In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Möglich, Friedrich
* 12.10.1902 – ✝ 17.6.1957Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Ministerialbeamter; 1908 20 Schule u. Gymnasium; 1920 27 Studium der Mathematik u. Physik an der Univ. Berlin, 1927 Prom.; 1928 Assistent an der TH Berlin; 1929 Assistent u. nach Habil. 1930 Privatdoz. an der Univ. Berlin; 1932 NSDAP, 1938 Ausschl.; 1935 Aufenthalt in Paris u. London; Jan. 1936 Verhaftung wegen »Rassenschande« u. angebl. Devisenschiebung, nach halbjähriger Haft mangels Beweisen freigesprochen; 1937 durch die Univ. gekündigt, Entzug der…

Wer war wer in der DDR
Moldt, Ewald
* 22.4.1927Geb. in Greifswald; Vater Zimmermann; Mittelschulabschl.; 1943/44 Mitarbeit im Hauptzollamt Stralsund; Wehrmacht, im Frühj. 1945 verwundet. 1945 47 Eisenbahner in der Reichsbahndir. Greifswald; 1945 Mitbegr. u. Mitgl. von Antifa. Jugendaussch.; FDJ; 1945/46 SPD/SED; 1947 50 Jugendamtsltr. der Krs.- u. Stadtverw.-Akad. Forst-Zinna; 1950 52 Studium an der DASR in Forst-Zinna; ab 1952 Mitarb. des MfAA, 1953 58 persönl. Ref. von Außenmin. Lothar Bolz; 1958/59 1. Sekr. der Botschaft in…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Möller, Heinz
* 1897 – ✝ 1941Über den 1897 in Tarnow geborenen Heinz Möller ist aus der Frühzeit wenig bekannt, Möller war sein Pseudonym, sein richtiger Name Moses Grzyb. Als Funktionär im »Bund«, der jüdisch-sozialistischen Arbeiterbewegung in Polen, seit frühester Jugend mit Karl Radek befreundet. 1919 kam er nach Deutschland, wurde Mitglied der KPD und wirkte zuerst für die Partei in Chemnitz, wo auch seine enge politische Verbindung mit Heinrich Brandler begann. Nach Berlin übergesiedelt, Redakteur an KPD-Zeitungen. Nach dem KPD-Verbot 1923 ging Möller zunächst nach Moskau, von dort nach China und wurde Pressechef von Tschiang Kai-schek. Er blieb bis 1927 in China und war in der Redaktions- und Übersetzungsabteilung der Politischen Hauptverwaltung der Nordfeldzugsarmee beschäftigt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er als China-Spezialist der »Roten Fahne« und des KPD-Pressedienstes, zeitweise Chefredakteur. 1929 von der Komintern als Brandlerianer ausgeschlossen, war er ab Anfang 1929 aktiv in der KPO, veröffentlichte zahlreiche Artikel in deren Zeitschrift »Gegen den Strom« und war zugleich Redakteur des Offenbacher »Volksrechts«, der Wochenzeitung der KPO. Möller hielt in vielen KPO-Ortsgruppen Vorträge über die chinesische Revolution. Nach 1933 kehrte er (wahrscheinlich über die Sowjetunion) wieder nach China zurück, ob im Auftrag der Komintern, ist nicht geklärt. Er lebte u. a. in Shanghai, schrieb für die KP Chinas auch in linken amerikanischen Zeitschriften und leitete eine Gruppe kommunistischer Emigranten in China. Nach 1939 besuchte er mehrfach die Achte Feldarmee und die Neue Vierte Armee (kommunistische Armee-Einheiten) unter Mao und berichtete in der Presse darüber. Heinz Möller fiel im November 1941 im Kampf gegen die japanischen Truppen im Yimeng-Gebirge, Provinz Shandong in Ostchina. Von Dimitroff 1941 rehabilitiert, ehrte ihn die KP Chinas, indem sie ihn im Revolutionsmuseum in Peking erwähnte und an seinem Todesort 1994 ein Denkmal für Heinz Möller enthüllte.

Wer war wer in der DDR
Moltmann, Carl
* 23.9.1884 – ✝ 5.2.1960Geb. in Brüz (Mecklenb.); Vater Ziegler; 1891 98 Volksschule; 1898 1901 Ausbil- dung zum Tischler in Parchim; 1902 SPD; Dt. Holzarbeiterverb.; 1903 07 Wanderschaft; 1911 15 Vors. der SPD-Ortsgr. Schwerin; 1915 18 Militärdienst, Armierungssoldat; 1919 28 Parteisekr. für den südwestl. Teil Mecklenb. u. Red. der sozialdemokrat. Ztg.; 1919 33 Mitgl. des Landtags Mecklenb.-Schwerin; 1928 33 Ltr. des Landesarbeitsamts Schwerin; 1929 33 Stadtverordn. u. Stadtrat in Schwerin; 1932/33…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Monden, Richard
* 1903 – ✝ 21.9.1989Geboren 1903 bei Breslau; Maschinenschlosser. 1920 Mitglied der KJD und der KPD. 1921 wegen Solidarisierung mit Paul Levi ausgeschlossen, aber 1922 Wiedereintritt. 1923 Bezirksleiter der KJD in Breslau, wurde im gleichen Jahr zu vier Jahren Festungshaft verurteilt, nach Amnestie 1925 entlassen. In Berlin im RFB aktiv, 1926 war er Mitarbeiter der Agitpropabteilung des ZK der KPD. 1927/28 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, dort aber wegen »rechter Abweichungen« von der Schule relegiert und lebenslänglich aus der Sowjetunion ausgewiesen. Monden kehrte nach Breslau zurück und schloß sich der KPO an, Mitglied der BL Schlesien. 1933 Emigration über Prag nach Paris, ging Monden 1936 nach Spanien. Um die Republik zu verteidigen, kämpfte er in den Reihen der POUM, wurde deshalb aber von der GPU verhaftet. Nach der Freilassung 1938 zurück in Paris, verließ er die KPO und ging zur SAP. 1941 gelangte er in die USA und war als Fabrikarbeiter beschäftigt. Er hielt Kontakt zu seinen Genossen in den USA und Deutschland, betätigte sich aber nicht mehr politisch. Richard Monden starb am 21.September 1989 in Sun City, Kalifornien.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Moogk, Georg
* 26.5.1900 – ✝ 30.6.1948Geboren am 26. Mai 1900 in Forst, Sohn eines Schuhmachers. Weber in Cottbus, 1919 gemeinsam mit Berta und Paul Hornick Mitbegründer der KPD in Forst. Anfang der zwanziger Jahre Sekretär des Bezirks Lausitz und Mitglied des Zentralausschusses. Delegierter des XI. Parteitages der KPD 1927 in Essen. Nach 1933 zeitweise inhaftiert, wurde 1939 zur Wehrmacht einberufen und kam Ende 1946 schwerkrank aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. Politisch war er nicht mehr aktiv. Georg Moogk starb am 30. Juni 1948 in Berlin.

