JHK 2006
Inhaltsverzeichnis
JHK 2006
Erinnerungen an das Jahr 1956
Ein Gespräch mit Wolfgang Leonhard und Ralph Giordano[1] Im nachfolgend dokumentierten Gespräch blicken zwei Persönlichkeiten auf das Jahr 1956 zurück, die die totalitären Diktaturen und Ideologien dieses Jahrhunderts aus vielfältiger Perspektive erlebt haben. Der eine, 1921 geboren, ein Emigrant, wurde von seiner Mutter in jugendlichem Alter vor der nationalsozialistischen Diktatur in die vermeintliche Sicherheit der Stalinschen Sowjetunion gebracht. Der andere, zwei Jahre jünger, ein rassisch…
JHK 2006
Die Rückkehr der offiziell Vergessenen. Die Repatriierung der Polen aus der UdSSR Ende 1955
Małgorzata RuchniewiczAuf der Grundlage dreier Abkommen zwischen Polen bzw. seiner kommunistischen provisorischen Regierung (dem Polnischen Komitee der Nationalen Befreiung, dem so genannten Lubliner Komitee) und den Sowjetrepubliken Ukraine, Weißrussland und Litauen vom September 1944 wurden die Umsiedlung und die Rückkehr der polnischen Bevölkerung aus den von der Sowjetunion annektierten ostpolnischen Gebiete geregelt. Entgegen offiziellen Deklarationen wurde das Problem jedoch keineswegs in zufrieden stellender…
JHK 2006
Konrad Adenauers Besuch in Moskau im September 1955: Konsens und Dissens zwischen UdSSR und DDR
Gerhard WettigDie Bundesrepublik Deutschland verfolgte seit ihrer Gründung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) eine Politik der Westintegration. Adenauer hoffte, durch eine Hinwendung zu den Westalliierten könne die Bundesrepublik nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands zu einem gleichberechtigten Bündnispartner aufsteigen. Die Bindung an die Westmächte wurde – insbesondere nach dem Ausbruch des Koreakrieges 1950 – durch die USA forciert, die auf ein Verteidigungsbündnis mit Deutschland nicht…
JHK 2006
Der Stellenwert des »Großen Terrors« innerhalb der stalinistischen Repressionen: Versuch einer Bilanz
Nicolas WerthSiebzig Jahre nach dem ersten großen Moskauer Schauprozess und fünfzig Jahre nach der Geheimrede von Nikita Chruščev auf dem XX. Parteitag der KPdSU ist es heute – fünfzehn Jahre nach der Öffnung der sowjetischen Archive – endlich möglich, das Ausmaß und die Bedeutung des »Großen Terrors« innerhalb der stalinistischen Repressionen zu bestimmen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Moskauer Prozesse von 1936 bis 1938 und Chruščevs Abrechnung mit Stalin 1956 haben das Wesen und das wirkliche Ausmaß…
JHK 2006
Wer war »Ralf Forster«? Der Leiter der DKP-Militärorganisation im Spiegel der Erinnerung und der MfS-Akten
Hermann WeberErst sehr spät, im Jahr 2004, wurde eine gefährliche, illegale und absurde Aktivität der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) zur Unterminierung der alten Bundesrepublik aufgedeckt, die von der SED-Führung initiiert und finanziert wurde: die so genannte Militärorganisation (MO). Seit 1969/70 bildete die politische Sekte DKP auf dem Territorium der DDR spezielle »militärische Kader« aus. Damit sollten verlässliche Personen bereitstehen, die im Krisenfall Sabotage betrieben und bei einem…
JHK 2006
»Gegenüber Polen herrscht ein allgemeiner Unwille« Zwei Dokumente der Polnischen Militärmission aus dem Jahr 1946 zur Einschätzung der SED
Jerzy KochanowskiUnmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war die Haltung der polnischen Kommunisten gegenüber den Entwicklungen in Deutschland von weit reichenden Ambivalenzen geprägt. Ähnlich gespalten war das Verhältnis zur KPD. Einerseits stand es außer Frage, dass die Aufnahme von Kontakten zwischen den polnischen und den deutschen Kommunisten aufgrund der gemeinsamen politischen Schutzmacht Moskau lediglich eine Frage der Zeit sein konnte. Andererseits musste in Polen die eindeutige, von Hass und dem Wunsch…
