in Beuthen (Oder, Niederschles./Bytom Odrzańskie, Polen); Vater Kleinbauer; 1905 – 13 Volksschule; 1913 – 15 Arbeiter in Ratibor-Hammer; 1915 – 17 Bergarb. in Zernitz (Oberschles.); Febr. – Dez. 1917 Kriegseinsatz an der Balkanfront, Kavallerie; 1917/18 Internierung in Ungarn; 1919 Rückkehr nach Dtl.; bis 1931 Bergmann im Ruhrgeb., zul. in Baesweller, Schacht »Karl Alexander«; 1920 Kämpfer in der Roten Ruhrarmee; Funktionär der RH u. des RFB; 1928 KPD, Pol.-Ltr. einer Ortsgr.; 1929…

Wer war wer in der DDR

Grundig, Hans

* 19.2.1901 – ✝ 11.9.1958

Geb. in Dresden; Vater Dekorationsmaler; Ausbildung beim Vater; 1920 – 22 Studium an der Kunstgewerbeschule Dresden, 1922 – 27 an der Dresdener Akad. der bildenden Künste; dort Beeinflussung durch Otto Dix, u. a. Gemälde »Arbeitslose Zigarettenarb.«, »Liebespaar« (beide 1925); 1926 KPD; 1927 Dekorationsmaler, dann arbeitslos; 1928 Heirat mit  Lea G.; 1929 Mitbegr. der Dresdener ASSO; für die KPD künstler. u. pol. tätig; in dieser Zeit entstanden zahlr. Bildnisse u. Stadtlandschaften sowie…

Wer war wer in der DDR

Gruner, Werner

* 7.6.1904 – ✝ 29.6.1995

Geb. in Terpitzsch bei Colditz (Sachsen); Vater Volksschullehrer; Realgymnasium Döbeln; 1923 – 28 Maschinenbaustudium an der TH Dresden, Dipl.-Ing.; 1928 – 30 wiss. Ass. am Lehrstuhl für Betriebswiss. der TH Dresden; 1930 – 45 Abt.-Ltr., Techn. Ltr. bzw. Chefkonstrukteur der Metallwarenfabrik Großfuß in Döbeln, Konstrukteur der Schnellfeuerwaffe »MG 42«; 1932 Prom. zum Dr.-Ing. an der Fak. für Maschinebau der TH Dresden; 1933 NSDAP; 1943/44 nebenamtl. Lehrtätigkeit für spanlose Formung von Blech…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grunert, Karl

* 29.8.1901 – ✝ 24.4.1980

Geboren am 29. August 1901 in Hamburg, Sohn eines Hafenschiffers, der bereits 1912 starb, die Mutter arbeitete als Putzfrau und Wäscherin. Steindruckerlehre, die er aus finanziellen Gründen nicht abschließen konnte. 1918 bis 1922 Arbeiter beim Hamburger Telegrafenbauamt, ab 1923 Verlagsangestellter. Er schloß sich dem Spartakusbund und 1919 der KPD an. Auf dem 7. Reichskongreß der KJD im April 1923 wurde Grunert in das ZK gewählt, ab 1924 von den Linken zurückgedrängt. Nach dem »Offenen Brief« des EKKI 1925 in das Sekretariat des ZK des KJVD berufen, übernahm er das Presseressort. Im April 1926 kam Grunert zu einem Zweijahreskurs an die Internationale Leninschule in Moskau, danach Funktionen in Hamburg. 1930 wurde Grunert als Versöhnler aus der KPD ausgeschlossen und verlor seine Arbeit im Parteiapparat. Ab Herbst 1930 Angestellter im Hamburger Arbeitsamt, 1933 entlassen. Er schloß sich der Widerstandsgruppe um Hans Westermann an, deshalb am 22. Oktober 1933 verhaftet und bis August 1934 im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Ab 1938 Angestellter in einer Foto-Großhandlung, von 1940 bis 1945 Soldat. 1945 wieder Mitglied der KPD und im Hamburger Arbeitsamt tätig, ab 1950 Standesbeamter. Grunert war ab 1948 Mitglied des KPD-Landesvorstandes Hamburg. Dort Anfang Januar 1950 abgesetzt »wegen seiner Beteiligung an der Führung der fraktionellen Gruppe, seiner Verbindung zu den Parteifeinden im In- und Ausland und seiner Desorientierung der Partei«. Einen Monat später aus der KPD ausgeschlossen, Mitte der fünfziger Jahre wurde er Mitglied der SPD. Als ihm nach dem XX. Parteitag der KPdSU nahegelegt wurde, wieder Mitglied der KPD zu werden, lehnte er dies ab. 1974 verließ Grunert wegen des »Extremisten-Beschlusses« die SPD und trat in die DKP ein. Er war 1976 Mitinitiator des Kuratoriums »Gedenkstätte Ernst Thälmann«. Karl Grunert starb am 24.April 1980 in Kaltenkirchen bei Hamburg.

Wer war wer in der DDR

Grünler, Kurt

* 15.8.1906 – ✝ 28.7.1985

Geb. in Leipzig-Lindenau; Vater Eisendreher; höhere Bürgerschule; 1920 – 23 Ausbildung zum Elektriker in Makranstädt; 1922/23 Mitgl. der Soz. Proletarier-Jugend, 1922 – 28 KJVD; 1923 IAH, RFB; 1923 – 30 Arbeit als Elektriker u. Hilfsarb., zeitw. auf Wanderschaft; 1928 KPD; 1930 – 33 arbeitslos; u. a. Arbeitsgebietsltr. des illeg. RFB, deswegen als Rädelsführer gesucht u. bis 1933 illeg. in Markranstädt u. Leipzig; Apr. 1933 Emigr. nach Dänemark, Mai 1934 Schweden, Febr. 1936 ausgewiesen; 1937 –…