Wer war wer in der DDR
Morgner, Michael
* 6.4.1942Geb. in Chemnitz; 1960 Abitur; 1961 66 Studium an der HS für Grafik u. Buchkunst in Leipzig bei Harry Blume u. Irmgard Horlbeck-Kappler; ab 1966 freischaff. in Dittersdorf u. Karl-Marx-Stadt / Chemnitz; 1973 Umzug nach Einsiedel; Gründungsmitgl. der »Galerie oben«, bis in die Gegenwart konzeptionelle Arbeiten für das Programm der Galerie; 1974 Reise nach Irkutsk (Sibirien); 1975 Teiln. an Pleinairs in Ahrenshoop u. Hiddensee, drehte einen 8-mm-Kamerafilm mit Thomas Ranft u. Ralf-Rainer Wasse;…

Wer war wer in der DDR
Mosler, Heinrich
* 29.1.1911 – ✝ 22.8.1969Geb. in Schmiedeberg (Krs. Hirschberg, Schles. / Kowary, Polen); Vater Maschinist; Volksschule; 1925 29 Lehre u. Arbeit als Glasschleifer; 1927 RFB, 1929 KPD; 1929 33 arbeitslos; 1932 Mitgl. der KPD-Ortsltg. in Schmiedeberg; nach 1933 illeg. antifasch. Arbeit; im März 1933 festgenommen u. bis Jan. 1934 in Breslau in U-Haft; am 29.11.1933 durch das OLG Breslau wg. »Vorbereitung zum Hochverrat u. Verbrechen gegen das Sprengstoffgesetz« zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt; 1934 41 in den…

Wer war wer in der DDR
Mrochen, Thomas
* 2.12.1902 – ✝ 2.8.1979Geb. in Neudorf (Bolko) (Krs. Oppeln, Oberschles./Nowa Wieś Królewska, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Bau- u. Kunstschlosser; 1922 KPD, versch. Funktionen in Schles.; 1932 Kursant der Internat. Lenin-Schule in Moskau; 1933 45 Haft im KZ Sonnenburg u. im Zuchthaus Brandenb. 1945/46 KPD-Funktionär in Thür.; 1946 SED; 1946 50 zunächst Ltr. des Arbeits- bzw. Jugendamts; anschl. Krs.-Rat in Meiningen; zeitw. Sekr. des FDGB-Krs.-Vorst. Arnstadt; 1950 Eintritt in die…

Wer war wer in der DDR
Mückenberger, Erich
* 8.6.1910 – ✝ 10.2.1998Geb. in Chemnitz; Vater Bäcker, Mutter Strumpfformerin, Bruder von Joachim M.; 1916 24 Volks- u. Mittelschule; 1924 27 Ausbildung zum Schlosser; 1924 SAJ; 1925 33 Jungbanner; 1925/26 Jugendltr. in Chemnitz-Gablenz; 1927/28 Krs.-Jugend-Ltr., 1928 33 Gaujugend-Ltr. in Chemnitz; 1927 SPD; 1927/28 Höhere FS für Textilindustrie in Chemnitz; 1927 30 Schlosser u. Weber in Chemnitz; 1930 33 arbeitslos; 1934 42 Schlosser u. Automateneinsteller in Chemnitz; 1933 35 illeg. Arbeit in…

Wer war wer in der DDR
Mühe, Ulrich
* 20.6.1953 – ✝ 22.7.2007Geb. in Grimma; Vater Kürschnermeister; POS, Abitur mit Ausbildung als Baufacharb.; 1975 79 Schauspielstudium an der Theater-HS Leipzig; 1979 82 Engagement in Karl-Marx-Stadt; 1982 Gastspiel an der Volksbühne Berlin; seit 1983 am Dt. Theater u. den Kammerspielen Berlin; 1984 90 in zweiter Ehe verh. mit Jenny Gröllmann; 1985 Kritikerpreis »Die große Klappe«; 1988 Helene-Weigel-Medaille; Mitinitiator der Demonstration vom 4. Nov. 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. 1990 Dt.…