JHK 2006
Die DDR-Nachrichtendienste: Juristische Aufarbeitung, Erinnerungen und Darstellungen
Helmut Müller-EnbergsMarxen, Klaus/Werle Gerhard (Hrsg.) unter Mitarbeit von Petra Schäfter und Ivo Thiemrodt: Strafjustiz und DDR-Unrecht. Dokumentation. Band 4/1 u. 4/2: Spionage, Berlin: Verlag de Gruyter Rechtswissenschaften Verlags-GmbH 2004, 1 109 S., ISBN 3-89949-080-0 Block, Gerhard: Verraten und verkauft. Memoiren eines Unverbesserlichen, Berlin: NORA Verlagsgemeinschaft Dyck & Westerheide 2004, 141 S., 3-86557-010-0 Schwan, Heribert/Heindrichs, Helgard: Das Spinnennetz. Stasi-Spitzel im Westen.…
JHK 2006
Editorial
Unter dem Schwerpunkt »Fünfzig Jahre XX. Parteitag, Polnische Krise und Ungarische Revolution« widmet sich das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung in dieser Ausgabe dem Jahr 1956 und seiner Bedeutung für die internationale kommunistische Bewegung. In seinem Einführungsbeitrag stellt der Berliner Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk die widersprüchlichen internationalen Prozesse des Jahres 1956 in den Mittelpunkt und verfolgt den Widerhall, den sie in der DDR unter Ulbricht erzeugten.…
JHK 2006
Ereignisse, die die kommunistische Welt erschütterten. Zum 50. Jahrestag des XX. Parteitags der KPdSU
Michail ProzumenščikovFür jeden, der sich mit der Geschichte der internationalen kommunistischen Bewegung vertraut ist, weckt das Jahr 1956 mit dem XX. Parteitag Assoziationen an die Rede »Über den Personenkult und seine Folgen«, die der Erste Sekretär der KPdSU, Nikita Chruščev, auf einer geheimen Sitzung des Parteitags hielt.[1] Ungeachtet seiner ursprünglichen Geheimhaltung wurde der Auftritt Chruščevs sehr schnell bekannt und hatte – zuerst in der UdSSR und dann auf der ganzen Welt – die Wirkung einer…
JHK 2006
Das Jahr 1956 in Niederschlesien
Łukasz KamińskiDie polnische Krise von 1956 war durch den Arbeiteraufstand in Poznań (Posen) im Juni und die stürmischen Ereignisse im Herbst in Warschau, die am 21. Oktober zur Wahl von Władysław Gomułka zum Ersten Sekretär der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR) führten, geprägt. Auch in anderen Städten und Regionen Polens fand die Krise der polnischen Gesellschaft unter der Herrschaft der Kommunisten ihren Niederschlag, so auch in Niederschlesien. Diese Region besaß infolge des fast vollständigen…
JHK 2006
»Nieder mit der DDR« Isolierter, unbekannter und verkannter Widerstand
Ehrhart NeubertDer Arbeitsbegriff »unbekannter Widerstand« wurde vor einigen Jahren in der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) als Reaktion auf den gegenwärtigen Stand der Forschungen zur politischen Gegnerschaft in der DDR entwickelt. Es handelt sich hierbei weniger um eine Kategorie politischer Gegnerschaft. Vielmehr war ein Desiderat der Widerstands- und Oppositionsforschung in Speziellen und der DDR-Forschung im…
JHK 2006
Soviet History During the Great Terror: Critical Notes on Recent Historical Publications
Fridrikh FirsovThe body of knowledge on the period of the Great Terror in Soviet Russia’s history has grown substantially during the last two decades[1], as whole new layers of archival sources became accessible to the academic community, including documents previously kept secret in Soviet Party and State Archives. This access has substantially enriched understanding of the true causes and consequences of the Great Terror and of the characteristics and specific forms it took in the country as a whole or in…
JHK 2006
Markus Wolf und die Ablösung Bruno Haids als Leiter der DDR-Nachrichtendienstschule 1952
