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BioLex

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Wilkening, Albert

* 5.2.1909 – ✝ 24.7.1990

Geb. in Wittenberg; Vater Apotheker; ab 1914 in Heidelberg aufgewachsen; Volksschule, Gymnasium; Studium der Elektrotechnik u. Jura, Dipl.-Ing. für Elektrotechnik, Dr. jur. u. Patentanwalt; bis 1945 bei der AEG in Berlin als Patenting. tätig. 1945 Oberstaatsanwalt in Berlin-Treptow; 1945 KPD; ab 28.11.1945 Kommissar. Betriebsltr. der Tobis Filmkunst GmbH Berlin 1946 SED; seit 1946 bei der DEFA tätig, bis 1952 Techn. Dir., ab 1948 zugl. Produktionschef, 1952 – 56 Dir. für Prod. u. Technik des…

Wer war wer in der DDR

Willers, Friedrich Adolf

* 29.1.1883 – ✝ 5.1.1959

Geb. in Bremervörde; Vater Organist, Lehrer u. Kantor; 1903 Abitur am Gymnasium Stade; anschl. Studium der Math. u. Physik an den Univ. Jena u. Göttingen, dort ab Okt. 1905 Hilfsass. bei Carl Runge; 1907 Prom. mit der Arbeit »Die Torsion eines Rotationskörpers um seine Achse«; 1908 / 09 Ass. für Darstellende Geometrie u. Graph. Statik an der TH Danzig; ab 1909 Gymnasiallehrer in Göttingen, Wilhelmshaven, Bünde (Westf.) u. ab 1911 in Berlin; während des 1. Weltkriegs zeitw. Soldat; 1923 Habil. an…

Wer war wer in der DDR

Willner, Herbert

* 1.7.1926

Geb. in Dairen (China), ab 1929 aufgew. in Wiesbaden; Vater Außenhandelskfm.; 1932 – 36 Volksschule, 1936 – 39 Realgymnasium in Wiesbaden; 1939 Umzug nach Dresden, dort 1939 – 43 Oberschule, Kriegsabitur; 1943 Notdienstverpflichtung zur HJ; 1944 Einberufung zur Waffen-SS, Einsatz in Oberschles.; 1945 – 49 sowj. Kriegsgef. 1949 Rückkehr nach Dresden; 1950 dort Abitur; 1950 – 89 SED; 1950 – 52 Stud. an der Fak. für Journalistik der KMU Leipzig, exmatrik. wg. verspäteter Angabe der Zugehörigkeit…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Winkelmann, Frieda

* 3.7.1873 – ✝ 4.11.1943

Geboren am 3. Juli 1873 in Berlin; besuchte die Präparandenanstalt und das Lehrerseminar. Seit 1901 Volksschullehrerin, dann Oberlehrerin in Berlin. Vor dem Weltkrieg trat sie der SPD bei, stand auf deren linkem Flügel. Im Kriege aktiv für die Spartakusgruppe, 1917 Mitglied der USPD, seit Gründung Mitglied der KPD. Nach der Revolution im November 1918 als Vertreterin der USPD in den pädagogischen Fachbeirat des Preußischen Unterrichtsministeriums berufen. 1919 kümmerte sie sich um die Kinder der Verhafteten und wurde durch ihre außergewöhnliche Selbstaufopferung bekannt. 1920 Übersiedlung nach Gotha, 1921 zog sie für die KPD in den Thüringer Landtag ein, dem Frieda Winkelmann bis 1924 angehörte. Von der linken Führung 1924 nicht nominiert und erst 1927 wieder ins Thüringer Parlament gewählt. Längere Zeit Leiterin der Frauenabteilung in der BL Thüringen, trat sie 1925 gegen die Gründung des Roten Frauen- und Mädchenbundes auf, engagierte sich in der IAH in Thüringen. 1928 war sie mit der Mehrheit der Thüringer Landtagsabgeordneten als Rechte gegen die Linie des ZK. Frieda Winkelmann wurde am 1. März 1929 aus der KPD ausgeschlossen, ging dann zur KPO, für die sie bis 1932 tätig war. Mit der KPO-Minderheit wechselte sie – inzwischen wieder in Berlin wohnhaft – zur SAP und war bis 1933 für diese Partei aktiv. 1933 in »Schutzhaft«, zog sie später nach Birkenwerder bei Berlin. Dort starb Frieda Winkelmann am 4.November 1943.

Wer war wer in der DDR

Winkler, Volkmar

* 15.6.1929 – ✝ 17.1.1980

Geb. in Chemnitz; Vater Reichsbahnarb.; Volks- u. Mittelschule; kfm. Lehre u. Arbeit als Angest. u. Dekorateur bei der KG Chemnitz; 1948 Kfm.-Gehilfenprüfung; 1948 – 50 1. Sekr. des Krs.-Vorst. der IG Transport Chemnitz; ab 1951 Ltr. der Auto-Transport-Gemeinschaft Sachsen; 1951 SED; 1951 – 53 Student u. wiss. Assistent an der DVA; ab Febr. 1953 Instrukteur im Sektor Kraftverkehr der Abt. Transport- u. Verbindungswesen des ZK der SED; anschl. Ltr. des Sektors Kraftverkehr u. Schiffahrt u. 1956…

Wer war wer in der DDR

Winter, Eduard

* 16.9.1896 – ✝ 3.3.1982

Geb. in Grottau (Böhmen / Hrádek nad Nisou, Tschechien); Vater Schuhmacher, Kanzleiverwalter; Volksschule in Sebastiansberg, Obergymnasium in Böhmisch Leipa; 1914 Kriegsfreiw.; 1915 Abitur; 1915 – 19 Studium der Theol., Sozialwiss., Gesch. u. Philos. an der Univ. Innsbruck u. der dt. Univ. Prag; dort 1919 Priesterweihe; 1919 Adjunkt an der Theolog. Fak. der Dt. Univ. Prag; 1921 u. 1922 theol. Prom.; 1922 Habil. mit der Schrift »Die Bedeutung der Landkrankenpflege« für das Fach Soziol.; 1922 Doz.…

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Winter, Ernst

* 21.11.1893 – ✝ 5.4.1958

Geboren am 21. November 1893 in Eilenstedt/Krs. Oschersleben, Sohn eines Schlossers, die Familie zog 1899 nach Braunschweig. Er besuchte das Lehrerseminar, wurde Ende 1915 zum Militär eingezogen und war bis Ende 1918 Soldat. Nach dem Krieg Volksschullehrer. 1920 Mitglied der KPD und Funktionär, im Dezember 1924 als Abgeordneter in den Landtag von Braunschweig gewählt, er blieb bis 1933 in diesem Parlament. Von 1924 bis 1933 in der Führung des UB Braunschweig, zeitweise auch in der BL Niedersachsen. 1928 gehörte er zu den Versöhnlern, er trennte sich aber Ende 1928 von ihnen und übte Selbstkritik. Ende 1932 wurde Winter, der sich mit der Führung der BL überworfen hatte, wegen »opportunistischen Verhaltens« aus der KPD ausgeschlossen. Er legte am 16. Februar 1933 sein Mandat nieder und zog nach Berlin. 1945 trat er wieder der KPD bei, wurde Hauptschulrat in Berlin-Pankow und anschließend Hauptreferent für Lehrerweiterbildung am Pädagogischen Institut in Ost-Berlin. Als bei der Parteiüberprüfung 1951 entdeckt wurde, daß Winter seinen Ausschluß aus der KPD im Jahre 1932 verschwiegen hatte, wurde er durch die Sonderkommission der LPKK Berlin aus der SED ausgeschlossen, sein Einspruch von der ZPKK am 13. Februar 1952 abgewiesen. Am Institut für Berufsschullehrerausbildung tätig, wurde er Ende 1956 wieder in die SED aufgenommen. Nach langer schwerer Krankheit starb Ernst Winter am 5. April 1958 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Winternitz, Joseph