Wer war wer in der DDR
Mühlpforte, Robert
* 27.3.1911 – ✝ 17.8.1972Geb. in Halle; Vater Klempner; Volksschule; 1925 29 Ausbildung zum Maler, danach im Beruf tätig; 1927 KJVD; 1932/33 Mitgl. der BL des KJVD Halle-Merseburg; 1933 nach illeg. Arbeit verhaftet, 1934/35 KZ Esterwegen; danach erneut illeg. Arbeit; 1937 verhaftet, zweieinhalb Jahre Zuchthaus, dann KZ Dachau; 1944 zum Strafbat. Dirlewanger eingezogen, beim ersten Einsatz im Dez. 1944 zur Roten Armee übergelaufen; Kriegsgefangenschaft bis Sept. 1945. 1945 Rückkehr nach Dtl.; tätig in der KPD-BL…

Wer war wer in der DDR
Mohr, Arno
* 29.7.1910 – ✝ 23.5.2001Geb. in Posen (Poznań, Polen); Vater Uffz.; 1924 27 in Berlin Lehre als Schildermaler, anschl. Geselle; 1930 Besuch von Abendkursen an der Mstr.-Schule für Grafik; 1933/34 Studium an der Vereinigten Staatsschule für bildende u. angewandte Kunst Berlin-Charlottenburg, Lehrer M. Klever, E. Wolfsfeld; anschl. freischaff.; 1940 46 Militärdienst u. Gefangenschaft. 1946 75 Prof. an der HS für bildende u. angewandte Kunst Berlin-Weißensee; SED; 1970 DAK; 1974 Vors. des VBK Berlin; Mitgl. des…

Wer war wer in der DDR
Molkenbur, Norbert
* 15.4.1938 – ✝ 6.12.2009Geb. in Frankfurt (Oder); Vater Orchestermusiker, Mutter Musikalienhändl.; 1944 56 Grund- u. Oberschule in Frankfurt (Oder); 1956 Volontariat bei Radio DDR; 1956 58 Mitarb. für Volkskunst beim Rat des Krs. Seelow; 1958 62 Stud. der Musikwiss. u. Gesch. an der KMU Leipzig, 1963 Dipl.; 1962 82 Mitarb. im Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR; Red. der im Hofmeister-Verlag Leipzig hrsg. Ztschr. »Volkskunst«; Aufbau u. Ltg. des Verlags Zentralhaus-Publikation; 1983 90 Dir. des Musikverlags…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Möller, Walter
* 2.1.1912 – ✝ 1.10.1992Geboren am 2. Januar 1912 in Elgersburg/Thüringen, Sohn eines Glasbläsers; technischer Kaufmann. 1927 wurde er Mitglied des KJVD, Polleiter des KJVD in Arnstadt und gehörte der KJVD-BL Thüringen an. 1930 wegen »Rechtsabweichnungen« aus dem KJVD ausgeschlossen, wurde er Mitglied der KPO-Jugend und arbeitete im KPO-nahen Junius-Verlag als Expedient. 1933 illegal tätig, emigrierte zunächst in die Schweiz, im Sommer 1933 nach Prag, und Ende 1933 zu den Eltern, die seit 1931 als Facharbeiter in der Sowjetunion lebten. Möller wurde in Moskau wieder in den KJVD aufgenommen und arbeitete bis 1937 als Laborant. Nachdem sein Vater Otto 1937 vom NKWD verhaftet und erschossen wurde, kehrte Möller mit Hilfe des deutschen Konsulats nach Deutschland zurück. Bereits in Tilsit verhaftet, lehnte er eine Propagandaarbeit gegen die Sowjetunion ab und wurde daraufhin zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. 1939 Arbeiter in einer Glasfabrik in Ilmenau, zog er 1940 nach Hamburg, illegale Tätigkeit für die KPD auf der Deutschen Werft. Von 1945 bis 1947 Angestellter. 1945 Mitglied der KPD, 1947 hauptamtlich, bis 1950 Mitglied des Sekretariats der KPD-Landesleitung Hamburg, von 1947 bis 1953 Abgeordneter der Bürgerschaft. Im Zusammenhang mit den Kampagnen gegen Titoisten wurde Möller wegen angeblicher fraktioneller Tätigkeit in der Hamburger Leitung der KPD (Harry Naujoks, Karl Grunert) im Januar 1950 abgelöst. Möller erhielt eine »Rüge« und für ein Jahr Funktionsverbot; später stillschweigend rehabilitiert, arbeitete er als Angestellter. 1968 trat er der DKP bei, war viele Jahre stellvertretender Vorsitzender der ZRK der DKP und leitete von 1975 bis 1987 das Kuratorium der »Gedenkstätte Ernst Thälmann« in Hamburg. Walter Möller starb am 1.Oktober 1992 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Mommer, Karl
* 13.3.1910 – ✝ 3.9.1990(* 1910 1990) Geboren am 13. März 1910 in Wevelinghofen/ Niederrhein, Sohn eines kommunistischen Funktionärs und späteren Metalldrehers. 1929 Abitur, Studium der Sozialwissenschaften in Graz, Wien und Berlin. Dort führendes Mitglied der Kostufra und 1930 Mitglied der KPD. 1933 illegale Tätigkeit für die KPD, im Januar 1934 in Düsseldorf verhaftet und zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt. Im November 1935 flüchtete er vor einer erneut drohenden Verhaftung nach Brüssel. Er setzte das Studium fort und promovierte 1938 bei Hendrik de Man mit einer Dissertation »Der junge Marx und der Staat«. Privatlehrer und Buchhalter, hielt weiter Verbindung zur KPD-Emigrationsleitung in Brüssel. Zu dieser gehörte seit 1936 auch seine Schwester Elvira (*1905 ?), sie flüchtete später in die UdSSR, wurde dort 1938 verhaftet und in einen Gulag deportiert. Karl Mommer trat 1938 aus der KPD aus und wurde Mitglied der SPD. Er war bis 1941 in Frankreich interniert und anschließend bis 1944 landwirtschaftlicher Pächter mit Verbindungen zur französischen Résistance. 1945 in Paris Mitarbeiter der Landesgruppe deutscher Sozialdemokraten, im Juli 1946 kehrte er nach Deutschland zurück. Hier war er bis 1949 im Büro für Friedensfragen tätig, Mitglied des SPD-Landesvorstands in Stuttgart, dort saß er 1948/49 im Wirtschaftsrat. Von 1949 bis 1969 war Mommer Abgeordneter im Deutschen Bundestag, von 1957 bis 1966 auch Geschäftsführer der SPD-Fraktion und von 1966 bis 1969 Vizepräsident des Bundestages. Er galt als führender Vertreter des rechten SPD-Flügels, wandte sich besonders scharf gegen die DDR und die anderen kommunistischen Diktaturen. 1969 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz mit Schulterband. Karl Mommer starb am 3.September 1990.