Helmut Müller-EnbergsDie einstigen Leiter der Hauptverwaltung A (HV A) sind heute selbstbewusst. Aus ihrer Sicht mit Recht, denn der Auslandsnachrichtendienst der DDR verfügte in der Bundesrepublik über ein Netz von zuletzt rund 1 500 Quellen. Dieses Netz versorgte die HV A über Jahrzehnte mit wichtigen Informationen. Der Einblick der DDR-Aufklärung[1] in das Bundeskanzleramt, den Bundestag, in die Spitzengremien der Parteien und selbst in den Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz war…
JHK 2006
Die monumentale siebenbändige Dokumentenedition zur Geschichte des Gulag
Wladislaw HedelerIstorija Stalinskogo Gulaga. Konec 1920-ch – pervaja polovina 1950-ch godov. Sobranie dokumentov v semi tomach [Geschichte des Stalinschen Gulag. Ende der 1920er bis zur ersten Hälfte der 1950er Jahre. Dokumentensammlung in sieben Bänden]. Redakcionnyj sovet izdanija [Redaktionsrat der Ausgabe] Ju. N. Afanas’ev, A. O. Čubar’jan, R. Conquest, E. Danielson, T. Emmons, P. Gregory, O. V. Chlevnjuk, V. S. Christoforov, V. A. Kozlov, V. P. Kozlov, S. V. Mironenko, A. I. Solženicyn, A. K. Sorokin, A.…
JHK 2006
Der Internationale Newsletter der Kommunismusforschung
Vol. XII (2006) no 19 Printed with support of The Mannheim Center for European Studies (MZES), University of Mannheim, Germany Executive Editor: Bernhard H. Bayerlein, Köln-Cologne/Mannheim Editorial Board/Correspondents: Aldo Agosti (Torino) agosti@cisi.unito.it, Leonid Babicenko (Moscow), Claus Baumgart (Leipzig) Douaiado@aol.com, Lars Björlin (Stockholm) lars.bjorlin@swipnet.se, Cosroe Chaqueri (Paris), Sonia Combe (Paris) Sonia.Combe@u-paris10.fr, Putnik Dajic (Belgrade)…
JHK 2006
Zum Abschied von Eugen Leviné (1916 bis 2005)
Friedrich P. Kahlenberg/Hermann WeberIm Frühjahr des Jahres 1933 emigrierte Eugen Leviné aus Berlin, über Maastricht und Paris erreicht er Anfang Juni jenes Jahres London. Dort ist er am fds das 25. Mai 2005 kurze Zeit vor seinem 89. Geburtstag verstorben. Wenige Wochen vor seinem Tod hatte er in einer öffentlichen Vortragsveranstaltung der Havering and District Humanist Society über »Siebzig Jahre als Ausländer in England« gesprochen. In der Tat war er seinem Heimatland Deutschland lebenslang zutiefst verbunden geblieben.…
JHK 2006
Ungarn im Schatten der Sowjetunion 1944 bis 1990: Determinanten und Spielräume
János M Rainer[1] Die Kriegsniederlage Ungarns und die darauf folgende sowjetische Besetzung haben von 1944 bis zum Ende der 80er Jahre die ungarische Innen- und Außenpolitik wie die auch soziale und ökonomische Entwicklung des Landes geprägt. Der politische Wille der Sowjetunion kam in all jenen Fragen zur Geltung, die nach Moskauer Einschätzung die militärischen und Sicherheitsinteressen bzw. die kurz- oder langfristigen politischen Perspektiven der Sowjetunion berührten. Ein politischer Spielraum…
JHK 2006
Die »new« Cold War History und die Ursprünge des Kalten Krieges 1945 bis 1947
Ruud van DijkDie Entstehung des Kalten Krieges in den Jahren 1945 bis 1947[1] stellt bis heute ein herausragendes Thema für den Historiker dar. Die Forschung dazu wurde vor 1991 von der englischsprachigen Wissenschaft aus den Vereinigten Staaten dominiert. Sie behandelte den Kalten Krieg im Rahmen der Diplomatiegeschichte (diplomatic history), d. h. der US-Außenpolitik, und beschäftigte sich vorrangig mit den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen, den auswärtigen und diplomatischen Angelegenheiten sowie mit…
JHK 2006
»Vom Standpunkt des Pessimismus jedoch kann man keine erfolgreiche Parteiarbeit organisieren« Die Absetzung des 1. Sekretärs des Bezirks Magdeburg Alois Pisnik im Februar 1979