Wer war wer in der DDR

Grüß, Gerhard

* 16.3.1902 – ✝ 20.5.1950

Geb. in Berlin; Vater Schulrektor; 1911 – 20 Humboldt-Gymnasium Berlin, Abitur; 1920 – 25 Studium der Fächer Bauingenieurwesen, Math. u. Physik an der TH u. der Univ. Berlin; ab 1926 wiss. Ass. am Inst. für Angew. Math. der TH Berlin, dort 1926 Diplomhauptprüfung in Mathematik; 1927 Dr.-Ing., 1929 Habil., anschl. Privatdoz. für reine u. angew. Math.; 1934 – 35 Vertretungsprof. für Bauingenieurmechanik an der TH Stuttgart; 1935 kommissar. Ernennung zum ord. Prof. für Math. u. darstellende…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grylewicz, Anton

* 8.1.1885 – ✝ 2.8.1971

Geboren als Sohn eines Tischlers am 8. Januar 1885 in Berlin. Mechanikerlehre, anschließend in diesem Beruf tätig. Von 1907 bis 1909 Militärdienst. 1912 in Berlin Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD. Während des Krieges zunächst zwei Jahre an der Ostfront, nach einer Verwundung 1917 zurück nach Berlin. Arbeit als Schlosser, dann einer der Führer der Berliner Revolutionären Obleute. Nach der Revolution war Grylewicz maßgebend in der Berliner Organisation der USPD tätig. Dort anfangs zweiter, 1920 erster Vorsitzender. Im Januar 1919 als Stellvertreter Emil Eichhorns an den bewaffneten Auseinandersetzungen auf seiten der Revolutionäre aktiv beteiligt. Grylewicz nahm als Vertreter des linken Flügels am USPD-Spaltungsparteitag in Halle teil und war Delegierter des Vereinigungsparteitags mit der KPD im Dezember 1920. Nach der Vereinigung Orgleiter des KPD-Bezirks Berlin-Brandenburg. Von 1920 bis 1924 Stadtverordneter in Berlin und seit 1921 unbesoldeter Stadtrat in Neukölln. Als einer der Führer der Fischer-Maslow-Gruppe behielt Grylewicz seine wichtige Funktion als Orgleiter in Berlin bis 1924. 1923 Teilnehmer an den Moskauer Verhandlungen über den geplanten deutschen Aufstand. Nach dem IX. Parteitag 1924 in die Zentrale berufen, wo er führend in der Orgabteilung arbeitete. Im Mai 1924 im Wahlkreis Potsdam II zum Abgeordneten des Reichstags, im Dezember 1924 des Preußischen Landtags gewählt. Als Mitglied der Berliner Bezirksleitung 1924 von der Polizei gesucht, verhaftet und vier Monate in Untersuchungshaft. Dann im August/September 1925 einer der Angeklagten im Maslow-Prozeß vor dem Reichsgericht. Zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die jedoch unter die Amnestie fiel. Nach dem »Offenen Brief« 1925 aus dem ZK entfernt, blieb er zunächst Sekretär der Landtagsfraktion. Grylewicz gehörte auch nach dem »Offenen Brief« zur Führung der Fischer-Maslow-Gruppe. Auf dem XI. Parteitag 1927 vertrat er zusammen mit Wolfgang Bartels und Paul Schlecht die linke Opposition und wurde deswegen am 1.April 1927 aus der KPD ausgeschlossen. Danach Vorsitzender der Gruppe der linken Kommunisten im Landtag und Mitbegründer des Leninbundes, bis 1930 dessen Reichsorganisationsleiter. Im Februar 1930 trennte er sich mit einer Gruppe deutscher Trotzkisten vom Leninbund. Sie bildeten mit Teilen der Weddinger Opposition die trotzkistische »Linke Opposition« (LO). Grylewicz war in der Folgezeit führender deutscher Trotzkist und Herausgeber der Schriften Trotzkis in Deutschland. Im März 1933 flüchteten er und seine Frau Anna, geborene Bräuer (*1. 1. 1891 – †28. 11. 1970), mit der er seit 1912 verheiratet war, nach Prag. Dort wurde er aufgrund von Verleumdungen und Denunziationen einige Zeit inhaftiert. Im Moskauer Schauprozeß gegen Grigori Sinowjew u. a. im August 1936 war Grylewicz als »einer der Führer der deutschen Trotzkisten« angegriffen worden. 1937 flüchtete er nach Paris, dort Mitglied des Auslandskomitees der LO. Im August 1939 wurde er zusammen mit seiner Frau von den deutschen Behörden ausgebürgert. 1941 Flucht nach Kuba, dort lebte und arbeitete er trotz seines hohen Alters als Tischler. 1955 kam er nach West-Berlin, wohin seine Frau schon vorher gezogen war. Er trat der SPD bei. Anton Grylewicz starb am 2. August 1971 in West-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Gudzuhn, Jörg

* 23.3.1945

Geb. in Seilershof (Landkrs. Ruppin); 1951 – 59 Grundschule in Berlin, 1959 – 61 Berta-von-Suttner-Gymn. in Berlin-Reinickendorf, vorzeitiger Abbruch wg. des Mauerbaus; 1961 – 66 Schleifer im Wälzlagerwerk »Josef Orlopp« Berlin; Lehre u. Arbeit als Maurer; Volkshochschule, Abitur; 1966 – 70 Studium an der Staatl. Schauspielschule Berlin-Schöneweide; 1970 – 74 Engagements am Theater in Karl-Marx-Stadt, 1974 – 76 am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1976 – 87 am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, vor allem…

Wer war wer in der DDR

Gummel, Margitta

* 29.6.1941

Geb. in Magdeburg; KJS, Abitur; Sportstudium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrerin; wiss. Mitarb. am Forschungsinst. der DHfK-Leipzig; 1977 Prom. mit Diss. über sportl. Tätigkeit u. Emanzipation der Frau zum Dr. paed.; 1955 – 72 aktiv in der Leichtathletik (Kugelstoßen), zuerst in Magdeburg, ab 1959 beim SC DHfK Leipzig (Trainer: Prof. Dr. Karl-Heinz Bauersfeld); dreimal Teiln. an Olymp. Spielen: 1964 5. Platz, 1968 Siegerin, 1972 2. Platz; dreimal Teiln. an Europameisterschaften: 1966 u.…

