In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Pless, Philipp
* 16.3.1906 – ✝ 7.12.1973Geboren am 16. März 1906 in Frankfurt am Main; Dreher. Seit 1919 Mitglied der FSJ, dann der KJD und seit 1922 in der BL der KJD Hessen-Frankfurt. 1927/28 Besuch der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main. 1927 Eintritt in die KPD, wurde aber bereits im November 1928 wegen seiner Kritik an der RGO-Politik der Thälmann-Führung als »Versöhnler« ausgeschlossen. Er ging zur KPO und gehörte mit Heinrich Galm und Alwin Heucke der BL der KPO an. Nach 1933 leitete er im Raum Frankfurt-Offenbach die Widerstandsgruppe »Einheit« und gab regelmäßig die gleichnamige illegale Druckschrift heraus. Im Februar 1934 emigrierte er mit seiner Familie ins Saargebiet, später nach Frankreich. Arbeiter in einem Eisenhüttenwerk, nach Kriegsausbruch interniert und erst 1945 wieder freigelassen. Im Oktober 1945 Rückkehr nach Frankfurt am Main, Mitbegründer der Deutschen Journalisten-Union. Er war seit 1946 Vorsitzender der Frankfurter Ortsgruppe und Sekretär der Arbeiterpartei (AP) um Heinrich Galm. Nach vergeblichen Versuchen eine eigenständige marxistische Partei zu gründen, traten Pless und seine Anhänger 1952 der SPD bei. Pless wurde Redaktionsmitglied des DGB-Organs »Welt der Arbeit«, 1958 für die SPD in den hessischen Landtag gewählt, blieb er bis 1973 MdL. Von 1967 bis 1972 Landesvorsitzender des DGB Hessen, in den sechziger Jahren aktiv in der Ostermarsch-Bewegung. Philipp Pless starb am 7. Dezember 1973 in Frankfurt am Main. Seine Frau Toni Pless, geborene Elsinger (* 19.8. 1910 18. 12. 1999), war Stepperin in Schuhfabriken. 1925 Mitglied des KJVD, 1930 ebenfalls wegen »Rechtsabweichung« ausgeschlossen und Mitglied der KPO, 1933 illegale Arbeit, folgte ihrem Mann ins Saargebiet, später nach Frankreich. Dort kurz interniert, im Oktober 1945 nach Frankfurt am Main zurückgekehrt.

Wer war wer in der DDR
Plitt, Walter
* 1.11.1905 – ✝ 9.11.1956Geb. in Gnadenfrei an der Eule (Krs. Reichenbach, Schles./Pilawa Gorna, Polen); Va- ter Gutsgärtner; Volksschule, Realgymnasium in Reichenbach; 1921 23 Ausbildung zum Bankangest. in Nimtsch (Bez. Breslau); 1923 25 im Beruf tätig in Reichenbach; Mitgl. im »Wandervogel«; 1925 28 Studium der Volks- u. Betriebswirtschaft an der HS für Wirtschaftswiss. in Berlin; journalist. Arbeiten für versch. Ztgn.; 1926 Abitur in Berlin; 1925/26 Mitgl. des Soz. Studentenbunds; 1926 30 SPD u. »Rev.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Plum, Agnes
* 9.4.1869 – ✝ 9.8.1951Geboren am 9. April 1869 in Bardenberg bei Aachen als Agnes Jansen; arbeitete nach der Schulentlassung als Dienstmädchen, war später Arbeiterin. 1905 im Ruhrgebiet Mitglied der SPD. Während des Krieges Übertritt zur USPD; 1920 Delegierte des Spaltungsparteitags, mit der linken USPD zur KPD. Agnes Plum gehörte zum linken Parteiflügel. 1924 Frauenleiterin der Bezirksleitung Ruhr, Mitbegründerin des RFMB. Delegierte des X. Parteitags 1925 in Berlin, rückte sie im Dezember 1925 für Arthur König, der sein Mandat niedergelegt hatte, in den Reichstag nach. Bis 1928 Reichstagsabgeordnete, seit 1927 in der IAH tätig. 1929 zog sie sich von der aktiven Politik zurück und war auch nach 1945 nicht mehr politisch organisiert. Agnes Plum starb am 9. August 1951 in Essen

Wer war wer in der DDR
Pöffel, Adolf
* 11.12.1914 – ✝ 22.9.1961Geb. in Bremen; Vater Arbeiter, Mutter Weberin; 1920 28 Volksschule in Bremen; 1926 29 Mitgl. des Holzarb.-Verb.; 1927 29 Jungspartakusbunds; 1929 33 Ausbildung zum Bautischler in Bremen; ab 1929 RH, RGO; 1929 39 KJVD; versch. örtl. Funktionen; 1932 U-Haft wegen »Vorber. zum Hochverrat«, mangels Beweisen freigesprochen; 1933 35 illeg. Arbeit für den KJVD u. den AM-Apparat der KPD; 1934 dreimonatiger Lehrgang in Moskau (»Ernst Apfel«); 1936/37 Interbrigadist in Spanien, verwundet;…

Wer war wer in der DDR
Pohl, Johannes
* 27.7.1951Geb. in Heidenau bei Dresden; 1970 Abitur; NVA; 1972 76 Studium der Wasserwirtschaft an der TU Dresden; Engagement in der kath. Studentengemeinde; 1976/77 Projektierungsing. beim Komplexen Wohnungsbau in Dresden; 1977 90 Verfahrens- u. Projekting. bei der Firma Trinkwasseraufbereitungsanlagen; seit 1980 Mitarb. an den Friedensseminaren in Meißen; Engagement für Wehrdienst- u. Reservistendienstverweigerer, Solidaritätsaktionen für verhaftete Verweigerer u. Aktionen im Kontext von »Schwerter…

Wer war wer in der DDR
Pohler, Georg
* 23.11.1913 – ✝ 28.3.1997Geb. in Kamenz (Schles./Kamieniec Zabkowicki, Polen) in einer Arbeiterfamilie; 1920 – 28 Volksschule; 1928 – 31 Lehre als Elektromechaniker; 1931 – 34 Ingenieurstudium am Technikum Mittweida, St.-Ex. Meßtechnik, Werkstofftechnik, Kabeltechnik; ab 1934 Meßing. bei der H. Römmler AG Spremberg; ab 1935 im Berliner AEG-Kabelwerk Oberspree (KWO) als Laboring., ab 1941 als Entwicklungsltr. im Laboratorium. 1945 – 49 Betriebsltr. der Wickeldrahtfabrik; 1949 – 52 Techn. Dir. im SAG-Betrieb KWO; 1952 –…