Wer war wer in der DDR
Mönkemeyer, Gerd
* 25.5.1927Geb. in Leipzig; 1941 44 Berufsausbildung; Wehrdienst. 1946 CDU; 1946 50 Studium, Dipl.-Wirtsch.; 1950 53 Sachbearb., zul. Abt.-Ltr.; 1953 60 Hauptbuchhalter u. Finanzdir. im Außenhandelsmin.; 1958 71 Mitgl. der Stadtvertretervers. Berlin; 1960 68 FS-Lehrer an der FS für Außenhandel; seit 1966 Mitgl. des Bez.-Vorst. Berlin der CDU; 1968 77 Stellv. des Min. für Außenwirtschaft; seit 1977 Vizepräs. der Kammer für Außenhandel; 1968 72 Kand., seit 1972 Mitgl. des Hauptvorst. der CDU;…

Wer war wer in der DDR
Morche, Helmut
* 25.2.1930Geb. in Pratau (Krs. Wittenberg); Vater Gleisbauarb.; 1936 44 Grundschule; 1944 47 Berufsschule, Lehre als Lokomotivschlosser; 1947 50 Arbeit als Schlosser im Stickstoffwerk Piesteritz, 1950 / 51 dort FDJ-Sekr.; 1951 Instrukteur, 1951 / 52 Ltr. der Abt. Arbeiterjugend der FDJ-KL Halle; 1952 / 53 1. Sekr. der FDJ-Stadtbezirksltg. Halle 2; 1953 SED; 1953 55 2. Sekr. der FDJ-Stadtltg. Halle; 1955 / 56 Lehrgang an der SED-BPS Halle; 1956 61 1. Sekr. der FDJ-Stadtltg. Halle; 1961 63 Ltr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Morgner, Edwin
* 1.11.1884 – ✝ 31.1.1943Geboren am 1. November 1884 in Meerane/ Sachsen, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte von 1899 bis 1903 Dreher. Nach Wanderschaft mit Arbeitsstätten in Solingen und Köln, von 1905 bis 1909 in Gera, er war Mitglied und Funktionär des DMV. Bereits 1902 in die SPD eingetreten, beteiligte er sich von 1907 bis 1909 als DMV-Funktionär maßgeblich an Streikaktionen und wurde deswegen auf eine »schwarze Liste« der Unternehmer gesetzt. Seit 1907 mit Gertrud Müller ( Gertrud Morgner) verheiratet, beide übersiedelten 1909 nach Jena, er war dort Dreher in den Optischen Werken von Carl Zeiss. 1916 Mitbegründer der Spartakusgruppe in Jena, Edwin Morgner nahm als Delegierter am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil. Im Anschluß daran gründete er mit Gertrud Morgner die KPD-Ortsgruppe in Jena. Vom V. Parteitag 1920 für Thüringen in den Zentralausschuß gewählt, verließ er 1921 Jena und wurde Abnahmebeamter für Werkzeugmaschinen in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Seit 1931 lebte Morgner wieder mit seiner Frau zusammen und beide reisten im März 1932 in die Sowjetunion. Hier arbeitete er als Spezialist für Werkzeugmaschinen und Inspekteur für die Kontrolle von importierten Maschinen aus Deutschland. Als Politemigrant anerkannt, wurde er im Juli 1938 (offiziell wegen Personalabbaus) von seiner Funktion entbunden und fing als einfacher Kontrolleur für Schneidewerkzeuge in einem Moskauer Betrieb an. Morgner wandte sich mehrmals erfolglos wegen dieser unterqualifizierten Beschäftigung an sowjetische Behörden. In der Nacht zum 11.September 1941 wurde Edwin Morgner in Moskau verhaftet, die näheren Umstände seiner Verhaftung und seines Todes sind bis heute nicht bekannt. Gertrud Morgner erfuhr 1949 lediglich, daß ihr Mann bereits am 31. Januar 1943 gestorben sei.