Mario NiemannDie Sekretariate der SED-Bezirksleitungen, an deren Spitze der jeweilige 1. Sekretär stand, waren die wichtigsten und einflussreichsten politischen Gremien in jedem Bezirk.[1] Die Grundaufgabe der Bezirksleitung bestand darin, »auf ihrem Territorium die Beschlüsse des Zentralkomitees durchzuführen. Das war ihr Daseinszweck. Sie war das Zwischenglied zu den Kreisen. Daran wurde die Bezirksleitung auch gemessen.«[2] Dabei war die Grundlage für die Beurteilung ihrer Arbeit die Erfüllung des Plans.…
JHK 2006
»Großer Terror« und Stalin-Kult. Anmerkungen zur Durchsetzung der Stalinschen Herrschaft
Leonid LuksDer »Große Terror« von 1936 bis 1938 gehört, trotz der partiellen Öffnung der russischen Archive, zu den rätselhaftesten Phänomenen der neuesten Geschichte. Zwar erinnert diese Tragödie äußerlich an die Vorgänge in Frankreich zur Zeit der jakobinischen Diktatur. Damals lehnten sich die Vertreter der bedrohten jakobinischen Elite jedoch bereits nach zwei Jahren gegen den Tyrannen Robespierre auf und bereiteten am 9. Thermidor 1794 seiner Schreckensherrschaft ein Ende. In der Sowjetunion…
JHK 2006
Die Rolle Lazar Brankovs im ungarischen Schauprozess gegen László Rajk 1949
George Hermann HodosDer Schauprozess gegen den ungarischen Innenminister und Staatssicherheitschef László Rajk vom 16. bis 24. September 1949 in Budapest gab den Auftakt zu einer Reihe von Schauprozessen, die Stalin dazu dienen sollten, seinen seit 1948 durch den Abfall Tito-Jugoslawiens angegriffenen Macht- und Einflussbereich in den jungen volksdemokratischen Staaten Osteuropas zu sichern und auszuweiten. Der Schauprozess gegen Rajk und sieben weitere Hauptangeklagte wurde von den sowjetischen Sicherheitsorganen…
JHK 2006
Leben und Sterben unter Stalin oder warum Historiker Biografien schreiben müssen
Jörg BaberowskiService, Robert: Stalin. A Biography, London: Macmillan 2004, XI S.+715 S., ISBN 0-333-72672-8 Sebag Montefiore, Simon: Stalin. Am Hof des roten Zaren, Frankfurt am Main: S. Fischer 2005, 874 S., ISBN 3-10-050607-3 Overy, Richard, Die Diktatoren. Hitlers Deutschland, Stalins Russland, München: Deutsche Verlags-Anstalt 2005, 1023 S., ISBN 3-421-05466-5 Im Sommer und Herbst 1918 hielt sich Stalin in Caricyn auf, dem späteren Stalingrad. Er war im Auftrag des Zentralkomitees in die…
JHK 2006
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung 2006
Jörg Baberowski Prof. Dr., geb. 1961 in Radolfzell, seit Oktober 2002 Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Autokratie und Justiz. Zum Verhältnis von Rechtsstaatlichkeit und Rückständigkeit im ausgehenden Zarenreich, 1864–1914, Frankfurt a. M. 1996; Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus, München 2003; Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus. München 2003; Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis…
JHK 2006
Zwischen Hoffnungen und Krisen: Zum Abschied von Eugen Leviné (1916 bis 2005)
Ilko-Saschga KowalczukZwischen Hoffnungen und Krisen: Das Jahr 1956 und seine Rückwirkungen auf die DDR[1] Die Sonderstellung einzelner historischer Ereignisse oder einzelner Jahre ist zumeist den Interessen, Perspektiven oder Fragen des Betrachters geschuldet. »1956« zählt im 20. Jahrhundert zu jenen Jahren, die in ihren direkten und unmittelbaren Wirkungen vielfach spezifisch regionale und nationale, darüber hinaus aber auch gesamteuropäische und globale Bedeutungszuschreibungen erfahren haben. In Anlehnung an…
JHK 2006
»1956« Nationale Geschichtskultur, Erinnerungspolitik und private Erinnerung während Ungarns »Systemwechsel« 1989
Árpád von KlimóDer 23. Oktober, der Tag, an dem 1956 die ungarische Revolution begann, ist seit 1989 ungarischer Nationalfeiertag.[1] Zugleich wurde am 23. Oktober 1989 die neue, demokratische Republik Ungarn ausgerufen. Damit endete die volksdemokratische Epoche Ungarns (1949 bis 1989). Die Erhebung dieses Herbsttages zum Nationalfeiertag und die Entscheidung, den Wechsel der Staatsform an diesem Tag zu vollziehen, drückt das positive Bekenntnis der politischen Klasse in Ungarn wie auch weiter Kreise der…