Wer war wer in der DDR
Pollak, Andrea
* 8.5.1961Geb. in Schwerin; 1967 mit dem Schwimmsport in Berlin begonnen; ab 1968 Mitgl. des SC Dynamo Berlin (Trainer: Rolf Gläser); KJS »Werner Seelenbinder«; Spezialdisz.: Delphin; Olymp. Spiele 1976: Siegerin über 200 m u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel, 2. Platz über 100 m Delphin u. mit der 4 x 100-m-Freistilstaffel; bei den Weltmeisterschaften 1978: 2. Platz über 100 m u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel, 3. Platz über 200 m; 1979 EM über 100 m u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel; Olymp. Spiele 1980:…

Wer war wer in der DDR
Pommer, Heinz
* 24.3.1929Geb. in Gera; Vater Heizer; Volksschule; 1943 – 46 Ausbildung u. Arbeit als Bauschlosser; 1947 Bau- u. Transportarb.; 1948 Einstellung bei der VP, Inspektion Thür./Ost; 1948 SED; 1949/50 Besuch der VP-Schule für Kriminol.; 1951 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Gera; dann Abt. IX (Untersuchungsorgan) der Länderverw. Thür.; 1952 stellv. Abt.-Ltr.; 1954 Ltr. der Abt. IX der BV Leipzig; 1960 – 63 Fernstudium an der DASR Potsdam, 1964 – 66 an der HU Berlin, Dipl.-Jur.; 1964 stellv. Operativ…

Wer war wer in der DDR
Poppe, Eberhard
* 12.9.1931Geb. in Wiesenburg (Krs. Zwickau) in einer Angest.-Familie; Besuch einer FS für Wirtschaft u. Verw., 1950 Abitur; 1950 – 54 Studium der Rechtswiss. an der Univ. Leipzig; 1952 SED; 1956 – 59 Assistent u. Oberassistent zunächst an der KMU Leipzig, dann an der MLU in Halle; 1958 Prom. mit der Arbeit »Volkssouveränität u. Abgeordneten-Stellung«; 1959 – 64 Doz. für Staatsrecht; 1963 Habil.; 1965 Prof. mit Lehrauftrag für Verfassungstheorie u. Staatsrecht an der MLU in Halle; bis 1968 zugl. Prorektor…

Wer war wer in der DDR
Porombka, Vinzent
* 2.1.1910 – ✝ 28.11.1975Geb. in Hindenburg (Oberschles./Zabrze, Polen); Vater Bergmann (1945 im KZ Groß-Rosen ermordet); 1925/26 Molkereiarb.; 1926 30 Bergarb.; 1927 RFB; 1930 35 Erwerbslosigkeit u. Kurzarbeit; 1930 KJVD; 1931 zehn Mon. Haft wegen Landfriedensbruchs; 1933 KPD; März 1933 U-Haft, Juni 1933 Überführung in das KZ-Lager II Esterwegen, Dez. 1933 Entlassung; danach illeg. Tätigkeit; Ltr. des KPD-UB Beuthen in Oberschles.; Instrukteur des ZK des KJVD; Aug. 1935 Flucht in die ČSR; Steinarb. in Steinau;…

Wer war wer in der DDR
Pösel, Willy
* 13.5.1923 – ✝ 21.10.1992Geb. in Calbe (Saale); Vater Bergarbeiter, Mutter Tabakarb.; Volksschule; 1937 42 kfm. Lehrling bzw. Angest.; 1942 RAD, dann Wehrmacht; 1945 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule. 1948 SED; Ltr. der SED-KPS Bad Kösen; 1950 Einjahreslehrgang an der PHS; 1951 Einstellung beim MfS, stellv. Ltr. der Schule des MfS Potsdam-Eiche; 1956 61 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1959 Ltr. der HS, ab 1965 Rektor der JHS Potsdam-Eiche; 1961/62 vom operativen Einsatz in der HA V…

Wer war wer in der DDR
Posselt, Anna
* 28.12.1914 – ✝ 22.10.2009Geb. in Althabendorf (Krs. Reichenberg, Böhmen); Vater Textilarb.; 1929 45 Weberin u. Hilfskraft in Betrieben der Textilindustrie, des Handels u. der Landw.; 1930 38 KPČ u. Textilarbeiterverb. Dez. 1945 Umsiedl. nach Dtl.; 1945/46 KPD/ SED; FDGB; 1946 50 Stadträtin für Sozial- u. Gesundheitswesen u. Jugendfragen in Wismar; 1950/51 PHS; 1951 Febr. 1990 Mitgl. des Zentralvorst. der IG Textil-Bekleidung-Leder, 1952 75 deren Vors.; 1952 76 Mitgl. der Ltg.-Organe der Internat.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Plesse, Karl
* 13.2.1906 – ✝ 18.7.1978Geboren am 13. Februar 1906 in Leipzig, Sohn eines Straßenbahners; wurde Kraftfahrer. Im August 1927 Mitglied der KPD, zunächst ehrenamtlich, übernahm er im Mai 1932 die Leitung des AM-Apparates für Sachsen. Bereits vorher war er im Nachrichtendienst der KPD tätig. Von November 1932 bis April 1933 war Plesse unter dem Decknamen Klaus Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland übernahm er den AM-Apparat in Essen. Im Januar 1934 ging er nach Leipzig und wurde dort am 9. März 1935 verhaftet. Nach schweren Mißhandlungen wurde Plesse am 27. Januar 1937 vom VGH zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend kam er ins KZ Buchenwald. Im August 1939 in die Gestapozentrale Prinz-Albrecht-Straße überführt und dort bis April 1940 als Kalfaktor eingesetzt. Zum Schein bot er sich als V-Mann der Gestapo an und wurde deshalb freigelassen. Plesse setzte seine antifaschistische Arbeit in Leipzig fort und hatte u. a. enge Kontakte zu Theodor Neubauer, Bruno Plache und Kurt Roßberg. Im Februar 1942 zur Wehrmacht einberufen, wurde er im August 1944 erneut verhaftet. Spätere Behauptungen, Plesse wäre nur deshalb von der Gestapo festgenommen worden, da sie ihn als V-Mann unter den Häftlingen einsetzen wollte, sind falsch. Am 9.März 1945 wurde Plesse von der Gestapo entlassen, er hielt sich bis zum Einmarsch der Amerikaner in Leipzig versteckt. 1945 zunächst Orgsekretär der KPD Leipzig, am 17. September 1945 wurde er gemeinsam mit Kurt Roßberg von allen Verwaltungs- und Parteifunktionen entbunden, ihnen wurde Zusammenarbeit mit der Gestapo vorgeworfen. Es begann eine Untersuchung durch sowjetische Organe und durch die KPD Sachsens. Die Anschuldigungen ließen sich nicht beweisen, aber beide durften keine Parteifunktionen mehr ausüben. Bis 1951 war Plesse Hauptdirektor der VVB Braunkohle in Welzow und von 1949 bis 1950 Abgeordneter der Volkskammer, 1949 Kursant eines Halbjahreslehrgangs an der PHS. Anfang der fünfziger Jahre gab es erneut Vorwürfe, er habe mit der Gestapo zusammengearbeitet. Deshalb am 1. September 1951 verhaftet, am 5. Dezember 1952 wegen »Verbrechens gegen die Menschlichkeit« durch das Bezirksgericht Cottbus zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 29. April 1956 aus der Haft entlassen, arbeitete er bis 1968 im VEB Kombinat »Schwarze Pumpe« bzw. VEB Kraftwerke Lübbenau/Vetschau. Er bemühte sich vergeblich um seine vollständige Rehabilitierung. Karl Plesse starb am 18. Juli 1978.