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Grothaus, Wilhelm

* 17.11.1893 – ✝ 1966

Geb. in Herten (Westfalen); Vater Bergarb., Mutter Landarb.; 1900 – 07 Volksschule; 1905 muß sich der Vater vor Gericht für G. wegen »Landfriedensbruchs« verantworten, weil G. das gegen streikende Arbeiter vorgehende Militär mit Steinen beworfen hatte; 1907 – 11 Landarb., Steinsetzerlehre, 1912 Gerichtsschreiber; 1913 Gewerkschaftsangest., 1913/ 14 Gerichtsschreiber; 1914 Militärdienst; 1916 – 20 Wirtschaftsamt in Herten, 1920 – 22 Lohnbuchhalter auf einer Steinkohlenzeche, ab 1922 Geschäftsf.…

Wer war wer in der DDR

Gruber, Lilo

* 3.1.1915 – ✝ 8.1.1992

Geb. in Berlin; Vater Ing.; ab 1920 Tanz- u. Ballettausbildung bei Tankred Rohrmoser, ab 1922 bei Mary Zimmermann in Berlin, 1932 Abschlußexamen; 1932 – 37 Engagement beim Tournee-Ensemble Dorian, Auftritte in der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Schweden, Dänemark, Norwegen; Zusatzstudium in Brüssel u. Kopenhagen; 1938 – 40 Solotänzerin beim Stadttheater Stettin; 1940 – 42 Studium im Opern- u. Schauspielstudio von Marie Schulze-Dornburg in Berlin; 1943 – 47 Ballettmstr. am Stadttheater…

Wer war wer in der DDR

Grünbaum, Kurt

* 5.4.1892 – ✝ 9.4.1982

Geb. in Storkow (Brandenburg); Vater Geheimer Sanitätsrat; Volksschule u. Gymnasium, Abitur; Studium der Rechtswiss. in Heidelberg u. Kiel; 1914 – 18 Kriegsdienst; Referendariat u. Gerichtsassessor; 1922 – 25 Rechtsanwalt in Berlin; 1923 jurist. Hilfsarbeiter im Konsistorium Berlin; 1925 Konsistorialrat der Kirchenprovinz Brandenburg; 1926 kommissar. Mitarb. im Preuß. Kulturmin.; 1928 – 45 Ministerialrat in der geistl. Abt. des Preuß. Min. für Wiss., Kunst u. Volksbildung, ab 1935 im…

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Grünberg, Karl

* 5.11.1891 – ✝ 1.2.1972

Geb. in Berlin-Pankow; Vater Schuhmacher, SPD-Mitgl., Mutter Hausgehilfin; Besuch der Volksschule in Berlin; mußte früh zum Unterhalt der Familie beitragen, 1904 – 07 Laufbursche u. Hilfsarbeiter bei versch. Firmen in Berlin; 1908 – 10 Laborant in Berlin; 1911 SPD; 1910 – 12 Arbeiter-Bildungsschule in Berlin; 1912 – 14 Laborant in Berlin, Oldenburg u. Leverkusen; 1915 – 18 Armierungssoldat an der Ostfront; 1919 Organisator von Soldatenräten in Berlin; 1919 USPD, Teiln. an den Revolutionskämpfen…

Wer war wer in der DDR

Grundig, Lea

* 23.3.1906 – ✝ 10.10.1977

Geb. in Dresden in einer jüd. Fam., Vater Kfm., Mutter Schneiderin; 1912 – 22 Bürgerschule in Dresden; 1922 Studium an der Kunstgewerbeakad. Dresden, anschl. an der Kunstschule »Der Weg« u. ab 1923 an der Kunstakad. in Dresden; 1920 – 25 Mitgl. im zionist. Jüd. Wanderbund »Blau-Weiß«; 1925 Kommunist. Studentenverb; 1926 KPD; 1928 Austritt aus der Jüd. Gemeinde; 1928 Heirat mit  Hans G.; belegte Kurse der MASCH; Mitarb. in der Agitprop-Gruppe »Linkskurve«; 1928 Mitgl. der Dresdner…

Wer war wer in der DDR

Grunert, Horst

* 10.4.1928 – ✝ 19.9.2005

Geb. in Waldenburg (Niederschles./Wałbrzych, Polen); Vater Zimmermann, Mutter Köchin; OS; 1944/45 Heimatflak, 1945 verwundet. 1947 Evakuierung aus Schles.; SED; Neulehrerausbildung, danach Geschichtslehrer im Krs. Perleberg; 1950/51 PHS; ab 1951 Mitarb. des Min. für Ausw. Angelegenh.; 1953 – 56 2. Sekr. der Botschaft in Polen; 1955 – 58 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1956/57 2. Sekr. der Handelsvertr. in Finnland; danach persönl. Sekr. von Außenmin.  Lothar Bolz; 1961/62…

Wer war wer in der DDR

Grünheid, Karl

* 20.7.1931 – ✝ 9.1.2004

Geb. in Berlin; Vater Maurer; Abitur; 1950 – 52 Ausbildung zum Maurer, danach im Beruf tätig; 1950 – 57 FDJ; 1952 – 56 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1953 SED; 1956 – 58 Mitarb. im Min. für Schwermaschinenbau; 1958 Planungsltr., 1959 – 61 1. stellv. Hauptdir., 1961 – 63 Haupt- bzw. GD der VVB Ausrüstungen für Schwerindustrie u. Getriebebau Magdeburg; Mitgl. der SED-BL Magdeburg; 1961 Prom. zum Dr. rer. oec.; März 1963 – 65 1. Stellv. des Vors. der SPK für Jahresplanung sowie Min. u.…

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Grünstein, Herbert

* 27.7.1912 – ✝ 9.1.1992

Geb. in Erfurt in einer jüd. Familie; Vater Lagerarb. u. Geschäftsmann; 1918 – 21 Grundschule, 1921 – 31 Gymnasium in Erfurt, Abitur; 1928 – 31 Mitgl. des SAJ, ab 1930 des KJVD, ab 1931 der KPD; 1931 Jurastudium an der Univ. Frankfurt (Main), abgebrochen; 1932 Hilfsarb.; 1932/33 Funktionär in KJVD u. KPD Erfurt; Instrukteur, dann Pol.-Ltr. des KJVD-UB Erfurt; 1933 illeg. pol. Arbeit, Instrukteur der KJVD-BL Thür.; Mai 1933 Emigr. nach Luxemburg, dann in das Saargeb.; 1934 von dort nach Luxemburg…