JHK 2006
»Diskussionsfreiheit ist innerhalb unserer Partei absolut notwendig« - Das Verhältnis des KPD-Vorsitzenden Ernst Meyer zur innerparteilichen Demokratie 1921/22
Florian WildeErnst Meyer (1887 bis 1930), obwohl »einer der bemerkenswertesten Führer des deutschen Kommunismus«[1], ist bis heute relativ unbekannt geblieben. Außer einigen Kurzbiographien[2], der sehr ergiebigen politischen Autobiographie seiner Frau sowie einem Aufsatz von Hermann Weber aus dem Jahre 1968 gibt es keine Arbeiten, die sich intensiver mit ihm beschäftigen.[3] Dabei spielte Meyer von seinem Eintritt in die SPD 1908 bis zu seinem Tod eine wichtige Rolle auf dem linken Flügel der deutschen…
JHK 2006
Aktuelle Rosa-Luxemburg-Forschung in Russland und China
Narihiko ItoDas Wort »Sozialismus« hat heutzutage einen altmodischen Klang. Es ist nur noch selten zu lesen oder zu hören. Doch zumindest das Forschungsinteresse an Sozialisten und ihren Ideen ist weiterhin vorhanden, das gilt gerade für die Person und das Werk Rosa Luxemburgs (1870 bis 1919). Ich möchte im Folgenden von zwei internationalen Tagungen zu Rosa Luxemburg berichten, die in Russland und China stattfanden, also in Ländern, in denen die Schriften der Revolutionärin Jahrzehnte zuvor teilweise…
JHK 2006
The Great Terror and the Revolutionary Process
Robert V DanielsStalin’s terror has often been compared with Robespierre’s Reign of Terror in the French Revolution. This analogy is mistaken. The two episodes bore very different relationships to their respective revolutions, governed by where each came in the course of the historical process that a revolution typically sets in motion. Robespierre’s terror was a phenomenon of fanaticism, directed against anyone perceived to be an enemy of the utopian ideals of the revolution. The corresponding campaign in…
JHK 2006
Max Menzel und Horst Hennig - Zwei Generationen deutscher Vorkuta-Häftlinge
Wilfriede OttoIm Archipel Gulag kreuzten sich die Lebenswege von Millionen Menschen. So begegneten sich auch Max Menzel und Horst Hennig, die exemplarische Vertreter zweier deutscher Häftlingsgenerationen des Gulag darstellen. Der Kommunist Menzel, geboren am 6. September 1903 in Dresden, war 1931 freiwillig aus Deutschland in die Sowjetunion gekommen und hatte dort zunächst als Gastarbeiter gelebt. Er hatte bereits zehn Jahre Zwangsarbeit im Gulag geleistet, als er den 22 Jahre jüngeren Horst Hennig…
JHK 2006
Die sowjetische Besatzung in Österreich
Jan FoitzikMueller, Wolfgang: Die sowjetische Besatzung in Österreich 1945–1955 und ihre politische Mission, Wien u. a.: Böhlau Verlag 2005, 300 S., ISBN 3-205-77399-3 Mueller, Wolfgang/Suppan, Arnold/Naimark, Norman M./Bordjugov, Gennadij (Hrsg.): Sowjetische Politik in Österreich 1945–1955. Dokumente aus russischen Archiven/Sovetckaja politika v Avstrii 1945–1955 gg. Dokumenty iz Rossijskich archivov, Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2005, 1119 S.,ISBN 3-7001-3536-8 …
JHK 2006
Aus dem Inhalt des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung 1993 bis 2005
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 1993 Bernd Bonwetsch: Der Stalinismus in der Sowjetunion der dreißiger Jahre Leonid G. Babitschenko: Die Kaderschulung der Komintern Kees N. Boterbloem: Aspekte der stalinistischen »Säuberungen« in der russischen Provinz Aleksandr Watlin: Die Russische Delegation in der Komintern André Steiner: Sowjetische Berater in den zentralen wirtschaftsleitenden Instanzen der DDR Carola Tischler: Über die Rehabilitierung von Stalin-Opfern in der…