In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Heiß, Kurt
* 13.8.1909 – ✝ 26.11.1976Geb. in Mannheim; Vater Postbote; Volksschule, Gymn.; Studium der Rechtswiss. in Berlin u. Heidelberg; Mitgl. der Kommunist. Studentenfraktion; später von der Univ. relegiert; 1927 Mitgl. der KPD; Mitgl. im Bund der Freunde der Sowjetunion; 1929 RGO; SSB; 1932 Red. einer kommunist. Ztg.; 1933 »Schutzhaft« im KZ Kieslau, geflohen; Okt. 1933 Emigr. nach Frankreich; 1933/34 Red. der »LHumanité« im Saargeb. (in Mühlhausen); 1934/35 Red. der »Arbeiter-Ztg.« in Saarbrücken; Okt. 1935 in die UdSSR, Mitarb. bei Radio Moskau; Interbrigadist in Spanien (Radioarbeit); anschl. bis Okt. 1947 wieder bei Radio Moskau. Nov. 1947 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1947/48 Kommentator u. Ltr. der HA Pol. Wort beim Berliner Rundfunk; 1948/49 Intendant des Mitteldt. Rundfunks Leipzig; 1949 51 Intendant des Berliner Rundfunks u. des Dtl.-Senders (Nachf. von Max Seydewitz), Kontakt-Person des MfS, 1950 aktive Rolle bei der Verfolgung des angebl. Agenten Leo Bauer u. bei der Verhaftung der Pflegetochter Noel Fields, Erica Glaser (Wallach); 1951 Gen.-Intendant der DDR-Rundfunkanstalten; 1952 56 Vors. des im Aug. 1952 neu gebildeten Staatl. Rundfunkkomitees, Mitgl. von dessen ZPL; 1957 Gen.-Sekr. der Ges. für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland (Nachf. von Karl-Friedrich Wiese); 1959 61 Chefred. der »Ostsee-Ztg.« in Rostock (Nachf. von Theo Fettin); ab 1961 Chefred. der Ztschr. »Humanitas«; 1969 VVO; gest. in Berlin.Grimm, Th. (Hrsg.): Linke Vaterlandsgesellen. Berlin 2003.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Heisig, Johannes
* 23.4.1953Geb. in Leipzig; Vater Maler u. Grafiker Bernhard H., Mutter Kunsthandwerkerin; 1971 Abitur; 1971 73 Biologiestud. an der KMU Leipzig; 1973 77 Stud. d. Malerei, Grafik an der HS f. Grafik u. Buchkunst Leipzig, Dipl.; 1974 79 Mitarb. in der Werkstatt des Vaters; 1978 80 Meisterschüler bei Gerhard Kettner an der HS f. Bild. Künste Dresden, bis 1982 dessen Ass.; 1979 80 Stipendium F+F Schule für experimentelle Gestaltung Zürich; 1980 91 Lehrtätigkeit HS f. Bild. Künste Dresden, 1982 85 Ltr. des Grundlagenstudiums Malerei / Grafik (zus. mit Hubertus Giebe), 1985 89 Ltr. Fachbereich Freie Kunst, 1986 Dozentur u. Fachklasse Malerei / Grafik, 1988 Professur u. Lehrstuhl, 1989 91 Rektor; 1980 89 VBK (Austritt); 1983 Mitgl. des ZV, 1987 des Präs., ab 1984 Ltr. der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Junge Künstler; 1986 89 SED; Werke u. a.: Im Kreis der Freunde (1981), Der Aussichtsturm (1982), Träum was Schönes (1983), Das Boot (1981 87), Triptychon Lebenszeiten, Wandbildauftrag des Rats des Bez. Leipzig (1983 / 84), Cellotrümmer, Sterntaler, Hohe Schule (alle 1988); A Love Parade (1998); Porträts von Christoph Tannert (1983), Palucca (1989), Lithographiezyklen zu einer Arie aus dem Weihnachtsoratorium J. S. Bachs (1985), zur Lyrik von Dylan Thomas (1986); Einzelausstellungen u. a. in Dresden u. Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) (1984), Erfurt u. Frankfurt (Oder) (1987), Dresden (1990); Ausstellungsbeteiligungen an XII. Biennale de Paris u. IX. Kunstausstellung der DDR in Dresden (1982), »Expressivität heute fünf junge Maler aus der DDR« (Kabinett Nationalgalerie Berlin, Ost, 1985), VI. Triennale of India New Delhi, u. International Contemporary Art Fair London (1986), Durchblick 2, Ludwig Inst. für Kunst der DDR in Oberhausen (1987), Internat. Kunstmesse in Basel (1987 u. 1988), Contemporary Painting of the G.D.R. in Peking, Taiyuan / China (1988), Konturen (Nationalgalerie Berlin, Ost), The Art of Young Painters of the 1980s from the G.D.R. in Solothurn / Schweiz u. Signs of the Times-Painting and Graphics from the G.D.R. in Tokyo-Nagano-Kumamoto-Kamakura-Kobe / Japan (1989). 1991 Rücktritt als HS-Rektor u. Aufgabe des Lehramts; Beteiligung an New Territory-Art from East Germany, School of the Museum of Fine Arts Boston u. weiteren US-Städten (1990 94); Arbeit an Porträts Willy Brandt (1999 2007), Egon Bahr (2002); Auftrag »W. Brandt« für das German Historical Institut in Washington / USA (2003), Erich Loest (2005), Johannes Rau (2006); Altargemälde in der Kirche Gelliehausen (2002); 2003 / 04 Professur an der Univ. Dortmund; freiberufl. in Dresden u. Berlin. Kataloge: J. H. Malerei / Grafik. Dresden 1990; J. H. Edition Galerie Schwind, Frankfurt (Main) 1992; J. H. Berlin 1996; J. H. Aus der neuen Welt. Bilder seit 1989. Berlin 2003; Das Gelliehäuser Altarbild. Karlsruhe 2003; Ich geh und suche mit Verlangen. Arbeitsjournal des Eisenacher Stadtgastes 2004. Eisenach 2005; J. H. Es war einmal. Berlin 2008. Illustr. zu: Friedrich Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre. (Katzgrabenpresse) Berlin 2005; Blaise Pascal: Gedanken. Leipzig 2007.Makarinus, J.: Die verwandelten Bilder und über das Fragment, in: Galerie erph. Erfurt 1987; 1947 1987. Vierzig Jahre HS f. Bild. Künste Dresden. Dresden 1987; Kunst der 80er Jahre in der DDR. Esslingen 1986; Feist, G., Gillen, E.: Kunstkombinat DDR. Berlin (West) 1988 u. 1990; Ein Leipziger in Dresden. J. H. im Gespräch mit Eckhart Gillen, in: Kunst in der DDR. Köln 1990; Lammel, G.: Sammlung Siegfried Seitz. Figurative Malerei aus dem letzten Jahrzehnt der DDR, Potsdam 1999; Filmporträt »Ende der großen Belehrung«. arte / ZDF 2002.Astrid Volpert, Jg. 1952; 1971 – 78 Studium der Kultur- und Kunstwissenschaften sowie Journalistik an der KMU Leipzig; bis 1991 Redakteurin für Kultur, Literatur und bildende Kunst in Berliner Verlagen (Junge Welt, Neues Leben, Henschelverlag); 2001 – 04 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Mitherausgeberin der Kopelew-Studien »Russen und Deutsche im 20. Jahrhundert« am Lotman-Institut der Ruhr-Universität Bochum; seit 2004 freiberufliche Lektorin, Kuratorin und Kunstkritikerin in Berlin bzw. Russland.

Wer war wer in der DDR
Helas, Martin
* 5.2.1912 – ✝ 22.12.1994Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Volks- u. Fortbildungsschule; Lehre u. Arbeit als Schuhmacher, Gelegenheitsarb.; 1929 SAJ; 1931 KJVD; 1932 KPD; ab Febr. 1933 illeg. Arbeit; 2.5.1933 »Schutzhaft« im KZ Colditz, nach Entl. erneute illeg. Arbeit, 19.11.1933 erneute Verhaftung, Mai 1934 Verurteilung zu einem Jahr Zuchthaus, Haft in den Zuchthäusern Zwickau u. Dresden; nach Entlassung Arbeit als Klempnergehilfe u. Schuhmacher; 1941 45 Wehrmacht, April Juni 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1945/46 Funktionär der KPD in Leipzig-Anger-Crottendorf; 1946 SED; 1946 50 Abt.-Ltr., später Sekr. des SED-KV Leipzig; 1950 Eintritt in die DVP; 1952 Oberst der DVP; 1952 zeitw. amtierender Vizepräs. u. Ltr. der PK-Abt. des PdVP Berlin; 1950 52 Vors. der PKK in der DVP-HV (Landesverb. VII a); Juni 1952 Wahl in die SED-Landesltg. Berlin; 1952/53 Sekr. für Kultur u. Volksbildung; 1954/55 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau; 1955 57 Ltr. der Abt. für Sicherheitsfragen der SED-BL Groß-Berlin; 1957 60 Stellv. des Präs. der DVP Berlin für pol. Arbeit; 1961 Lehrgang an der Militärakad. »Friedrich Engels« in Dresden; 1961 63 Stellv. des Ltr. der HA Sicherheit der DVP-HV; 1963 72 Stellv. des Ltr. der HA Kampfgr. des MdI; 1960 62 Kand. der SED-BL Berlin; 1964, 1976 u. 1982 VVO; 1972 Scharnhorst-Orden; 1987 Ehrenspange zum VVO.Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR
Heldt, Peter
* 8.11.1933 – ✝ 8.5.1991Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule, Abitur; 1949 FDJ; 1953 56 Studium der Wirtschaftswiss. an der HS für Binnenhandel Leipzig, Dipl.-Wirtsch.; 1954 SED; 1956 63 wiss. Assistent bzw. Oberassistent an der HS für Binnenhandel Leipzig, 1962 Prom. zum Dr. rer. oec.; 1963 66 wiss. Oberassistent an der KMU Leipzig; 1966/67 stellv. Sekr. der Univ.-Parteiltg. der SED an der KMU; 1967 70 Sekr. der SED-KL der KMU; 1970 73 Sekr. für Wiss., Volksbildung u. Kultur der SED-BL Leipzig; 1973 76 Ltr. der Abt. Kultur im ZK der SED (Nachf. von Hans-Joachim Hoffmann); Habil.; anschl. Prof. für Wirtschaftsgeschichte an der KMU; 1982 90 Vors. des KB-Bez.-Vorst. Leipzig.Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR
Hellberg, Martin
* 31.1.1905 – ✝ 31.10.1999Geb. in Dresden; Vater Pfarrer; Ausbildung zum Schlosser; Besuch von Abendkursen für Schauspiel am Dresdner Konservatorium; ab 1924 Schauspieler am Dresdner Staatstheater; Mitwirkung am Arbeitertheater »Rotor«; später in der Agit.-Prop.-Gruppe »Rote Raketen«; 1931 KPD; 1933 vom Staatstheater entlassen, ohne festes Engagement, illeg. Auftritte; 1941 Oberspielltr. in Freiburg i. Br.; 1942 aus der Reichskulturkammer ausgeschl.; 1943 Strafbat. 1945 Gründung der Dt. Schauspielschule München; 1946 Inszenierung von Jean Giraudoux »Der Trojanische Krieg findet nicht statt« an den Münchener Kammerspielen, damit Gastspiele in sächs. Städten; 1946 SED; 1950/51 Gen.-Intendant der Staatstheater Dresden; ab 1951 Regietätigkeit bei der DEFA, 15 Spielfilme, darunter »Das verurteilte Dorf«, »Geheimakten Solvay«, »Der Richter von Zalamea«, »Thomas Müntzer«, »Emilia Galotti«, »Kabale u. Liebe«; 1952 NP; 1953 Weltfriedenspreis; 1954 Mitbegr. der Dt. HS für Filmkunst Babelsberg; 1954 58 dort Prof. für Filmregie; 1962/63 Gen.-Intendant des Mecklenb. Staatstheaters Schwerin, 1963 wegen »Mißachtung staatl. Weisungen« entlassen; weiterhin tätig als Schauspieler, u. a. in der Verfilmung von Thomas Manns »Lotte in Weimar«; 1980 VVO; 1984 KMO; gest. in Bad Berka.Trilogie der Erinnerungen: Die bunte Lüge. Berlin 1972; Im Wirbel der Wahrheit. Berlin 1978; Mit scharfer Optik. Berlin 1982.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Hellmann, Rudolf
* 26.6.1926 – ✝ 31.12.2005Geb. in Chemnitz; Vater Dreher; 1940 43 Ausbildung zum Maschinenschlosser; anschl. Kriegsdienst, 1944/45 freiw. als Torpedomechaniker bei der Kriegsmarine; brit. Kriegsgefangenschaft. 1946 KPD/SED; 1947 50 Schlosser bei der DR in Chemnitz; 1950 Instrukteur der FDJ im Reichsbahnamt; anschl. Landesltr. der SV Lokomotive Sachsen; ab 1952 Angeh. der VP; Sektorenltr. Agit./Prop. in der ZL der SV Lokomotive in Berlin; 1952/53 Sektorenltr. Agit. des Zentralvorst. der GST; 1954 Instrukteur für Jugend u. Sport der SED-BL Halle; 1954 Instrukteur, 1960 Ltr. der Arbeitsgr. u. 1965 89 Ltr. der Abt. Körperkultur u. Sport des ZK der SED; Mitgl. der Leistungssportkommission; ab 1961 Mitgl. des Bundesvorst. des DTSB; 1990 ausgeschl.; 1973 89 Vizepräs. des NOK; 1960 u. 1964 VVO; 1976 KMO; 1980 Großer Stern der Völkerfreundschaft; 1987 Olymp. Orden des IOC. H. hat neben Manfred Ewald u. Erich Mielke die Sportpolitik der DDR maßgebl. geprägt.Teichler, H.-J.: Die Sportbeschlüsse des Politbüros. Köln 2002.Jan Wielgohs