* 18.2.1896 – ✝ 22.3.1952

(* 1896 – † 1952) Geboren am 18. Februar 1896 in Oxford, Sohn eines Universitätsprofessors, der noch im Geburtsjahr seines Sohnes nach Prag übersiedelte. Dort besuchte Winternitz das Gymnasium und begann mit dem Studium der Philosophie, Mathematik und Physik an der Universität. 1917 ins österreichische Heer eingezogen. 1918 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, kam er bei Gründung 1920 in die KP der ?CSR. Winternitz promovierte 1920 zum Dr. phil. und arbeitete als Wissenschaftler, war aber auch in der KP aktiv, 1921/22 als Chefredakteur der Zeitung »Vorwärts« in Reichenberg. 1923 Übersiedlung nach Deutschland, hauptamtlicher Funktionär der KPD, auf deren linkem Flügel er eine wichtige Rolle spielte. Winternitz wurde – unter den verschiedensten Pseudonymen: Lenz, Sommer u.a. – der Theoretiker der Linken in der KPD. 1924 Sekretär der KPD und Abteilungsleiter für Propaganda in der Zentrale, Delegierter des V. Weltkongresses der Komintern, sympathisierte er 1925 kurze Zeit mit der Ultralinken, blieb aber bei der Linken um Ruth Fischer. Auf dem X. Parteitag 1925 Sekretär der Politischen Kommission und als Kandidat ins ZK gewählt. Nach dem »Offenen Brief« 1925 (den er ablehnte) verteidigte er Ruth Fischer und Arkadi Maslow. Zunächst grenzte er sich von der Gruppe der Ultralinken um Werner Scholem, später aber auch von Ruth Fischer ab, blieb in der KPD und paßte sich der Parteilinie an. Auf dem XI. Parteitag 1927 wurde er deswegen auch wieder als Kandidat ins ZK berufen, übte aber bis 1928 nur untergeordnete Funktionen im ZK-Apparat aus, u. a. war er Redakteur der Zeitschrift »Internationale« und Leiter des »Rhein-Ruhr-Pressedienstes« in Düsseldorf. Nach der Wittorf-Affäre trat er wieder in den Vordergrund, wurde Leiter der Agitpropabteilung des ZK. Der XII. Parteitag 1929 wählte ihn als Mitglied ins ZK. 1931 war Winternitz (diesmal unter dem Pseudonym Kraus) Leiter der Propagandaabteilung des ZK, doch im Dezember 1931 wurden er und Alexander Emel ihrer führenden Posten im ZK enthoben, weil sie angeblich Stalin »falsch ausgelegt« und Lenin »verunglimpft« hatten. Daraufhin übte Winternitz-Kraus Selbstkritik: »Ich anerkenne vorbehaltlos und in vollem Umfange die in dem Artikel des Gen. Thälmann ... kritisierten Fehler in meiner Arbeit ...« Winternitz blieb bis 1933 in Deutschland. Bei den Auseinandersetzungen um die Nachfolge Ernst Thälmanns schloß er sich Walter Ulbricht an. 1934 emigrierte er in die Tschechoslowakei, 1939 nach Großbritannien und arbeitete während des Krieges in der KP Englands. Im März 1948 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der SED und leitete bis Februar 1950 das Forschungsinstitut für wissenschaftlichen Sozialismus in Kleinmachnow bzw. das Marx-Engels-Institut. Durch Beschluß des Politbüros vom 21. Februar 1950 als Leiter abberufen und gerügt, weil er in einem Artikel in der »Einheit« (»Von Stalin lernen«) nach Ansicht des ZK »die Kampagne der Imperialisten und Tito-Agenten gegen Stalin« ungewollt unterstützte (er hatte darin antileninistische Auffassungen des jungen Stalin zitiert). Im März 1950 zum Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität in Ost-Berlin berufen, zog er es jedoch vor, 1951 wieder nach England zu gehen. Als Begründung gab er Sorge um seine dort lebende Familie an. Schließlich kannte er die stalinistischen Methoden wohl zu genau und wußte, wie solche »ideologischen Angriffe« endeten. Joseph Winternitz starb am 22. März 1952 in England. Die SED widmete ihm einen Nachruf, vermerkte darin jedoch, er sei »von gewissen Schwankungen nicht ganz frei« gewesen. Mario Keßler veröffentlichte 2002 eine biographische Skizze über Joseph Winternitz.Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiora, Josef

* 2.10.1892 – ✝ 2.8.1971

Geboren am 2. Oktober 1892 in Beuthen/Oberschlesien, Sohn eines Eisenbahners; lernte Kaufmann, von 1910 bis 1930 Angestellter der Eisenbahn in Oberschlesien. 1913 eingezogen, von 1914 bis 1916 Soldat im Weltkrieg. Wiora wurde 1911 Gewerkschaftsmitglied, trat 1916 in die SPD ein, gehörte zeitweise dem Hauptvorstand der Eisenbahnergewerkschaft an. 1919 Übertritt zur USPD, ab Ende 1920 Mitglied der KPD. Von 1924 bis 1930 Stadtverordneter in Beuthen und von 1930 bis 1933 Provinziallandtagsabgeordneter für Oberschlesien. Ab 1930 Bezirkssekretär der RGO für Oberschlesien, im Juli 1932 kam Wiora im Wahlkreis Oppeln in den Reichstag (im November nicht wiedergewählt). Seit März 1933 steckbrieflich gesucht, organisierte er die illegale KPD-Arbeit in Oberschlesien. Im November 1937 flüchtete Wiora in die Tschechoslowakei, dort Leiter des Grenzabschnitts Schlesien. Er emigrierte im Dezember 1938 nach Großbritannien, wurde bei Kriegsausbruch interniert und nach Australien gebracht. Ab 1942 wieder in Großbritannien, arbeitete er als Hausverwalter in London und gehörte auf Beschluß der KPD-Emigrationsleitung von 1944 bis 1947 der Polnischen Arbeiterpartei in England an. 1946 kehrte Wiora nach Beuthen, dem heutigen Bytom zurück, war zunächst Hilfsarbeiter und übersiedelte im September 1947 in die SBZ. Er begann am 1. Oktober 1947 als persönlicher Sekretär von Roman Chwalek, einem Landsmann, im FDGB-Landesvorstand Groß-Berlin. Ab Ende 1949 Referent bzw. Abteilungsleiter für Internationale Verbindungen beim Zentralvorstand der IG Eisenbahn, er erhielt 1962 den VVO in Silber. Josef Wiora starb am 2.August 1971 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Wirzberger, Karl-Heinz

* 2.6.1925 – ✝ 23.4.1976

Geb. in Grüneberg (Krs. Ruppin); Vater Angest.; OS, Abitur; 1943 NSDAP; 1943 – 45 Wehrmacht (Marine). 1946 – 51 Studium der Anglistik, Amerikanistik u. Germanistik an der HU Berlin; 1951 Prom.; 1954 Habil. über die Romane Theodore Dreisers; 1954 Doz.; 1958 Prof. mit Lehrauftrag; 1960 Prof. mit vollem Lehrauftrag; 1963 Prof. mit Lehrstuhl für Amerikanistik am Engl.-Amerik. Inst. der HU Berlin; 1960 Verdienstmedaille der DDR; 1960 – 65 Vors. der Univ.-Gewerksch.-Ltg. u. Senatsmitgl.; 1964 Mitgl.…

Wer war wer in der DDR

Wisten, Fritz

* 25.3.1880 – ✝ 12.12.1962

Geb. in Wien; Vater Bankangest.; 1909 – 12 Ausbildung zum Schauspieler an der k.u.k. Akad. für Musik u. darstellende Kunst; 1912 Engagement am Märk. Wandertheater Berlin, 1913 Stadttheater Kattowitz, 1914 Stadttheater Teplitz-Schönau, 1915 – 18 Stadttheater Eisenach; erste Regiearbeiten; 1919 Residenztheater Berlin, 1920 – 33 Württemberg, Landestheater Stuttgart; 1928 Mitarb. des Süddt. Rundfunks; 1933 wegen jüd. Herkunft entlassen; Neubeginn als Schauspieler im Theater des KB dt. Juden in…

Wer war wer in der DDR

Witt, Katarina

* 3.12.1965

Geb. in Staaken; begann fünfjährig in Karl-Marx-Stadt mit dem Eiskunstlauf; KJS, 1988 Abitur; trainiert von  Jutta Müller beim SC Karl-Marx-Stadt; elfmal Teiln. an Europameisterschaften: 1979 14., 1980 13., 1981 5. Platz, 1982 Vize-EM, 1983 – 88 EM; neunmal Teiln. an Weltmeisterschaften: 1980 10., 1981 5. Platz, 1982 Vize-WM, 1983 4. Platz, 1984 u. 1985 WM, 1986 Vize-WM, 1987 u. 1988 WM; 1984 u. 1988 Olympiasie- gerin; 1988/89 Schauspielstudium in Berlin; UNICEF-Sonderbotschafterin; 1988…