Wer war wer in der DDR
Ploog, Arthur
* 17.6.1904 – ✝ 26.7.1993Geb. in Lübeck; Vater Schneider; Anfang der 1920er Jahre dreijährige Wanderschaft (»auf der Walz«); seit Mitte der 1920er Jahre in Berlin; Ausbildung zum Schriftsetzer; 1927 39 Hersteller u. Gestalter; 1939 45 Wehrmacht, Funker in Frankreich; Jan. 1945 wegen Wehrunwürdigkeit (Ehe mit jüd. Frau) entlassen; April 1945 Volkssturm. Sommer 1945 mit Gründung des Schulbuchverlags Volk u. Wissen dort tätig als Hersteller u. dann Technischer Dir., 1955 73 Hauptdir. des Verlags; 1950 NP, VVO,…

Wer war wer in der DDR
Pniower, Georg Bela
* 29.4.1896 – ✝ 19.3.1960Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Literaturhistoriker u. Dir. des Märk. Museums in Berlin; 1911 nach Schulabbruch Lehre als Gärtner; Gärtnergehilfe in der städt. Gartenverw. Trier u. in der Parkverw. Beuten (Oberschles.); 1916 20 Studium an der Staatl. Lehranstalt für Obst- u. Gartenbau in Proskau (Schles.), Abschluß als Gartentechniker; 1920 / 21 beim Gartenbauamt Hannover persönl. Ass. des Gartenbaudir. Hermann Kube; 1922 24 Ltr. des Entwurfsbüros der Baumschule Späth,…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Pohl, Käthe (Rabinowitsch)
* 21.7.1892 – ✝ 23.2.1948Dr. phil.; geboren am 21. Juli 1892 in St. Petersburg als Lydia Rabinowitsch, Tochter einer begüterten Familie; studierte und promovierte zum Dr. phil. Im Ersten Weltkrieg schloß sie sich den Bolschewiki an. Nach dem Krieg mit August Kleine verheiratet, zog 1920 nach Deutschland. Hier spielte sie in der KPD eine vielfältige und wichtige Rolle. Sie wurde 1922 Sekretärin des Polbüros (neben Leo Flieg) und hatte 1923, zusammen mit ihrem Mann, erheblichen Einfluß innerhalb der Partei. Obwohl von den Linken 1924 abgelöst, kam noch 1924 im KPD-Verlag ihre weitverbreitete Broschüre heraus: Käthe Pohl: »Ebert oder Lenin? Der Bankrott der sozialdemokratischen Politik«. Käthe Pohl wurde 1923 von Kleine geschieden, sie soll einige Zeit mit Emil Höllein zusammengelebt haben, heiratete dann in Hamburg Hans Westermann und gehörte mit ihm zunächst zu den Versöhnlern. Nach ihrer Trennung von dieser Oppositionsgruppe arbeitete Käthe Pohl, die als ein sehr kluger, aber »diktatorischer Typ« galt, bei der Peuvag, 1932 leitete sie die Rote Hilfe in Hamburg. Anfang 1933 flüchtete sie – als Jüdin und Kommunistin besonders gefährdet – aus Deutschland in die Sowjetunion und war dort bei der Komintern beschäftigt. Vom NKWD 1936 zeitweise verhaftet, hat sie später im Institut 99 (einer Parteischule der KPD) sowie in der Antifaschule Krasnogorsk als Lehrerin gearbeitet. Sie starb am 23. Februar 1948 in Moskau.

Wer war wer in der DDR
Pohl, Siegfried
* 2.2.1928Geb. in Lyck (Ostpr. / Ełk, Polen); Vater Reichswehr-Unteroffz. u. später Briefträger; Volks- u. Handelsschule, anschl. Finanzgehilfe u. Landarb.; 1944 RAD; 1945 Wehrmacht. 1945 Landarb.; 1946 KPD / SED; 1946 50 Gemeindesekr., 1950 / 51 Bürgermstr. von Wilmersdorf (Krs. Pritzwalk); 1951 / 52 Instrukteur, 1952 55 Sekr. für Agit. u. Prop. der SED-KL Kyritz u. Pritzwalk; 1955 58 1. Sekr. der SED-KL Brandenb.-Land; 1958 61 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau, Dipl.-Gesellschaftswiss.;…

Wer war wer in der DDR
Pohlmeyer, Heinz-Alois
* 05.08.1893 – ✝ 18.05.1956Geb. in Münster (Westfalen); Vater Arbeiter; Volksschule, Gymn., Abitur; 1920 / 21 u. 1923 / 24 Studium der Nationalökon., Literaturgesch., Sozial- u. Arbeitsrechtswesen am Staatswiss. Inst. der Univ. Münster; 1912 SPD; 1912 – 15 Volontär, Lokal- u. polit. Red. beim »Volksblatt« in Mühlhausen, bei der »Volkszeitung« in Ibbenbühren u. der »Volkswacht« in Herford; 1915 – 18 Soldat im Ersten Weltkrieg; 1918 / 19 Vors. des Soldatenrats auf dem Truppenübungsplatz in Zossen / Wünsdorf; 1919…