Wer war wer in der DDR

Grüttner, Rudolf

* 5.3.1933

Geb. in Schweidnitz (Schles. / Swidnica, Polen); Vater Former u. Eisengießer, Mutter Handschuhmacherin; Volks- u. Hauptschule. 1947 – 52 Lehre u. Arbeit als Schilder- u. Plakatmaler in Zwickau; 1952 – 56 Studium der Gebrauchsgrafik an der FS für angewandte Kunst Berlin-Oberschöneweide, dort 1952 – 55 ehrenamtl. FDJ-Sekr.; 1956 – 89 SED; 1956 – 59 Ass. u. Fachschullehrer u. 1959 / 60 SED-Parteisekr. an o. g. FS; zeitgleich Fernstudium an der KMU Leipzig, 1959 Abschluß als Fachschulpädagoge; 1960…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grzeschik, Paul

* 9.7.1900 – ✝ 1942

Geboren am 9. Juli 1900 in Königshütte/Oberschlesien; Bergmann, seit 1918 gewerkschaftlich organisiert, 1921/22 Mitglied der SPD, ab 1922 der KPD und der KJD. Von 1927 bis 1929 Ortsgruppenleiter, anschließend bis 1932 Orgleiter des KPD-UB Gelsenkirchen, 1932 zeitweise Agitpropleiter der BL Ruhr. Seit 1929 KPD-Stadtverordneter in Gelsenkirchen. 1932 reiste Grzeschik in die Sowjetunion und besuchte die Internationale Leninschule in Moskau. Ende 1934 Übersiedlung nach Prag, März 1935 illegale Rückkehr nach Deutschland, Einsatz als Orgleiter der illegalen Bezirksleitung Berlin unter Polleiter Wienand Kaasch. Am 9. Juli 1935 festgenommen und am 12. Februar 1936 durch den VGH zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Paul Grzeschik kam 1942 im Zuchthaus Sonnenburg ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Gueffroy, Chris

* 21.6.1968 – ✝ 5.2.1989

Geb. in Pasewalk; 1975 – 85 OS in Berlin, davon drei Jahre Besuch der Sportschule Dynamo, Leistungssportart Turnen; 1985 – 87 Ausbildung zum Kellner im Flughafenhotel Berlin-Schönefeld, erste Konfrontationen mit Vorgesetzten über pol. Starrheit u. Korruption im Staat; Ausreisewunsch, bestärkt durch die einsetzende Ausreisewelle im Freundeskreis; Herbst 1988 erster Einberufungsbefehl zur NVA, verschoben auf Mai 1989; beim Fluchtversuch mit Christian Gaudian in der Nacht zum 6.2.1989 in…

Wer war wer in der DDR

Gumpert, Ulrich

* 26.1.1945

Geb. in Jena; 1961 – 64 Studium an der HS für Musik »Franz Liszt« Weimar (Waldhorn, Klavier, Theorie); Pianist bei den Jenaer Oldtimern; 1967/68 Studium an der HS für Musik »Hanns Eisler« Berlin; 1967 – 70 Pianist in der  Klaus-Lenz-Bigband; 1969 eigenes Quartett; 1970 – 73 Musikschule Berlin-Friedrichshain (Spezialkl. Tanzmusik, Klavier); 1971 – 73 SOK; 1973 Synopsis, Warschauer Jazz Jamboree (auch 1974 u. 1977); Beginn der Duo-Arbeit mit  Günter Sommer; ab 1972 versch. Werkstattorchester…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grothe, Hermann

* 13.1.1888 – ✝ 19.10.1961

Geboren am 13. Januar 1888 in Wulkow/Krs. Ruppin, Sohn eines Landarbeiters; Lehre und Arbeit als Bauschlosser. 1914 Soldat, kam 1916/17 ins Lazarett, war dann Schlosser in Marienfelde. Seit 1907 in der SPD, gehörte er 1917 der Spartakusgruppe in Berlin-Kreuzberg an und nahm an der Jahreswende 1918/19 am Gründungsparteitag der KPD teil. Von 1922 bis 1924 war er Vorsitzender des (kommunistischen) Reichsausschusses deutscher Betriebsräte und in der von der KPD unterstützten Erwerbslosenbewegung aktiv. Anhänger Ruth Fischers, 1921 bis 1923 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung, er schwenkte 1925 zu Ernst Thälmann über. Wegen Beleidigung der Reichsregierung wurde er zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Am 13. Mai 1933 verhaftet und am 13. Februar 1934 durch das Kammergericht Berlin zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus Brandenburg-Görden absaß. 1936/37 stand er unter Beobachtung der Gestapo Berlin. Nach 1945 war Grothe eine Zeit lang Forstwart im Landesforstamt Brandenburg. Er erhielt den VVO in Bronze. Hermann Grothe starb am 19. Oktober 1961 in Berlin-Köpenick.

Wer war wer in der DDR

Grüber, Heinrich

* 24.6.1891 – ✝ 29.11.1975

Geb. in Stolberg (Rheinl.); Vater Lehrer; 1910 – 14 Studium der Theol. in Bonn, Berlin u. Utrecht; 1915 – 18 Militärdienst (Freiw.); 1919/20 Domkandidatenstift u. Ordination in Berlin; anschl. bis 1925 Pfarrer in Dortmund; 1923/24 von frz. Besatzungsbehörden ausgewiesen; 1925/26 Pfarrer an den Düsseldorfer Anstalten; dann bis 1933 Dir. des kirchl. Erziehungsheims Waldhof in Templin (Uckermark); 1934 – 45 Pfarrer in Berlin, Mitgl. der Bekennenden Kirche; ab 1936 Hilfsaktionen für »Nichtarier« v.…