Wer war wer in der DDR

Will, Rosemarie

* 25.8.1949

Geb. in Bernsdorf (Sachsen); Vater Neulehrer, Mutter Putzmachermstr.; 1968 Abitur; anschl. Aushilfslehrerin in der Unterstufe; 1969 SED; 1969 – 73 Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin, anschl. Forschungsstudium; ab 1974 Assistentin an der Sekt. Rechtswiss. der HU; 1977 Prom. mit einer Diss. zum Kampf um soziale Grundrechte in der Bundesrep. Dtl.; 1979/80 Zusatzstudium an der Univ. Lwow (UdSSR); 1980 – 83 wiss. Mitarb. am AdW-Inst. für Theorie des Staates u. des Rechts in Berlin; 1984 Habil.…

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Willmann, Heinz (Heinrich)

* 9.7.1906 – ✝ 22.2.1991

Geb. in Unterliederbach (Frankfurt (Main)); Vater Möbeltischler, Mutter Näherin; 1912 – 20 Volksschule; 1920/21 Ausbildung in der Forstw. u. 1921 – 28 zum Kfm.; danach als Werbefachmann u. Spediteur tätig; zugl. Abendkurse für engl. Sprache, Lit. u. vergl. Sprachwiss. an der TH Darmstadt u. der Univ. Frankfurt; Theaterstatist; 1921 IAH; 1922 SAJ; ADGB; 1922 – 26 KJV; 1926 KPD; Agitprop.-Ltr. des KPD-UB Hessen-Süd; 1927/28 KPD-BPS Hessen-Frankfurt; ab 1928 Mitarb. des Neuen Dt. Verlags (Berlin);…

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Winguth, Fritz

* 8.1.1892 – ✝ 3.2.1948

Geboren am 8. Januar 1892 in Berlin; lernte Mechaniker, schloß sich früh der sozialistischen Bewegung an. Von 1908 bis 1913 2. Vorsitzender der Berliner SPD-Jugendsektion, trat 1912 in die SPD ein. Während des Weltkrieges Anschluß an die Spartakusgruppe, 1916 Teilnehmer des illegalen sozialistischen Jugendtreffens. Winguth ging 1917 zur USPD, 2. Vorsitzender der Partei in Neukölln. Ende 1918 war er Delegierter des Gründungsparteitages der KPD in Berlin. Ab Juli 1919 Angestellter des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. Der III. und IV. Parteitag der KPD 1920 wählte Winguth als Vertreter Berlins in den ZA, er war auch Kassenrevisor der KPD und Kandidat zu den Reichstagswahlen, Delegierter des Vereinigungsparteitages mit der USPD. Als Anhänger Paul Levis 1921 aus der KPD ausgeschlossen, zunächst wieder USPD-, dann SPD-Funktionär. Bis 1933 arbeitete er als Sekretär des DMV in Berlin. Am 2. Mai 1933 wurde Winguth zeitweilig in »Schutzhaft« genommen, entzog sich 1934 der ständigen Überwachung und übersiedelte mit seiner Frau Else von Berlin-Neukölln auf deren Grundstück nach Birkenwerder bei Berlin. Arbeit fand er bei der Firma Zeiss-Ikon in Berlin-Zehlendorf, wo er sich einem illegalen Kreis von Kollegen anschloß, die ausländischen Zwangsarbeitern mit Lebensmitteln und Kleidung halfen. Außerdem hatte er Kontakte zu Otto Brass. Nach 1945 leitete Winguth das Arbeitsamt in Birkenwerder. Er trat im April 1946 der SED bei, geriet aber als ehemaliger »Abweichler« unter den Druck der sich formierenden »Partei neuen Typs«. Bevor er jedoch ausgeschlossen werden konnte, starb Fritz Winguth am 3.Februar 1948 in Berlin an einem Herzinfarkt.

Wer war wer in der DDR

Winkler, Gerhard

* 16.6.1924

Geb. in Leipzig; 1946 – 49 Studium der Wirtschafts- u. Sozialwiss. an der Univ. Leipzig, dort 1949 Dipl.-Volkswirt, 1950 Ass., 1952 Oberass., 1954 Prom.; 1955 / 56 Mitarb. der Forschungsstelle für Agrargesch. der DAL in Leipzig (Ltg.:  Kurt Ritter); 1958 Doz. für Agrarökonomik am Inst. für Agrarökonomie der KMU Leipzig, dort 1961 Habil. mit einer Studie über einkommensabhängigen Nahrungsmittelverbrauch in der DDR seit 1945, Berufung zum Prof. für Agrarökon. mit Lehrauftrag, 1964 stellv. Dir. u.…

Wer war wer in der DDR

Winkler, Werner

* 27.12.1913 – ✝ 10.9.1964

Geb. in Waldheim (Sachsen); Vater Arbeiter; Volksschule u. Gymnasium; Studium der Chemie an der Univ. Leipzig, Prom. zum Dr. rer. nat.; 1931 NSDAP; Arbeit als Chemiker in Berlin u. Sachsen. 1948 SED; 1950 Hauptdir. der VVB Kunstfaser bzw. Dir. des VEB Kunstseidewerkes »Friedrich Engels« in Schwarza (Thür.) bzw. Premnitz; 1953 – 56 Staatssekr., Stellv. bzw. 1. Stellv. des Ministers, 1956 – 58 Minister für chem. Industrie; 1958 – 63 Ltr. der Abt. Chem. Industrie in der SPK; 1961 – 63 Vors. der…

Wer war wer in der DDR

Winter, Elly (Eleonora)

* 1.11.1898 – ✝ 13.5.1987

Geb. in Bremen; Vater Tischler, SPD-Funktionär  Wilhelm P., Mutter Christine P., Schneiderin; Volks- u. Handelsschule; 1910 Übersiedl. nach Berlin; Ausbildung zur Sekr.; 1914 SAJ; ZdA; 1919 KPD; 1920 Verzug nach Bremen; 1920 – 23 Sekr. beim Eisenwerk »Varel« in Bremen; 1923 Ausschluß aus dem ZdA; RGO; 1926 – 30 hauptamtl. Kassiererin der KPD-BL Nordwest in Bremen; 1930 – 32 Hauptbuchhalterin bei der Bremer Filiale der PEUVAG (Papiererzeugungs- u. Verwertungsaktienges.); 1928 Heirat mit Theodor…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Winter, Karl

* 15.12.1897 – ✝ 31.12.1971

Geboren am 15. Dezember 1897 in Chemnitz, Sohn eines Holzmalers und Lackierers und einer Textilarbeiterin. Der gelernte Schlosser und Metallarbeiter trat 1913 in den Metallarbeiterverband ein. Im Weltkrieg Soldat, 1919 Mitglied der SPD. Zwei Monate beim Grenzschutz, dann bis 1928 Metallarbeiter in Chemnitz. 1921 trat er aus der SPD aus, war 1921/22 parteilos und wurde dann Mitglied der KPD. Von 1924 bis 1926 leitete er eine KPD-Betriebszelle, zeitweise Betriebsratsvorsitzender. Ab 1926 gehörte Winter der BL Erzgebirge-Vogtland an, war dort Orgleiter und wurde im Juni 1929 auf dem XII. Weddinger Parteitag Mitglied des ZK. Anstelle von Hans Sager, der als Jugendsekretär zur BL Ruhrgebiet ging, wurde Winter 1930 Stadtverordneter in Chemnitz. Ab Ende 1931 Vorsitzender des RGO-Ortskomitee Chemnitz, ab Februar 1933 illegaler RGO-Instrukteur in Sachsen. Am 13. November 1933 in Leipzig festgenommen und im August 1934 vom OLG Dresden zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Waldheim und Zwickau, zuletzt im KZ Sachsenburg verbüßte. Nach seiner Freilassung Metallarbeiter in Chemnitz, er hatte Kontakte zu Widerstandsgruppen. Am 22.August 1944 erneut verhaftet, kam er in das KZ Sachsenhausen und wurde noch in einem der letzten Prozesse des VGH am 13. April 1945 in Waldheim zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung durch die Rote Armee Politischer Sekretär des KPD-UB Chemnitz. Von April 1946 bis Dezember 1949 gehörte Winter dem Sekretariat des SED-Landesvorstandes Sachsen an. 1948 Mitglied der DWK, als Nachrücker für Robert Bialek kam er in den Sächsischen Landtag und leitete ab Januar 1950 die Landeskommission für Staatliche Kontrolle Sachsen. Er erhielt 1968 den Karl-Marx-Orden. Karl Winter starb am 31. Dezember 1971 in Dresden.