Wer war wer in der DDR
Most, Edgar
* 21.3.1940 – ✝ 12.12.2015Geb. in Tiefenort (Thür.); Grundschule, 1954 – 62 Lehrling u. Ökonom bei der Dt. Notenbank in Bad Salzungen; 1962/63 Ökonom in der Dt. Investitionsbank, Sonderbankfiliale Schwedt; 1964 Abschluß eines Fernstudiums an der FS für Finanzwirtsch. Gotha; 1964 SED; 1964 – 67 Abt.-Ltr. in der Dt. Investitionsbank, Sonderbankfiliale Schwedt; 1967 – 74 Dir. in der Industrie- u. Handelsbank, Industriebankfiliale Schwedt; 1971 Abschluß eines Fernstudiums an der HfÖ Berlin, Dipl.-Finanzwirtsch.; 1974 – 90…

Wer war wer in der DDR
Mucchi, Gabriele
* 25.6.1899 – ✝ 10.5.2002Geb. in Turin; Vater Kunstmaler; Abitur; 1916 23 Bauing.- u. Architekturstudium an der Univ. Bologna; 1917/18 Kriegsdienst; 1924 25 Arbeit in einem Bauunternehmen in Rom; ab 1927 im Büro des Malers u. Architekten Gigiotti Zanini in Mailand; 1928 30 Aufenthalt in Berlin; 1929 Teiln. an einer Ausstellung der ital. Künstlergr. Novecento in Berlin; 1931 34 Aufenthalt in Paris; 1932 gem. mit Jenny Wiegmann Ausstellung in der Galerie Bonaparte, Paris; seit 1933 verh. mit Jenny…

Wer war wer in der DDR
Mückenberger, Joachim
* 11.8.1926Geb. in Chemnitz; Vater Bäcker, Bruder von Erich M.; Volksschule in Chemnitz; Lehre bei der DR, Reichsbahninspektor; Wehrmacht; 1944 NSDAP. 1946 Vorstudienanstalt; 1947 SED; 1947 50 Studium an der Univ. Leipzig, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1950 61 Mitarb., dann stellv. Ltr. der ZK-Abt. Kultur; 1961 66 GD der DEFA (Nachf. von Albert Wilkening); 1966 Sekr. des Komitees zum 450. Jahrestag der Reformation; 1967 90 GD der Staatl. Schlösser u. Gärten Potsdam-Sanssouci; 1970 Vors. der Gewerkschaft…

Wer war wer in der DDR
Mühlberg, Dietrich
* 29.2.1936Geb. in Berlin; Vater Techniker, Mutter Sozialarb.; aufgew. in Berlin; 1954 Abitur; 1954 59 Studium der Philos. (u. a. bei A. Cornu, Kurt Hager, Wolfgang Harich, Wolfgang Heise, Georg Klaus) mit Spezialisierung Ästhetik sowie Germanistik u. Kunstgeschichte im Nebenfach an der HU Berlin; 1959 61 wiss. Assistent an der EMAU Greifswald; 1961 63 wiss. Assistent an der Univ. Sofia (Bulgarien); danach Teiln. am Aufbau der 1963 eingeführten Ausbildungsrichtung »Kulturwiss.« an der HU Berlin;…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Muhsal, Carl
* 13.2.1899 – ✝ 25.4.1962Geboren am 13. Februar 1899 in Wuppertal; Gemeindearbeiter in Düsseldorf, aktiv für die KPD. Im September 1930 für den Wahlkreis Düsseldorf-West und im November 1932 für den Wahlkreis Düsseldorf-Ost als Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Muhsal leitete 1932 die RGO im Bezirk Niederrhein. Er war Kursant an der Reichsparteischule in Berlin-Fichtenau, flüchtete 1933 aus Deutschland, kehrte aber zurück und lebte in Plettenberg in Westfalen. Muhsal wurde 1940 zur Wehrmacht einberufen. Nach der Kriegsgefangenschaft wieder in Plettenberg, arbeitete in einem heimischen Betrieb, war aber nicht mehr politisch tätig. Carl Muhsal starb am 25. April 1962 in Plettenberg/Westfalen.

Wer war wer in der DDR
Möhwald, Gertraud
* 15.6.1929 – ✝ 20.12.2002Geb. in Dresden; 1948 50 Lehre als Steinbildhauerin; 1950 54 Studium am Inst. für künstler. Werkgestaltung Halle, 1959 64 an der HS für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein, u. a. bei Gustav Weidanz; 1964 70 künstler.-wiss. Mitarb., 1970 73 Ltr. des Fachber. Keramik an der HS für industrielle Formgestaltung; freischaff.; Lehrerin im HS-Dienst in Halle; 1990 Mitgl. der AdK. Mitgl. der Academie internationale de la Ceramique, Genf; gest. bei einem Verkehrsunfall in Halle.…

Wer war wer in der DDR
Möller, Günter
* 28.3.1934 – ✝ 28.12.2008Geb. in Förtha (Thür.); Vater Schlosser; Mutter Hausfrau; Volksschule; 1948 52 Lehre u. Arbeit als Werkzeugmacher; 1952 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Eisenach; dann Kursant an der Schule des MfS Potsdam-Eiche; 1952 SED; 1953 BV Gera, Abt. IV (Spionageabwehr); dann Krs.-Dienststelle Jena des MfS; 1954 Versetzung zur HA II (Spionageabwehr), MfS Berlin; 1964/65 SED-BPS Eberswalde des MfS; 1965 stellv. Abt.-Ltr., dann Abt.-Ltr. in der HA II; 1977 Prom. zum Dr. jur. an der JHS; 1978…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Möller, Werner
* 6.2.1888 – ✝ 5.1.1919Geboren am 6. Februar 1888 in Barmen, Sohn eines Schuhmachers; lernte Klempner und schloß sich früh der sozialdemokratischen Jugend an. Vor dem Ersten Weltkrieg in der Berliner SPD auf dem linken Flügel aktiv, trat er 1913 als lyrischer Arbeiterdichter hervor. Bei Kriegsausbruch gehörte er zur Berliner oppositionellen Gruppe um Julian Borchardt und publizierte in dessen Organ »Lichtstrahlen«. Möller war führend in der Borchardt-Gruppe Internationale Sozialisten Deutschlands, der ISD, und saß wegen seiner Anti-Kriegsarbeit neun Monate im Gefängnis Cottbus. Er wurde enger Mitarbeiter bei der »Arbeiterpolitik« von Johann Knief. 1918 einer der Führer der IKD, nahm als einer ihrer Delegierten am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 teil. Der linksradikale Aktivist Möller zählte zu den Kommunisten, die am Abend des 5. Januar 1919 das SPD-Organ »Vorwärts« in Berlin besetzten. Er gab dort gemeinsam mit Eugen Leviné den »Vorwärts« als eine kommunistische Zeitung, »Organ der revolutionären Arbeiterschaft Groß-Berlins« heraus. Beim Angriff von Truppen auf das Vorwärts-Gebäude befand sich Möller unter den »Parlamentären«, die eine Übergabe anboten, doch zusammen mit sechs weiteren von ihnen wurde auch Werner Möller am 11. Januar 1919 von Soldaten erschossen. Später wurde er von Linkskommunisten als »Wegbereiter ihrer Bewegung angesehen« (H. M. Bock). Möllers Buch »Krieg und Kampf« erschien posthum 1920 in Chemnitz.