Handbuch Deutsche Kommunisten
Helms, Paul
* 13.10.1901 – ✝ 28.2.1958Geboren am 13. Oktober 1901 in Hamburg; von Beruf Dreher, seit 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Helms gehörte 1932 der RGO-BL Wasserkante an und ging 1933 in die Illegalität. Er wurde verhaftet und 1934 zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er wieder illegal in Hamburg, emigrierte im September 1936 nach Dänemark, wo er Mitarbeiter der AL Nord unter Heinrich Wiatrek wurde. Im Mai 1941 in Kopenhagen verhaftet und am 9. Januar 1943 vom VGH zum Tode verurteilt. Auf Antrag der Hamburger Gestapo wurde die Vollstreckung des Todesurteils mehrmals ausgesetzt, da sich Helms als »Auskunftsperson« zur Verfügung stellte. Kurz vor dem Einmarsch britischer Truppen im April 1945 von der Gestapo freigelassen. Sein weiterer Lebensweg ist ungeklärt, politisch trat er nicht mehr hervor, bekannt ist lediglich, daß Paul Helms am 28.Februar 1958 in Hamburg gestorben ist.

Wer war wer in der DDR
Hempel, Siegfried
* 27.2.1927Geb. in Dresden; Vater Schriftsetzer, Mutter Modistin; 1933 40 Volksschule, 1941 44 Buchdruckerlehre bei B. G. Teubner in Dresden, 1944 / 45 Arbeitsdienst, Militär, Kriegsgef. 1945 Rückkehr nach Dresden, 1946 / 47 Buchdrucker in der Landesdruckerei Sachsen in Dresden, 1947 / 48 Studium an der Meisterschule für das Graf. Gewerbe, Leipzig; 1949 SED (bis 1989); 1948 / 49 Volontär in der Landesdruckerei Sachsen in Dresden, 1949 / 50 Fortsetzung des Studiums an der Meisterschule für das Graf. Gewerbe, Abschluß als Techniker; 1950 / 51 Betriebsleitungsass. in der Landesdruckerei Sachsen in Dresden, dort 1951 61 Betriebsdir., 1952 54 Fernstudium an der Ingenieurschule für Polygrafie, Leipzig, 1962 92 Betriebsdir. der Druckerei Offizin Andersen Nexö (OAN), Nutzung des Zeitungsschnellsatzes für die Buchprod., Entw. neuer Qualitätsstandards, verantw. für zahlr. »Schönste Bücher der DDR«, Entw. u. Gestaltung von Minibüchern; 1974 90 Stadtverordn. in Leipzig, 1975 77 Sonderstudium an der Ing.-HS, 1972 Ernennung zum Obering., 1977 Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig, 1987 Prom. an der KMU Leipzig über Miniaturbücher. 1992 Kündigung als OAN-Betriebsdirektor durch die Treuhandanstalt, im gleichen Jahr Wiedereinstellung durch den neuen Inhaber, Ltr. der Kundenberatung, 1996 nach dem Konkurs von OAN Rentner; ab 2005 verantw. für Auswahl und Gestaltung der Jahresgaben von OAN; lebt in Leipzig.Entstehung u. Entw. von Miniaturbüchern unter besonderer Berücksichtigung ihres kulturgeschichtl. Ranges in der DDR. Leipzig 1987; Bibliogr. der Miniaturbücher der DDR 1949 90. Leipzig 2002 (mit E. Walter). Bähring, H.; Rüddiger, K.: Lexikon der Buchstadt Leipzig. Taucha 2008.Christoph Links

Wer war wer in der DDR
Henke, Georg
* 9.4.1908 – ✝ 8.12.1986Geb. in Berlin; Vater Arbeiter, Mutter Retoucheurin, Stiefvater Inhaber eines Antiquitätengeschäfts in Berlin; 1918 24 Grund- u. Realschule in Berlin; 1924 27 Ausbildung zum Exportkfm. in Berlin; 1927 33 im Beruf tätig; 1928 ZdA; Lehrer u. Ltr. der Arbeitsgemeinschaft Ökon. der MASCH; 1931 KPD; Verbindungsmann des KPD-UB Berlin-Moabit; 1933 35 arbeitslos; 1934/35 Mitarb. der KPD-BL Berlin u. des illeg. Pressedienstes; Mai 1935 Emigr. in die ČSR; 1935 37 Kursant an der Internat. Lenin-Schule der KI (»Fritz Krüger«); später nach Frankreich; 1938/39 Interbrigadist in Spanien, Angeh. der XI. Internat. Brigade, Parteibeauftragter der Transportkompanie, Einsatz an den Fronten Ebro u. Sierra de Cabais; 1938 KP Spanien; Febr. 1939 nach Frankreich; 1939 in Paris; ab 1939 illeg. Aufenthalt in Schweden; Instrukteur für Berlin der KPD-Auslandsltg. Stockholm; 1939/40 Instrukteursreisen nach Magdeburg u. Berlin (»Sven«); Mitarb. der Ztschr. »Die Welt« in Stockholm (»Erna Schmitz«); Aug. 1942 verhaftet, 1943 Ausreisehaft, nach Uppsala (Schweden) entlassen; dort Ltr. der KPD-Gruppe; Mitarb. im Freien Dt. KB u. der Ztschr. »Pol. Information« (Stockholm). Jan. 1946 Rückkehr nach Dtl.; Feb. 1946 Mitarb. der Abt. Wirtschaft beim ZK der KPD; 1946 Red., 1946 50 Chefred. der Ztschr. »Die Wirtschaft«, zeitw. Cheflektor des Verlags »Die Wirtschaft«; 1950/51 Handelsattaché (Handelsrat) der DDR in der UdSSR; 1950 55 Stellv. des Vertreters der DDR im RGW in Moskau; 1956 58 Stellv. des Vors. der SPK; 1958 63 Mitgl. der SPK; 1961 Ltr. der SPK-Vertr. in der UdSSR in Moskau; 1963 67 Ltr. der Abt. Wirtschaftspol. im MfAA; 1965 67 Mitgl. der Ideolog. Kommission der ZPL im MfAA; 1968 VVO; 1968 72 Botschafter in Pjöngjang (KDVR); Nov. 1972 Rentner; Mitgl. der ZL u. Ltr. der AG Soz. Länder des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; gest. in Berlin.Mewis, K.: Im Auftrag der Partei. Berlin 1971; Scholz, M. F.: Herbert Wehner in Schweden 1941 1946. München 1995.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Henkes, Klaus
* 29.7.1929 – ✝ 7.3.2003Geb. in Görlitz in einer Arbeiterfamilie; 1945 sowj. Gefangenschaft. 1946 49 Ausbildung zum Chemielaboranten im Braunkohlenkombinat Espenhain; 1948 SED; 1949/50 Lehrgang am Bergtechnikum Freiberg; 1950 52 Hauerbrigadier im Uranbergbau der SDAG Wismut in Johanngeorgenstadt; 1952 Besuch der FDJ-HS am Bogensee; danach Eintritt in die Luftstreitkräfte der KVP/ NVA u. Ausbildung zum Militärpiloten in der UdSSR; 1953 Abschluß als Flugzeugführer-Ing. u. Ernennung zum Ltn.; 1953/ 54 Einsatz im Jagdfliegergeschwader Bautzen; 1954/55 Hauptnavigator der Verw. des Aeroklubs; 1955 59 Besuch der Militärakad. der sowj. Luftstreitkräfte, Abschluß als Dipl.-Navigator; 1959 61 Chefnavigator u. 1961 75 Stellv. Chef des Stabes für Flugsicherheit u. Gefechtsstände im Kdo. Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA; nach externer Aspirantur 1967 Prom. zum Dr. rer. mil. an der Militärakad. Dresden; 1975 Gen.-Major; 1975 90 stellv. Verkehrsminister u. Ltr. der HA für Zivile Luftfahrt (Nachf. von Paul Wilpert); seit 1978 zugl. GD der Interflug (Nachf. von Kurt Diedrich); 1982 Gen.-Ltn.; 1989 NP; ab 1990 Invalidenrentner.Handbuch der Luftnavigation. 1961 (Mitautor).Hagen Schwärzel