Wer war wer in der DDR
Pollatschek, Walther
* 10.9.1901 – ✝ 1.3.1975Geb. in Neu-Isenburg; Vater Ing.; Grund- u. Oberschule in Harburg, Worms, Amsterdam, Heidelberg; studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Theater- u. Musikgesch. in Heidelberg, München u. Frankfurt (Main); 1924 Prom. über »Hofmannsthal u. die Bühne« zum Dr. phil.; anschl. Red. u. Kritiker in Schwelm (Westfalen), 1933 entlassen; 1934 Übersiedl. nach Berlin; Verhaftung durch die Gestapo, nach der Haftentlassung Emigr. nach Spanien; 1936 erneut vorübergehend verhaftet; 1936 / 37 in…

Wer war wer in der DDR
Pommer, Kurt
* 5.5.1904 – ✝ 13.8.1993Geb. in Schmölln; Vater Reichsbahnassistent; Volks- u. Realschule, Lehre u. Arbeit als Schlosser; 1922 25 Studium an der Staatl. Akad. für Technik in Chemnitz, Ing. für Maschinenbau; 1925 29 Konstrukteur bei Siemens & Halske in Berlin-Siemensstadt; 1929 36 Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt, Dipl.-Ing.; 1936/37 Assistent, Prom. zum Dr.-Ing.; ab 1937 Versuchsing. in den Sachsenwerken Dresden-Niedersedlitz. 1946 SED; 1946 52 Haupting. u. GD sowie Ltr. der techn.-wiss. Arbeiten…

Wer war wer in der DDR
Poppe, Gerd
* 25.3.1941Geb. in Rostock; Vater Ing., Mutter Sekr.; 1958 Abitur; 1959 64 Physikstudium in Rostock; 1965 76 Physiker im Halbleiterwerk Stahnsdorf; seit 1968 Engagement in opp. Krs.; liter. Abende mit krit. Autoren; Mitarb. in versch. Friedenskrs.; 1975 sechs Mon. Bausoldat; 1976 Rücknahme eines Einstellungsversprechens der AdW wegen Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; 1977 84 Maschinist in einer Berliner Schwimmhalle; 1980 89 Auslandsreiseverbot; 1984 89 Ing. im Baubüro des Diakon.…

Wer war wer in der DDR
Porsch, Peter
* 15.10.1944Geb. in Wien; Volksschule u. Gymnasium in Wien, Abitur; 1962 68 Studium der Germanistik, Anglistik u. Politol. in Wien u. 1968 72 an der FU Berlin; ab 1970 als IM »Christoph« beim MfS erf.; 1972 Prom.; 1973 Übersiedl. in die DDR; ab 1973 Assistent bzw. Oberassistent an der KMU Leipzig; 1982 SED; 1981 Habil., 1982 Doz. u. ab 1988 ord. Prof. für Dialektol. u. Soziolinguistik am Inst. für Germanistik der KMU; stellv. Vors. der Ges. für Germanistik; Mitgl. im Beirat der Ges. für Sprachwiss. Okt.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Poser, Magnus
* 26.1.1907 – ✝ 14.7.1944Geboren am 26. Januar 1907 in Jena, Sohn eines Zimmermanns; Tischlerlehre, anschließend Wanderschaft durch die Schweiz, Österreich, Dänemark, Finnland und die Sowjetunion. Mitglied einer sozialdemokratischen Jugendgruppe, trat während des Jugendtages in Gotha im Oktober 1923 mit der Gruppe in die KJD ein. Arbeiter in den Zeiss-Werken in Jena. 1928 Mitglied der KPD. 1929 bis 1933 im Verband proletarischer Freidenker tätig. Nach 1933 zunächst Mitglied der illegalen UB-Leitung von Jena, wurde am 26. November 1933 verhaftet und am 20. April 1934 zu zwei Jahren und vier Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Freilassung wieder Tischler, baute dann in Jena eine Widerstandsgruppe auf. Nach Kontaktaufnahme zu Theodor Neubauer Anfang 1942 gehörte er mit zu den führenden Mitgliedern einer in Thüringen weitverzweigten Widerstandsorganisation, die Verbindungen nach Berlin und Sachsen hatte. Magnus Poser wurde am 14. Juli 1944 an seiner Arbeitsstelle verhaftet und in den Weimarer Marstall, den Gestapositz, überführt. Nach unmenschlichen Folterungen in der Nacht vom 20. zum 21. Juli 1944 versuchte er zu fliehen, wurde aber im angrenzenden Park von fünf Schüssen getroffen und in das Krankenrevier des KZ Buchenwald transportiert, wo Magnus Poser starb. Seine Frau Lydia Poser, geborene Orban (*30.1. 1909 30. 12. 1984), war Stenotypistin, seit 1929 in der KPD. Bis 1933 Mitarbeiterin der BL in Jena und Erfurt, übernahm im Frühjahr 1933 die Funktion einer Orgleiterin im UB Jena, wurde aber schon am 26.November 1933 verhaftet und mit Magnus Poser am 20. April 1934 vom OLG Jena zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im September 1936 heiratete sie Magnus Poser. Bis 1945 Stenotypistin, von 1946 bis 1948 Bürgermeisterin von Jena. Von 1948 bis 1950 Mitglied, 1951 Vorsitzende der Kommission für Staatliche Kontrolle im Land Thüringen. Von 1952 bis 1959 Vorsitzende des Rates des Bezirks Gera.

