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BioLex

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Diestelmann, Stefan

* 29.1.1949

Geb. in München; Vater Schauspieler, Kindheit bei der Großmutter in Darmstadt, 1961 Übersiedl. nach Potsdam-Babelsberg, wo der Vater seit 1956 beschäftigt war; 1964 Lehre als Fotograf bei der DEFA, autodidakt. musikal. Ausbildung (Gitarre, Banjo, Mundharmonika, Percussions, Gesang); 1967 Verurteilung zu 10 Monaten Haftstrafe auf Bewährung wegen Fluchtvorbereitung; seit Mitte der 1960er Jahre Beschäftigung mit Blues, Solokonzerte u. Beteiligung an versch. Amateurbands; 1975 – 77 Mitgl. der »Vaih…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dietrich, Paul Reinhold

* 6.11.1889 – ✝ 20.5.1937

(* 1889 – † 1937) Geboren am 6. November 1889 in Groß-Vargula bei Langensalza/Thüringen, Sohn eines Beamten. Nach der Realschule kam er auf ein Lehrerseminar. 1910/11 Militärdienst, danach Volksschullehrer in einem sächsischen Bergarbeiterdorf. 1912 Mitglied der SPD und Korrespondent an SPD-Zeitungen in Nordhausen und Erfurt. Soldat im Weltkrieg, wurde wegen antimilitaristischer Propaganda und Gehorsamsverweigerung inhaftiert. 1918 Mitglied der USPD, 1919 Redakteur der von ihm gegründeten USPD-Zeitung für Langensalza und Mühlhausen. Nach der Vereinigung von USPD und KPD zur VKPD ging Dietrich nach Jena und blieb bis 1923 Chefredakteur des »Gothaer Volksblattes«. Bis 1923 einer der Führer der Thüringer KPD, auf dem VIlI. Parteitag 1923 in die Redaktionskommission gewählt und als Mitglied in den ZA berufen. 1924 wurde er zunächst stellvertretender Chefredakteur und von Ende 1924 bis Ende 1925 Chefredakteur der »Hamburger Volkszeitung« und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Im Februar 1926 Polleiter des Bezirks Wasserkante und noch im Frühjahr 1926 im ZK-Apparat in Berlin. Auf dem XI. Parteitag 1927 wurde Dietrich als Mitglied ins ZK berufen und im Mai 1928 im Wahlkreis Thüringen in den Reichstag gewählt. Er leitete verschiedene Bezirke an, verfaßte kleinere Schriften und Zeitungsaufsätze und galt als »Federhalter« Ernst Thälmanns. Dietrich schloß sich aber 1928 der Versöhnler-Gruppe an und wurde einer ihrer Wortführer. Beim VI. Weltkongreß der Komintern im Sommer 1928 beratendes Mitglied der deutschen Delegation, arbeitete er nach der Rückkehr in der Redaktion der »Roten Fahne« und im Reichstag. Nach der Wittorf-Affäre gemaßregelt, 1929 nicht mehr ins ZK gewählt, schied er 1930 auch aus dem Reichstag aus. Nach Moskau versetzt, war er im Auftrag der Komintern bis Oktober 1930 in Ägypten tätig. Dort verhaftet und ausgewiesen, kam über Deutschland nach Moskau zurück, wo er Referent der Agitpropabteilung des EKKI wurde. Anschließend im Büro der MOPR bzw. im Büro der Internationalen Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller, danach Redakteur bei der VAA. Im Dezember 1933 in das Saargebiet entsandt. Dietrich gab hier 1934/35 gemeinsam mit Lex Ende die »Deutsche Volkszeitung« heraus. Er ging nach der Saarabstimmung zunächst nach Paris, Ende April 1935 in die UdSSR. In Moskau wurde gegen ihn eine Untersuchung durchgeführt, da er in Paris Verbindungen zu »parteifeindlichen Elementen« gehabt habe. Während des Verfahrens beauftragt, nach Leningrad zu fahren, um dort an der »Roten Zeitung« zu arbeiten. Dietrich wurde verantwortlicher Sekretär und Leiter der Auslandsabteilung der »Roten Zeitung«. Er erhielt am 20. Mai 1937 noch die sowjetische Staatsbürgerschaft. Am 11.August 1937 vom NKWD verhaftet, wurde Paul Reinhold Dietrich am 29. Oktober 1937 zum Tode verurteilt und am 5. November 1937 in Lewaschowo bei Leningrad erschossen.

Wer war wer in der DDR

Dietrich, Helmut

* 23.3.1922 – ✝ 21.4.1986

Geb. in Probstzella; Vater Arbeiter; Volksschule; kaufm. Lehre; 1939 – 41 Angest. der Thüring. Staatsbank; 1941/42 RAD, 1942 – 45 Wehrmacht, Mai – Juli 1945 brit. Kriegsgefangenschaft. 1945 – 50 Innenltr. der Landeskreditbank Thür. in Gräfenthal; 1946 SED; 1950 – 52 stellv. Filialltr. der Dt. Notenbank in Saalfeld bzw. Arnstadt, 2. Dir. der Landeszentrale Thür. der Dt. Notenbank; 1950 Studium an der Finanzschule Radebeul, Dipl.-Wirtsch.; 1952 – 63 Dir. der Bez.-Direktion der Dt. Notenbank Gera,…

Wer war wer in der DDR

Dietze, Walter

* 22.5.1926 – ✝ 11.9.1987

Geb. in Leipzig; Vater Schriftsetzer; Oberrealgymnasium; 1944 RAD, Wehrmacht; sowj. Kriegsgefangenschaft; Antifa-Schulen. Rückkehr nach Dtl.; 1950 Abitur; 1950 – 54 Studium der Germanistik, Slawistik, Geschichte u. Philos. an der Univ. Leipzig; 1951 SED; 1954 – 58 wiss. Aspirantur u. Vorlesungen an der KMU Leipzig, 1956 dort Prom. zum Dr. phil.; 1959 Wahrnehmungsdoz., 1961 Habil. zur dt. Lit.- u. Geistesgeschichte des 17. Jh.; 1963 – 75 Prof. mit Lehrauftrag bzw. vollem Lehrauftrag für neuere u.…