Wer war wer in der DDR
Mönch, Harry
* 25.1.1925Geb. in Berlin; Vater Gießereiarbeiter, Mutter Arbeiterin; Volks- u. Berufsschule in Berlin; 1939 / 40 Landjahrpflichtiger im Rheinl.; 1940 42 Junghelfer bei der DR in Berlin; 1942 kaufm. Angest. in Berlin; 1942 RAD; 1942 45 Wehrmacht; Mai / Juni 1945 amerik. Kriegsgef. in Oberösterr. 1945 / 46 Hilfsschlosser in Bietigheim (Württemb.); 1946 / 47 Transportarb. in Berlin; 1947 / 48 Mechaniker-Umschüler in Berlin; ab Januar 1949 Arbeitsgebietsltr. der IG Metall in Falkensee; 1949 SED; 1949…

Wer war wer in der DDR
Montag, Martin
* 12.3.1954Geb. in Wendehausen (Krs. Mühlhausen, Thür.); 1960 68 Grundschule u. POS in Wendehausen u. Diedorf, 1968 72 EOS in Eisenach; 1972 80 Studium der Theol. in Erfurt u. Neuzelle; 1980 Priesterweihe in Erfurt; 1980 83 Stadtjugendseelsorger u. Kaplan in Erfurt; 1983 89 Kaplan in Arnstadt; 1989 99 Pfarrer in Zella-Mehlis; Sept. 1989 Mitarb. im Neuen Forum, Vorber. von Friedensgebeten, Bittgottesdiensten u. Informationsabenden in Suhl u. Zella-Mehlis; 31.10.1989 Gründung u. Ltg. der AG…

Wer war wer in der DDR
Moreth, Peter
* 28.7.1941 – ✝ 4.2.2014Geb. in Chemnitz; Vater Einzelhändler; Grundschule; 1955 – 57 Ausbildung zum Maurer; 1957 – 59 als Fachverkäufer; 1959 – 61 Verkäufer; 1961 – 68 Einzelhändler in Mittweida (Sachsen); 1962 LDPD; 1968 Mitarb. ihres Bez.-Vorst. Karl-Marx-Stadt; 1970 stellv. OB von Karl-Marx-Stadt u. Ltr. der Abt. Handel u. Versorgung; 1971 – 83 Vors. des Bez.-Verb. Cottbus der LDPD; ab 1972 Mitgl. des ZV, ab 1977 in dessen Pol. Aussch.; ab 1983 Vors. des Bez.-Verb. Magdeburg; 1968 – 73 Fernstudium…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Morgner, Gertrud
* 8.8.1887 – ✝ 20.7.1978Geboren am 8. August 1887 als Gertrud Müller in Gera, Tochter eines Webers; Schneiderin. 1907 Heirat mit Edwin Morgner. 1909 Eintritt in die SPD und von 1909 bis 1913 Mitglied des Ortsvorstandes und Leiterin der Frauenabteilung der SPD in Jena, 1916 Mitglied der Spartakusgruppe, 1917 der USPD. Im November 1918 wurde Gertrud Morgner 2. Vorsitzende des Arbeiter- und Soldatenrates in Jena. Sie nahm als Gast am Gründungsparteitag der KPD teil. 1919 im Vorstand der KPD-Ortsgruppe Jena, zeitweilig Mitglied der BL Thüringen. Wegen ihrer Beteiligung am Mitteldeutschen Aufstand im März 1921 gesucht (als Mitglied des »Revolutionskomitees« in Thüringen), ging sie nach Berlin in die Illegalität. Nach einer Amnestie übte sie von 1922 bis 1926 in Berlin Funktionen in der Reichsfrauenleitung der KPD aus und wirkte als Propagandistin des ZK. Von 1927 bis 1929 war Gertrud Morgner Sekretärin und Lebensgefährtin von Emil Höllein. Danach leitete sie eine KPD-Betriebszelle. Im März 1932 reiste sie mit ihrem Ehemann, Edwin Morgner, in die UdSSR, wurde in Moskau Leiterin des Frauenaktivs der Ausländerabteilung und von Klubs. Im Juni 1941 Redakteurin am Moskauer Rundfunk, aber nach der Verhaftung ihres Mannes Edwin Morgner durch das NKWD im September wurde sie aus der KPdSU ausgeschlossen und später nach Kasachstan evakuiert, Schneiderin in der Siedlung Ossakarowka. Noch im Juni 1953 verweigerte die ZPKK der SED mit den Worten »es handele sich bei Gertrud Morgner um ein ausgeschlossenes Mitglied der KPD« die Genehmigung zu ihrer Rückkehr nach Deutschland. Im Mai 1954 konnte sie dann in die DDR ausreisen. Sie schrieb 1956, durch die Verhaftung ihres Mannes sei sie an tiefen seelischen Erschütterungen erkrankt und könne sich davon nie ganz erholen. Schon in Karaganda hatte sie versucht zu erfahren, was aus Edwin Morgner geworden war, bekam aber erst 1949 die Antwort, daß er bereits am 31. Januar 1943 verstorben sei. In der DDR wurde sie als Parteiveteranin geehrt, aber wie üblich ihr Schicksal und das ihres Mannes in der UdSSR verschwiegen. Sie erhielt 1972 den VVO in Gold. Ihre Tochter Hilde (* 5. 7. 1907 6.11. 1980) war mit dem Redakteur der »Roten Fahne« und Angehörigen der Widerstandsgruppe »Rote Kapelle« Wilhelm Guddorf verheiratet. Gertrud Morgner starb am 20.Juli 1978.