Wer war wer in der DDR

Grünbein, Durs

* 9.2.1962

Geb. in Dresden; dort aufgewachsen u. 1981 Abitur; anschl. NVA; 1985 Umzug nach Berlin; 1985 – 87 Studium der Theaterwiss. an der HU Berlin, Abbruch; freier Mitarbeiter an Berliner Theatern; Mitwirkung an Performances in der alternativen Kunstszene von Berlin (Prenzlauer Berg) u. erste literar. Arbeiten, gefördert durch  Heiner Müller. Nach 1989 Reisen durch Europa, Südostasien u. die USA, Gastaufenthalte u. a. in Tokio, an der New York University, der Villa Aurora Pacific Palisades (1997) u. am…

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Grünberg, Karl

* 5.11.1891 – ✝ 1.2.1972

Geboren am 5. November 1891 in Berlin, Sohn eines Schuhmachers; zunächst ungelernter Arbeiter, später Laborant. 1910 besuchte er die Arbeiterbildungsschule, wurde Gewerkschaftsmitglied und trat 1911 in die SPD ein. Von 1915 bis 1918 Soldat an der Ostfront. Er nahm 1919 an den Revolutionskämpfen in Berlin teil und war Organisator der Soldatenräte bei der Republikanischen Soldatenwehr. Mitglied der USPD, 1920 der KPD und freier Mitarbeiter an der »Roten Fahne«, Organisator der Arbeiterkorrespondentenbewegung und 1924 Herausgeber der ersten KPD-Betriebszeitung »Die Borsiglokomotive«. Seit 1924 Redaktionsvolontär bei der »Roten Fahne«, dann Lokalredakteur der »Welt am Abend«. 1928 Mitbegründer und 3.Vorsitzender ( Johannes R. Becher war 1.Vorsitzender, Paul Körner [ Paul Schrader] 2.Vorsitzender) des BPRS in Berlin. Sein bekanntestes Werk »Brennende Ruhr« erschien 1928. Zu dem Roman aus der Zeit des Kapp-Putsches, eingeführt von Johannes R. Becher, bemerkte Thomas Mann: »...daß das Buch starke künstlerische Eigenschaften besitzt«. In diesem Roman entfaltete Grünberg ein facettenreiches Bild der (lokal-)historischen Begebenheiten und der politischen Motive zentraler Führergestalten. Grünberg war außerdem Reichstagsberichterstatter sowie Chefredakteur der »Roten-Hilfe-Korrespondenz«. Nach 1933 im Widerstand, er wurde verhaftet und kam in das KZ Sonnenburg. Danach Arbeit als Steineklopfer und Chemotechniker und 1943 zur Feuerschutzpolizei einberufen. 1945 war er zeitweise Amtsgerichtsdirektor, dann Redakteur der SMAD-Zeitung »Tägliche Rundschau« und lebte schließlich als freischaffender Schriftsteller in Berlin-Grünau, 1953 erhielt er den Nationalpreis der DDR. Karl Grünberg starb am 1.Februar 1972.Bernd-Rainer Barth

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Grüneberg, Gerhard

* 29.8.1921 – ✝ 10.4.1981

Geb. in Lehnin (Krs. Zauch-Belzig); Vater Arbeiter; 1928 – 36 Volksschule in Michelsdorf; 1928 – 33 Rote Jungpioniere/Jungspartakus; 1936 – 39 Ausbildung zum Maurer in Lehnin; bis 1941 in Oranienburg im Beruf tätig; Febr. 1941 – Mai 1945 Wehrdienst; Mai – Aug. 1945 engl. Kriegsgefangenschaft; Aug. – Dez. 1945 Maurer in Oldenburg. Jan. 1946 Übersiedl. in die SBZ; 1946/47 Maurer in Fürstenberg (Oder) u. Oranienburg; 1946 KPD/SED; Febr. – Sept. 1947 KPS in Niederbarnim; 1947 Neulehrer in…

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Grünert, Bernhard

* 3.8.1906 – ✝ 21.10.1997

Geb. in Bergen (Krs. Schweidnitz, Niederschles./Borzygniew, Polen); Vater Gutsarb.; Einklassen-Dorfschule; Landarb., 1922 – 25 Ausbildung zum Maurer; 1923 KJVD; 1925 KPD, Org.-Ltr. der Ortsgr., später Mitgl. der BL Breslau; 1925 – 33 Maurer u. Gelegenheitsarb., 1933 inhaftiert; 1934 – 40 vorwiegend Bauarb. auf Großbaustellen; 1940 – 45 Wehrmacht, zul. Uffz.; bis Dez. 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft, Flucht. Dez. 1945 in die SBZ; zunächst Bauarb.; 1946 SED; März 1946 Neubauer in Worin (Krs.…

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Grüning, Uwe

* 16.1.1942

Geb. in Pabianice (b. Łodz, Polen); 1944 Übersiedl. in ein Dorf (b. Glauchau) (Sachsen); 1960 Abitur; bis 1966 Studium der Fertigungstechnik an der TH Ilmenau, anschl. dort Ass. u. Oberass., 1970 Prom.; 1975 – 82 Fachschullehrer in Jena; seit 1966 liter. Veröff. in Ztschr. u. Anthologien; seit 1982 freiberufl. Schriftsteller in Greiz; ab 1988 in Reichenbach (Vogtl.); zahlr. Übers. u. Nachdichtungen, u. a. Mandelstam, Rimbaud, Achmatowa, de Machaut, altfranz. Liebeslyrik; April – Okt. 1990 Mitgl.…

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Grünwald, Jochen

* 20.8.1931

Geb. in Schneidemühl (Piła, Polen); 1945 Volksschule in Mecklenburg; danach Gymnasium in Wismar, Abitur; 1950 – 52 Mitgl. im Landessportaussch. Mecklenburg-Vorpomm.; 1952 SED; 1952 – 57 beim Staatl. Komitee für Körperkultur u. Sport, Oberreferent für Großsportveranstaltungen (Wintersportmeisterschaften, 1953 Ltr. des Organisationskomitees der Friedensfahrt); 1954 – 57 Ltr. der Sektion Eis- u. Rollhockey; 1957 – 86 Generalsekr. des Dt. Eislauf-Verb. (DELV); 1968 Abschluß als Diplomsportlehrer im…