Wer war wer in der DDR

Winterstein, Eduard von

* 1.8.1871 – ✝ 22.7.1961

Geb. in Wien; Schauspielunterricht bei seiner Mutter Luise von Wangenheim-Dub; 1889 erstes Engagement in Gera am Reuss. Theater; weitere Engagements in Gelsenkirchen, Hanau, Erfurt u. Göttingen; 1898 – 1901 am Dt. Theater Berlin (DT); 1901 – 25 Schauspielarbeit an versch. Berliner Bühnen (Lessing-Theater, Staatstheater, Theater am Kurfürstendamm, Tribüne), 1926 – 33 Theaterarbeit bei Max Reinhardt am DT; 1928 – 35 Verw.-Rat des Vorst. der Genossenschaft Dt. Bühnenangehöriger; 1933/34 am Preuß.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wirsing, Willi

* 5.6.1895 – ✝ 26.3.1972

Geboren am 5. Juni 1895 in Berlin; Werkzeugschlosser, Soldat im Ersten Weltkrieg, zweimal verwundet und im August 1917 entlassen. Anschließend Schlosser und Lokomotivführer bei der Deutschen Reichsbahn, 1922 Meisterprüfung, seit 1925 bei der AEG tätig. Ab 1918 Mitglied der USPD, 1925 der KPD, gehörte ab 1929 der KPD-BL und der RGO-Leitung des Bezirks Berlin-Brandenburg an. Von 1929 bis 1933 war er Abgeordneter der KPD in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Er war 2.Reichsleiter der »Roten Wohlfahrt« im Bezirk Berlin. Im Februar 1933 festgenommen, saß er bis September 1933 im KZ Sonnenburg in »Schutzhaft«. Nach Kriegsende Mitglied der KPD/SED und Betriebsleiter des VEB Polyadma Berlin-Lichtenberg. Willi Wirsing starb am 26.März 1972 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wischeropp, Oskar

* 11.6.1882 – ✝ 9.3.1956

Geboren am 11. Juni 1882 in Magdeburg; lernte Dreher bei Krupp und trat 1906 in die SPD ein. 1907 kam er nach Berlin und arbeitete als Rundschleifer. Soldat im Weltkrieg. 1917 Mitglied der USPD, 1919 der KPD. Wischeropp war zeitweise Betriebsratsvorsitzender bei Borsig und übernahm 1921 die Leitung der Roten Hilfe in Berlin-Brandenburg. Von November 1922 bis 1928 Angestellter der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Bis Mitte 1925 Polleiter des Berliner Bezirks Tiergarten, er war einer der bekanntesten Berliner Linkskommunisten und gehörte zu den Anhängern Ruth Fischers. Deshalb 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Dann als Mitbegründer des Leninbundes am 5. Dezember 1926 in deren Reichsleitung gewählt. Wischeropp stellte im August 1927 gemeinsam mit 17 prominenten Linkskommunisten, darunter Wolfgang Bartels, Ruth Fischer, Anton Grylewicz, Werner Scholem und Hugo Urbahns formal einen Antrag auf Wiederaufnahme in die KPD. Der wurde am 17.September 1927 vom Präsidium des EKKI als »Provokation« abgelehnt. Nach der Linkswendung wurde Wischeropp vom XII. Parteitag 1929 wieder in die KPD aufgenommen und von der BL als Instrukteur eingesetzt. Bis 1933 mehrmals inhaftiert und insgesamt 13 Monate in Gefängnissen. 1933 illegale Arbeit, im Herbst 1933 festgenommen, nach dreijähriger Untersuchungshaft in einem Verfahren des VGH gegen 32 kommunistische Funktionäre angeklagt, aber »aus Mangel an Beweisen« freigesprochen. Anschließend von der Gestapo für ein halbes Jahr in »Schutzhaft« genommen. Nach Georg Elsers Attentat auf Hitler in München im November 1939 erneut sechs Wochen inhaftiert. Erschwerend zu den eigenen Verfolgungen kam noch das Schicksal seiner Frau Gertrud (* 29. 10. 1894). Sie wurde im Dezember 1942 festgenommen und ist an den Folgen der Haft am 19. Juni 1944 im Krankenhaus Höchst gestorben. Ab Mai 1945 war Wischeropp im Bezirksamt Tiergarten tätig, trat der KPD/SED bei und zog 1949 nach Ost-Berlin. Zuletzt hauptamtlicher Mitarbeiter der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft. Oskar Wischeropp starb am 9. März 1956 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wistuba, Hans

* 30.8.1901

Geboren am 30. August 1901 in Berlin, Sohn vermögender Eltern. Nach abgebrochenem Studium Journalist, wurde er 1924 Mitglied der KPD, Mitarbeiter von »Inprekorr« und dann Redakteur der »Roten Fahne«. Anfang der dreißiger Jahre in den AM-Apparat übernommen, war er eng mit Erich Wollenberg verbunden. Nach der Freilassung von Willi Budich aus der Haft brachte Wistuba diesen nach Prag, wo sich in seiner Wohnung zeitweise auch Wollenberg aufhielt. Im Juli 1933 übersiedelte Wistuba in die Sowjetunion, er gehörte zum Freundeskreis um Wollenberg und Hermann Taubenberger. Im Juni 1934 von der Komintern nach Prag geschickt, er entging den stalinistischen Säuberungen. Wistubas Name tauchte in den Untersuchungen gegen »Trotzkisten« immer wieder auf, z. B. bei dem Verhör von Zensl Mühsam. In Prag trennte sich Wistuba von der KPD und hatte Verbindungen zu kommunistischen Oppositionsgruppen. Er kam im Mai 1939 nach Großbritannien, 1945 trat er in London in die SPD ein. Später lebte er in Hamburg und London und stand weiterhin in Verbindung zu Wollenberg. Sein Todesdatum ließ sich nicht ermitteln.

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Wittbrodt, Hans

* 19.11.1910 – ✝ 12.08.1991

Geb. in Berlin; Vater Rektor der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln; 1928 Soz. Schülerbund; 1930 Abitur am Walter-Rathenau-Realgymnasium Berlin-Neukölln; 1930 – 35 Physikstudium an der TH Berlin bei  Gustav Hertz; 1930 – 36 Rote Studentengr.; 1935 – 38 wiss. Mitarb. im Sende- u. Kondensatoren-Prüffeld von Telefunken, Berlin; 1938 – 45 wiss. Mitarb. der Forschungsanstalt der Dt. Reichspost; verh. mit  Helga Mucke-Wittbrodt. 1945 Ref. der ZV Post- u. Fernmeldewesen Berlin; 1946 KPD; 1946 Prom. an der…

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Wille, Willy

* 30.11.1882 – ✝ 16.11.1961

Geboren am 30. November 1882 in Dolgelin/ Krs. Lebus, Sohn eines Schneider. Er lernte das Fleischerhandwerk, seit 1909 Mitglied der SPD. Von 1914 bis 1918 Soldat. Ende 1918 in Neukölln im Arbeiter- und Soldatenrat und dort Mitglied des Vollzugsrates. Seit 1919 Mitglied der KPD, war von 1919 bis 1924 Sekretär des ZdA, wechselte dann zur Gewerkschaftsabteilung der KPD-Zentrale. Später selbständiger Markthändler und von 1928 bis 1933 Vorsitzender des »Verbandes der Markthändler Deutschlands«. Wille war von 1929 bis 1933 KPD-Abgeordneter der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Seit Ende Februar 1933 hielt er sich einige Monate lang versteckt, blieb dann von Verfolgung verschont. 1945 Angestellter beim Bezirksamt Neukölln, trat er der KPD/SED bei. Nach der Spaltung Berlins zog er in den Ostteil von Berlin und arbeitete ab 1948 beim Deutschen Institut für sozialökonomische Probleme in Berlin-Weißensee. Willy Wille starb am 16. November 1961 in Ost-Berlin.