Wer war wer in der DDR

Dittmer, Andreas

* 16.4.1972

Geb. in Neustrelitz, begann 1982 (erster Übungsltr. Vater Klaus D. 1970 WM-Fünfter Einerkanadier 10.000 m); 1985 KJS Neubrandenb., SC Neubrandenb. (Trainer Jürgen Lickfett); 1989 Junioren-WM C 1 500 m (Gold), 1.000 m (Silber). Viermal Olymp. Spiele: 1996: C 2 1.000 m (Gold); 2000: C 1 1.000 m (Gold), 500 m (Silber); 2004: C 1 500 m (Gold), 1.000 m (Silber); 2008: C 1 1.000 m 8. Platz; achtmal WM: C 1 500 m (2003, 2005), 1.000 m (1997, 2001 – 2003, 2005), C 2 1.000 m (1994); viermal EM C 1 1.000…

Wer war wer in der DDR

Doerk, Chris

* 24.2.1942

Geb. in Königsberg (Ostpr./Kaliningrad, Rußland); Ausbildung zur Gebrauchswerberin; Erich-Weinert-Ensemble der NVA; 1967 Berufsausweis als Schlagersängerin, »Lieb mich so, wie dein Herz es mag« (mit  Frank Schöbel, 1. Platz beim Schlagerwettbewerb der DDR); 1969 erste LP (mit F. Schöbel) u. erste eigene Show (mit Frank Schöbel u. Horst Feuerstein), Gastsolistin bei  Klaus Lenz u. Orchester; 1970 Festival Varadero, danach 18 Jahre Publikumsliebling in Kuba; ab 1971 Moderatorin der DFF-Sendungen…

Wer war wer in der DDR

Dohm, Bernhard

* 1.5.1905 – ✝ 22.7.1986

Geb. in Wiesbaden; Vater Oberpostassistent; 1919 – 21 Ausbildung zum Schiffbauer auf der Vulkanwerft in Hamburg, bis 1929 im Beruf tätig; 1927 KJVD; 1929/30 arbeitslos; 1930 – 33 Mitarb. des Kinderbüros der KJI in Moskau; 1931 KPD; sowj. Staatsbürgerschaft; 1933 – April 1935 Kursant der KUNMS; danach erneut KJI, Anf. 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf., Okt. 1941 Evakuierung nach Ufa, bis 1942 Fernstudium der Geschichte am Moskauer Inst. für Lit., Philos. u. Geschichte;…

Wer war wer in der DDR

Dölling, Emmi

* 25.2.1906 – ✝ 25.1.1990

Geb. in Ruppersdorf (Krs. Reichenberg, Nordböhmen/Ruprechtice, Tschechien); Vater Textilarb.; Volks- u. Bürgerschule; Lehrerbildungsanstalt; Lehrerin an der Volksschule in Neustadt; 1920 KJV der ČSR, 1924 KPČ; Sekretärin im Büro der KPČ-BL in Reichenberg; 1925 ZdA (Lehrerverband); 1928 Mitarb. im ZK des KJV der ČSR, Aufbau der Pionierorg.; 1928 – 31 Kursantin an der Internat. Leninschule in Moskau; 1931 Rückkehr in die ČSR; Sekretärin der KPČ in Kratzau, dann Bez.-Sekr. in Reichenberg u. Sekr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dollwetzel, Max

* 11.9.1883 – ✝ 25.9.1933

Geboren am 11. September 1883 in Hof/Oberfranken. Schlosser auf der Howaldt Werft in Kiel, später in Hamburg. Mitglied der SPD, 1914 trat er aus Protest gegen die Bewilligung der Kriegskredite aus. Als Facharbeiter nicht zum Militär eingezogen, schloß er sich 1917 zunächst der USPD und dem Spartakusbund, 1919 der KPD an, war 1918/19 im Arbeiter- und Soldatenrat in Hamburg. Wegen seines Engagements oft arbeitslos, zuletzt Wohlfahrtspfleger. Ab 1930 Mitarbeiter des AM-Apparates der BL Wasserkante, am 25.September 1933 wurde er von der Gestapo festgenommen und in das KZ Fuhlsbüttel verschleppt. Vier Tage später teilte die Gestapo der Familie mit, Dollwetzel hätte Selbstmord begangen. Erst in den sechziger Jahren erfuhren die Angehörigen von einem Mithäftling, daß Max Dollwetzel am 28. September 1933 im Folterkeller der Gestapo erschlagen worden war. Christian Gebhardt veröffentlichte auf der Internetseite des Projekts der »Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte« eine ausführliche Biographie über Max Dollwetzel. Dollwetzels Söhne Erich (* 18. 1. 1911 – † 30. 5. 1981) und Heinrich (* 30. 3. 1912 – † 23. 4. 1966), beide Mitglieder des KJVD, flohen 1933 in die Sowjetunion. Erich wurde als Flieger ausgebildet, im November 1937 vom NKWD verhaftet und zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. 1958 durfte er in die DDR ausreisen und arbeitete bei der SED-BL Dresden. Heinrich war 1934 in Hamburg in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden, arbeitete bis 1936 in der Landwirtschaft, studierte danach an der Militärschule der Panzertruppen in Rjasan. Von Mai 1937 bis Herbst 1938 war er Kommandeur einer Panzerkompanie der XI. Internationalen Brigade in Spanien. Nach Rückkehr in die Sowjetunion Verhaftung durch das NKWD und Verurteilung zu zwei Jahren Lager, anschließend Metallarbeiter in Tscheljabinsk. Bis 1945 Offizier der Roten Armee, kam Ende 1948 in die SBZ, SED-Funktionär in der Deutschen Verwaltung des Innern. 1956 1. Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung, zuletzt Stellvertreter des Chefs der Verwaltung Ausbildung. Die Tochter von Max Dollwetzel und Schwester von Erich und Heinrich, Barbara Reimann, veröffentlichte 2000 ihre Erlebnisse unter dem Titel: »...die Erinnerung darf nicht sterben... Barbara Reimann – Eine Biografie aus acht Jahrzehnten Deutschland«.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dombrowski, Johann