Wer war wer in der DDR
Hennig, Horst
* 6.6.1937Geb. in Leipzig; Vater Schlosser; 1943 55 Schulbesuch in Leipzig, Abitur; 1955 60 Studium der Chemie an der KMU Leipzig, dort 1960 64 wiss. Ass. am Inst. für Anorgan. Chemie, 1964 Prom. zum Dr. rer. nat., anschl. Wiss. Oberass., 1969 Doz. für Anorgan. Chemie; 1971 Prom. zum Dr. sc. nat. (Habil.) u. facultas docendi für das Fachgebiet Anorgan. Chemie, 1977 ord. Prof.; 1980 87 Prorektor für Naturwiss., 1987 90 Rektor der KMU (Nachf. von Lothar Rathmann); 1987 Gustav-Hertz-Preis der KMU, ord. Mitgl. der Sächs. AdW, korr. Mitgl. der AdW der DDR. 2002 em.; seit 2003 wiss. Dir. des Chemie-Park-Inst. Bitterfeld (bis 2006) u. wiss. Berater am Technologie- u. Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen; 2003 Wilhelm-Ostwald-Med. Arbeitsgebiete: Anorgan. Chemie, Koordinationschemie, Photochemie; insg. 290 wiss. Veröff. u. 63 Patente.Grundlagen der Chemie für Mediziner u. Studierende anderer biolog. orientierter Naturwiss. Leipzig, 1972; Berühmte Leipziger Studenten. Leipzig 1990 (Hrsg.); Photochem. u. photokatalyt. Reaktionen von Koordinationsverbindungen. Berlin 1987; Einführung in die bioanorgan. Chemie. Berlin 1980 (Hrsg. u. Übers.).Stefanie Müller

Wer war wer in der DDR
Henniger, Gerhard
* 5.5.1928 – ✝ 20.7.1997Geb. in Großkamsdorf (Thüringen); Vater kfm. Angest.; OS in Saalfeld (Saale); Jan. April 1945 Kriegsdienst; April 1945 Jan. 1946 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 SED; 1947 Abitur in Saalfeld; 1947 50 Studium der Germanistik u. Publizistik an den Univ. Jena u. Leipzig; 1950/51 Sekr. der HS-Gruppe des KB Leipzig; 1951/52 Krs.-Sekr. des KB in Leipzig; 1952 57 1. Sekr. der BL des KB Leipzig; 1957 66 Bundessekr. des KB in Berlin, zuständig für Wiss., Kunst u. Lit. sowie Fotografie; in den 50er Jahren Red. beim »Börsenblatt für den Dt. Buchhandel zu Leipzig«; 1966 90 geschäftsf. (1. Sekr.) des DSV bzw. SV; fungierte als Schaltstelle zwischen SV, ZK-Kulturabt., Zensurbehörde u. MfS u. lieferte umfgr. Berichte über Schriftst. u. Verb.-Interna; mehrere Auszeichnungen durch das MfS; seit 1963 Mitgl. des Präs. des KB; seit 1969 Mitgl. des Präs. des DSV; 1983 VVO; zahlr. Veröff. zur Kulturpol., Lit.-Kritik u. Fotografie. 1990 Vorruhestand; gest. in Berlin.Walther, J.: Sicherungsber. Lit. Berlin 1996.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Heise, Thomas
* 22.8.1955Geb. in Berlin; Vater Philosoph Wolfgang H.; 1973 Abitur u. Facharbeiterabschluß als Drucker; 1975 Regieassistent bei Heiner Carow (»Bis daß der Tod euch scheidet«); 1978 83 Regiestudium an der HFF; 1980 Dokumentarfilm »Wozu über diese Leute einen Film« (EA September 1989); 1982 Drehverbot für den Diplomfilm »Erfinder« u. vorzeitiger Studienabbruch; danach freischaff. Filmemacher ohne Genehmigungen sowie Produktions- u. Aufführungsmöglichkeiten; 1982/83 Hörspiel »Vorname Jonas« (Erstsendung 1990); Dokumentarfilme »Das Haus« (1984) u. »Volkspolizei« (1985) für die Staatl. Archivverwaltung (EA 2002); Zusammenarb. mit Heiner Müller: Videodok. »Der Ausländer« (fertiggestellt 2003), 1985 Szenarium für »Schweigendes Dorf. Fragment eines Dokumentarfilms aus Papier« (Lesung in Potsdam 1987, Erstsendung 1992); 1987 90 Meisterschüler an der AdK; Regiearbeit am Berliner Ensemble, u. a. Assistenz bei Müllers »Germania Tod in Berlin« (1989); 1989 Dokumentarfilm »Imbiß spezial« über die letzten Tage der DDR (EA 1990); am 8.10.1989 Festnahme während der Protestkundgebung an der Gethsemane-Kirche in Berlin; Mitorg. der Protestdemonstration am 4.11.1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. 1991 Dokumentarfilm »Eisenzeit«, der das Sujet bisher verbotener Filme u. Filmkonzepte umsetzt; 1992 »STAU Jetzt gehts los«, Dokumentarfilm über rechte Jugendliche in Halle; zugl. eigene Inszenierungen am Berliner Ensemble: »Brotladen« (Brecht), »Zement« (Müller); »Der Bau« (Müller); 1997 Dokumentarfilm »Barluschke« über den Identitätsverlust eines Spions; in »Vaterland« (2002) u. »Mein Bruder« (2005) werden Präsenz u. Distanz jüngster Vergangenheit dokumentiert; »Kinder, wie die Zeit vergeht« (2007) u. »Material« (2009); internat. Preise für »Eisenzeit«, »Stau« u. »Barluschke«; 2001 Mitgl. der AdK Berlin; 2007 Prof. an der Staatl. HS für Gestaltung Karlsruhe; lebt in Berlin.Bernd Florath

Wer war wer in der DDR
Heitmann, Steffen
* 8.9.1944Geb. in Dresden; 1963 Abitur; 1964 69 Studium der Theol. u. Altphilol. in Leipzig, Erstes u. Zweites theolog. Examen; 1971 73 Pfarrvikar u. Pfarrer in der ESG Dresden; 1973 82 Referent im Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsen, daneben kirchenjurist. Ausbildung, 1980 Erstes u. 1981 Zweites jurist. Examen; 1982 90 Kirchenamtsrat u. Ltr. des Ev.-Luth. Bezirkskirchenamts Dresden; Okt. 1989 jurist. Berater der Dresdner Bürgerinitiative »Gruppe der 20«; 1989/90 Mitgl. der Basisdemokrat. Fraktion der Stadtverordnetenvers. Dresden; Dez. 1989 März 1990 Mitwirkung an der Auflösung der MfS-BV Dresden. Ab. Apr. 1990 Ltr. einer Fachgr. der Gemeinsamen Kommission Baden-Württemb./Sachsen u. Vors. der Arbeitsgr. »Verfassung« (»Gohrischer Entwurf«); Mitgl. im Koordinierungsaussch. für die Bildung des Freistaats Sachsen. Nov. 1990 Sept. 2000 Sächs. Staatmin. der Justiz; Dez. 1991 CDU; seit 1991 Präs. des Ev. Siedlungswerks in Dtl.; 1993 zeitw. Kandidat der CDU/CSU für das Amt des Bundespräs.; seit Okt. 1994 Mitgl. des Sächs. Landtags; seit 1995 Vors. des Sächs. Landesarbeitskreises Christl.-Demokrat. Juristen; Mithrsg. der Wochenztg. »Rhein. Merkur«; Mitgl. u. stellv. Vors. des Stiftungsrats der Stiftung Frauenkirche Dresden; 1995 Freiheitspreis der Stiftung Demokratie u. Marktwirtschaft; 1998 Bundesverdienstkreuz.Die Rev. in der Spur des Rechts. Hamburg 1996; Hat Dtl. sich verändert? Fürstenfeldbruck 1998. Bettina Röhl: Stigmatisiert. Der Terror der Gutmenschen. Unna 2003.Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Helbig, Kurt
* 25.4.1919 – ✝ 21.2.1996Geb. in Derenburg (Krs. Halberstadt); Vater Tischler; Ausbildung zum Schriftsetzer; vor 1933 SAJ; 1933 – 37 Teiln. an der illeg. pol. Arbeit; 1937 verurteilt zu zwölf Mon. Gefängnis; Arbeit u. Revolverdreher in versch. Betrieben; 1939 – 43 Wehrmacht (Infanterie), 1943 zur Roten Armee übergelaufen; 1943 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft; 1944 – 48 Lehrer an einer Antifa-Schule. 1948 Rückkehr nach Dtl.; FDGB; SED; 1948 – 59 Abt.-Ltr., anschl. Sekr. des FDGB-Bundesvorst.; 1954 – 58 Mitgl. des ZK der SED; 1960 Sekr. für Wirtschaft der SED-KL Berlin-Weißensee; 1960 – 76 Stadtrat für Innere Angelegenh. u. stellv. OB von Berlin; 1963 – 76 Stadtverordneter; 1976 u. 1979 VVO; 1976 – 79 Sekr. der ZL des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; gest. in Berlin.Hennecke-Aktivisten schaffen das bessere Leben. Berlin 1949; Die Schulungs- u. Kaderarbeit in den Gewerkschaften. Berlin 1951; Ökon. Probleme des Übergangs vom Kap. zum Soz. u. die Gewerkschaften. Berlin 1955.Helmut Müller-Enbergs

Handbuch Deutsche Kommunisten
Helfgen, Johann
* 9.5.1887 – ✝ 19.12.1966Geboren am 9. Mai 1887 in Dudweiler/Saar; 1903 bis 1925 Heizer und Maschinist auf den Gruben Dudweiler und Jägersfreude. Von 1907 bis 1909 Militärdienst, 1914/15 Soldat im Weltkrieg. 1917 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Helfgen gehörte von 1920 bis 1924 dem Landesrat Saar an, wurde auf dem VII. Parteitag im August 1921 als Vertreter des Bezirks Mittelrhein Ersatzmitglied des ZA. Ab 1922 Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe Dudweiler, dort 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Er trat im November 1933 der Saarländischen Sozialistischen Partei (SSP) bei. Nach der Abstimmungsniederlage mußte Helfgen um sein Leben fürchten. Vor seiner Wohnung in Dudweiler hatte die SA eine Hinrichtung inszeniert: Vier Männer der SA trugen eine Tragbahre mit einer ausgestopften männlichen Puppe und einem Mann mit Henkersbeil. Sie stießen dabei wildes Gebrüll und Drohungen gegen Helfgen aus. Am 16. Januar 1935 flüchtete er nach Frankreich, kehrte erst im Herbst 1945 ins Saargebiet zurück und war zeitweise Amtsvorsteher in Ludweiler/Warndt (heute ein Stadtteil von Völklingen). Er war später Funktionär der Bewegung für den Anschluß der Saar an Frankreich (MRS) und kam am 1. Juni 1951 wieder nach Dudweiler. Dort starb Johann Helfgen am 19. Dezember 1966.