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Willmann, Heinz (Heinrich)

* 9.7.1906 – ✝ 22.2.1991

Geboren am 9. Juli 1906 in Unterliedbach/Krs. Höchst, Sohn eines Möbeltischlers; Forstwirtschaftslehre, dann kaufmännische Lehre, Werbefachmann und Spediteur. 1920 trat er in die SAJ ein, bildete sich in Abendkursen an der TH Darmstadt und der Universität Frankfurt/M. weiter. 1923 Mitglied der KJD, 1925 der KPD. Er begann im Juni 1928 als Instrukteur beim Neuen Deutschen Verlag (NDV), im von Willi Münzenberg geleiteten KPD-Pressekonzern. Bis 1931 Leiter der Vertriebsstellen des NDV in Bremen, Hamburg, Düsseldorf und Magdeburg, ehrenamtlicher Funktionär der jeweiligen BL. Von April 1931 bis März 1933 leitete er die Vertriebs- und Propagandaabteilung in Berlin, zusätzlich in der Agitpropabteilung des ZK u. a. für Betriebszeitungskontrolle verantwortlich. Ende Februar 1933 für die IAH illegal tätig, sollte er Sachwerte aus dem »Münzenberg-Konzern« retten. Er half mit bei Recherchen für das »Braunbuch« und organisierte den illegalen Vertrieb der AIZ. Am 2. Juni 1933 in Hamburg festgenommen, sieben Monate in »Schutzhaft«. Im Februar 1934 Emigration ( ?CSR, Schweiz, Saargebiet). Von 1935 bis Mai 1945 lebte er in der Sowjetunion, dort bis 1938 Angestellter in der VAA und bis 1945 in der Redaktion der Zeitschrift »Internationale Literatur«. Im Mai 1945 wieder in Berlin, gehörte Willmann zu den Mitbegründern des Kulturbundes und war von 1945 bis 1949 der erste Generalsekretär dieser Organisation. Ab Sommer 1950 Generalsekretär des Deutschen Komitees der Kämpfer für den Frieden, des späteren DDR-Friedensrates, im März 1966 Botschafter der DDR in Prag. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er 1967 nach Ost-Berlin zurück, freischaffender Publizist, verfaßte u. a. eine »Geschichte der Arbeiter-Illustrierten-Zeitung« und veröffentlichte 1977 seine Lebenserinnerungen (»Steine klopft man mit dem Kopf«). Er erhielt 1986 den »Stern der Völkerfreundschaft« in Gold. Heinz Willmann starb am 22. Februar 1991 in Berlin.Peter Erler / Helmut Müller-Enbergs

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Winkelmann, Egon

* 1.1.1928 – ✝ 12.4.2015

Geb. in Lichtenstein-Callnberg (Sachsen); Vater Landwirt, Pflegevater Dreher u. Fördermaschinist, Mutter Angest.; 1934 – 41 Volksschule; 1938 – 45 Dt. Jungvolk, HJ; 1941 – 44 Höhere Handelsschule in Zwickau; 1944 Studium an der Dolmetscher-HS Leipzig; 1944/45 Hartverchromer in Chemnitz. 1945/46 KPD; 1945/46 Bürohilfskraft u. Hilfsschlosser in Lichtenstein; 1946 LDPD; 1946/47 Schüler der FS für Wirtschaft u. Verw.; 1947 SED; 1947 Volontär der Ztg. »Volksstimme« in Glauchau; 1947/48 Sachbearb.,…

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Winkler, Gunnar

* 21.3.1931

Geb. in Hamburg; Vater Dachdecker, Mutter Angest.; aufgew. in Leipzig; dort Besuch der Volksschule; 1946 KPD/SED; 1948 – 51 Ausbildung u. Arbeit als Hauer im Uranbergbau der SAG Wismut; dort anschl. hauptamtl. FDJ-GO-Sekr.; 1952 – 56 Studium der Wirtschaftswiss. an den Univ. Leipzig u. Halle; 1956 – 67 Assistent, Oberassistent u. Doz. für Betriebsökon. an der HS der Gewerkschaften in Bernau; 1967 Diss. A zu Problemen der Planung von Arbeits- u. Lebensbedingungen; 1970 ord. Prof. für soz.…

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Winkler, Karl

* 15.8.1882 – ✝ 24.7.1957

Geboren am 15. August 1882 in Ottendorf/ Sachsen; Metallarbeiter. Vor 1914 Mitglied der SPD, im Krieg Anhänger der Spartakusgruppe, nahm Ende 1918 vermutlich als Delegierter aus Pirna am Gründungsparteitag der KPD teil. Gemeinsam mit Siegfried Rädel gehörte Winkler zu den Mitbegründern der KPD in Pirna. Karl Winkler war Delegierter des III. Parteitages 1920 in Karlsruhe und wurde vom IV. Parteitag im April 1920 in Berlin als Vertreter Ostsachsens in den ZA gewählt. 1923 auch Delegierter des VIII. Parteitages. Winkler gehörte zu den führenden KPD-Funktionären in Pirna, leitete zusätzlich die Ortsgruppe der RH und wurde mehrmals verurteilt, so u. a. im März 1927 vom Schöffengericht Dresden zu sechs Monaten Gefängnis wegen Landfriedensbruchs. Seit Mitte der zwanziger Jahre auch Leiter des Jungspartakusbundes, lehnte den ultralinken Kurs der KPD nach dem VI. Weltkongreß der Komintern ab und wurde Anfang 1929 parteioffiziell »wegen Unterschlagung von Geldern der KPD, befreundeter Organisationen und seines die Partei zersetzenden Verhaltens mit seiner Frau« aus der KPD ausgeschlossen. Er wurde Mitglied der KPO und war maßgeblich am Aufbau der KPD-Opposition im Kreis Pirna beteiligt. Im März 1933 kam er für einen Monat in »Schutzhaft«. Am 15. August 1933 erneut festgenommen und im April 1934 freigelassen. Nach 1945 schloß er sich der KPD/SED an. Karl Winkler starb am 24. Juli 1957 in Pirna.

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Winter, Kurt

* 11.5.1910 – ✝ 18.11.1987

Geb. in Glehn (Krs. Neuss); Vater Viehhändler; Gymnasium in Neuss, 1930 Abitur; anschl. Med.-Studium in München, Bonn, Berlin; 1933 Emigr. nach Palästina u. in die Schweiz; Forts. des Medizinstudiums an der Univ. Bern, dort 1936 Prom. (»Über die Simmonds’sche Kachexie«); 1937/38 Truppenarzt der Internat. Brigaden im span. Bürgerkrieg; 1937 KPD; 1938 – 45 Exil in Norwegen u. Schweden; 1943 – 46 Tätigkeit als Sozialarzt in Stockholm. 1946 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1946 – 49 Krs.-Arzt in Teltow u.…

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Winterich, Jean (Johann)

* 10.2.1886 – ✝ 27.6.1931

(* 1886 – † 1931) Geboren am 10. Februar 1886 in dem kleinen Moseldorf Speicher bei Bitburg, Sohn eines Kleinbauern; lernte Müller. Streng katholisch erzogen, kam in jungen Jahren nach Köln und hatte dort erstmals Berührung mit der Arbeiterbewegung. Er trennte sich von der Kirche, trat als Metallarbeiter 1908 dem Metallarbeiterverband und 1909 der SPD bei. Während des Krieges wechselte er zur USPD und ging mit der linken USPD Ende 1920 zur KPD. Bis 1922 Betriebsrat in Köln, ab 1923 hauptamtlicher Sekretär der KPD, zunächst für Gewerkschaftsfragen in der BL Mittelrhein. Winterich stand auf dem linken Fügel der KPD, er wurde 1924 Orgleiter des KPD-Bezirks Mittelrhein und wurde im gleichen Jahr in den Preußischen Landtag gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Der IX. Parteitag 1924 berief ihn in den ZA der Partei. Auf dem X. Parteitag 1925 wurde Winterich, der seine bäuerliche Schüchternheit lange nicht ablegte, in die Beschwerdekommission und als Kandidat ins ZK gewählt. Ab 1925 Polleiter des Bezirks Mittelrhein, war eng mit Ruth Fischer und Arkadi Maslow verbunden und ging nach dem »Offenen Brief« von 1925 nur zögernd zur Thälmann-Gruppe. Auf dem XI. Parteitag 1927 wurde Winterich als Mitglied ins ZK berufen. Als die KPD Ende 1928 erneut einen ultralinken Kurs einschlug, wurde er einer der aktiven Vertreter dieser Linie und stieg in die Spitzengruppe der KPD auf. Im Februar 1929 als Polleiter nach Westsachsen geschickt, um den dortigen Bezirk von Rechten und Versöhnlern zu »reinigen«. Vom XII. Weddinger Parteitag 1929 wiederum ins ZK gewählt, außerdem auch ins Polbüro aufgenommen. Er blieb bis Ende 1929 als Polleiter ins Westsachsen und kam dann nach Berlin, um direkt im Polbüro mitzuarbeiten. Nach kurzer Krankheit starb Jean Winterich am 27. Juni 1931 in Berlin.