Wer war wer in der DDR
Mothes, Kurt
* 3.11.1900 – ✝ 12.2.1983Geb. in Plauen; Vater Ratsbeamter; Volks- u. Oberrealschule, 1918 Kriegsabitur; danach Apothekerlehre u. Apothekenassistent in Plauen; 1921 23 Studium der Pharmazie u. Chemie an der Univ. Leipzig, Pharmazeut. St.-Ex.; 1923 25 Studium der Chemie, Physiol. u. Pharmakol., 1925 Prom. an der Univ. Leipzig; 1925 34 Assistent am Botan. Inst. der Univ. Halle; hier 1928 Habil. für Botanik u. Pharmakognosie; 1927 Approbation als Apotheker; 1935 45 ord. Prof. der Univ. Königsberg; 1940 Mitgl. der…

Wer war wer in der DDR
Mucchi-Wiegmann, Jenny
* 1.12.1895 – ✝ 2.7.1969Geb. in Berlin; 1917 Studium an der Levin-Funcke-Schule in Berlin bei A. Kraus u. L. Corinth, 1918 Studien in München, 1917 23 Studium an der HS für Bildende Künste Berlin bei H. Peratoner; 1924 25 Aufenthalt in Rom; 1926 27 in Hagen (Westf.); 1927 30 freischaff. in Berlin; 1927 28 Reise nach Spanien u. Italien; 1931 33 Aufenthalt in Paris; 1932 Ausstellung in der Galerie Bonaparte; 1933 in Paris Heirat mit Gabriele Mucchi; Übersiedl. nach Mailand, dort Freundschaft mit Renato…

Wer war wer in der DDR
Mucks, Werner
* 17.11.1919 – ✝ 9.4.2003Geb. in Berlin; Vater Polsterer; Ausbildung zum Tapezierer u. Dekorateur; Besuch der Kunstgewerbeschule; 1939 45 Kriegsdienst. 1945 48 Internierung durch die sowj. Besatzungsmacht; ab 1949 Mitarb. im väterl. Handwerksbetrieb in Petershagen (b. Berlin); ab 1952 industrielle Herstellung von Polstermöbeln; ab 1956 mit staatl. Beteiligung, Ausbau des Unternehmens zum Exportbetrieb mit rund 200 Beschäftigten, Lieferung insbes. in die Bundesrep. Dtl. u. nach Schweden; nach der Enteignung 1972 85…