Wer war wer in der DDR
Postler, Erich
* 25.11.1940Geb. in Märzdorf (Nordböhmen / Matinkovice, Tschechien); Vater Landwirt; Grundschule; Ausb. zum Landwirt; tätig auf dem elterl. Hof; 1962 staatl. gepr. Landwirt; Agrar-Ing. in der LPG »Komsomol« in Fürstenwerder (Krs. Prenzlau); Studium an der Komsomol-HS in Moskau; 1959 80 Mitgl. des ZR der FDJ; 1961 SED; 1963 65 Sekr., 1965 69 1. Sekr. der FDJ-BL Schwerin (Nachf. von Franz Schepanski); 1969 Sekr. für Landjugend des ZR der FDJ; 1976 80 2. Sekr. des ZR der FDJ (Nachf. von Wolfgang…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Plettner, Hans
* 9.12.1887 – ✝ 7.9.1961Geboren am 9. Dezember 1887 in Berlin, Sohn eines Schlossers und Werkmeisters; Modelltischlerlehre, anschließend auf Wanderschaft, die ihn durch Deutschland, die Schweiz, Italien, Großbritannien und Frankreich führte. Bis 1919 Tischlergeselle in Berlin. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. Seit 1907 Mitglied der SPD und der Gewerkschaft, 1917 trat er in die USPD ein, war 1919 kurzfristig Funktionär in Berlin und wirkte von Mai 1919 bis Oktober 1920 als USPD-Sekretär in Hannover. Im Juni 1920 wurde Hans Plettner auf dem Reichswahlvorschlag der USPD in den Reichstag gewählt, dem er bis 1924 angehörte. Von Oktober bis Dezember 1920 Mitglied der Zentralen Kontrollkommission der USPD-Linken, trat für die Fusion mit der KPD ein. Er gehörte zu den USPD-Abgeordneten, die nach der Vereinigung des linken Flügels der USPD mit der KPD Ende 1920 zur VKPD eine gemeinsame kommunistische Reichstagsfraktion bildeten. Im Streit zwischen der Mehrheit der Zentrale und Paul Levi 1921 unterstützte er diesen und wurde deshalb aus der KPD ausgeschlossen. Im Januar 1922 trat Plettner gemeinsam mit Otto Brass und Emil Eichhorn zur Fraktion der KAG über. Drei Mo-nate später wurde er wieder Mitglied der SPD und übte in ihr verschiedene Funktionen aus. Nach 1933 gründete er ein Anzeigengeschäft, das 1936 aufgelöst wurde. Plettner war 1945 Funktionär der SPD in Berlin-Spandau, von 1946 bis 1950 Abgeordneter der Bezirksverordnetenversammlung, ab 1948 Fraktionsvorsitzender und Bürgerdeputierter der SPD in Spandau. Hans Plettner starb am 7. September 1961.

Wer war wer in der DDR
Plötner, Klaus Otto Gustav
* 8.9.1940Geb. in Stadtroda; Vater Versicherungsinspektor; nach dem Abitur 1959 65 Studium Landmaschinentechnik an der TU Dresden; 1964 SED; 1965 71 Ass. im Inst. für Landtechnik der WPU Rostock, Aufbau u. Ltg. eines Landmaschinenlabors, 1970 dort Prom.; 1971 / 72 Zusatzstudium an der HS für Ingenieure der Landw. Prod. in Moskau; 1972 Hochschuldoz. für Landmaschinentechnik an der WPU, 1976 dort Prom. B zum Dr. sc. techn. mit Untersuchungen zur Methodik der Entw. von Landmaschinen; 1976 82 Prorektor…

Wer war wer in der DDR
Poche, Klaus
* 18.11.1927 – ✝ 9.1.2007Geb. in Halle; Vater Angest.; Volksschule, Oberrealschule; Wehrmacht, 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft. Nach 1945 Krankenpfleger, Lehrer u. Zeichenlehrer; 1950 journalist. Arbeit, Red. beim »Nachtexpress« (Berlin); dann Red. u. Zeichner bei der »BZ am Abend«; 1954 79 freischaff. Schriftst. u. Grafiker (Romanillustrationen, Schutzumschläge, Filmplakate) in Berlin; verf. anfangs Reportagen u. Kurzgeschichten (»Das OKW gibt nicht mehr bekannt«, 1961 zus. mit Hans-Oliva Hagen); 1965 erster Roman…

Wer war wer in der DDR
Pohl, Gerhard
* 16.8.1937 – ✝ 30.5.2012Geb. in Guben; Vater Webmeister u. mittelständ. Unternehmer; 1953 – 55 Ausb. zum Tuchmacher; 1953 FDGB; 1955 – 58 Studium an der Ing.-Schule für Textiltechnik in Forst; anschl. Betriebsassistent, dann Technologe im VEB Vereinigte Feintuchwerke Forst; 1959 CDU; 1963 – 69 Fernstudium an der TU Dresden, Dipl.-Ök.; 1967 – 77 Ing. für Chemiefasern bei der VVB Volltuch Cottbus, dort 1969 – 77 Abt.-Ltr.; 1972 – 90 Vors. des CDU-KV Forst; 1977 Dir. für Forschung u. Erzeugnisentw. im VEB Forster…

Wer war wer in der DDR
Pohl, Sieghard
* 11.9.1925 – ✝ 13.6.1994Geb. in Breslau (Schles./Wrocław, Polen); Rudolf-Steiner-Schule; 1943 RAD, danach Wehrmacht, verwundet; Kriegsgefangenschaft. 1947 Abitur; anschl. Neulehrer; 1951 55 Studium am Inst. für Kunsterziehung Leipzig bei Prof. Elisabeth Voigt u. Prof. Dr. Hans Schulze; 1961 erste u. 1965 zweite Inhaftierung wegen »staatsfeindl. Bilder«, zwischenzeitl. als freischaff. Maler tätig; 1965 Haftentlassung u. Freikauf; Verlust seines künstler. Werks von 20 Jahren; bis 1987 in Berlin (West) Kunsterzieher im…

Wer war wer in der DDR
Polak, Karl
* 12.12.1905 – ✝ 27.10.1963Geb. in Westerstede bei Oldenburg; Vater Schlächter, Händler, Mittelbauer; jüd. Pensionsschule in Oldenburg, Abitur; 1925 29 Studium der Rechtwiss. an den Univ. Heidelberg u. Frankfurt (Main); 1927 29 Mitgl. einer Roten Studentengr.; Erstes jurist. St.-Ex.; anschl. Referendar am Kammergericht Berlin; Besuch der MASCH; 1932 Prom. zum Dr. jur. in Freiburg; 1.4.1933 wegen jüd. Abstammung aus dem Justiz-Vorbereitungsdienst entlassen; Emigr. nach Dänemark; Okt. 1933 auf Einladung der AdW zu…