Wer war wer in der DDR
Heller, Bert
* 30.3.1912 – ✝ 29.4.1970Geb. in Aachen; 1927 dort Studium an der Kunstgewerbeschule; 1930 Studienreisen in die Niederlande, nach Belgien, Süddtl., Österreich; bis 1940 freischaff. in Laurensburg (b. Aachen); 1940 NSDAP; 1940 42 Studium bei H. Kaspar an der Münchener Kunstakad.; 1942 architekturgebundene Werke. 1946 50 in Wernigerode (Harz); Doz. an der dortigen Kunstschule; in dieser Zeit Wand-, Tafelbilder u. Zeichnungen; 1950 53 Mstr.-Schüler an der DAK bei Heinrich Ehmsen; Mitgl. der SED; 1951 NP; 1953 Prof. für Malerei an der HS für bildende u. angewandte Kunst in Berlin-Weißensee; 1956 58 hier Rektor (Nachf. von Werner Laux); seit 1958 freischaff.; Studienreise nach China; 1963 Kunstpreis des FDGB; 1964 NP; 1965 Mitgl. der DAK. Werke: Geschichte des Verkehrs (1934); Porträts: Helene Weigel (1951), Bertolt Brecht (1955/56), Täve Schur u. die Jungen (1959), Wilhelm Pieck (1961), Jutta Hoffmann (1964), Arnold Zweig (1965), Aram Chatschaturjan (1967), Gabi Seyfert (1968); Tafelbilder: u. a. Umsiedler u. Heimkehrer (1947), Thomas Müntzer (1947, 1951), Gavroche (1952), Scheideweg XX. Jahrhundert (1958).Lang, L.: B. H. Maler u. Werk. Dresden 1970; Kat. B. H. 1912 1970. Gemälde, Zeichnungen, Plakate, Illustrationen. Berlin 1972.Anke Scharnhorst / Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Hellmann, Willi
* 14.12.1930Geb. in Wismar; Vater Tischler; Volksschule; Ausbildung zum Schiffsmakler u. Spediteur; 1947 FDJ; 1948 SED; DVP; 1950/51 Zentralschule für Kriminalistik in Arnsdorf (b. Dresden); 1951/52 Sachbearb. in der Kripo der Landesbehörde der DVP Mecklenb.; 1952 64 Dezernats-Ltr. bzw. Ltr. der Kripo in der Bez.-Behörde der DVP Rostock; 1955 60 Fernstudium an der ASR Potsdam, Dipl.-Jur., 1963 68 außerplanm. Aspirantur an der Sekt. Kriminalistik der HU Berlin, Dr. jur.; 1964 70 1. Stellv. des Chefs der Bez.-Behörde der DVP Rostock, Oberst; 1971 76 Ltr. der HS der DVP in Berlin; 1971/72 Mitgl. des Kolleg. des MdI; 1973 ord. Prof. für Kriminalistik; 1977 79 Kursant an der Akad. des Min. für Innere Angelegenh. der UdSSR in Moskau; danach erneut Ltr. der HS der DVP bzw. (1990) Rektor der HS des MdI; 1987 Gen.-Ltn., 1990 Gen.-Inspekteur; Okt. 1990 Ruhestand.Mein erstes Leben. Ein General der VP erinnert sich. Berlin 2001.Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Helmschrott, Leonhard
* 5.6.1921 – ✝ 28.10.2011Geb. in Unterthürheim (b. Augsburg); Vater Landwirt; Volks- u. Volksfortbildungsschule; 1935 – 41 Arbeit in der elterl. Landw.; 1941/42 Wehrmacht, Gefr.; Sept. 1942 – 45 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule; 1943 Gründungsmitgl. des NKFD, Frontagitator. Nov. 1945 Rückkehr nach Dtl.; 1945 – 47 Red. bei der »Volksztg.« (KPD) bzw. »Landesztg.« (Organ der SED für Mecklenb.-Vorpom.); 1947/48 freier Journalist; 1948 PHS; Juni 1948 Mitbegr. der DBD, Mitgl. des PV u. des Sekr., ab 1955 auch des Präs.; 1948 – 89 Chefred. des DBD-Zentralorgans »Bauern-Echo«, dienstältester Chefred. einer dt. Tagesztg.; 1949 – 69 Mitgl. des NR der NF; 1949 – März 1990 Abg. der (Prov.) Volkskammer, 1963 – 86 Vors. der DBD-Fraktion (Nachf. von Berthold Rose), 1971 – 76 stellv. Vors. der Interparlamentar. Gruppe; ab 1958 Mitgl., ab 1986 stellv. Vors. des Aussch. für Nat. Verteidigung; 1950 – 88 als IM des MfS erf.; 1956 – 61 stellv. Vors. des Verb. der Dt. Presse; nach einem Fernstudium an der KMU Leipzig 1962 Dipl.-Journalist; 1970 VVO; 1975 Stern der Völkerfreundschaft; 1981 Ehrenspange zum VVO; 1986 – März 1990 Mitgl. des Staatsrats (Nachf. von Werner Seifert); 15.11.1989 auf eigenen Antrag als Chefred., Mitgl. von Präs. u. Sekr. abgelöst; Jan. 1990 aus dem PV der DBD ausgeschieden; seit Fusion der DBD mit der CDU parteilos. Gest. in Berlin.Siegfried Kuntsche / Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Hempel, Wolfgang
* 7.2.1927 – ✝ 4.12.2004Geb. in Neustadt / Orla; Oberschule in Erfurt; 1944 / 45 Flakhelfer; nach 1945 kaufm. Lehre bei einer Raiffeisenbank; aktiver Fußballspieler bei Erfurt West (später Fortuna, KWU u. Turbine); ab 1948 freiberufl. Sportreporter beim Sender Weimar; 1952 Wechsel zur Sportred. von Radio DDR (genannt »Doktor«); freier Mitarbeiter beim DFF; Schwerpunktsportarten: Fußball, Eishockey; Berichterstatter von acht Fußball-WM (1954, 1958, 1970 90), vier Fußball-EM-Endrunden (1976 86), 12 Olymp. Spielen (1960, 1968 88) u. 35 Eishockey-WM (1955 90); 1976 Sportjournalistenpreis. Ab 1992 freie Mitarbeit bei MDR-Hörfunk Thüringen, MDR-Fernsehen, Thüringenwelle u. Eurosport; gest. in Erfurt.Volker Kluge

Handbuch Deutsche Kommunisten
Henke, Georg
* 9.4.1908 – ✝ 8.12.1986Geboren am 9. April 1908 in Berlin, Sohn einer Kleinhändlerin. Ausbildung zum Exportkaufmann und bis 1933 Auslandskorrespondent bei der BAMAG-MEGUIN AG in Berlin-Moabit. Ab 1931 in der KPD, war Lehrer und Leiter der Arbeitsgemeinschaft Ökonomie an der MASCH. 1933 illegale Arbeit für die KPD, Anfang 1934 von Robert Stamm für Kurier- und Verbindungsarbeit der Landesleitung herangezogen, emigrierte im Mai 1935 in die âSR. Bis 1937 unter dem Parteinamen Fritz Krüger Absolvent der Internationalen Leninschule. Er war später in Frankreich, 1938 Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien und seit Anfang 1939 wieder in Paris. Henke wurde nach Schweden geschickt, dort Instrukteur der KPD-AL Mitte unter Karl Mewis in Stockholm. Aufträge führten ihn 1940 nach Magdeburg, Lübeck und Berlin. Unter dem Pseudonym Erna Schmitz Mitarbeit an der Komintern-Zeitschrift »Die Welt«, im August 1942 Festnahme und Internierung in Schweden. Anfang 1946 Rückkehr nach Deutschland, zunächst Mitarbeiter in der Abteilung Wirtschaft des ZK der KPD, 1950 Chefredakteur der Zeitschrift »Die Wirtschaft«. 1950/51 Handelsrat an der DDR-Mission in Moskau und dort bis 1955 Stellvertreter des DDR-Vertreters beim RGW. Später Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik im MfAA, von 1968 bis 1972 Botschafter der DDR in Nordkorea. Georg Henke starb am 8. Dezember 1986 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Henkler, Klaus-Dieter
* 19.1.1944Geb. in Seebenau; Klavier- u. Gitarrenunterricht; Besuch des Konservatoriums in Halle; 1968 im Studio für Unterhaltungskunst; Hauptrolle in »Du u. ich u. Klein-Paris«, Musik für »Dach überm Kopf« (beide DEFA). Bildete 1968 mit Monika Hauff das Gesangsduo »Hauff & Henkler«; Repertoire: Schlager, Stimmungslieder, internat. Folklore, Country-Songs; ca. 300 Titel in 22 Spra- chen; meistgespielter DDR-Schlager »Das war ein Meisterschuß« ( Siebholz/Brandenstein); Mitwirkung oder mit eigener Show an allen großen Häusern des Landes sowie in fast allen europ., mehreren afrik. u. südostasiat. Ländern, in Mexiko, Kuba, den USA u. Kanada; Teiln. u. a. am Schlagerwettbewerb der DDR 1968 (2. Preis) u. 1970 (3. Preis), am Folklorefestival zu den Olymp. Spielen 1968 in Mexiko; 1975 »Grand Prix de la Chanson de Paris« (Siegertitel: »Als ich dich heute wiedersah« von Reinhard Lakomy/Fred Gertz); Teiln. am »Coup dEurope musicale« 1976 in Villach; 1976 NP; Teiln. am German Heritage Festival 1990 in New Jersey u. gem. mit Heino Tournee durch die USA; 1990 Hermann-Löns-Medaille. Im DFF zahlr. Shows, Moderator im »Kessel Buntes«, 1976 91 Co-Moderator in »Zwischen Frühstück u. Gänsebraten«; eigene Shows: »Notenkarussell« (1968 72), »Ziehn zwei Musikanten« (1977 79), »Musikanten sind da« (1981 91); 1973 75 Fernsehliebling; seit 1978 auch in ARD u. ZDF (»Zum Blauen Bock«, »Musikladen«, »Kein schöner Land«, »ZDF-Hitparade« u. a.); bei Amiga bis 1988 14 LP, zahlr. Singles, 1990 LP »Heimat«, »Es blühen wieder die Rosen«; 1996 CD »Monika Hauff & K.-D. H. Unsere größten Erfolge«, »Bouzoukimann« (Hit 1998); Veröff. von mehr als 400 Titeln.Bernhard Hönig