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Winzer, Otto

* 3.4.1902 – ✝ 3.3.1975

Geb. in Berlin-Reinickendorf; Vater Droschkenkutscher u. Metallarb., Mutter Näherin; Volksschule, Fortbildungsschule für das grafische Gewerbe; 1916 – 22 Ausbildung zum Schriftsetzer in Berlin, danach im Beruf tätig; 1918 Mitgl. eines Arbeiterrats; Jan. 1919 Freie Soz. Jugend; KPD (»Otto Lorenz«); 1922 Ltr. einer KJVD-Ortsgr.; Hersteller im Verlag der KJI; 1923 Mitgl. der KJVD-BL Berlin-Brandenb.; 1924 Ltr. der Wiener Filiale des KJI-Verlags; Herbst 1924/25 Ltr. des Roten Jungsturms; Jan. 1925…

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Wirth, Erich

* 16.4.1904 – ✝ 22.12.1981

Geb. in Leppersdorf (Krs. Dresden); Vater Bauarb.; 1910 – 18 Volksschule; 1918 – 21 Ausbildung zum Maschinenschlosser u. Dreher; 1919 Mitgl. im DMV; arbeitslos; 1924 RFB; Wanderschaft; ab 1925 als Dreher tätig; 1928 KPD; ab 1933 mehrf. verhaftet; 1941/42 Abendschule, Mstr.-Qualifikation. 1945 Mitbegr. u. Org.-Ltr. der KPD-Ortsgr. Großröhrsdorf; 1946 SED; 1946 LPS; 1947 Teiln. am 1. Dt. Volkskongreß; 1946 – 54 Dreher, Mstr., Obermstr., Prod.-Ltr. u. Vors. des Planungsaussch. im SAG bzw. VEB…

Wer war wer in der DDR

Wischnewski, Klaus

* 11.12.1928 – ✝ 30.4.2003

Geb. in Kolberg (Hinterpomm. / Kołobrzeg, Polen); Vater Reichsbahn-Ing.; ab 1945 in Schwerin; Goethe-OS am Pfaffenteich, Abitur, Schulgr.-Sekr. der FDJ; SED; 1949 – 53 Studium der Kulturpol. u. Publizistik in Leipzig, der Theaterwiss. in Weimar, Dipl.; 1953 – 58 Dramaturg am Maxim-Gorki-Theater Berlin; erste Filmkritiken; ab 1955 Filmkritiken für Ztschr. »Dt. Filmkunst«, »Tägl. Rundschau«, »Neues Dtl.«; ab 1958 Dramaturg im DEFA-Spielfilmstudio, 1960 Chefdramaturg; (»Die Elenden«, »Trübe…

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Witt, Günter

* 19.12.1925

Geb. in Stralsund; Vater Arbeiter; 1932 – 42 Volks- u. Mittelschule; 1942/43 Reichsfinanzschule u. RAD; 1943 – 45 Wehrmacht, Uffz.; brit. Kriegsgefangenschaft. 1945 – 50 Lehrer in Stralsund; 1945/46 SPD/ SED; 1950 – 60 hauptamtl. Mitarb. von FDJ bzw. SED in Schwerin u. Potsdam; 1953 – 55 Studium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1959 Verdienstmedaille der DDR; 1960 – 65 stellv. Minister für Kultur u. 1964/65 Ltr. der HV Film; 1965 Prom. zum Dr. phil. mit einer Diss. über den Zusammenhang von Kunst…

Wer war wer in der DDR

Witteck, Günther

* 5.4.1928

Geb. in Dresden; Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; Lehre als Elektromaschinenbauer in Görlitz; 1944 Arbeiter in Niederschles.; Wehrertüchtigungslager; 1945 RAD u. Wehrmacht. 1945 – 47 Elektriker in Niedersedlitz; 1945 KPD, 1946 SED u. FDJ; 1946 / 47 Sekr. einer FDJ-GO; 1947 / 48 2. Sekr. der FDJ-KL Dippoldiswalde; 1948 – 50 polit. Mitarb. bzw. Abt.-Ltr. der SED-KL Dippoldiswalde; 1949 Besuch der SED-LPS Sachsen in Ottendorf; 1950 – 52 Pressereferent beim Amt für Information der Landesreg.…

Wer war wer in der DDR

Willerding, Hans-Joachim (Jochen)

* 19.4.1952

Geb. in Berlin-Pankow; Vater Diplomat; 1958 – 64 Schulbesuch in Berlin, 1964 – 68 sowj. Schule in Ulan Bator, 1968 – 71 EOS Bad Freienwalde, Abitur; 1966 FDJ, 1971 SED; 1971/72 Instrukteur beim ZR der FDJ, Abt. Schuljugend; 1971 FDGB; 1972 – 77 Studium am Staatl. Inst. für Internat. Beziehungen in Moskau, Dipl.-Staatswiss.; 1977 Prom. zum Dr. phil. an der WPU Rostock; 1977/78 stellv. Ltr. der Abt. Internat. Verbindungen beim ZR der FDJ; 1978 Vertreter der FDJ im Sekr. des Internat.…

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Willmer, Arnold

* 4.2.1888 – ✝ 26.9.1937

(* 1888 – † 1937?) Geboren am 4. Februar 1888 in Gildenburg/ Ostpreußen, Sohn eines Handwerkers; besuchte das Gymnasium und schloß sich während des Medizinstudiums 1909 der SPD an. Er praktizierte nach der Promotion in Berlin als Facharzt für Haut- und Harnleiden, übersiedelte dann nach Düsseldorf und wurde 1922 Mitglied der KPD. Von 1924 bis 1928 Stadtverordneter und Mitglied der BL Niederrhein, kurzzeitig Agitpropsekretär. Willmer wurde am 16. Juli 1933 verhaftet, emigrierte nach der Freilassung über Belgien und Frankreich im November 1933 in die Sowjetunion. Ab Januar 1934 war er in Jalta (Krim) als Arzt tätig. Dort wurde er Anfang September 1937 vom NKWD verhaftet und am 26.September 1937 aus der KPD ausgeschlossen mit der Begründung »Verbindung mit partei- und klassenfeindlichen Elementen und Begünstigung ihrer Verbrechen infolge mangelnder politischer Wachsamkeit, wegen politischer Zersetzungsarbeit«. Arnold Willmer wurde wahrscheinlich 1937 erschossen. Die verschiedentlich verbreitete Auffassung, er sei mit Margarete Hahne verheiratet gewesen, stimmt nicht. Seine mit ihm seit 1925 verheiratete Frau Margarethe, geborene Hahne, geschiedene Voigt (* 11. 10. 1896 in Ringelheim), Krankenschwester, hatte in Düsseldorf bei Arnold Willmer als Sprechstundenhilfe gearbeitet und sich zur Röntgenschwester qualifiziert, seit 1922 gehörte sie der KPD an. Sie folgte mit ihrem Sohn Arnold Willmer jun. (* 8. 3. 1926) ihrem Mann in die Sowjetunion und arbeitete ebenfalls im Krankenhaus von Jalta. 1941 wurde sie nach Kasachstan verbannt und konnte im Mai 1947 mit ihrem Sohn nach Deutschland zurückkehren, arbeitete im Volksbildungsamt der Stadt Halle, dort SED-Mitglied. Margarethe Willmer starb am 15. September 1970 in Halle, ihr Sohn Arnold am 24.Februar 1985.