Wer war wer in der DDR
Polte, Wilhelm
* 11.1.1938Geb. in Niegripp (Krs. Burg); Lehre u. Ar- beit als Maschinenschlosser, 1955 58 Stud. im Fach Maschinenbau; 1958 60 Techno- loge; Hochschulstud., 1965 Dipl.-Ing.; 1965 68 Projektierungsing. in einem Großbetrieb in Leipzig, anschl. in einem Magdeburger Forschungsinst. im Bereich Technol. tätig; 1978 90 wiss. Mitarb. an der TU Magdeburg; 1989 Gründungsmitgl. der SDP in der DDR, 1990 SPD-Vors. im Bez. Magdeburg; März Okt. 1990 Abg. der Volkskammer. 1990 2001 OB von Magdeburg (Nachf. von…

Wer war wer in der DDR
Pommeranz-Liedke, Gerhard
* 12.12.1909 – ✝ 27.6.1974Geb. in Mewe (Krs. Marienwerder, Westpr. / Gniew, Polen); Vater Apotheker; 1910 Tod des Vaters, Mutter Hausfrau; Stiefvater Apotheker; Realschule in Mewe, Humanist. Gymnasium in Marienwerder u. Oppeln; 1927 Reifeprüfung; 1927 – 31 Studium der Malerei an der Kunstakad. Breslau, dann an der Staatl. Akad. für graph. Künste u. Buchgewerbe in Leipzig; zugleich journalist. tätig; 1934 – 40 freischaff. Maler u. Journalist; 1940 / 41 Wehrmacht; März – Juni 1941 Pressereferent im Ausw. Amt; ab Juni 1941…

Wer war wer in der DDR
Poppe, Helmut
* 8.10.1926 – ✝ 26.7.1979Geb. in Niederhannsdorf (Krs. Glatz, Niederschl./Jaszkowa Dolna, Polen); Vater Arbeiter; Grundschule; Elektrikerlehre; 1944/45 Wehrmacht; 1945 48 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule in Gorlowka. Sept. 1948 Rückkehr nach Dtl.; Eintritt in die DVP; Kursant an der VP-Schule Apollensdorf; VP-Kommissar, 1949/50 Zugführer bzw. Kompaniechef an der VP-Schule Naumburg (Saale); 1950 VP-Oberkommissar u. VP-Rat; 1950 SED; 1950/51 Lehrgangsltr. der VP-Dienststelle Weißenfels; 1951 Kompaniechef an der…

Wer war wer in der DDR
Pöschel, Hermann
* 28.9.1919 – ✝ 30.12.2007Geb. in Zeitz; Vater ungelernter Arbeiter; Mittelschule; 1935 38 Ausbildung zum Schlosser; 1938 40 Studium an der Höheren Techn. Lehranstalt Magdeburg; 1940 45 Versuchsingenieur in den Junkers-Flugzeugwerken Dessau. 1945 Schlosser, Vorarbeiter, Werkmstr. in Dessau; 1945/46 SPD/SED; 1946 50 Techn. Ltr. im VEB Zeitzer Kinderwagenfabrik; 1951 SED-LPS Ballenstedt; 1952 HA-Ltr. in der Landesreg. Sachsen-Anh.; 1952/53 Abt.-Ltr. im Rat des Bez. Halle; 1953/54 Instrukteur, 1954 56…

Wer war wer in der DDR
Poser, Lydia
* 30.1.1909 – ✝ 30.12.1984Geb. in Heidersbach (Krs. Suhl); Vater Arbeiter; Grundschule u. Lyzeum in Jena; Handelsschule; 1923 / 24 Lehre als Stenotypistin; Angest. in einer Schlosserei in Jena; 1925 KJVD; 1925 30 Stenotypistin u. Angest. im Wahlaussch. der KPD-BL Jena u. Erfurt; 1927 30 Vors. der KJVD-Ortsgruppe Jena; 1929 KPD; 1930 1933 arbeitslos; KJVD-Org.-Ltr. der Bezirke in Thüringen; 1933 Org.-Ltr. im Unterbez. Jena der KPD; am 26.11.1933 verhaftet, am 20.4.1934 durch das OLG Jena wg. »Vorbereitung zum…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Potrykus, Folkert
* 25.8.1900 – ✝ 8.3.1971Geboren am 25. August 1900 in Geestemünde, ältestes von fünf Kindern einer sozialdemokratischen Werftarbeiterfamilie; lernte Dreher. 1917 wegen antimilitaristischer Arbeit zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Seit Dezember 1918 Mitglied des Spartakusbundes, 1919 der KPD, beteiligte sich an der Bremer Räterepublik. Von 1925 bis 1930 zunächst Expedient, dann Redakteur der »Arbeiterzeitung« in Bremen. Potrykus gab 1933 mit zwei Gesinnungsgenossen die »Kleine Arbeiter-Zeitung« heraus, die über den SA-Terror und den kommunistischen Widerstand berichtete. Am 8. Oktober 1933 verhaftet, verurteilte ihn das OLG Hamm im Juli 1934 zu zwei Jahren Zuchthaus, anschließend kam er in die KZs Esterwegen und Sachsenhausen. 1938 mit schweren gesundheitlichen Schäden entlassen, wieder Dreher auf der Unterweserwerft, bis Kriegsende mehrmals festgenommen. 1945 Funktionär der KPD in Bremerhaven, u. a. 1.Sekretär der Kreisleitung, bis 1955 gehörte Potrykus der dortigen Stadtverordnetenversammlung an. Am 26. November 1951 aus der KPD wegen »parteifeindlicher und trotzkistischer Haltung« ausgeschlossen, übte er sein Stadtverordnetenmandat als Unabhängiger weiter aus und schloß sich der Gruppe Arbeiterpolitik an. Da er sich engagiert für die Belange der sozial Benachteiligten einsetzte, galt er in Bremerhaven als »Edelkommunist«. Folkert Potrykus starb am 8. März 1971 in Bremerhaven.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Plievier, Theodor
* 12.2.1892 – ✝ 12.3.1955Als Theodor Plivier am 12. Februar 1892 in Berlin-Wedding geboren, durchlebte als Proletarierkind eine harte Jugend. 1909 brach er seine Lehre als Stukkateur ab, begab sich auf Wanderschaft durch Europa, fuhr als Matrose nach Australien und Südamerika. Im Weltkrieg bei der Kriegsmarine auf dem Hilfskreuzer »Wolf«, beteiligte sich dann am Matrosenaufstand 1918 in Wilhelmshaven. Ab Ende 1920 lebte er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Redner wieder in Berlin. Plivier war im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller aktiv und galt als kommunistischer Autor. Sein Erstlingswerk »Des Kaisers Kulis. Roman der deutschen Kriegsflotte« (1930) wurde in 18 Sprachen übersetzt. In seinem zweiten Roman »Der Kaiser ging, die Generäle blieben« (1932 ) schilderte der sozialkritische Schriftsteller den Zusammenbruch 1918. Ab 1933 nannte er sich Plievier. Nach einigen Wochen illegalen Aufenthalts in Berlin ging er nach dem Reichstagsbrand in die Tschechoslowakei. Seine Bücher wurden 1933 in Deutschland öffentlich verbrannt, und 1934 entzogen ihm die Nazi-Behörden die deutsche Staatsbürgerschaft. Aus der âSR emigrierte Plievier über verschiedene europäische Staaten in die Sowjetunion. Hier arbeitete er an einem Roman über die Wolgadeutschen, wäre fast in die Säuberungen geraten und fühlte sich vom Stalinismus desillusioniert gezwungen, Manuskripte, darunter einen Roman, zu verbrennen. 1945 wurde er Verlagsleiter in Weimar und Vorsitzender des Kulturbundes in Thüringen, zählte zunächst zur Kulturprominenz der SBZ. Sein Roman »Stalingrad« (1945), eine Anklage gegen den Krieg, erreichte eine millionenfache Auflage. 1947 brach er jedoch mit der SED und kehrte nach einer Vortragsreise in Westdeutschland nicht mehr in die SBZ zurück, 1953 ging er in die Schweiz. Seine Romane »Moskau« (1952) und »Berlin« (1954) sind durch die Abkehr vom Kommunismus geprägt. Theodor Plievier starb am 12. März 1955 in Avegno in der Schweiz.