* 13.4.1903 – ✝ 21.8.1941

Geboren am 13. April 1903 in Stolp als Sohn eines Landwirts; gehörte 1920/21 dem Grenzschutz Ost und der Reichswehr an, ab 1922 war er Hilfsarbeiter im Ruhrgebiet. 1923 trat er der KPD bei, war 1925 führend am Aufbau des RFB beteiligt und arbeitete danach für den illegalen AM-Apparat. Von April bis November 1933 in »Schutzhaft«, emigrierte Dombrowski im Dezember 1933 nach Amsterdam. Dann illegale Rückkehr nach Hamborn. Ab 1937 war er Leiter des Militärapparats Ruhr der KPD. Er organisierte Industrie- und Wehrmachtsspionage und schuf Sabotagegruppen in Rüstungsbetrieben. Im März 1939 verhaftet, wurde Johann Dombrowski im März 1941 zum Tode verurteilt und am 21. August 1941 in Berlin hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Donda, Arno

* 28.4.1930 – ✝ 24.11.2008

Geb. in Berlin; Vater Schriftsetzer; Mutter Arbeiterin; 1942 – 47 Mittelschule in Rumburg (ČSR) u. Berlin; 1947 – 90 SED; 1947 – 50 Ausbildung zum Statistiker im Statist. Zentralamt; 1949 Abitur in Berlin (extern); 1949/50 Mitarb. im Zentralamt, zul. kommissar. Ltr. des Ref. Großhandel; 1950 – 54 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1954 – 59 Assistent, Oberassistent, Doz.; 1957 Prom. zum Dr. rer. oec. mit einer Diss. zu Einzelhandelspreisen u. Lebenshaltungskosten, 1959 – 63 Dir. des…

Wer war wer in der DDR

Dörfler, Ernst Paul

* 15.5.1950

Geb. in Kemberg (Krs. Wittenberg); Eltern Bauern; ab 1964 OS u. Ausbildung zum Maschinenbauer, 1968 Abitur in Pretzsch (Elbe); 1968 – 73 Studium der Chemie an der TH »Otto von Guericke« in Magdeburg, 1974 Prom. mit einer Diss. zur Passivität u. Lochfraßkorrosion hochlegierter Chrom- u. Chrom-Nickelstähle; 1974/75 Technologe im Werk für Fernsehelektronik Berlin, 1975 – 82 Ökochemiker am Inst. für Wasserwirtschaft in Berlin u. Magdeburg; Mitautor mehrerer unveröff. Studien zur ökolog. Situation in…

Wer war wer in der DDR

Dietel, Clauss

* 10.10.1934

Geb. in Reinholdshain (b. Glauchau); 1949 – 52 Ausbildung zum Maschinenschlosser; 1953 – 56 Studium an der Ing.-Schule für Kraftfahrzeugbau Zwickau, 1956 – 61 an der HS für bildende u. angewandte Kunst Berlin-Weißensee; 1961 – 63 Formgestalter im Zentrum Entw. u. Konstruktion für den Kraftfahrzeugbau in Karl-Marx-Stadt; seit 1963 freischaff. als Formgestalter; 1967 – 75 Lehrauftrag an der HS für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein, seit 1977 Lehrauftrag an der FS für angewandte Kunst…

Wer war wer in der DDR

Dietrich, Christian

* 21.9.1965

Geb. in Jena; aufgewachsen in einem antikomm. eingestellten Elternhaus, Vater Geologe, Mutter Hausfrau; 1972 – 82 Magnus-Poser-Schule, Nord-Schule bzw. Bertolt-Brecht-OS in Jena; wg. Engagements in der Jungen Gemeinde Jena an der staatl. Schule nicht zum Abitur zugelassen; 1982 – 85 Abiturausbildung am Kirchl. Proseminar Naumburg; 1983 Ausreiseantrag der Fam.; Kontakt zu  Edelbert Richter; Mitbegr. des Arbeitskreises »Solidar. Kirche«; Gelegenheitsarbeiten in der Kirchl. Bibliothek Naumburg u.…

Wer war wer in der DDR

Dietz, Karl

* 26.3.1890 – ✝ 12.8.1964

Geb. in Neumarkt (Oberbayern); Vater Amtsgerichtssekr.; Oberrealschule; 1910 Buchhändlerlehre in Stuttgart, einige Zeit als Buchhandelsgehilfe tätig; Eintritt in den Wandervogel e. V.; 1915 – 18 Sanitätsdienst in Württemberg, Gebirgsbataillon, mehrfach verw., EK II, Verdienstmedaille; 1919 GF des Greifenverlages (GV) in Hartenstein (Thür.), als Unternehmen der Wandervogelbewegung gegründet; 1921 Umzug des Verlages nach Rudolstadt, Besitzrechte gingen sukzessive auf K.D. über; Erwerb der Verlage…

Wer war wer in der DDR

Dietzel, Karl

* 28.2.1928 – ✝ 13.12.1985

Geb. in Frankenheim (Krs. Meiningen); Vater Peitschenstockmacher, Tiefbauarbeiter; Mutter Zigarrenwicklerin, beide KPD; 1934 – 42 Volksschule in Frankenheim; 1942 – 45 HJ; 1942 – 45 Ausbildung zum Schlosser in Oberschönau. 1945 Schlosser im RAW Meiningen; 1945/46 KPD/SED; Okt. 1946 – März 1947 u. Juli – Nov. 1948 Student der Pädagog. FS in Dreißigacker; Jan. 1946 – 51 Neulehrer für Geschichte u. seit 1947 stellv. Dir. der Theo-Neubauer-OS in Meiningen; 1949 2. Lehrerprüfung, Fachlehrer für…

Wer war wer in der DDR

Dittrich, Paul-Heinz

* 4.12.1930

Geb. in Gornsdorf (Erzgeb.); 1951 – 56 Studium an der Musik-HS Leipzig; 1956 – 58 Chordirigent beim FDGB-Ensemble in Weimar; 1958 – 60 Mstr.-Schüler bei  Rudolf Wagner-Régeny; 1960 – 63 künstler. Ltr. des Ernst-Moritz-Arndt-Ensembles in Berlin; 1963 Staatspreis für künstler. Volksschaffen; 1963 – 76 Oberassistent an der Dt. HS für Musik »Hanns Eisler« Berlin; seit 1976 freischaff.; erhielt internat. Preise für Komposition der Städte Boswil, Schweiz (1972), Rom (1974), Triest (1976) u. Paris…