Wer war wer in der DDR

Winkelmann, Hans-Hugo

* 14.2.1907 – ✝ 16.6.1995

Geb. in Berge-Ennepe (Westf.); Vater Hammerschmied; 1913 – 21 Volksschule; 1921 – 24 Lehre als Schlosser; 1921 KJV; 1923 KPD RFB, RH, RGO; Kassierer u. Ltr. einer Ortsgr.; 1924 – 26 Arbeit im Beruf, 1926 Entlassung nach einem Streik; 1926/27 Tätigkeit im Straßenbau; 1927 – 32 Schlosser; 1932/33 erwerbslos; 1933 Emigr. in die Niederlande; Sept. 1935 – Apr. 1936 in Den Haag in Haft, Ausweisung nach Belgien; illeg. Rückkehr in die Niederlande, Ltr. der illeg. KPD-Gr. Rotterdam-West; ab Aug. 1936…

Wer war wer in der DDR

Winkler, Heinz

* 7.5.1910 – ✝ 25.6.1958

Geb. in Chemnitz; Vater Zimmermann; bis 1927 Volks- u. Realschule in Chemnitz; 1927/ 28 Ausbildung zum Maurer; 1928 – 32 Studium an der Staatl. Akad. für Technik in Chemnitz, Bauing.; 1932 – 35 Architekt u. Bauunternehmer in Chemnitz; 1935/36 Angest. im Heeresbauamt in Chemnitz u. Glogau; 1936 – 41 Säureschutzing. in Siershahn (Westerw.); 1938 – 45 NSDAP; 1941 – 7.5.1945 Wehrmacht, zul. Uffz. Bis Aug. 1945 in Ostfriesl.; 1945 – 49 selbst. Architekt in Adelsberg (b. Chemnitz); 1948 CDU; dort Ref.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Winkler, Willi

* 16.9.1899 – ✝ 17.2.1938

Geboren am 16. September 1899 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie, seit 1913 in der sozialistischen Jugend aktiv, ab 1918 im Spartakusbund, dann in der KPD. Zunächst Schneider, studierte er nach dem Abitur an der Berliner Universität Wirtschaftswissenschaften. Er wurde wegen Beteiligung an der Ermordung des Polizeiagenten Blau im August 1919 verhaftet und am 5. Juli 1920 vom Schwurgericht beim Landgericht Berlin wegen »Beihilfe zum Totschlag« zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Da ihm die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt wurden, konnte er nach seiner Freilassung das Studium nicht fortsetzen. Winkler war dann vor allem im Bund geistiger Berufe tätig, veröffentlichte zahlreiche politökonomische Arbeiten. In einer Gestapoliste zu den 250 »Führern der KPD« gezählt. Er emigrierte im März 1933 in die Sowjetunion, in Moskau an dem von Eugen Varga geleiteten Institut für Weltwirtschaft und Weltpolitik beschäftigt. Anschließend Dozent an der KUNMS, Lektor am Institut für Weltwirtschaft, zuletzt im Verlag für Ausländische Arbeiter und am Agrarinstitut. In der Nacht vom 16. zum 17.Februar 1938 wurde Willi Winkler vom NKWD verhaftet, am 21. Oktober 1938 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag in Moskau erschossen. Seine Lebensgefährtin und Mutter seiner beiden Kinder, Charlotte Rothkamm (* 31. 10. 1903 – † 4. 10. 1985), seit 1930 in der KPD, arbeitete ebenfalls im Bund geistiger Berufe. Sie folgte Winkler Ende 1933 in die Sowjetunion, wurde nach seiner Verhaftung ausgewiesen und kehrte über Schweden nach Deutschland zurück. Daß Willi Winkler ein Opfer der stalinistischen Säuberungen geworden war, erfuhr sie erst nach 1956.

Wer war wer in der DDR

Winter, Rudolf

* 26.3.1927

Geb. in Siegmar-Schönau in einer Bauarbeiterfamilie; Schlosserlehre in den Wandererwerken Chemnitz; 1944 NSDAP. 1947 SED; ABF; anschl. Maschinenbaustudium an der TH Dresden, Dipl.-Ing.; ab 1953 Abt.-Ltr. bzw. Produktionsdir. in den Zittauer Roburwerken; danach Techn. Dir. im Motorradwerk Zschopau; 1961 – 68 Sektorenltr. Technik im Volkswirtschaftsrat, Abt.-Ltr. bzw. stellv. Min. für Verarbeitungsmaschinen- u. Fahrzeugbau; 1968 – 70 GD der VVB Werkzeugmaschinen; 1970 – 90 GD des…

Wer war wer in der DDR

Winternitz, Joseph

* 18.2.1896 – ✝ 22.3.1952

Geb. in Oxford (England) in einer jüd. Fam., aufgew. in Prag; Vater Prof. für Indol. u. Ethnol.; dt. Volksschule u. Gymnasium in Prag; Studium der Philos., Mathematik u. Physik bis 1916 in Prag u. anschl. in Berlin; 1916 – 18 Militärdienst in der österr. Armee; 1918 – 20 Mitgl. der SDAP in der ČSR; Abschl. des Studiums, 1920 Dr. der Philos.; 1920/ 21 Studium an der Univ. Berlin; Spartakusbund u. VKPD; 1920 – 22 KPČ; 1921/22 ČSR; Chefred. des »Vorwärts« in Reichenbach; 1922 – 34 KPD; 1923 – 25…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Winzer, Otto

* 3.4.1902 – ✝ 3.3.1975

Geboren am 3. April 1902 in Berlin-Reinickendorf, Sohn eines Droschkenkutschers; lernte bis 1922 Schriftsetzer. 1919 trat er in die FSJ und in die KPD ein, Mitglied der KJD-BL Berlin-Brandenburg. Als Anhänger der Mittelgruppe im Dezember 1923 nicht wieder in die BL gewählt. Bis 1927 Leiter der Wiener Filiale des Verlages der Kommunistischen Jugendinternationale. Von 1928 bis 1930 Redakteur beim EK der KJI in Moskau und Mitglied der KPdSU(B). Im März 1930 zurück nach Berlin, Mitarbeiter im WEB der KJI, leitete ab Oktober 1930 deren Verlag. Ab Februar 1933 führte er die Sektion Graphik der illegalen RGO, war von Ende 1933 bis Juli 1934 Leiter der RGO Berlin, anschließend Emigration und Redakteur der Zeitschrift »Freie Jugend« in Paris. Er kam Ende 1935 in die Sowjetunion, bis März 1937 in der Verlagsabteilung des EKKI. 1937 erhielt Winzer wegen seiner engen Bekanntschaft zum verhafteten Erich Wendt eine strenge Rüge durch die IKK und mußte aus dem Komintern-Apparat ausscheiden. Von 1937 bis 1941 Übersetzer im Verlag für fremdsprachige Literatur, ab Anfang 1941 wieder bei der Komintern, Mitarbeiter der Presseabteilung für die in Stockholm erscheinende Zeitschrift »Welt«. Nach Kriegsausbruch Redakteur beim Rundfunk, Chefredakteur des Soldatensenders beim Deutschen Volkssender. Ende April 1945 kehrte Winzer mit der Gruppe Ulbricht nach Deutschland zurück, wurde in das ZK der KPD kooptiert. Bis zu den Oktoberwahlen 1946 Stadtrat und Leiter der Abteilung Volksbildung des Berliner Magistrats. 1947 Leiter der Abteilung Presse im ZS der SED, Mitglied des PV bzw. ab 1950 des ZK der SED. Im Oktober 1949 wurde er Staatssekretär und Chef der Privatkanzlei des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck. Im August 1956 wechselte er ins Außenministerium, wurde Vizeaußenminister und im Juni 1965 DDR-Außenminister. Er erhielt 1962 und 1973 den Karl-Marx-Orden. Otto Winzer starb am 3.März 1975. Seine Schwester Ella (* 27. 10. 1907 – † 14. 10. 2002), die in erster Ehe mit dem im Februar 1934 ermordeten Rudolf Schwarz verheiratet war, kämpfte in Frankreich auf seiten der Résistance.Bernd-Rainer Barth / Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR

Wirth, Günther

* 7.12.1929 – ✝ 5.12.2009

Geb. in Brand-Erbisdorf (Krs. Freiberg); Vater Sparkassenbeamter; 1940 – 48 OS in Freiberg. 1945 Mitbegr. des antifa. Jugendaussch. in Brand-Erbisdorf; 1946 FDJ; KB; 1947 CDU; 1948 – 50 Volontär bzw. Red. des CDU-Organs »Märkische Union« in Potsdam; 1950/ 51 Ref. bei der CDU-Parteiltg. in Berlin; 1951 – 54 (nicht durchgehend) Studium der Germanistik an der HU Berlin; gleichzeitig in der Westarbeit der FDJ, zeitw. auch nachrichtendienstl. tätig für das Inst. für Wirtschaftswiss. Forsch.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wisnewski, Franz