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Grützner, Erich

* 30.7.1910 – ✝ 21.11.2001

Geb. in Pirna; Vater Stahlschmelzer; Volksschule in Pirna-Copitz; 1924 Jungspartakusbund; 1925 KJVD u. DMV; 1925 – 39 als Arbeiter in versch. Berufszweigen tätig, zeitw. arbeitslos; 1928 RH u. IAH; 1932 KPD; ab 1933 illeg. Tätigkeit, 1934 wegen »Vorber. zum Hochverrat« 16 Mon. Zuchthaus; 1939 – 45 Chemiearb. in Pirna. 1945/46 Ltr. des Jugendaussch. in Pirna; 1946 SED; 1947 FDGB; 1947 – 49 Funktionär des Krs.-Vorst. Pirna des FDGB; 1948 LPS der SED in Ottendorf; 1948 – 50 Stadtverordne- ter u.…

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Grzimek, Waldemar

* 5.12.1918 – ✝ 26.5.1984

Geb. in Rastenburg (Ostpr./Kętrzyn, Polen), ab 1924 aufgew. in Berlin; 1937 Ausbildung zum Steinmetz; 1937 – 41 Studium an den Vereinigten Staatsschulen für freie u. angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg bei Wilhelm Gerstel, anschl. dessen Mstr.-Schüler; 1941 – 45 Kriegsdienst; 1942 für acht Mon. Studienaufenthalt in der Villa Massimo, Rompreis. 1946 – 48 Lehrtätigkeit am Inst. für künstler. Werkgestaltung Burg Giebichenstein in Halle; 1947 Mitgl. der Künstlervereinigung »Die Fähre«; 1948 –…

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Guillaume, Günter

* 1.2.1927 – ✝ 10.4.1995

Geb. in Berlin; Vater Musiker; Volksschule; Ausbildung zum Fotografen; HJ; 1944/45 Flakhelfer; NSDAP; bis Dez. 1945 Kriegsgefangenschaft, Flucht. Dez. 1945 Rückkehr nach Berlin; tätig als Fotograf; veröff. 1948 den Opernkalender; 1950 – 56 Mitarb. des Verlags Volk u. Wissen; in dieser Zeit Fahrten nach Berlin (West) u. in die Bundesrep. Dtl. mit Spionageaufträgen (Dienstname »Hansen«); 1952 SED; 13.5.1956 im Auftrag des MfS Übersiedl. mit Ehefrau Christel (»Heintze«) nach Frankfurt (Main),…

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Gundelach, Gustav

* 19.12.1888 – ✝ 8.7.1962

Geb. in Kiel; Vater Maler, Mutter Näherin; 1896 – 1904 Volksschule in Kiel; 1904 – 08 Ausbildung zum Dreher in Kiel; 1907 – 33 Mitgl. des DMV; 1908/09 Wanderschaft; 1909/10 Arbeiter in Kassel u. Kiel, 1910 – 14 Arbeit als Dreher in Hamburg, dort Vertrauensmann; 1909 SPD; 1910/11 Teiln. am Werftarbeiterstreik; 1914 – 18 Arbeit in der Rüstungsindustrie in Kiel; Teiln. am Jan.-Streik 1918 u. im Nov. 1918 am Matrosenaufstand; 1919 USPD; Unterkassierer Hamburg-Uhlenhorst-Winterhude u. Pol.-Ltr.; 1920…

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Grotrian, Walter Robert Wilhelm

* 21.4.1890 – ✝ 3.3.1954

Geb. in Aachen; Vater Prof. für Elektrotechnik; Gymnasium; Physikstudium in Aachen u. Göttingen, 1914 Prom.; 1914 – 18 Militärdienst (Flieger); 1918 – 22 Assistent am Physikal. Inst. der Univ. Göttingen, 1921 Habil.; 1922 – 39 Observator bzw. Hauptobservator am Astrophysikal. Observatorium Potsdam; 1923 Privatdoz. u. 1928 a. o. Prof. für Astrophysik an der Univ. Berlin; 1939 – 45 Wehrmacht, Ltr. einer Spezialeinheit für Hochfrequenztechnik u. Ionosphärenforschung; 1945/46 Kriegsgefangenschaft.…

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Grubert, Helmut

* 24.12.1908

Geb. in Nekla (Krs. Schroda, Westpr./Nekla, Polen); Stiefvater Angest. bei der Reichsbahn; Volksschule; 1923 – 45 Ausbildung zum u. Arbeit als Werkzeugmacher. 1945/46 KPD/SED; 1945 Bürgermstr. in Beenz (Krs. Prenzlau); 1948 Personalltr. der Krs.-Verw. Prenzlau; 1949 auch stellv. Landrat; 1950 Einstellung beim MfS, Ltr. der Krs.-Dienststelle Prenzlau; 1951 Versetzung zur Länderverw. Brandenb., dann Ltr. der Abt. VI (Staatsapparat); 1952 stellv. Operativ des Ltr., 1954 Ltr. der BV Frankfurt (Oder)…

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Grünberg, Gerhard

* 18.5.1920

Geb. in Stettin (Szczecin, Polen); Vater Schlosser; Volksschule; Ausbildung zum Expedient in Stettin; 1939 freiw. zum RAD; 1940 – 44 Wehrmacht, Luftbildauswerter; 1943 dreieinhalb Mon. U-Haft wegen »Verdachts der Partisanenunterstützung«, danach Wachdienstausbildung u. Einsatz in Italien; 1944 Desertion u. Kampf in einer Partisaneneinheit. 1945 Rückkehr nach Dtl.; KPD/SED; 1945/46 Org.-Ltr. der Antifa-Bühne Nordhausen; 1946 Studium an der Pädagog. FS in Nordhausen; dann Arbeit als…

Wer war wer in der DDR

Grund, Iris

* 16.3.1933

Geb. in Berlin; Vater Maurermeister; 1951 Abitur; 1952 FDGB; 1955 DSF; 1952 – 57 Studium an der HS für bildende u. angew. Kunst Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagic; 1957 Dipl.-Architektin; 1957 – 59 Mitarb. im Büro des Chefarchitekten von Groß-Berlin,  Hermann Henselmann; 1958 SED; 1959/60 Mitarb. im Büro Ernst May in Hamburg; 1961 Chefarchitektin des Kulturzentrums Neubrandenb.; 1965 Haus der Kultur u. Bildung, Neubrandenb.; 1965 – 67 Ltr. der Abt. Städtebau des VEB Hochbauprojektierung…