Wer war wer in der DDR

Doernberg, Stefan

* 21.6.1924 – ✝ 3.5.2010

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater KPD-Funktionär; 1935 Emigr. in die UdSSR; 1941 Abitur in Moskau; Elektroschweißer; 1942 Internierung in Nishni Tagil; 1942/43 Lehrgang an der KI-Schule in Kuschnarenkowo; 1943 KPD; ab 1943 Ltn. der sowj. Armee, Pol.-Offz. 1945/46 Mitarb. der SMA in Mecklenb.; 1946 – 50 außenpol. Red. der »Tägl. Rundschau«; 1950 – 55 Red. bei einer Moskauer Lit.-Ztschr. u. am Moskauer Rundfunk, während dieser Zeit Fernstudium der Geschichte an der Lomonossow-Univ.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dolgner, Willi

* 11.4.1894 – ✝ 11.1.1934

Geboren am 11. April 1894 in Berlin. Schlosserlehre, später Matrose der Handelsmarine. Während des Weltkrieges Internierung in Rußland. 1918 Rückkehr nach Deutschland, 1920 Mitglied der KPD. Dolgner arbeitete zeitweise als Schlosser bei den Berliner Verkehrsbetrieben und betätigte sich für die KPD-Presse. 1928/29 Absolvent der Internationalen Leninschule in Moskau, wurde dann Gewerkschaftssekretär der KPD-BL Halle-Merseburg, zusätzlich übernahm er im Februar 1930 den Vorsitz des RGO-Bezirkskomitees. Im Frühjahr 1932 zur Verstärkung in die KPD-Stadtleitung Halle berufen, arbeitete er anschließend in der BL Hessen-Frankfurt. Dolgner, ein Anhänger von Hermann Schubert, wurde im Februar 1933 als Nachfolger von Walter Duddins Sekretär der illegalen BL Wasserkante. Anfang 1934 von der Gestapo verhaftet, wurde Willi Dolgner am 11.Januar 1934 im KZ Fuhlsbüttel ermordet.

Wer war wer in der DDR

Dölling, Irene

* 23.12.1942

Geb. in Leicester (England); Vater Weber, Mutter Strickerin; 1961 Abitur in Berlin; SED; 1961 – 66 Studium der Bibliothekswiss. u. Philos. an der HU Berlin; anschl. Aspirantur am dortigen Inst. für Ästhetik; 1970 Prom., 1976 Habil.; 1985 Prof. für Kulturtheorie an der Sekt. Kulturwiss. u. Ästhetik der HU Berlin; 1990 Ltr. des Zentrums für interdisz. Frauenforschung der HU Berlin. 1994 – 2008 Prof. für Frauenforschung an der wirtschafts- u. sozialwiss. Fak. der Univ. Potsdam. D. gründete 1980…

Wer war wer in der DDR

Domaschk, Matthias

* 12.6.1957 – ✝ 12.4.1981

Geb. in Görlitz; Vater Abt.-Ltr. bei Carl Zeiss Jena, Mutter Pförtnerin an der FSU Jena; 1970 Umzug nach Jena; 1974 Beginn der Berufsausbildung zum Feinmechaniker mit Abitur bei Carl Zeiss Jena; seit 1972 Mitgl. der Jungen Gemeinde Jena-Lobeda, ab 1975 Jena Stadt-Mitte, Mitarb. im dortigen Lyrikzirkel u. Lesekrs.; Nov. 1976 Beteiligung an Protestakt. gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns, Unterz. einer Protestresolution von Künstlern, erste Verhöre durch das MfS; Frühj. 1977 Org. von Hilfsakt.…

Wer war wer in der DDR

Domma, Ottokar

* 20.5.1924 – ✝ 15.7.2007

Geb. in Schankau (Krs. Karlsbad / Čankov, Tschechien); Vater Bergmann; Volksschule; Gebrauchswerber. Nach 1945 Besuch eines Neulehrerseminars, Lehrer an einer Dorfschule in Sachsen-Anh., später Schulltr. in Tangerhütte; dann journalist. Arbeit für pädagog. Ztgn. (u. a. »Dt. Lehrerztg.«); Studium der Pädagogik an der HU Berlin, Dipl.-Pädagoge; SED; Red. beim »Neuen Dtl.«; seit 1959 ständ. Mitarb. des »Eulenspiegels«; wurde bekannt u. populär mit satirischen Kurzgeschichten aus dem Schul- u.…

Wer war wer in der DDR

Döpel, Robert

* 3.12.1895 – ✝ 2.12.1982

Geb. in Neustadt / Orla; Vater Inh. einer Gerberei; Oberrealschule, 1914 Abitur; 1914 – 18 Kriegsdienst, Verwundung; 1919 – 24 Studium der Physik, Math. u. Chemie an den Univ. Leipzig, Jena u. München, dort 1924 Prom. bei Wilhelm Wien mit spektroskop. Untersuchungen von Kanalstrahlen; 1924 / 25 Ass. an der Univ. Göttingen; 1925 – 1929 im Privatlaboratorium R. v. Hirsch, ab 1929 am Physikal. Inst. der Univ. Würzburg, dort 1932 Habil. u. Privatdoz.; 1938 Berufung zum außerord. Prof. für…

Wer war wer in der DDR

Döring, Karl

* 11.5.1937

Geb. in Hohenstein-Ernstthal; Eltern Webereifacharb.; Abitur an der ABF II in Halle; 1953 SED; 1955 – 62 Studium der Eisenhüttenkunde in Moskau, Dipl.-Ing.; 1962/63 Ing. im Brandenb. Stahl- u. Walzwerk; 1963 – 67 ord. Aspirantur an der Moskauer HS für Stähle u. Legierungen, 1967 Prom. zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit über »Physikal. u. chem. Inhomogenitäten beim Stahl-Stranggießen«; 1967 – 72 Forschungsing. u. Produktionsdir. im Stahl- u. Walzwerk Riesa; mit sowj.-dt. Forschungsteam NP für Wiss. u.…

Wer war wer in der DDR

Dieter, Fritz

* 31.8.1931 – ✝ 29.5.2002

Geb. in Burg; Abitur u. Maurerlehre; 1950 – 55 Studium der Architektur an der HS für Architektur bzw. Architektur u. Bauwesen (HAB) Weimar; 1956 – 68 Mitarb. der Industrieprojektierung Berlin I, verantw. für die Planung folgender Projekte: 1959 – 63 Molkerei Strausberg; 1960/61 Milchhof Berlin; 1964 – 69 Turmkopfbereich Fernseh- und UKW-Turm der Dt. Post Berlin; 1969 Gründer u. Abt.-Ltr. des Bauplanungsbüros Ost, Frankfurt (Oder); 1970 Betreuung von Diplomarbeiten an der TU Dresden; 1971…