Wer war wer in der DDR
Hennig, Reinhold
* 24.5.1919 – ✝ 27.10.2003Geb. in Zerbst; Vater Lehrer; Volksschule u. Realgymn.; 1937 Wehrmacht; 1944 sowj. Kriegsgef., Antifaschule. 1950 Rückkehr nach Dtl.; Eintritt in die NDPD, 1951 55 Mitgl. des NDPD-HV bzw. NDPD-Hauptaussch.; zeitw. pers. Referent von Vincenz Müller; 1951 58 Abg. der Volkskammer; 1953 55 Mitgl. des NDPD-PV u. Chefred. des NDPD-Zentralorgans »National-Zeitung« (Nachf. von Heinrich Hohmann); Aug. 1955 Ausschluß aus dem NDPD-Hauptaussch.; anschl. Mitarb. im URANIA-Verlag in Leipzig; 1957 Wirtschaftsredakteur bei der Zeitung »BZ am Abend« in Berlin, bis Mai 1984 stellv. Chefred.Andreas Herbst

Handbuch Deutsche Kommunisten
Henning, Ernst Robert
* 12.10.1892 – ✝ 14.3.1931(* 1892 1931) Geboren am 12. Oktober 1892 in Magdeburg; lernte Former und arbeitete in verschiedenen Gießereien. Vor 1914 Mitglied der SPD, während des Krieges als Soldat an der Front. 1918 der USPD beigetreten, in Hamburg in den Arbeiter- und Soldatenrat gewählt, ging 1920 mit der linken USPD zur KPD. Wegen seiner aktiven Teilnahme am Oktoberaufstand 1923 in Hamburg verurteilte ihn das Landgericht zu vier Jahren Festung. 1927 aus der Haft entlassen, zog Henning im gleichen Jahr als Nachrücker in die Hamburger Bürgerschaft ein. Aktiv im RFB, gehörte zur KPD-BL Wasserkante und konnte bei den Doppelwahlen vom Oktober 1927 und vom Februar 1928 sein Mandat behaupten. Ernst Henning wurde am 14. März 1931 ermordet. An diesem Tag war er mit dem Kommunisten Louis Cahnbley in einem Bus von Vierlanden, wo beide eine KPD-Versammlung geleitet hatten, nach Hamburg unterwegs. Ein Trupp SA-Leute besetzte den Bus. Sie sagten zu Henning: »Du bist der Kommunist André, du wirst jetzt totgeschossen.« Als Henning erklärte, er sei nicht André, sondern Henning, erwiderte ein SA-Mann: »Jawohl, du bist Henning, du wirst auch erschossen, dich suchen wir schon lange.« Die SA-Leute gaben dann zwölf bis fünfzehn Schüsse ab, Ernst Henning war sofort tot; er hinterließ Frau und zwei Kinder. Cahnbley und eine im Bus mitfahrende Berufsschullehrerin wurden verletzt. Offiziell distanzierte sich die SA zunächst von der Mordtat, da diese große Empörung hervorrief. Es stellte sich aber dann heraus, daß der SA-Sturm 14 den Mord verübt hatte. Die Täter erhielten sieben bzw. acht Jahre Zuchthaus, kamen allerdings 1933 wieder frei. Der anstelle von Edgar André angeschossene Landarbeiter Louis Cahnbley starb am 17. Juli 1970 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR
Heise, Wolfgang
* 8.10.1925 – ✝ 10.4.1987Geb. in Berlin; Vater Pädagogikprof., Mutter Doz.; 1943 Abitur; 1943/44 kfm. Ausbildung in Berlin; 1944 als »jüd. Mischling« in einem Arbeitslager bei Zerbst interniert. 1945/46 KPD/SED; Mitarb. der Kulturabt. des Magistrats von Berlin-Steglitz; ab 1946 Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, Philos. u. Germanistik an der HU Berlin; dort 1952 wiss. Oberass.; 1954 Prom. zum Dr. phil. über den Frühaufklärer Johann Christian Edelmann; 1955 Wahrnehmungsdoz. für Theorie u. Geschichte der Ästhetik; 1958 Wahrnehmungsprof. für Geschichte der marxist.-leninist. Philos.; 1963 Habil. über Entwicklungstendenzen der mod. bürgerl. Philos. in Dtl. u. ord. Prof. für Geschichte der Philos.; 1962 64 Ltr. der Fachrichtung Philos.; 1964 kurzz. Prorektor für Ges.-Wiss., wegen seines Eintretens für Robert Havemann entpflichtet; 1965/66 Dekan der Philos. Fak.; wechselte im Zusammenhang mit den Ereignissen des Prager Frühlings 1968 zum Bereich Ästhetik/Kulturtheorie bzw. Inst. für Ästhetik a. o., ab 1972 ord. Prof. für Geschichte der Ästhetik; 1982 u. 1984 NP; 1985 em. u. Berufung zum Korr. Mitgl. der AdW; Lehrer u. a. von Rudolf Bahro, Wolf Biermann, Hans-Peter Krüger, Lothar Kühne, Steffen Mensching, Hans-E. Wenzel; W. H. war Gesprächspartner u. Berater für Volker Braun, Heiner Müller, Christa Wolf, Heidrun Hegewald, Otto Niemeyer-Holstein u. Ronald Paris.Aufbruch in die Illusion. Berlin 1964; Bild u. Begriff. Berlin u. Weimar 1975 (zus. mit J. Kuczynski); Realistik u. Utopie. Berlin 1983; Unzeit des Biedermeier. Leipzig, Jena u. Berlin 1985 (Hrsg. zus. mit H. Bock); Brecht 88; Hölderlin. Schönheit und Geschichte. Berlin u. Weimar 1988; Die Wirklichkeit des Möglichen. Berlin u. Weimar 1990. Bibl. In: angebote. organ für ästhetik (1993) 6 u. (1995) 8; Trebeß, A.: Entfremdungsbegriff u. Ästhetik in der DDR am Beispiel W. H. Konstanz 1999; Salchow, C.: Theaterkritik, Theatertheorie, Theaterdebatte. Zwei Studien zu W. H. Teilhabe an den Diskussionen um das Berliner Theater der Nachkriegszeit sowie um das DDR-Theater. Berlin 1999.Claudia Salchow

Wer war wer in der DDR
Heitsch, Heinrich
* 10.9.1916 – ✝ 31.3.1986Geb. in Neusalza-Spremberg (b. Löbau, Sachsen); Vater Berufsoffz.; Privat- u. Volksschule, 1926 35 Gymnasium; HJ, zul. Führer eines Unterbanns; 1.4.1935 45 Wehrmacht, Major; 1945 49 sowj. Kriegsgefangenschaft in einem poln. Lager. Aug. 1949 Rückkehr nach Dtl.; ab 15.9.1949 VP-Inspekteur, ab 1.10.1949 VP-Chefinspekteur; Stellv. Ltr. der Abt. Allgemein in der DVdI; 1949/50 Stabschef der HV Ausbildung; 1950 OzbV. der HV A; 1951 53 Ltr. der Verw. Versorgung der HV; 1952 SED; 1.10. 1952 Gen.-Major; 1953 55 Ltr. der Offiziersschule Döbeln (Sachsen) der KVP; 1955 57 sowj. Gen.-Stabsakad. in Woroschilow, Dipl. rer. mil.; 1957/58 Stellv. des Kdr. der HS für Offz. der NVA in Dresden; 1958 63 1. Stellv. des Kdr. der Militärakad. Dresden, zugl. Stellv. für Lehr- u. Forschungsarbeit, Doz.; 1960 Verdienstmedaille der DDR; 1961 VVO; 1963/64 mit der Führung der Militärakad. beauftragt (Nachf. von Friedrich Johne), 1970 77 erneut 1. Stellv., Prof.; 1966 u. 1974 Kampforden für Verdienste um Volk u. Vaterland; 1969, 1976 u. 1986 VVO; 7.10.1977 Gen.-Ltn.; 30.11.1977 Beendigung des aktiven Wehrdienstes.Andreas Herbst / Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Held, Rudolf
* 22.3.1911 – ✝ 22.5.1987Geb. in Bach (Krs. Oberwesterwald); Vater Arbeiter; Grundschule; Lehre u. Arbeit als Schmied u. Maschinenarb.; Mitgl. im Arbeitersportverein u. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. 1945 / 46 KPD / SED; 1945 / 46 Ltr. des techn. Amts der Stadt Bad Wilsnack; 1947 49 Arbeitsgebietssekr. der SED-KL Perleberg; 1949 / 50 Angest. der Sozialversicherungskasse in Bad Wilsnack u. Nauen; 1951 / 52 Vors. der SED-KPKK Osthavelland-Nauen; 1952 / 53 Mitgl. der SED-BPKK Frankfurt (Oder); 1954/ 55 Lehrgang an der SED-PHS; 1955 60 Vors. der SED-BPKK Frankfurt (Oder); 1960 63 2. Sekr. der SED-BL Frankfurt (Oder); 1961 VVO; später Stellv. des Vors. für Inneres des Rats des Krs. u. zeitw. auch Sekr. der SED-GO im Rat des Krs. Altentreptow; ab 1976 Rentner.Mario Niemann

Wer war wer in der DDR
Helfrich, Carl
* 13.8.1906 – ✝ 31.5.1960Geb. in Lampertheim am Rhein (b. Mannheim); Vater Reichsbahnsekretär; Volksschule in Lampertheim, Oberrealschule in Worms; Studium in Heidelberg u. Gießen; 1935 Prom. zum Dr. phil.; Mitarb. des Ausw. Amts; 12.9. 1942 zus. mit Ilse Stöbe als GRU-Agent verhaftet; Haft zus. mit Heinrich Rau in der Gestapo-Zentr. Prinz-Albrecht-Straße; Herbst 1943 KZ Sachsenhausen, Ende 1943 45 KZ Mauthausen (7.5. befreit, Aug. entlassen); informierte dort die illeg. Lagerltg. ( Franz Dahlem) über SS-Pläne; Ltr. des Dt. Komitees im Lager. Aug. 1945 Rückkehr nach Lampertheim; dann nach Berlin; Red. der »Berliner Ztg.«; Nov. 1945 48 Mitbegr. u. Chefred. des frz. lizensierten »Kuriers«, entlassen; 1947/48 Chrefred. des im Aug. 1947 gegr. VVN-Verbandsorgans »Unser Appell« (später »Die Tat«); 1948 51 Chefred. der Wochenztg. »Sonntag«; Mitbegr. u. zeitw. Vors. der dt.-poln. Hellmut-von-Gerlach-Ges.; Red. von »Dtl. Stimme«; 1952 Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; ab 1952 Mitarb. des Hessischen Rundfunks, zul. stellv. Chefred. u. Ltr. des Bonner Büros; gest. in Bad Godesberg.Sahm, U.: Rudolf von Scheliha. München 1990; Erfaßt? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Halle 1992.Bernd-Rainer Barth / Helmut Müller-Enbergs

Handbuch Deutsche Kommunisten
Heller, Richard
* 26.10.1908 – ✝ 5.5.1944Geboren am 26. Oktober 1908 in Dessau, Sohn einer Arbeiterfamilie; Knecht, Brauerei- und Steinbrucharbeiter. Er trat 1929 in Wülfrath im Rheinland in die KPD ein. Bereits 1930 holte ihn Robert Stamm, Polleiter des Bezirks Nordwest, aus dem Rheinland nach Bremen, wo er Johannes Koschnick als Sekretär für Gewerkschaftsarbeit der BL ablöste. 1932 Leiter des Kampfbundes gegen den Faschismus in Bremen, wurde im März 1933 verhaftet und saß bis Dezember 1933 in KZ-Haft. Nach seiner Freilassung übersiedelte Heller nach Hamburg und beteiligte sich am Widerstand gegen die Nazis. 1935 erneut verhaftet und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, aus dem er 1939 entlassen wurde. Heller fand Anschluß an die Widerstandsgruppe um Bernhard Bästlein. Im August 1943 in Bremen verhaftet, zunächst für einige Wochen in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Am 5. Mai 1944 durch den VGH zum Tode verurteilt, Richard Heller wurde am 6. Juli 1944 in Hamburg hingerichtet.