* 10.3.1896 – ✝ 18.3.1991

Geboren am 10. März 1896 in Berlin; lernte Mechaniker. Von 1915 bis 1917 Soldat im Weltkrieg, dann wieder in seinem Beruf tätig. 1917 trat er in die USPD ein und ging Ende 1920 zur KPD. Seit 1924 in der BL Berlin-Brandenburg und von 1925 bis 1933 Abgeordneter der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Wisnewski war Mitarbeiter im ZK der KPD, einige Jahre unter Christoph Wurm in der Informationsabteilung. Er wurde zwar noch bei den Wahlen am 12. März 1933 für die KPD in das Berliner Parlament gewählt, konnte sein Mandat jedoch nicht wahrnehmen, denn er war bereits seit 28.Februar 1933 (bis zum 23. September 1933) in »Schutzhaft«. Er blieb nach der Freilassung unter Polizeiaufsicht, wurde im August 1944 im Rahmen der Gestapoaktion »Gewitter« erneut inhaftiert. Ab Mai 1945 war Wisnewski Leiter des Bezirksarbeitsamtes Berlin-Kreuzberg, von 1946 bis 1948 dort Mitglied der KPD bzw. der SED-Kreisleitung. In den fünfziger Jahren Direktor der Mitropa in Ost-Berlin bzw. Mitarbeiter der Dewag Deutsche Reichsbahnwerbung. Er erhielt 1976 den VVO in Silber. Franz Wisnewski starb am 18. März 1991 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Witt, Hubert

* 20.6.1935 – ✝ 11.10.2016

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Schulbesuch in Glatz, Jeber-Bergfrieden; Abitur in Dessau-Roßlau; 1953 – 57 Stud. der Germanistik in Leipzig (bei  Hans Mayer; Hörer bei  Theodor Frings u.  Ernst Bloch; Praktika am Brecht-Theater); zwei Jahre arbeitslos, 1959 – 86 Lektor im Reclam-Verlag Leipzig, zunächst für Germanistik u. Philos., später für deutschsprachige Lit. der Gegenwart (u. a. Betreuung der Ausgaben von Arendt, Brecht, Braun, Fühmann, Hacks, Hermlin, Hilbig, Rainer Kirsch, Kirsten,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wittfogel, Karl August

* 6.9.1896 – ✝ 25.5.1988

(* 1896 – † 1988) Geboren am 6. September 1896 in Woltersdorf/Krs. Lüchow in der Lüneburger Heide, Sohn eines Dorfschullehrers. 1904 übersiedelte die Familie nach Lüneburg, dort besuchte er ein humanistisches Gymnasium und trat 1912 der Lüneburger Ortsgruppe des Wandervogels bei. Während des Weltkrieges entwickelte er sich zum überzeugten Kriegsgegner. Er studierte zunächst in Leipzig, dann ab 1915 an der Münchner Universität, später auch in Berlin. Obwohl 1917 zum Militär einberufen, konnte er weiter studieren. Die russische Revolution 1917 zeigte eine starke Wirkung in Kreisen der Jugendbewegung, Wittfogel gehörte in Berlin zu einem Zirkel studentischer Revolutionäre, in dem sich u. a. Alexander Schwab und die drei Brüder Reichenbach ( Bernhard Reichenbach) engagierten. Im November 1917 Mitglied der USPD, schloß er sich 1920 der KPD an. Anfang 1920 holte Engelbert Graf, einer der bekanntesten Vertreter der Arbeiterbildung in der Weimarer Republik, Wittfogel an die sozialistische Heimvolksschule Schloß Tinz bei Gera. Dort lernte er den späteren Herausgeber der »Internationale« Karl Korsch kennen, nahm im Mai 1923 an der »Ersten Marxistischen Arbeitswoche« in Thüringen teil. 1925 ging Wittfogel an das Frankfurter Institut für Sozialforschung, wo er mit Franz Borkenau, Rudolf Schlesinger ( Gerber) und Béla Forgasi zusammentraf. Bereits 1922 hatte er im Verlag Junge Garde seine Schrift »Vom Urkommunismus bis zur proletarischen Revolution« publiziert. Auf dem VIII. Parteitag der KPD 1923 in Leipzig war er Lüneburger Delegierter, verfaßte gemeinsam mit Gertrud Alexander und Hermann Duncker das »Kulturpolitische Notprogramm«. Wittfogel war publizistisch produktiv, schrieb unzählige Artikel in zirka 30 Zeitungen und Zeitschriften. Der Malik-Verlag brachte 1924 sein umfangreiches Werk »Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft« heraus. Das wurde von der Agitpropabteilung des EKKI in der »Inprekorr« kritisiert, solche »skandalösen Erzeugnisse« wie die Schrift Wittfogels seien »vernichtend« abzulehnen, schließlich handele es sich um »Literatur allerübelsten Charakters«. Die Redaktion der »Internationale« veröffentlichte hingegen ein positives Gutachten, das durch einen Mitarbeiter des Moskauer Marx-Engels-Instituts erstellt worden war. Wittfogel blieb umstritten, auch wegen seiner Nähe zu Georg Lukács. 1925 als Anhänger Ruth Fischers Kulturredakteur der »Roten Fahne«, verfaßte ein 180 Seiten starkes Manuskript »Das erwachende China«. Das Buch erschien 1926 in Wien und fand begeisterte Zustimmung in der Fachwelt. In der Folge wurde das Thema zum Hauptforschungsgebiet Wittfogels. Ab 1929 Mitglied des Vorstandes des Schutzverbands Deutscher Schriftsteller, dem er seit 1925 angehörte, ebenso aktiv im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller, für dessen Zeitschrift »Linkskurve« er (neben Georg Lukács) einer der wichtigsten Theoretiker war. Außerdem begann er mit der regelmäßigen Lehrtätigkeit an der Berliner »Marxistischen Arbeiter-Schule« und gab dort gemeinsam mit Hermann Duncker und Alfons Goldschmidt die Selbststudienhefte der MASCH heraus. Nach Abschluß seiner Promotion im Juli 1928 besuchte Wittfogel die Sowjetunion und war von den russischen Verhältnissen geschockt. Der erste Teil seines Werks »Wirtschaft und Gesellschaft in China« erschien 1931 als Publikation des Frankfurter Instituts für Sozialforschung (der zweite wurde nie veröffentlicht). Im Februar 1931 hatte in Leningrad eine Konferenz stattgefunden, die sich mit der Frage der »asiatischen Produktionsweise« beschäftigte. Dort wurde Wittfogel vorgeworfen, in seiner Untersuchung die Klassenanalyse vollständig ignoriert zu haben, die Hoffnung auf eine russische Übersetzung seines Bandes zerschlug sich. Ende Januar 1933 war er deprimiert von der kampflosen Niederlage der KPD und ging verbittert zu Georg Lukács, um ihm von seinem Widerspruch zur KPD zu berichten. Lukács hörte ihm zu und machte den bekannten, berüchtigten Ausspruch, er »werde lieber Dreck fressen«, als sich »von der Bewegung losreißen zu lassen«. Beim Versuch, die Schweizer Grenze zu überqueren, wurde Wittfogel festgenommen und kam in »Schutzhaft«. Seinen Aufenthalt im KZ verarbeitete er in dem autobiographischen Roman »Staatliches Konzentrationslager VIII. Eine ?Erziehungsanstalt? im 3. Reich«, der 1936 erschien. Kurz vor Weihnachten 1933 freigelassen, emigrierte er über England in die USA, wurde dort Professor für Sinologie. 1939 erfolgte sein definitiver Bruch mit der KPD. Sein Werk »Die asiatische Despotie« wurde 1957 veröffentlicht. In der antikommunistischen McCarthy-Ära machte Wittfogel Aussagen, die ihm in liberalen Kreisen der USA verübelt wurden. Erst die 68er-Studentenbewegung nahm seine Ideen, vor allem das Problem der »asiatischen Produktionsweise« wieder auf, viele seiner Schriften wurden neu verlegt. Karl August Wittfogel starb am 25. Mai 1988 in New York. Sein erste Frau Rose Wittfogel, geborene Schlesinger (* 1. 8. 1889 in Halle), besuchte das Lyzeum, wurde Bibliothekarin. Sie studierte Kunstgeschichte und Philosophie, seit 1917 nebenberuflich Bildhauerin, 1918 Mitglied der FSJ, 1919 der KPD. 1921 Heirat mit Karl August Wittfogel (1932 Scheidung). Später arbeitete sie in der Zentrale der KPD in Berlin, leitete bis 1929 das Forschungsarchiv des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. Von 1931 bis 1934 in Moskau Leiterin des Forschungsarchivs des Internationalen Agrarinstituts, dann bis 1941 Lektorin. Sie lebte mit dem Schauspieler der »Kolonne Links« Friedrich Voss (* 25. 8. 1903) zusammen. Dieser wurde am 11. Februar 1938 vom NKWD verhaftet und am 11. April 1938 erschossen. Sie selbst wurde aus der Partei ausgeschlossen, später wieder aufgenommen. Von 1941 bis 1945 in Usbekistan als Lehrerin und Dozentin tätig, blieb Rose Wittfogel nach Kriegsende in der Sowjetunion.