Wer war wer in der DDR

Dietrich, Gerhard

* 26.11.1927 – ✝ 8.10.1986

Geb. in Aue; Vater Metallarbeiter; 1934 – 42 Volksschule in Hundshübel (Erzgeb.); 1937 – 41 Dt. Jugend, 1941 – 45 HJ; Ausbildung zum Bäcker; 1942 – 44 Höhere Handelsschule in Eibenstock (Erzgeb.); 1944/45 Wehrdienst; Mai – Dez. 1945 im Lager 2228 (Rheinl.) interniert. 1945/46 Bürstenarb. in der Bürstenfabrik Stützengrün; 1946 KPD/SED; 1946 – 49 Neulehrer an der Grundschule Hundshübel, Doz. der VHS u. in der Lehrerausbildung; 1949 Lehrer an der OS Schneeberg; 1949 – 52 Lehrerstudent an der…

Wer war wer in der DDR

Dietze, Manfred

* 10.12.1928

Geb. in Lindenthal (Krs. Leipzig); Vater Schlosser, Mutter Hausfrau; mittlere Reife; 1945/46 KPD/SED; 1946 Einstellung bei der Polizei; 1949 Kursant der Politkultur-Schule der VP; 1950 HV Ausbildung des MdI Berlin, persönl. Ref. des Chefinspekteurs; 1951 Einstellung im MfS, Abt. I (VP-Bereitschaften); 1955 Abt.-Ltr.; 1960 – 65 Fernstudium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1967 – 71 OibE im Auftrag der HV A, Abt. III, Ltr. einer Auslandsoperativgr.; 1971 stellv. Ltr., 1981 Ltr. der HA I…

Wer war wer in der DDR

Dissemond, Paul

* 22.7.1920 – ✝ 26.2.2006

Geb. in Berlin; 1948 Priesterweihe in Berlin; 1948 – 61 Kaplan, Administrator u. Vikar in Oberufhausen, Bergen (Rügen) u. Berlin; 1961 Pfarrer in Berlin; 1962 – 68 Akademikerseelsorger im Bistum Berlin; 1966 – 94 Ordinariatsrat in Berlin u. Mitgl. im Geistlichen Rat des Bistums Berlin; 1968 – 85 Sekr. der Berliner Ordinarienkonferenz (ab 1976 Berliner Bischofskonferenz), seit 1985 Gen.-Sekr.; 1973 Prälat; 1974 – 87 Beauftragter des Vors. der Berliner Ordinarienkonferenz bzw. Bischofskonferenz zu…

Wer war wer in der DDR

Dobberschütz, Regine

* 12.2.1956

Geb. in Leipzig; Vater Komponist u. Tonmeister; ab 1962 Sängerin bei Studio Team Leipzig u. anderen Amateurbands; nach Abschluß der Schule Umzug nach Berlin, Aufnahme eines Gesangsstudiums an der Musikschule Berlin-Friedrichshain, 1974 Abbruch der Ausbildung wegen Engagements als Solosängerin bei der Modern-Soul-Band, Mitwirkung an den LPs »Modern Soul Band« (1976) u. »Meeting« (1979); ab 1976 Solokarriere; 1978 Solistin beim Pop-Jazz-Ensemble »Fusion«; Zusammenarb. mit  Stefan Diestelmann auf…

Wer war wer in der DDR

Döhler, Johannes

* 9.6.1926

Geb. in Sosa (Krs. Aue, Sachsen); Vater Weichenwärter; Grundschule; 1940 – 43 Ausbildung zum Zimmermann; 1943 – 44 RAD, Okt. 1944/45 Wehrmacht; 1945 brit.-amerik., dann bis Okt. 1948 frz. Kriegsgefangenschaft. 1948 – 54 Arbeit als Zimmerer bzw. Maurer bei der SAG Wismut in Riesa; 1954 Sachbearb., ab 1955 Instrukteur der Abt. Landw. im Rat des Krs. Oschatz; 1955 SED; 1956 – 62 Vors. der LPG »Helmut Just« in Börln (Krs. Oschatz); ab 1962 Vors. der LPG »Walter Ulbricht« in Dahlen; 1962 – 64 Mitgl.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Döll, Emma

* 3.3.1873 – ✝ 1930

Geboren am 3. März 1873 in Rastenburg/Ostpreußen als Emma Hohmann, Tochter eines Bahnbeamten. Sie lernte Köchin auf einem Militärgut und arbeitete mehrere Jahre auf größeren Gütern Ost- und Westpreußens. Anfang des Jahrhunderts lebte sie in Meiningen, wo sie den Schneider Eduard Döll (* 1873 – † 1947) heiratete. 1906 zogen sie nach Danzig, wo Emma Döll SPD-Mitglied wurde und 1918 in die USPD eintrat. Ende 1920 mit dem linken Flügel der Danziger USPD Übertritt zur KPD. Im Mai 1920 als USPD-Abgeordnete in die Verfassunggebende Versammlung von Danzig gewählt, gehörte sie bis 1927 der KPD-Fraktion im Danziger Volkstag an. Sie starb 1930 in Danzig. Ihre Tochter Klara Döll (* 1. 5. 1903 – † 14. 10. 1994) lernte Gärtnerin, trat 1921 in die KPD ein und arbeitete bis 1923 in der KPD-BL Danzig, war Stenotypistin. Im Februar 1930 Übersiedlung in die Sowjetunion, dort beim Ministerium für Außenhandel beschäftigt, ab Oktober 1933 Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Engels. Am 7. Februar 1938 vom NKWD festgenommen, zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt und 1946 nach Karaganda verbannt. Sie konnte 1956 in die DDR ausreisen und lebte zuletzt in Erfurt.