Wer war wer in der DDR
Helm, Rolf
* 30.3.1896 – ✝ 9.4.1979Geb. in Dresden; Vater Jurist; bis 1914 Gymnasium, Abitur; 1914 18 Militärdienst, 1915 Ltn.; 1919 22 Studium der Rechtswiss. in München, Jena u. Leipzig, 1. jur. St.-Ex.; an der Univ. Leipzig Prom.; 1922 25 Referendariat in Dresden, 2. jur. St.-Ex.; dort Zulassung als Rechtsanwalt; 1921 KPD; ständ. jur. Mitarb. der »Arbeiterstimme«; 1924 KPD-Stadtverordneter in Dresden; 1925 Rechtsanwalt für die RHD; Vors. der Freunde des neuen Rußlands u. des Bundes soz. Geistesarb. in Dresden; 1933 »Schutzhaft«; Ausschl. aus der Anwaltskammer; 1934 37 arbeitslos; 1937 44 tätig als Angest. u. Handelsvertreter; 1944 wieder inhaftiert im Gefängnis Bautzen. 1945 Ltr. der Rechtsabt. der Sozialversicherungsanstalt; anschl. bis 1947 Ltr. der Rechtsabt. in der Dt. ZV für Arbeits- u. Sozialfürsorge; 1946 SED; Nov. 1947 49 Gen.-Staatsanwalt des Landes Sachsen, danach Gen.-Staatsanwalt von Groß-Berlin; Hauptankläger im Görlitzer, Kamiennia- u. Bautzener Prozeß; April Mai 1951 Ltr. der Präsidialkanzlei beim Präs. der DDR u. Staatssekr.; anschl. bis 1953 Dir. der Zentr. Richterschule in Potsdam-Babelsberg; 1953 58 als Abt.-Ltr. im Min. der Justiz zuständig für die Rechtsanwälte u. Notare; 1959 63 Justitiar der DAW; 1963 Ruhestand; Mitbegr. u. später Mitgl. des Sekr. der Vereinigung Demokrat. Jur. u. 1962 stellv. Vors. des Komitees zum Schutze der Menschenrechte; VVO.Grundfragen des Arbeitsrechts. Berlin 1948 (zus. mit P. Merker); Totengräber Dtl. Berlin 1952 (zus. mit K. Raddatz); Anwalt des Volkes Erinnerungen. Berlin 1978.Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Hempel, Gunter
* 7.6.1932Geb. in Annaberg / Erzgeb.; Schulbesuch in Annaberg u. Leipzig, 1950 Abitur; 1950 55 Studium der Musikwiss. u. Kunstgesch. an der Leipziger Univ.; 1961 Prom.; 1956 58 Ass. an der Leipziger Univ. (Leipziger Universitätschor); 1958 Mitarbeiter, 1961 Künstl. Ltr. der Konzert- und Gastspieldir. Leipzig; 1970 / 71 Chefred. AMIGA des VEB Deutsche Schallplatten Berlin; 1971 stellv. Verlagsleiter, 1974 Verlagsdir. der volkseigenen Musikverlagsgruppe Breitkopf & Härtel, Friedrich Hofmeister, Deutscher Verlag für Musik; 1982 ehrenamtl. Vors. der Stadtleitung des KB, 1987 89 deren stellv. Vors. 1990 92 Geschäftsf. der Leipziger Musikverlagsgruppe bis zu deren Auflösung; seitdem freischaff. Musikpublizist, lebt in Leipzig.u. a. Musikstadt Leipzig (mit I. Hempel). Leipzig 1979, 1984, 1986; Wahre Geschichten um J. S. Bach. Leipzig 1999; Wahre Geschichten um Thüringens Musikleben (mit I. Hempel). Leipzig 2005; Wahre Geschichten um Georg Friedrich Händel. Leipzig 2007. Seeger, H.: Musiklexikon Personen, Leipzig 1981.Carsten Wurm / Christoph Links

Wer war wer in der DDR
Hengst, Adalbert
* 18.12.1905 – ✝ 17.8.1989Geb. in Essen; Vater Techniker; Volksschule, Lehre u. Arbeit als Gärtner, Maurer u. graf. Zeichner; 1924 KJVD; 1928 KPD; 1930 Mitarb. in der Abt. Agit. der KPD-BL Ruhrgeb.; 1932 u. März 1933 Reichstagskand. im Wahlkrs. Düsseldorf-West; April u. Sept. 1933 durch die Gestapo verhaftet; Verurteilung durch das OLG Hamm; 1933 35 Häftling in Osnabrück u. im Moorlager Emsland; nach Entlassung Arbeit als Reklamezeichner u. erneut illeg. Arbeit, 2.9.1939 Verhaftung, 1939/ 40 KZ Sachsenhausen; anschl. erneut Reklamezeichner; 1942 45 »Frontbewährung« in der Wehrmacht; Mai 1945 kurzz. sowj. Kriegsgefangenschaft; anschl. Instrukteur in Antifa-Lagern in Polen. Juni 1945 zunächst Ltr. der Abt. Agit./Prop.; anschl. von 1946 48 1. Sekr. des SED-KV Plauen; Sept. 1948 50 1. Sekr. der SED-KL Dresden; 1950/51 Studium an der PHS; ab 1.11.1951 stellv. Ltr., ab 1.4.1952 Ltr. der Abt. Planung u. Finanzen des ZK u. zugl. persönl. Mitarb. im Büro Willi Stophs; Okt. 1952 durch Beschluß des PB koopt. als Nichtmitgl. des ZK in das Sekr. des ZK, Sekr. für Wirtschaftsfragen; 17.6.1953 gem. mit Min. Bernhard Weinberger im Auftrag des ZK nach Rostock; während der Streiks auf der Rostocker Warnowwerft soll H. den Forderungen der Streikenden u. a. nach Rücktritt der Reg. zugestimmt haben; durch Beschluß des PB vom 14.7.1953 Enthebung aller Funktionen u. Parteiausschl. wegen »Kapitulantentums«; 1953 59 Ref. bzw. Oberref. in der Abt. Werbung u. Messen der KfA bzw. von 1959 61 dort Ltr. der Abt. Werbung; ab Aug. 1961 Retuscheur bei der Ztg. »Tribüne«; 1955 Wiederaufn. in die SED; Mitgl. der Ltg. der Lagerarbeitsgemeinschaft Sachsenhausen der ZL des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; 1978 u. 1986 VVO.Andreas Herbst / Helmut Müller-Enbergs

Handbuch Deutsche Kommunisten
Henke, Hugo
* 9.6.1888 – ✝ 3.5.1945Geboren am 9. Juni 1888 in Jever; lernte Schmied. Er arbeitete in Rüstringen in seinem Beruf und war seit 1920 in der KPD aktiv. 1932 zog er für die Partei als Abgeordneter in den Oldenburger Landtag ein. 1933 in »Schutzhaft«, danach war er arbeitslos. Henke wurde von der Gestapo überwacht, doch eine politische Betätigung wurde ihm nicht nachgewiesen. Im August 1944 in der Aktion »Gewitter« verhaftet, er kam in das KZ Neuengamme. Während der Evakuierung des Lagers ist Henke bei der Bombardierung des mit 7000 KZ-Häftlingen überladenen Schiffes »Cap Arcona« am 3. Mai 1945 umgekommen.

Wer war wer in der DDR
Hennecke, Adolf
* 25.3.1905 – ✝ 22.2.1975Geb. in Meggen (Krs. Olpe, Westf.) in einer Bergarbeiterfamilie; nach dem Volksschulabschl. 1919 22 kfm. Lehre; anschl. beschäftigt als Lohnbuchhalter; dann arbeitslos; 1924/ 25 als Landarb. in Dreesch (b. Prenzlau); ab 1925 im westf. u. ab 1926 im sächs. Bergbau; 1928 Bergarbeiterverb.; 1931 RGO. 1946 SPD/SED; 1947 Besuch der SED-Parteischule in Meerane; 1948 Mitgl. der BGL der Steinkohlegrube »Karl Liebknecht« in Oelsnitz sowie des Verw.-Rats der VVB Kohle; H. begründete am 13.10.1948 auf Veranlassung von SMAD-Vertretern u. in Anlehnung an die sowj. »Stachanow-Methode« mit einer Normerfüllung von 387 Prozent die »Aktivisten-« bzw. »Hennecke-Bew.«; 1948 55 Mitgl. des Bundesvorst. u. der zentr. Wettbewerbskommission des FDGB; 1949 NP; 1949 67 Abg. der Volkskammer; Qualifizierung in Lehrgängen an der Wirtschaftsschule Mittweida (1949) u. an der Bergakad. Freiberg (1950); danach Hauptinstrukteur im Zwickau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier u. Mitgl. der Kohlekommission der sächs. Landesreg.; 1951 53 Abt.-Ltr. für Rationalisierung im Min. für Schwerindustrie; ab 1953 wiss. Mitarb. im Min. für Kohle u. Energie, später im Min. für Grundstoffindustrie; außerdem ab 1954 Mitarb. in der SPK u. ab 1961 im Volkswirtschaftsrat; bis 1975 Mitgl. des ZK der SED; 1963 VVO; 1964 KMO; gest. in Berlin.Satjukow, S.: Der Arbeiterheld A. H. In: Satjukow, S., Gries, R.: Soz. Helden. Berlin 2002.Anette Leo / Jan Wielgohs