Wer war wer in der DDR

Gruner, Jürgen

* 17.12.1930

Geb. in Zwickau; Vater Lehrer; 1949 – 54 Studium der Geschichte, Philos. u. Kultursoziol. in Leipzig, zwischenzeitl. ein Jahr »Bewährung in der Produktion«; 1953 SED; 1954/55 Ltd. Lektor im Verlag Neues Leben Berlin; 1955 – 60 Lektor u. Lektoratsltr. im Verlag des Min. für Nat. Verteidigung; 1960 – 62 Cheflektor des Kongreß-Verlags Berlin; 1963 – 68 Fachgebietsltr. im Min. für Kultur u. persönl. Ref. des Min.  Klaus Gysi; 1968 – 70 Cheflektor (Programmschwerpunkt ausländ. Lit.), 1970 – 91 Ltr.…

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Grünert, Werner

* 1.12.1924

Geb. in Bobenneukirchen (Vogtl.); Volksschule; 1939 – 42 Ausbildung zum Klempner; 1942 – 45 Militärdienst. 1945 Arbeit als Klempner; 1947 SED; 1947 Einst. bei der VP, Krs.-Amt Oelsnitz, K5 (Pol. Polizei); 1949 Einst. bei der Verw. zum Schutz der Volkswirtschaft (ab Febr. 1950 Verw. des MfS) Sachsen; 1950 Versetzung zur Abt. IV (Spionageabwehr westl. Geheimdienste), MfS Berlin; 1953 Abt.-Ltr. in der HA II (Spionageabwehr) des MfS; 1956/57 Besuch der SED-BPS in Berlin; 1958 stellv. Ltr., 1960 Ltr.…

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Grünke, Klaus-Jürgen

* 30.3.1951

Geb. in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anh.); zuerst Fußballspieler; 1966 Wechsel zum Radsport; 1967 Rennfahrerlizenz für die BSG Chemie Buna; Ausbildung zum Stahlbauer im VEB Buna Schkopau; 1970 Wechsel zum TSC Berlin; 1974 Vize-WM im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsfahren; 1975 WM über 1.000 m u. WM-Dritter im 4.000-m-Mannschaftsverfolgungsfahren; 1976 Olympiasieger über 1.000 m; mehrfacher DDR-Mstr.; 1976 – 90 SED; nach der sportl. Laufbahn Busfahrer in Berlin.Olaf W. Reimann

Wer war wer in der DDR

Grünwald, Siegfried

* 20.5.1938

Geb. 1938 in Loppnow (Krs. Greifenberg, Hinterpomm. / Łopianów, Polen); Vater Landarbeiter, Mutter Hausfrau; 1945 – 53 Grundschule in Zielitz (Sachsen-Anh.); 1952 FDJ; 1953 – 55 Lehre; 1955 – 57 Arbeit als Dreher in Magdeburg u. Abschluß der mittl. Reife; 1957 – 63 NVA; 1962 SED; 1963 – 67 stellv. Abt.-Ltr., 1967 – 69 Ratsmitgl. u. Ltr. der Abt. örtl. Versorgungswirtschaft beim Rat des Krs. Wolmirstedt; 1965 – 70 Fernstudium an der Ingenieurschule Plauen, Ing.-Ökonom Maschinenbau; 1969 – 71…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grybowski, Franz

* 4.10.1901

Geboren am 4. Oktober 1901 in Krojanke/Krs. Flatow in Westpreußen. Anfang der zwanziger Jahre in Berlin-Adlershof Angestellter in einem Laboratorium bei AEG, später Chemielaborant. Seit 1919 Mitglied der USPD, seit 1920 der KPD, ab 1925 Abnahmebeamter bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, anschließend Revisionsbeamter bei der Dachgesellschaft der Derop-Gesellschaft »Dero Napht«. Seit 1929 Mitarbeiter der Geschäftsabteilung des ZK der KPD (Pressereklame), reiste Grybowski mehrfach ins Ausland und führte Aufträge der Komintern (Sicherung von Dokumenten und Geldvermögen) aus. Seit 1929 gehörte er dem Reichs-AM-Apparat der KPD an, war 1929/30 Reichsleiter des BB-Apparates, 1930/31 besuchte er unter dem Decknamen Adolf die M-Schule in Moskau. Nach 1933 in der Illegalität, organisierte von Prag und Saarbrücken aus den Vertrieb von Druckschriften und arbeitete eng mit dem Reichstechniker Wilhelm Kox als »Obertechniker West« im Rheinland zusammen. Am 1. Februar 1935 festgenommen und am 5.Februar 1936 durch den VGH zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Da er zum illegalen Apparat der KPD und zur geheimen Arbeit der Komintern umfassend aussagte, und später offenbar V-Mann der Gestapo war, wurde seine Strafe auf drei Jahre herabgesetzt. Nach Kriegsende lebte er in Berlin-Köpenick und wurde von überlebenden Widerstandskämpfern belastet, andere Personen verraten zu haben. Längere Zeit konnte er sich wehren und alle Verdächtigungen als böswillige Unterstellungen zurückweisen. Er verfaßte »Persönliche Bemerkungen«, in denen er ausführlich über sich und die Arbeit des AM-Apparates berichtete. Im Juli 1945 beantragte er die Anerkennung als »Opfer des Faschismus«. Ein Angebot, für die Parteiabwehr der KPD/SED zu arbeiten, soll er abgelehnt haben. Daraufhin wurde Grybowski am 6.November 1946 vom NKWD verhaftet und in Moskau durch ein Militärtribunal zu 25 Jahren Lager verurteilt. Nach fünf Jahren in Workuta kehrte er nach Ost-Berlin zurück und wurde Elektroingenieur im VEB Fotochemische Werke. Später soll er Geheimer Informant des MfS gewesen sein. Wann und wo Franz Grybowski gestorben ist, war nicht zu ermitteln. 2008 veröffentlichte Siegfried Grundmann über Franz Grybowskis Zusammenarbeit mit der Gestapo eine Monographie.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Guddorf, Wilhelm