Wer war wer in der DDR

Dölling, Rudolf

* 4.11.1902 – ✝ 3.8.1975

Geb. in Roßbach (Krs. Asch, Nordböhmen/ Hranice, Tschechien); Vater Weber; Volks- u. Bürgerschule; 1917 – 23 Hilfs- u. Bergarb. bzw. arbeitslos, Arbeitsstellen in Jena u. Schles.; 1919 Mitgl. des KJV; 1920 Gewerkschaft; 1922 aufgrund pol. Betätigung Ausweisung aus Dtl.; 1922/23 Arbeit in einer Tischlerei in Roßbach; Jan. 1923 KPČ; 1923 vierwöchiger Lehrgang an einer Internat. Parteischule in Jena; 1924 – 39 hauptamtl. Funktionär der KPČ u. des Revol. Textilarbeiterverb.; 1924/25 Sekr. der KPČ-BL…

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Dombrowski, Lutz

* 25.6.1959

Geb. in Zwickau; Vater Bergmann, ehem. Zehnkämpfer; Patenkind des DDR-Präs.  Wilhelm Pieck; Leichtathletiktraining in Zwickau; 1973 Delegierung zur KJS u. zum SC Karl-Marx-Stadt (Trainer: Hans-Jürgen Grützner); Ausbildung zum Maschinen- u. Anlagenmonteur; FDJ; 1979 SED; ab 1979 vom MfS als IM erf.; Fernstudium an der FS für Technologie der Metallverarbeitung in Glauchau; 1979 Europacupsieger, 2. Platz beim Weltcup; 1980 Olympiasieger u. 1982 EM im Weitsprung (persönl. Bestleistung: 8,54 m); 1988…

Wer war wer in der DDR

Domröse, Angelica

* 4.4.1941

Geb. in Berlin; während der Schulzeit Mitgl. einer Laienspielgr. der FDJ im Berliner Haus der jungen Talente; Ausbildung zur Stenotypistin, anschl. in einem staatl. Außenhandelsunternehmen tätig; 1958 von  Slátan Dudow für die Rolle der Siggi in »Verwirrung der Liebe« entdeckt; 1958 – 61 Schauspielstudium an der Film-HS Potsdam-Babelsberg, noch während des Studiums erlangte sie durch die Titelrolle in der Familienkomödie des DFF »Papas neue Freundin« (1960) u. »Vielgeliebtes Sternchen« (1961)…

Wer war wer in der DDR

Döpfner, Julius

* 26.8.1913 – ✝ 24.7.1976

Geb. in Hausen (Rhön); Vater Hausmstr.; 1933 Abitur; 1933 – 41 Studium der Theol. in Rom; 1939 Priesterweihe; 1941 Prom.; 1941 – 44 Kaplan in Großwallstadt, Schweinfurt u. Gochsheim, 1944 Präfekt des Knabenseminars Kilianeum in Würzburg. 1945 Assistent u. Subregens am Priesterseminar der Diözese Würzburg, 1948 – 57 dort Bischof; 1957 Bischof von Berlin mit Sitz in Berlin (West) (Nachf. von  Wilhelm Weskamm), Vors. der Berliner Ordinarienkonferenz; 1958 – 1961 Einreiseverbot in die DDR (außer…

Wer war wer in der DDR

Döring, Manfred

* 18.11.1932

Geb. in Oberfrohna; Vater Schneider; Abitur; 1952 Kommandeursschule der KVP; 1953 Uffz. der KVP; 1953 – 56 Offiziersschule der KVP/NVA; 1956 Zugführer; 1958 Ausbilder im Wachregt. Berlin des MfS, später Batteriechef; 1959 Stabschef der Artillerieabt.; 1961 Offz. für operative Arbeit im Regimentsstab; 1962 Kdr. der Artillerieabt.; 1965 – 68 Militärakad. »Friedrich Engels«, Dipl.-Militärwiss.; 1968 Kdr. des 2. Kdo. des Wachregt. »Feliks Dzierżyński«; 1971 1. Stellv. des Kdr. des Wachregt.; 1975/76…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dietrich, Friedrich

* 16.7.1903 – ✝ 16.9.1978

Geboren am 16. Juli 1903 in Wien, Kind eines Drechslers. 1905 Übersiedlung der Eltern (Gründung eines eigenen Betriebes) nach Berlin. 1910 starb der Vater; Ausbildung zum Marmorschleifer, er mußte diesen Beruf wegen einer Staublunge aufgeben, wurde für den Bürodienst umgeschult. Von 1921 bis 1923 Mitglied der KAPD, ab 1924 der KPD und des RFB. Bis 1929 offiziell Angestellter bei der RFB-Bundesführung, reiste als Kurier nach Südosteuropa und gehörte dem AM-Apparat an. Zunächst Leiter des BB-Ressorts für den Bezirk Berlin-Brandenburg, dann stellvertretender Reichsleiter für das BB-Ressort. 1932 unter dem Namen Sorge Kursant an der M-Schule in Moskau, koordinierte Dietrich die BB-Arbeit im mitteldeutschen Raum. Am 27.Oktober 1933 in Leipzig festgenommen und am 6.Mai 1935 vom VGH zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau und in Brandenburg-Görden verbüßte. Ab November 1941 Häftling im Hausgefängnis der Gestapo in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße, im Februar 1943 entlassen. Er konnte mit seiner Frau Else Welsing, geschiedene Köhler, nach Österreich (»Ostmark«) übersiedeln und fand Anstellung in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Bei Kriegsende in der Steiermark, 1945 Mitglied der KPÖ und Direktor des Volksverlages, ab 1947 im Dienst der Landesregierung Steiermark, wurde er 1963 aus gesundheitlichen Gründen pensioniert. Friedrich Dietrich starb am 16. September 1978 in Sankt Radegund bei Graz.

Wer war wer in der DDR

Dietrich, Heinz

* 28.1.1927 – ✝ 11.11.2014

Geb. in Neudorf, Krs. Reichenbach (Schles. / Nowa Wieś Niemczańska, Polen), aufgew. in Peterswaldau / Eulengeb. (Pieszyce, Polen); 1941 – 44 Bäckerlehre; anschl. RAD; 7.1.1945 Wehrmacht (Oderfront); danach Einsatz als Bäcker in Strausberg; Ende April 1945 Verwundung in Berlin-Marienfelde. DRK-Helfer im Lazarett in Schwerin; danach bis 1948 Bäcker bei der Görlitzer Konsum-Genossenschaft; 1948 SED; 1949 SED-Parteischule; 1950 – 52 Ltr. des Kreissportaussch. Görlitz; 1952 Ltr. der SV Traktor in…