Wer war wer in der DDR
Hennig, Werner
* 23.8.1928 – ✝ 9.2.1999Geb. in Kleinforst (Krs. Oschatz); Vater Arbeiter; Volksschule; 1943/44 kfm. Lehre; 1944 RAD, 1945 Wehrmacht, tschech. u. sowj. Gefangenschaft. 1946 KPD/SED; techn. Mitarb. beim Ortsvorst. bzw. Krs.-Vorst. der KPD, dann KL der SED Oschatz; 1949 Einstellung bei der Verw. zum Schutz der Volkswirtschaft Sachsen (ab 1950 LV Sachsen des MfS), Dienststelle Oschatz; 1951 Versetzung zur Abt. Verw. u. Wirtschaft des MfS Berlin, 1952 Abt. Finanzen; 1954 stellv. Ltr.; 1957 60 Fernstudium an der Finanzabendschule beim Magistrat von Groß-Berlin; 1961 65 Fernstudium an der FS für Finanzwirtsch. Gotha; 1974 Ltr. der Abt. Finanzen; 1983 Gen.-Major; 1988 VVO; 1990 Entlassung; gest. in Berlin.Jens Gieseke

Handbuch Deutsche Kommunisten
Henning, Marie Henriette
* 26.12.1895 – ✝ 5.1.1948(* 1895 1948) Geboren am 26. Dezember 1895 in Hamburg. Sie war die Frau von Ernst Henning. Marie Henning war seit 1920 in der KPD, in der Frauenarbeit der BL aktiv. Nach der Ermordung von Ernst Henning entsandte die KPD sie in die Hamburger Bürgerschaft, der sie bis 1933 angehörte. Nach 1933 mehrmals inhaftiert, arbeitete sie 1945 aktiv im Komitee ehemaliger politischer Gefangener in Hamburg-Bergedorf mit. Marie Henning starb am 5. Januar 1948 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR
Heisig, Bernhard
* 31.3.1925 – ✝ 10.6.2011Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Kunstmaler Walter Heisig; Ausbildung im Atelier des Vaters; 1940 – 42 Besuch der Kunstgewerbeschule Breslau; 1942 – 45 Wehrmacht; 1945 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1946 / 47 Grafiker im Amt für Information u. Prop. Wrocław, 1947 / 48 in Zeitz u. Gera; 1947 SED; 1948 / 49 Studium an der FS für angewandte Kunst in Leipzig; 1949 – 51 Studium an der HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig, Lehrer Max Schwimmer u. Walter Münze; 1951 – 54 freischaff.; 1954 – 68 Lehrtätigkeit in Leipzig; 1961 Prof., 1961 – 64 Rektor der HS für Grafik u. Buchkunst (Nachf. von Albert Kapr); 1965 – 68 Ltr. der Abt. Freie Grafik; 1968 – 76 freischaff.; 1972 DAK; NP; 1974 – 78 Vizepräs., 1978 – 83 1. Stellv. des Präs. des VBK; 1976 – 87 erneut Rektor der HS für Grafik u. Buchkunst (Nachf. von Werner Tübke); ab 1976 Kand., 1979 – 84 Mitgl. der SED-BL Leipzig; 1978 NP; seit 1987 freischaff.; 1989 SED-Austritt, Rückgabe seiner NP; 1989 / 90 große Retrospektive seiner Werke in West-Berlin, Bonn u. München. 1991 Austritt aus der AdK; Heirat mit der Malerin Gudrun Brüne; 1992 Übersiedl. nach Strodehne (Havel); 1997 / 98 beteiligt an der künstl. Ausgestaltung des Reichstagsgebäudes in Berlin (aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS u. seiner Rolle in der DDR öff. Diskussion um die Vergabe des Auftrags); gest. in Strohdehne (Havel). Werke: Graf. Zyklen: Der Krieg (1956), Die Pariser Kommune (1958 / 59), Blattfolge: Der fasch. Alptraum (1965 / 66); Porträts: Meine Mutter, Walter Schiller, Václav Neumann, Georgi Dimitroff, Helmut Schmidt; themat. Gemälde: Die mißbrauchten Götter (1965), Festung Breslau, Die Söhne des Ikarus (beide 1969), Lenin u. der ungläubige Timofej, Der Brigadier (beide 1970), Pariser Kommune (1971 – 73), Heroenwechsel (1973 / 74), Preuß. Museum (1975 – 77), Beharrlichkeit des Vergessens, Alles an einem Nachmittag (beide 1977), Der Traum des Soldaten, Lob der Unvernunft (beide 1980), Begegnung mit Bildern (1982 – 84), Ende des Abendprogramms (1982), Christus verweigert den Gehorsam (1986), Rücksichten (1986 / 87); Ausst. »B. H. – Die Wut der Bilder« in Leipzig, Düsseldorf, Berlin u. Wrocław (2005 / 06).; große Ausst. in Augsburg (2006).Hartleb, R.: B. H. Maler u. Werk. Dresden 1975; Kober, K. M.: B. H. Dresden 1981; Kat. B. H. Museum der bildenden Künste. Leipzig 1985; B. H. Retrospektive. Berlin. Galerie 1989.Anke Scharnhorst / Ingrid Kirschey-Feix

Wer war wer in der DDR
Heitzer, Heinz
* 7.5.1928 – ✝ 19.4.1993Geb. in Zwickau; Vater Steinsetzer; Volks- u. Mittelschule; 1944/45 Flak-Luftwaffenhelfer. 1945 Ausb. zum Buchhändler in Zwickau; 1946 KPD/SED; 1946 Heimschule für Lehrerausb. in Zwickau; 1946 Schulanwärter an der Rudolf-Weiß-Schule Zwickau; 1946 49 Studium der Geschichte an der Univ. Leipzig; 1949 Oberschullehrer für Geschichte nach einem Geschichtsstudium an der Univ. Leipzig; 1949 51 Doz. u. Fachrichtungsltr. an der ABF der Univ. Leipzig; 1951 56 Aspirant am IfG; 1956 Prom. mit einer Studie über »Volksbew. gegen die frz. Fremdherrschaft 1806 1813«; 1956 61 Doz. am IfG; 1961 68 Ltr. der Abt. Neueste Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart am Inst. für Geschichte der DAW; 1969 85 stellv. Dir. des ZI für Geschichte (mit zwei Unterbrechungen), 1979/80 stellv. Ltr. des Forschungsbereichs Ges.-Wiss. der AdW; 1979 NP; 1983/84 geschäftsf. Dir. des ZI für Geschichte; Mitgl. des Rats für Geschichtswiss.; 1980 Korr. Mitgl. der APW; 1991 Vorruhestand; 1965 85 vom MfS als IM »Werner« erf. H. H. galt als einer der wiss.-pol. einflußreichsten Historiker der DDR; sein hauptsächl. Arbeitsgeb. war die DDR-Geschichte; seit den 60er Jahren war er als Mitautor an den wichtigsten Großprojekten der DDR-Geschichtswiss. u. -prop. zur neuesten Geschichte (»Geschichte der dt. Arbeiterbew.«; »Grundriß der dt. Geschichte«; »Geschichte der SED«) beteiligt; zahlr. Funktionen im Partei- u. Staatsapparat sowie in wiss. Ltg.-Gremien.Andere über uns. Berlin 1969; DDR Werden u. Wachsen. Berlin 1974 (Ltr.); DDR: Geschichtlicher Überblick. Berlin 1979; Eine Rev. im Geschichtsdenken. Berlin 1983 (mit W. Küttler).Ilko-Sascha Kowalczuk / Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Heldt, Otto
* 8.6.1904 – ✝ 7.7.1978Geb. in Berlin; Vater Tischler; Besuch der Volksschule in Berlin; 1918 21 Banklehre bei der Stralauer Bank in Berlin; 1921 24 Bankangest.; 1924 / 25 arbeitslos; 1925 30 kaufm. Angestellter im Verlag Hackebeil in Berlin; 1930 41 Vertriebs- u. Werbeltr. im Sportverlag Berlin; 1941 45 Soldat. 1945 47 Arbeiter (Aufbauarbeiten) bei der Druckerei König; 1947 Ltr. des neugegr. Sportverlag GmbH (zus. mit Alfred Engel); 1948 SED; 1948 50 leitender Mitarb. im Verlag Kultur u. Fortschritt; 1949 Parteistrafe (»Rüge«) wg. »Unredlichkeit beim Einkauf von Papier« (1974 gelöscht); 1950 52 Ltr. der Dt. Funkverlag GmbH; 1952 59 stellv. Ltr. des Dt. Bauernverlags; 1959 65 Ltr. des Verlags Volk u. Gesundheit; 1965 70 stellv. Ltr. des Volkseigenen Verlags für Med. u. Biol.; ab 1970 freiberufl. Exportkaufm. bei der Dt. Buchexport u. Import GmbH Leipzig in Berlin; gest. in Berlin.Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten
Helfter, Theodor
* 1903Geboren 1903 in Mainz; lernte Schlosser. Er war lange arbeitslos und lebte in München. Obwohl erst 1930 in die KPD eingetreten, wurde er 1932 Agitpropsekretär der BL Südbayern. Im November 1932 vom ZK an die Internationale Leninschule in Moskau delegiert, kam Helfter nach Kursende im März 1932 nach Engels in die Autonome Republik der Wolgadeutschen. Dort arbeitete er als Vorsitzender eines Gewerkschaftskomitees. Anfang 1937 vom NKWD verhaftet, soll Theodor Helfter während des Krieges im Gulag umgekommen sein.

Wer war wer in der DDR
Hellmann, Martina
* 12.12.1960Geb. in Leipzig; 1963 aktive Schwimmerin; 1972 für die Leichtathletik entdeckt; KJS u. Mitgl. des SC DHfK Leipzig (Trainer: Bernd Thomas); Spezialdisz.: Diskus; 1977 Eidsprecherin der Kinder- u. Jugendspartakia- de; 1982 89 SED; 1983 u. 1987 WM; 1988 Olympiasiegerin (persönl. Bestleistung: 76,92 m); VVO; Studium der Soziol. an der KMU Leipzig; nach 1990 Mitarb. der AOK Leipzig.Olaf W. Reimann

Wer war wer in der DDR
Helm, Rüdiger
* 6.10.1956Geb. in Neubrandenb.; Vater Rundfunkmechaniker; 1963 75 POS, KJS, Abitur; 1969 84 Kanurennfahrer im SC Neubrandenb.; 1975 82 Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1985 88 Trainer im SC Neubrandenb.; ab 1988 DDR-Nationaltrainer; siebenmal Teiln. an Weltmeisterschaften: 1974 3. Platz im K II über 1.000 m, 1975 2. Platz im K IV u. 3. im K I über 1.000 m, 1977 2. Platz im K I über 1.000 m, 1978 Sieger im K I über 1.000 m, im K II über 500 m u. im K IV über 1.000 m, 1981 Sieger im K I u. im K IV über 1.000 m, 3. Platz im K IV über 500 m, 1982 Sieger im K I über 1.000 m, 2. Platz im K IV über 500 m u. 1.000 m, 1983 Sieger im K I über 1.000 m u. im K IV über 500 m, 2. Platz im K IV über 1.000 m; zweimal Teiln. an Olymp. Spielen: 1976 Sieger im K I über 1.000 m, 3. Platz im K I über 500 m u. im K IV über 1.000 m, 1980 Sieger im K I u. im K IV über 1.000 m, 2. Platz im K II über 500 m; 19maliger DDR-Mstr.; beendete 1984 die sportl. Laufbahn; Cheftrainer Kanu Österreich; ab 1992 Ltr. des Kommunalen Bauhofs Timmendorfer Strand; seit 2008 Bundestrainer Drachenboot-Nationalmannschaft.Klaus Gallinat / Olaf W. Reimann