* 20.2.1902 – ✝ 3.2.1943

Geboren am 20. Februar 1902 in Melle bei Gent/Belgien, Sohn eines Universitätsprofessors. Schon auf dem Gymnasium fiel seine Sprachbegabung auf, er beherrschte später fast alle westeuropäischen und slawischen sowie eine Reihe weiterer Sprachen. Nach dem Krieg Umzug nach Osnabrück, Abitur und Studium der Volkswirtschaft, Geschichte, Musik- und Kunstwissenschaft an den Universitäten Münster, Leiden und Paris, wo er mit dem Kommunismus in Berührung kam. 1922 Eintritt in die KPD. 1924/25 Redakteur der »Freiheit« und des »Rhein-Ruhr-Pressedienstes« der KPD. 1925/26 mehrmonatige Haft. Dann Mitarbeiter der »Roten Fahne« in Berlin, von 1927 bis 1932 leitete Guddorf das außenpolitische Ressort des KPD-Zentralorgans (Pseudonym Paul Braun). Im Sommer 1932 schied er wegen parteiinterner Differenzen aus der Redaktion aus und arbeitete als Übersetzer. 1933 illegal für die KPD tätig, am 22. März 1934 verhaftet und am 17. Juli 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Strafverbüßung Einlieferung in das KZ Sachsenhausen. Im April 1939 freigelassen, in einem Berliner Antiquariat beschäftigt, wo er Eva-Maria Buch (*31. 1. 1921 – † 5. 8. 1943) kennenlernte. Beide waren in der Folgezeit eng befreundet und gemeinsam illegal aktiv. Tätigkeit als Übersetzer, wurde einer der Herausgeber der Widerstandszeitschrift »Die innere Front«, die in fünf Sprachen erschien. Er hatte Verbindung zu der Gruppe Schulze-Boysen (»Rote Kapelle«) und wurde am 15. Oktober 1942 erneut verhaftet und furchtbar gefoltert. Am 3.Februar 1943 vom 2.Senat des Reichskriegsgerichts zum Tode verurteilt, wurde Wilhelm Guddorf am 13. Mai 1943 in Plötzensee hingerichtet. Seine Frau Hilde (* 5. 7. 1907 – †6. 11. 1980), mit der er von 1930 bis 1942 verheiratet war, war die Tochter des Ehepaars Edwin und Gertrud Morgner, beide Delegierte des Gründungsparteitages der KPD.

Wer war wer in der DDR

Gummel, Hans

* 3.8.1908 – ✝ 27.5.1973

Geb. in Berlin; Vater Stadtoberinspektor; 1928 – 33 Med.-Studium in Rostock, Innsbruck u. Berlin, hier 1935 Prom.; 1934 – 37 Assistenzarzt an der Berliner Charité; 1935 – 38 NSDAP; 1935/36 Arzt in der HJ; 1937 – 39 Assistenzarzt in Breslau u. Graz; 1939 – 45 Oberarzt an der Univ.-Klinik Breslau. 1946/47 Abt.-Ltr. beim Rat der Stadt Dresden; 1947 SED; 1947/48 als Wiss. Ltr. der HV Volkseigener Betriebe Sachsens verantw. für den Aufbau der Penicillinprod. in der SBZ; 1949 – 55 Ärztl. Dir. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gundelach, Gustav

* 19.12.1888 – ✝ 8.7.1962

Geboren am 19. Dezember 1888 in Kiel, Sohn eines Malers; von 1908 bis 1923 als Dreher in Hamburg beschäftigt. 1909 Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD, ab März 1920 in der Hamburger USPD-Leitung. Mit dem linken Flügel im Dezember 1920 zur KPD. 1924 wurde Gundelach in die BL Wasserkante gewählt. Als Leiter der Roten Hilfe Wasserkante bis 1933 hauptamtlicher Funktionär sowie Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft von 1924 bis 1933, dort 1927/28 Vizepräsident. Von Juli 1933 bis Februar 1934 Leiter der illegalen RGO Berlin, anschließend Emigration über Wien und Zürich nach Paris, bis Oktober 1936 Instrukteur der IRH in Österreich, Schweiz und Skandinavien. Gundelach kämpfte ab Januar 1937 im Spanischen Bürgerkrieg und war im Range eines Kapitäns Leiter des Roten Kreuzes für die Interbrigaden. Von September bis November 1939 und von Januar bis Juli 1940 war er in Stockholm interniert. Im Juli 1940 erhielt er ein Visum zur Einreise in die UdSSR und flog nach Moskau, dort bis 1942 Spezialausbildung. Danach bis April 1945 Lehrer, Sprecher und Redakteur am Deutschen Volkssender. Ende April 1945 kehrte Gundelach als Mitglied der Gruppe Ulbricht nach Berlin zurück. Ab Mai 1945 zunächst Sekretär der Orgabteilung des ZK der KPD, im September 1945 von der SMAD zum Präsidenten der Deutschen Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge berufen. Im April 1946 übersiedelte er im Auftrag der SED nach Hamburg und übernahm von Friedrich Dettmann den Vorsitz der dortigen KPD-Leitung. Im April 1949 als Vorsitzender wiedergewählt, wechselte er im August nach Bonn und wurde Sekretär der KPD-Bundestagsfraktion. Gundelach wurde 1946 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt und im August 1949 als Abgeordneter in den ersten Deutschen Bundestag. Ab 1951 gehörte Gundelach der Landesleitung Hamburg an und war Mitglied des KPD-PV. Nach dem Verbot der KPD in der Bundesrepublik arbeitete er illegal für die Partei, er versuchte 1961 vergeblich als Einzelbewerber für den Bundestag zu kandidieren. 1960 wurde ihm von der DDR die Medaille »Kämpfer gegen den Faschismus« verliehen. Gustav Gundelach starb am 7. Juli 1962 in Hamburg.Bernd-Rainer Barth