Wer war wer in der DDR

Dietze, Peter

* 6.6.1936 – ✝ 12.12.2011

Geb. in Halle; Vater Elektriker u. Förster; Grundschule; Lehre u. Arbeit als Gärtner u. Waldarb.; 1957 SED; 1957/58 Waldfach- u. Sachbearb. in Wippra; 1958/59 Studium an der FS »Edwin Hoernle« in Halle; 1959 – 61 Sachgebietsltr. für Forst- u. Jagdwesen beim Rat des Kreises Querfurt, 1962 – 66 pers. Mitarb. des Vors. des Rats des Kreises Querfurt; 1966/ 67 Referent u. 1967 – 71 Studium an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1971 – 73 Forschungsstudium, Prom. zum Dr. rer. pol.; ab 1973 polit.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dittbender, Walter

* 29.11.1891 – ✝ 2.5.1939

Geboren am 29. November 1891 in Stettin, Sohn eines Malermeisters; Mittelschule, Glaserlehre. 1909 Mitglied der Gewerkschaft, 1912 der SPD. Im Oktober 1914 Soldat, an antimilitaristischen Aktivitäten beteiligt, arbeitete nach einem Lazarettaufenthalt im Januar 1916 in den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin, Mitglied der USPD und der Revolutionären Obleute. Während der Januarkämpfe 1919 Kommandant der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken, dann Flucht ins Rheinland. Im Mai 1919 nach Berlin zurückgekehrt, wurde Dittbender bis Juni inhaftiert. Ab August 1919 Mitglied der Feststellungskommission des Lebensmittelverbandes bzw. der Reichsgetreidestelle. 1920 Mitglied der KPD. 1922/23 Bohrer, 1924 Kassenbote. Ab Juli 1925 Mitarbeiter der juristischen Zentralstelle der KPD-Fraktion im Preußischen Landtag und Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Ende 1926 Mitarbeiter im AM-Apparat (Zersetzung), im Juni 1927 wurde Dittbender Sekretär des ZV der RHD. 1929 kurze Zeit Reichsleiter der Roten Hilfe und Vertreter im MEB der IRH. Ab Februar 1933 illegale Arbeit, am 10. August verhaftet, in das KZ Columbiahaus gebracht und schwer gefoltert. Anschließend Häftling in den KZs Sonnenburg und Esterwegen. Als Zeuge im Reichstagsbrandprozeß vernommen, erregte Dittbenders mutige Haltung vor Gericht Aufsehen und wurde von Dimitroff als beispielhaft gewürdigt. Mitte April 1934 freigelassen, emigrierte er im Mai über Prag und Warschau in die Sowjetunion. Dort Referent der Abteilung Politemigranten beim ZK der MOPR, ab 1935 Leiter dieser Abteilung. Im Juli 1935 wurde er sowjetischer Staatsbürger und noch im August des Jahres als »absolut vertrauenswürdiger, der Sache des Kommunismus und der proletarischen Revolution treu ergebener Genosse« bezeichnet. 1936/37 als Leiter einer »Überführungskommission« an Überprüfungen und Registrierungen von KPD-Kadern, d. h. an Parteisäuberungen beteiligt. Dann geriet Dittbender selbst in die Stalinschen Säuberungen, er wurde im März 1938 verhaftet. Schon 1937 hatte er Paul Dietrich gegenüber geäußert: »Wir beide wissen zu viel. Erst werde ich verhaftet, dann führst du meine Arbeit weiter, dann wirst du verhaftet.« Nach langer Folterung legte Dittbender ein »Geständnis« ab und belastete bei einer Gegenüberstellung auch Willi Kerff, den wollte er persönlich für eine trotzkistische Organisation geworben haben. Walter Dittbender wurde am 2. Mai 1939 als »Mitglied einer antisowjetisch-trotzkistischen Terrororganisation« und als »Spion« zum Tode verurteilt und erschossen. Seine zweite Frau Gertrud Dittbender, geborene Panse (* 8. 5. 1897 – † 7. 6. 1973), mit der er seit August 1928 verheiratet war, hatte nach seiner Verhaftung Repressalien zu erleiden. Sie stellte daraufhin bei der deutschen Botschaft in Moskau einen Antrag auf Ausreise nach Deutschland und wurde deswegen am 26. Juni 1940 aus der KPD ausgeschlossen. Ihr gelang es, 1940 nach Deutschland auszureisen, sie lebte in Görlitz. Dittbenders Sohn Kurt (* 20. 7. 1920), ebenfalls in sowjetischer Emigration, kehrte 1945 nach Deutschland zurück und soll Polizeichef von Oranienbaum/Sachsen-Anhalt geworden sein. Dann wurde Kurt Dittbender vom NKWD verhaftet und kam am 5. August 1947 im sowjetischen »Speziallager« Buchenwald ums Leben.

Wer war wer in der DDR

Dobberstein, Johannes

* 19.9.1895 – ✝ 9.1.1965

Geb. in Graudenz (Westpr./Grudziądz, Polen); Vater Postangest.; Volksschule, Gymnasium in Insterburg; 1914 Studium an der Tierärztl. HS in Berlin; Kriegsdienst; 1922 Approbation als Tierarzt u. Prom. zum Dr. med. vet. mit einer Arbeit über das Mastoideum des Schweins; 1923 – 28 Assistent bzw. Oberassistent am Patholog. Inst., ab 1926 mit Lehrauftrag; 1927 Habil. über Erkrankungen des Zentralnervensystems beim Pferd; 1928 Prof. mit Lehrstuhl für patholog. Anatomie an der Tierärztl. HS Berlin; ab…

Wer war wer in der DDR

Dohlus, Horst Paul

* 30.5.1925 – ✝ 28.4.2007

Geb. in Plauen (Vogtl.); Vater Schwachstrombauhandwerker; 1931 – 39 Volksschule; 1939 – 42 Ausbildung zum Friseur; 1942/43 Friseurgehilfe; 1943 RAD in Teplitz-Schönau, 1943 – 45 Wehrmacht; März 1945 – März 1946 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 KPD/SED; 1946/47 Friseurgehilfe in Plauen (Vogtl.); Mai 1947 – 49 Hilfsarb., Bergarb. in der SDAG Wismut (Annaberg/Erzgeb.); 1947 FDGB; ab 1947 Mitgl. der BPO-Ltg., ab 1949 BPO-Sekr. im Schacht Malwine (Annaberg); 1949 LPS; 1949/50 Instrukteur der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Doll, Franz