Wer war wer in der DDR
Pludra, Benno
* 1.10.1925 – ✝ 27.8.2014Geb. in Mückenberg (Niederlausitz); Vater Metallgußformer; Mittelschule; 1942 – 45 Schiffsjunge auf dem Segelschulschiff »Padua« bei der Handelsmarine, dann Vollmatrose. 1945 Rückkehr nach Riesa; KPD; 1946 Neulehrerkurs in Riesa, kurzz. Neulehrer; 1947/48 ABF; 1948 erste Kurzgeschichten u. Reportagen veröff.; 1948 – 50 Studium der Germanistik, Geschichte u. Kunstgeschichte an Univ. in Halle u. Berlin, abgebrochen; gleichz. Zeitungsreporter; 1950 – 52 Red. u. Journalist der Ztschr. »Der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Podubecky, Rudolf
* 23.5.1896 – ✝ 14.12.1941Geboren am 23. Mai 1896 in Karlsruhe; bei Kriegsausbruch als Gymnasiast Freiwilliger, kam an die Front und diente bis zu seiner Verwundung als Leutnant der Feldartillerie. Er wurde Kriegsgegner und schloß sich dem radikalen Flügel des Sozialismus an. Kurz nach Beginn seines Philologiestudiums trat er im Februar 1919 in die USPD ein und beteiligte sich an der Errichtung der kommunistischen Räterepublik in München. Er leitete im Generalstab der Roten Armee das Post- und Fernmeldewesen. Podubecky wurde am 4.Mai 1919 in München verhaftet und zu dreijähriger Festungshaft verurteilt, die er in Niederschönenfeld verbüßen mußte. Noch während seiner Haft trat er zur KPD über. 1922 freigelassen, war er zunächst Hilfsarbeiter in einer Nähmaschinenfabrik, kam dann in Mannheim als Volontär zur »Arbeiter-Zeitung«. Bei der Vorbereitung des bewaffneten Aufstandes wurde er 1923 in die Oberleitung Süd-West berufen und war führend im AM-Apparat in Südwestdeutschland. Am 4.Mai 1924 verhaftet und vom Staatsgerichtshof wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er von 1926 bis 1930 als Redakteur an der Frankfurter »Arbeiter-Zeitung« und war Mitglied der BL Hessen-Frankfurt, ab 1928 wieder im AM-Apparat tätig. Weil Podubecky in Deutschland polizeilich gesucht wurde, wies ihn das ZK 1930 an, in die Sowjetunion überzusiedeln. Hier wirkte er bis zum Januar 1937 für die OMS der Komintern und wurde in Deutschland und der Schweiz als Spionage-Funker eingesetzt. In Moskau lebte er unter dem Parteinamen Franz Riedel. Am 26. Juli 1937 wurde er vom NKWD verhaftet und am 4. Mai 1939 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Rudolf Podubecky wurde ins Lager Norilsk verbannt, wo er am 14. Dezember 1941 ums Leben kam. Seine Ehefrau Berta Podubecky (* 9. 2. 1900), geborene Cotiaux aus Karlsruhe, Bankangestellte, seit 1920 Mitglied des KJVD und 1924 in der KPD, war eine Zeitlang Sekretärin von Karl Wittfogel und ging mit ihrem Mann in die Sowjetunion, studierte an der Moskauer KUNMS unter dem Parteinamen Irene. Zwei Tage nach Rudolf Podubecky ebenfalls verhaftet und am 14. Mai 1939 zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Auch Berta Podubecky kam im Gulag ums Leben.