Wer war wer in der DDR
Hempel, Johannes
* 23.3.1929Geb. in Zittau; Vater Kürschner, Mutter Hausfrau; Mai 1945 Einberufung zum Kriegsdienst; 1947 Abitur; 1947 52 Studium der Germanistik, Geschichte u. Philos., dann der Theol. in Tübingen, Heidelberg, Berlin u. Leipzig; kurzzeitig Mitgl. der CDU; 1955 58 Hilfsgeistlicher u. Gemeindepfarrer in Gersdorf (b. Glauchau), 1956 Ordination; 1958 63 Pfarrer an der Thomas-Kirche in Leipzig, zugl. Studieninspektor u. 1967 71 Studiendir. am Leipziger Predigerkolleg St. Pauli; 1960 Prom. zum Dr. theol.; 1963 71 Studentenpfarrer in Leipzig; Okt. 1971 Wahl zum Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen (Nachf. von Gottfried Noth); ab 1972 verantw. Vertreter der Ev. Kirchen der DDR in der ev.-kath. Konsultativgr.; 1973 77 stellv. Vors. der Konferenz der Ev. Kirchenltg. (KKL) in der DDR; ab 1975 Mitgl. des Zentral- u. des Exekutivaussch. des Ökumen. Rats der Kirchen u. 1983 91 einer der Präs. des Rats; seit 1977 Mitgl. des Luth. Weltbunds; 1981 86 Ltd. Bischof der Vereinigten Luth. Kirche in der DDR (Nachf. von Heinrich Rathke); 1982 86 Vors. der KKL in der DDR (Nachf. von Werner Krusche); 1985 Kritik am amerik. SDI-Programm, Unterstützung der Forderung kirchl. Friedensgr. nach Anerkennung des Rechts auf Wehrdienstverweigerung u. Einführung eines sozialen Friedensdienstes bei einem Treffen mit dem Staatsratsvors. Erich Honecker am 11.2.1985 in Dresden; 1983 theolog. Ehrenprom. der KMU Leipzig sowie der University of Kent at Canterbury (England) u. Muhlhouse (USA); Jan. 1990 Mitautor der »Loccumer Erklärung« mit dem Plädoyer für eine baldige Herstellung der Einheit der ev. Kirchen in Dtl. 1991 stellv. Vors. des Rats der EKD; 1994 Ruhestand; 2004 Bundesverdienstkreuz; lebt in Dresden.Die Vergegenwärtigung des Wortes. Berlin 1973; Über Kirche, über uns. Fragen u. Antworten eines Bischofs. Leipzig 1992; Erfahrungen u. Bewahrungen: ein biogr. Rückblick im Gespräch mit Udo Hahn. Leipzig 2004. Findeis, H., Pollack, D.: Selbstbewahrung oder Selbstverlust? Berlin 1999.Roger Sitter / Ehrhart Neubert

Wer war wer in der DDR
Hengst, Karl
* 4.5.1928Geb. in Meerane (Krs. Glauchau); Vater Arbeiter; Volks- u. Oberschule; Landarb., Landw.-Gehilfe; 1946/47 Studium an der landw. FS Thurm (Krs. Glauchau); 1947 49 Tierzuchtwart in Willerstedt (Krs. Weimar); 1949 51 Studium an den landw. FS Elbisbach u. Zwickau, staatl. geprüfter Landwirt; 1951 SED; 1951/52 Kulturltr. u. Arbeit als Agronom auf der MAS Kamenz; 1952 55 Abt.-Ltr. in der SPK; 1955/56 Studium an der Zentralschule des ZK in Schwerin; Fernstudium an der HfÖ Berlin; 1958 Dipl.-Wirtsch.; 1956 Instrukteur, 1960 Sektorenltr., 1963 stellv. Ltr. u. 1966 70 Ltr. der Abt. Planung u. Finanzen des ZK der SED (Nachf. von Siefried Böhm); später wiss. Mitarb. in der SPK; 1988 VVO.Andreas Herbst

Henkels, Kurt
* 17.12.1910 – ✝ 12.7.1986Geb. in Solingen; Studium in Solingen, Wuppertal u. Köln (Violine); Arbeit als Violinist u. Militärmusiker; ab Sept. 1945 mit eigenem Orchester mit zwölf Solisten im »Dt. Haus« in Leipzig; ab 1. Dez. 1945 Engagement mit einer Acht-Mann-Band, darunter der später internat. erfolgr. Klarinettist Rolf Kühn, im Leipziger »Tivoli«; ab Mai 1946 erfolgr. Konzerte u. Bühnenshows des erweiterten Orchesters im »Elstertal« u. im Filmtheater »Capitol« in Leipzig, in der Folge Engagement der Band als Tanzorchester des Rundfunksenders Leipzig unter Beteiligung u. a. von Walter Eichenberg, Horst Fischer, Helmut Henne, Rolf Kühn, Werner Baumgart, Horst Reipsch, Henri Passage, Günther Oppenheimer, Hanns-Joachim »Fips« Fleischer u. Günther Kiesant sowie den Gesangssolisten Irma Baltuttis u. [linkintern=?ID=898]Fred Frohberg[/linkintern]; ab 1948 zahlr. Jazz-, Swing-, Tanzmusik- u. Schlageraufnahmen des Orchesters für Amiga sowie Aufnahmen für die westdt. Plattenfirmen Teldec u. Polydor; mit »Cherokee« (Arrangement: Werner Baumgart) u. »Chiribiribin« (Trompetensolo von Horst Fischer) Erfolg auch in Frankreich u. den USA; Mitwirkung in den DEFA-Filmen »Musik, Musik, Musik« (ein Henkels-Dokumentarfilm) u. »Spielbankaffäre«; zahlr. Konzerte in der DDR, der Bundesrep. Dtl. sowie in Prag u. Warschau; nach wiederholten Konflikten mit Kulturfunktionären 1959 Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; dort ab 1961 Ltr. eines Studio-Orchesters beim Fernsehen, 1963 Gründung eines eigenen Orchesters beim ZDF; gest. in Hamburg.

Wer war wer in der DDR
Hennig, Günter
* 27.3.1928Geb. in Markranstädt (b. Leipzig); Vater Arbeiter; OS; 1944/45 RAD, April/Mai 1945 Wehrmacht, bis Dez. 1945 amerik. u. brit. Gefangenschaft. 1946 Arbeiter bei der Reichsbahndirektion u. Abiturientenkurs in Leipzig; SPD/SED; Fahrradschlosser u. Montagehelfer; 1947 49 Red. der »Leipziger Volksztg.«; 1948 51 Studium der Journalistik in Leipzig; 1951 55 Assistent u. Oberassistent mit Lehrauftrag an der KMU Leipzig; 1955 61 Aspirant am IfG; Prom. zum Dr. phil. mit einer Diss. zur Geschichte der Arbeiterbew. im 19. Jh.; 1961/62 pol. Mitarb. der Abt. Prop. beim ZK der SED; 1962 90 Ltr. des Dietz Verlags Berlin (Nachf. von Fritz Schälike); 1964 89 Mitgl. des Vorst. des Börsenvereins der Dt. Buchhändler zu Leipzig; 1981 Kand., 1986 90 Mitgl. der ZRK der SED; 1985 VVO; 1988 Dr. h. c. (IML) u. Ehrenspange zum VVO; 1990 Vorruhestand.Carsten Wurm / Elke Reuter

Handbuch Deutsche Kommunisten
Hennig, Rudolf
* 11.3.1895 – ✝ 11.10.1944Geboren am 11. März 1895 in Danzig; seit frühester Jugend in Düsseldorf lebend, von Beruf Zimmermann. 1920 Mitglied der KPD und 1924 Stadtverordneter in Düsseldorf. Er wurde 1926 in den Rheinischen Provinziallandtag und im September 1930 im Wahlkreis Düsseldorf-West als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, dem er bis März 1933 angehörte. Hennig war von 1929 bis 1931 UB-Leiter von Krefeld und später von Siegen. 1932/33 Orgleiter der BL Niederrhein, er wurde im Juni 1933 in Wuppertal verhaftet. Nach eineinhalbjähriger U-Haft in Essen und Berlin am 26. November 1934 durch den VGH zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und nach Strafverbüßung zunächst in das KZ Esterwegen, anschließend nach Sachsenhausen gebracht. Mit Ernst Schneller und mehr als 20 weiteren Häftlingen wurde Rudolf Hennig dort am 11. Oktober 1944 von der SS erschossen. 2005 veröffentlichte Eulogio Fuentes Garcia eine biographische Skizze über Rudolf Hennig.

Wer war wer in der DDR
Henrich, Rolf
* 24.2.1944Geb. in Magdeburg; 1964 SED; nach dem Abitur Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin; im Kontext von Diskussionen um den »Prager Frühling« 1968 Vorwurf des »Revisionismus« wegen »Psychologisierung des Rechts« u. Abbruch eines Forschungsstudiums; Abschl. als Dipl.-Jur.; anschl. Wehrdienst in der NVA; danach wiss. Mitarb. an der ASR Potsdam; 1964 69 als IM »Streit« des MfS erf.; ab 1973 Rechtsanwalt im Bez.-Kolleg. Frankfurt (Oder); dort mehrere Jahre SED-Parteisekr.; seit der Verurteilung Rudolf Bahros 1978 zunehmend krit. Auseinandersetzung mit dem Soz. sowj. Typs, versch. unveröff. Essays, April 1989 Veröff. des Buchs »Der vormundschaftl. Staat. Vom Versagen des real existierenden Soz.« in der Bundesrep. Dtl., in dem der Staatssoz. als Ausdruck eines selbständigen, von der »asiat. Produktionsweise« ausgehenden Entwicklungspfads der »östl. Welt« interpretiert, der vormundschaftl. Herrschaftsanspruch des Parteistaats kritisiert u. Reformvorstellungen entworfen werden; anschl. Ausschl. aus der SED u. dem Rechtsanwaltskolleg., Berufsverbot; Sept. 1989 Mitunterz. des Gründungsaufrufs des Neuen Forums (NF), ab Dez. 1989 NF-Vertreter am Zentr. Runden Tisch; 1990 SPD; Veröff. des o. g. Buchs in der DDR. Seit 1990 Rechtsanwalt in Eisenhüttenstadt; 2000 Nationalpreis der Dt. National-Stiftung.Gewalt u. Form in einer vulkan. Welt. Berlin 1996; Die Schlinge. Frankfurt (Main) 2001.Helmut Müller-Enbergs / Jan Wielgohs
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