* 9.11.1906 – ✝ 31.12.1945

Geboren am 9. November 1906 in Durlach/ Baden; Schlosser und Dreher, seit 1921 Mitglied der Arbeiterjugend, 1927 der KPD, wurde Redakteur am »Ruhr-Echo« und am »Westfälischen Kämpfer«. Im Juli 1932 im Wahlkreis Baden in den Reichstag gewählt, folgte Doll Ende 1932 Robert Klausmann als Polleiter des KPD-Bezirks Baden-Pfalz. Ab Februar 1933 zunächst noch mit Herbert Müller Leiter der illegalen KPD im Bezirk Baden-Pfalz, kam er dann nach Berlin, war ab Juli 1933 Oberberater West im Ruhrgebiet und anschließend in München tätig. Unklar ist, ob Doll als Polleiter der illegalen KPD Bayerns Anfang 1935 verhaftet wurde oder (wie ein Schreiben des ZK der KPD von Dezember 1945 behauptete) 1935 in das Saargebiet emigrierte. In einem »Personalbogen« des Reichssicherheitshauptamtes (Ende 1936, Anfang 1937) wurde er als »flüchtig« registriert und sein Name stand noch im Frühjahr 1941 auf der Sonderfahndungsliste der Gestapo. Dolls weiteres Schicksal ist nicht geklärt. Seine Frau Margarethe, die ein letztes Lebenszeichen ihres Mannes im Januar 1934 erhielt, ließ Franz Doll durch Beschluß des Amtsgerichts Heidelberg vom 15.Oktober 1947 für tot erklären. Als Zeitpunkt des Todes galt der 31.Dezember 1945. Wahrscheinlich ist indes, daß Franz Doll in die Sowjetunion emigrierte, dort in die Stalinschen Säuberungen geriet und ermordet wurde.

Wer war wer in der DDR

Dollwetzel, Heinrich (Heini o. Heinrich Wolf)

* 30.3.1912 – ✝ 23.4.1966

Geb. in Hamburg; Vater Schlosser; 1918 – 26 Volksschule; 1926 – 30 Ausbildung zum Rohrschlosser; 1929 KJVD; Roter Jungsturm, Pol.-Ltr.; 1930 – 33 arbeitslos; 1931 RGO; 1932 KPD; ab März 1933 Ltr. des KPD-UB Flensburg, »Grenzarbeit« in Dänemark (»Richard Fiedler«); Juni – Okt. 1933 Haft in Dänemark wegen unerlaubten Grenzübertritts; Okt. 1933 UdSSR; 1934 im »Falkenburg«-Prozeß in Hamburg in Abwesenheit zum Tode verurteilt; 1934 – 36 Schlosser in einer Landmaschinenfabrik in Luberzy (b. Moskau);…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dombrowski, Arthur

* 23.10.1888 – ✝ 2.1.1969

Geboren am 23. Oktober 1888 in Oberschlesien, Sohn eines Kaufmanns; war nach einer kaufmännischen Lehre zunächst Angestellter. Ab 1905 in der Arbeiterjugend Deutschlands und 1908 Delegierter der 2. Konferenz der Freien Jugendorganisationen Deutschlands. 1909 SPD-Mitglied, als Kriegsgegner 1917 Übertritt zur USPD. Nach dem Krieg als Privatdetektiv in Breslau tätig. Dombrowski ging 1920 mit der linken USPD zur KPD und wurde 1923 Redakteur der »Arbeiter-Zeitung«, des Breslauer KPD-Organs. 1924 einige Zeit inhaftiert, 1929 Chefredakteur der »Arbeiter-Zeitung«. 1930 zu 16 Monaten Festungshaft verurteilt, 1932 zur Roten Hilfe nach Berlin versetzt. Im Februar 1933 verhaftet, bis 1934 im Gefängnis. 1936 konnte Dombrowski nach Palästina auswandern. Er und sein Sohn Kurt erhielten die Einreisegenehmigung, da sein Sohn Heinz bei den Aufständen in Nordpalästina gefallen war. Arthur Dombrowski lebte in einem Kibbuz in Israel, er starb am 2. Januar 1969.

Wer war wer in der DDR

Donath, Rolf

* 24.1.1929

Geb. in Halle (Saale); Vater Polizeioffizier; Reformrealgymnasium; 1948 Lehre als Buchhalter, danach Steuerprüfer beim Finanzamt; 1950 – 54 Angest. im Rat der Stadt Halle; Mittelstreckenläufer bei Einheit Mitte Halle (Trainer Ewald Mertens); 1951 DDR-Mstr. 1.500 m, 1952 DDR-Mstr. 800 m, 1953 DDR-Vizemstr. 800 m, 1954 DDR-Mstr. 800 m (3. Pl.); 1951 Teiln. an den Akad. Weltspielen: 800 m (6. Pl.), 1.500 m (im Vorlauf ausgesch.); 1951 – 53 vier Länderkämpfe; DDR-Rekorde 800 m 1:55,8 u. 1:55,0…

Wer war wer in der DDR

Dorf, Gustav Artur

* 17.7.1908 – ✝ 27.10.1972

Geb. in Barmen (b. Wuppertal); Vater Maurer; Volksschule; Handlungsgehilfe; 1926 KJVD, Ltr. u. Org.-Ltr. des UB Wuppertal; 1929 KPD; 1930 KPD-Reichsparteischule in Fichtenau; 1931 Red. der »Bergischen Volksstimme« u. 1931/32 Ltr. des KPD-UB Solingen, 1932/ 33 UB-Ltr. Hagen (Westf.); 8.8.1933 verhaftet, 2.9.1933 aus dem Gefängnis Remscheid in die Niederlande geflohen; Okt. 1933 Emigr. nach Frankreich; 1936 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg, dort Politkommissar des Bat. Etkar André der XI.…

Wer war wer in der DDR

Dorn, Erna

* 28.8.1913 – ✝ 1.10.1953

Geb. 28.8.1913 (o. 17.7.1911) in Königsberg oder Tilsit (Ostpr./Kaliningrad oder Sowjetsk, Rußland); bis 1933 angebl. Sekr. im Polizeipräs. Königsberg, nach erster eigener Aussage ab 1940 Häftling in versch. KZ, gemäß späterer Aussage ab 1934 im unteren Polizeidienst u. 1941 auf eigenen Wunsch als Aufseherin nach Ravensbrück versetzt; nach eigenen Angaben 1934 – 45 NSDAP (kein Nachweis). 1945 nach Halle, bis 1949 ohne Arbeit; Dez. 1945 Heirat mit Max Gewald (OdF); 1945/46 KPD/SED, 1949…