Wer war wer in der DDR
Pohl, Horst
* 1.3.1923Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre als Industriekaufm.; 1941 45 Wehrmacht; 1945 48 sowj. Kriegsgef. 1948 Rückkehr nach Dtl.; 1949 SED; 1949 Arbeit in einer Ziegelei in Eisenberg; später Ltr. einer Ziegelei; 1950 Abg. u. Stadtverordnetenvorsteher in Eisenberg; 1953 55 Bürgermstr. von Eisenberg; 1955 59 Vors. des Rats des Krs. Rudolstadt; 1960 62 Stud. an der PHS der SED, Dipl.-Gesellschaftswiss; 1962 1988 OB von Gera (Nachf. von Wilhelm Weber);…

Wer war wer in der DDR
Pohl, Wolfgang
* 10.2.1940Geb. in Königsberg (Ostpr./Kaliningrad, Rußland); Vater Arbeiter; 1946 54 Volksschule im Krs. Weimar; 1954 57 Ausbildung zum Stahlschiffbauer; 1956 FDJ; 1957 60 Wehrdienst (Bereitschaftspolizei); 1960 SED; 1961/ 62 Verw.-Schule Staßfurt; 1964 Abitur; 1965 70 Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin, Dipl.-Jur.; 1970 74 stellv. OB von Magdeburg; 1974 77 Studium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1978 89 1. Sekr. der SED-Stadt-BL; Magdeburg-Nord; 13.11.1989 1. Sekr. der SED-BL Magdeburg…

Wer war wer in der DDR
Pollack, Peter
* 30.8.1930 – ✝ 20.10.2017Geb. in Dresden; 1949 Abitur in Dresden; 1949 – 52 Landwirtschaftsgehilfe; 1952 – 55 Studium der Landwirtsch. an der MLU Halle, Dipl.-Landw.; 1955 – 63 wiss. Mitarb. im Inst. für Futterbau u. Kulturtechnik, Außenstelle Falkenberg (Krs. Osterburg); 1963 – 68 wiss. Mitarb. der Forschungsstelle Altmärk. Wische in Falkenberg; 1969 – 90 Dir. des Wiss. Zentrums für landwirtsch. Vorbereitung von Meliorationen für den Bez. Magdeburg in Falkenberg; 1964 Prom. an der MLU mit einer Diss. über…

Wer war wer in der DDR
Polzin, Gerhard
* 8.1.1945Geb. in Lietzow (Rügen); Vater Angestellter; Grundschule und EOS für Sehgeschädigte in Königs Wusterhausen, Abitur; 1965 70 Pädagogikstudium mit den Fachrichtungen Russisch / Englisch an der KMU Leipzig, Dipl.-Fremdsprachenlehrer für Erwachsenenbildung; 1970 84 pädagog. Mitarb. beim Rat des Krs. Rügen; 1973 84 Vors. des KV Rügen des Blinden-u.-Sehschwachen-Verbandes (BSV); 1980 SED; 1984 Dir. des Rehabilitationszentrums für Blinde »Ernst Puchmüller« in Neukloster (Krs. Wismar); 1981 84…

Wer war wer in der DDR
Pommert, Hans-Joachim
* 26.1.1929Geb. in Klostermansfeld (Krs. Eisleben); Vater Bergmann; Volksschule; 1943 45 Lehre als Dreher im Junkers-Werk Aschersleben. Juni Dez. 1945 Landarb. auf der Domäne Klostermansfeld; Dez. 1945 SPD, 1946 SED; 1946 48 Lehre (Facharb.) u. Arbeit als Dreher im Walzwerk Hettstedt; Mai Dez. 1948 Sachbearb. in der SED-LL Sachsen-Anh. in Halle; 1948 SED-LPS; 1949 / 50 Sekr. für Prop. der SED-BPO im VEB Walzwerk Hettstedt; Juli Aug. 1950 Instrukteur der SED-LL Sachsen-Anh. in Halle; 1950 54…

Wer war wer in der DDR
Poppe, Ulrike
* 26.1.1953Geb. in Rostock, aufgew. in Hohen Neuendorf (b. Berlin); Vater Historiker, Mutter Slawistin; 1971 Abitur; 1971 73 Studium der Kunsterziehung u. Geschichte an der HU Berlin (abgebrochen); anschl. versch. Tätigkeiten, u. a. Hilfserzieherin in einem Durchgangsheim für Kinder u. Jugendl., Hilfspflegerin in der Psychiatr. Klinik der Charité; 1976 88 Mitarb. im Museum für Dt. Geschichte in Berlin; 1980 Mitinitiatorin des ersten unabh. Berliner Kinderladens; 1982 Gründungsmitgl. des Netzwerks…

Wer war wer in der DDR
Pose, Waldemar
* 23.9.1920 – ✝ 12.8.1994Geb. in Erfurt; Vater Arbeiter; Volksschule; 1932/33 Bünd. Jugend; 1935 38 Ausbildung zum Kfm.; 1938/39 im Beruf tätig; 1939 44 Wehrmacht, Fw.; 1944 48 sowj. Kriegsgefangenschaft, Kursant an einer Antifa-Schule. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED, FDGB; 1948/ 49 Konsum-Angest. in Erfurt; 1949/50 Presse-Sekr. zunächst des LV Thür., dann des ZV der Gewerkschaft Verw., Banken, Versicherungen; 1950/51 PHS; 1951/52 Red. u. 1953 75 Chefred. des FDGB-Zentralorgans »Tribüne« (Nachf. von Günter…

Wer war wer in der DDR
Poßner, Wilfried
* 13.9.1949Geb. in Neustadt (Orla, Krs. Pößneck); Vater Weber u. Traktorist, Mutter Gemeindeschwester; 1964 FDJ; 1964 68 EOS, Abitur mit Berufsausbildung zum Maurer; 1968 Erziehungshelfer in Hütten (Pößn.); 1968 70 NVA, Gefr.; 1969 SED; 1970 Erziehungshelfer in Kospoda; 1970 74 Studium an der PH Potsdam, Dipl.-Lehrer für Germanistik u. Geschichte; dort 1974 76 Sekr. der FDJ-GO; 1976 79 Aspirant an der Akad. für Ges.-Wiss. beim ZK der KPdSU, Dr. phil.; 1979/80 Ltr. der Abt. Studenten beim, 1980 …

Wer war wer in der DDR
Pötschke, Günter
* 28.7.1929 – ✝ 11.9.2006Geb. in Halle; Vater Friseur; Volksschule, 1940 48 OS in Halle, Abitur; Okt. 1948 Beginn der journalist. Tätigkeit als freier Mitarb., Volontär, ab 1949 Reporter der ADN-Außenstelle Halle; 1949 Mitgl. des VDP; 1950/51 stellv. Bez.-Stellenltr. des ADN in Halle; 1951 90 VDJ; ab 1951 in Berlin; Red. bzw. Chef vom Dienst der Abt. Dtl.-Dienst/Ostred., stellv. Ltr. der DDR-Red.; 1957 Ltr. der Auslandsred.; 1952 Kand., 1954 SED; 1954 56 Fernstudium Journalistik an der KMU Leipzig, ohne Abschl.;…
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