Wer war wer in der DDR
Mühlmann, Manfred
* 26.12.1931 – ✝ 4.6.2014Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; OS, Abitur; 1946 FDJ u. FDGB; 1950 Transportarb.; 1950 NDPD; 1950 – 54 Jura-Studium an der Univ. Leipzig, Dipl.-Jur.; danach bis 1968 Lehrtätigkeit in Sozial-, Zivil- u. Zivilprozeßrecht an der Jurist. Fak. der KMU Leipzig; 1961 Dr. jur. in Zivilprozeßrecht; 1966 Dr. sc.; seit 1968 ord. Prof. für Zivilrecht; 1969 – 75 stellv. Dir. für Forschung der Sekt. Rechtswiss. an der KMU Leipzig; 1965 – 71 Vors. des Krs.-Verb. Leipzig, 1967 – 90 Mitgl. des Hauptaussch. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Müller, Herbert
* 13.9.1900 – ✝ 24.11.1994Geboren am 13. September 1900 in Ludwigshafen/Rhein, Sohn eines Maurers und Sozialdemokraten; lernte Schriftsetzer. 1917 Vorsitzender der sozialistischen Jugend in Ludwigshafen und Mitbegründer der Freien Sozialistischen Jugend (später kommunistische Jugend) in der Pfalz. 1919 Mitglied der KPD, 1924 Parteivorsitzender der KPD in Ludwigshafen und Mitglied der BL Pfalz. 1924 (nach der Verhaftung Max Frenzels) einer der Leiter der anti-separatistischen Bewegung. Bis 1928 ehrenamtlicher Gewerkschaftsleiter der BL Pfalz, Herbert Müller war während der Auseinandersetzungen in diesem ultralinken Bezirk führender ZK-Anhänger. 1928 in den Bayerischen Landtag und den Ludwigshafener Stadtrat gewählt, ab 1929 als Orgleiter des Bezirks Pfalz hauptamtlicher Funktionär der KPD. Er blieb bis zur Zusammenlegung der Bezirke Baden und Pfalz (1931) Orgleiter der Pfalz, Landtagsabgeordneter bis 1933, ebenso bis 1933 Sekretär der KPD. Dann leitete er zusammen mit Franz Doll die illegale Arbeit der KPD im Bezirk Baden-Pfalz. Im Mai 1933 verhaftet, kam er für 23 Monate ins KZ Dachau. Nach der Freilassung im April 1935 arbeitete er wieder illegal und sollte erneut verhaftet werden. Müller floh ins Exil nach Frankreich, kämpfte während des Bürgerkriegs in Spanien. Als Kaderoffizier der Internationalen Brigaden und Stellvertreter Franz Dahlems an der Front verantwortlich für die deutschen, englischen, skandinavischen und österreichischen Einheiten, zuletzt im Range eines Hauptmannes, zugleich Parteisekretär. 1939 Flucht nach Frankreich, dort zum Spengler und Installateur umgeschult. Bei Kriegsausbruch interniert, entkam Herbert Müller 1940 nach Südfrankreich, lebte illegal in Toulouse und war in Frankreich verantwortlicher KP-Funktionär. Im August 1945 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Vorsitzender des KPD-Bezirks Pfalz bzw. bis 1948 Landesleiter der KPD Rheinland-Pfalz. Müller gehörte vom November 1946 bis April 1947 der Beratenden Landesversammlung Rheinland-Pfalz und von der 1. bis 6. Wahlperiode dem Landtag von Rheinland-Pfalz an, dort von Mai 1947 bis Januar 1949 Fraktionsvorsitzender der KPD. Im September 1949 verließ er die KPD, trat zur SPD über. Er erklärte: »Meine Hoffnung, eine Partei mitzuentwickeln, in der der Mensch zur Geltung kommt, in der der Wille der Mitgliedschaft oberstes Gesetz ist, hat sich nicht verwirklicht. Die Kommunistische Partei fällt von einem Extrem ins andere.« Daraufhin verfemte ihn die KPD-Leitung als »titoistischen Agenten«, unter dessen »zersetzende Tätigkeit« ein »Schlußstrich« gezogen werde. Müller wurde Schriftleiter und Lizenzträger der »Rheinpfalz«, Geschäftsführer beim Rheinverlag, und leitete von 1950 bis 1966 als Geschäftsführer den SPD-Unterbezirk Ludwigshafen. Er war bis 1971 Abgeordneter im Rheinland-Pfälzischen Landtag und Stadtrat in Ludwigshafen. Nach seinem Ausscheiden 1965 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, 1969 mit dem Ehrenring der Stadt Ludwigshafen geehrt, die ihm 1983 auch noch die Ehrenbürgerschaft verlieh. Herbert Müller starb am 24. November 1994 in Ludwigshafen/Rhein.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Moldmann, Otto
* 21.12.1880Geboren am 21. Dezember 1880 in Brunow/ Prignitz. Er war später als städtischer Arbeiter beim Vieh- und Schlachthof der Stadt Berlin beschäftigt. Seit 1911 in der SPD, nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Mitglied der KPD. Von 1925 bis 1929 Abgeordneter in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. 1930 wegen Kritik am ultralinken Kurs aus der KPD ausgeschlossen, gehörte Moldmann zur »Gruppe 60«, dann zu jenen 30 ehemaligen KPD-Funktionären und Mandatsträgern (wie Hermann Letz, Erich Raddatz, Frieda Rosenthal), die im Februar 1931 im SPD-Organ »Vorwärts« öffentlich ihren Übertritt zur SPD erklärten. Im März 1933 kandidierte er auf der Liste der SPD (Stadtwahlvorschlag) zur Stadtverordnetenversammlung. Über seinen weiteren Lebensweg ließ sich lediglich ermitteln, daß er in der NS-Zeit unter Beobachtung der Gestapo stand.

Wer war wer in der DDR
Möller, Silke
* 20.6.1964Geb. in Stralsund; begann 1974 bei der BSG Motor Warnowwerft mit der Leichtathletik; 1977 KJS Rostock, SC Empor Rostock (Trainer: Wolfgang Meier), 1979 Bronze bei der Spartakiade 100 m u. 200 m; 1981 Junioren-EM 4 x 100 m; 1982 DDR-Juniorenmstr. 100/ 200 m; 1983 DDR-Mstr. 100/200 m (Bronze); DDR-Mstr. 1986 100 m, 1987 100/200 m, 1989 200 m; 1983 WM 4 x 100 m, 1987 WM 100/200 m u. WM-Silber 4 x 100 m; EM 1986 u. 1990 4 x 100 m, 1986 EM-Bronze 200 m, 1990 EM-Silber 100 m; Hallen-EM 60 m: 1983 u.…

Wer war wer in der DDR
Molt, Rudolf
* 30.5.1952Geb. in Berlin; Vater Maurer, Mutter Lohnbuchhalterin; 1958 66 3. OS Berlin-Prenzlauer Berg, danach 1966 70 Abitur an der EOS »Carl v. Ossietzky« in Berlin-Pankow; 1970 74 Physikstudium an der HU Berlin; 1974 76 wiss. Mitarb. am ZI für Math. u. Mechanik der AdW; ab 1974 Aktivitäten im Arbeiter- u. Studenten-Klub Berlin u. im Jugendclub »Die Box«, Mitwirkung an Veranstaltungen über die Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien u. über gleitende Arbeitszeiten; ab 1975 Beteiligung an versch.…

Wer war wer in der DDR
Monden, Erhard
* 19.2.1947Geb. in Berlin; Vater Maler u. Grafiker, Mutter Sekr.; 1953 63 POS; 1964 66 Theatermaleleve an der Volksbühne Berlin; 1966 69 Studium der Theatermalerei an der HS für Bildende Kunst Dresden; 1969 73 Kinospezialgrafiker; 1973 75 Anlagenfahrer; gegenstandslose Malerei; 1975 77 Fotografie u. Fotomalerei; 1979 90 VBK; 1977 89 26 handlungssymbol. Aktionen u. Performances; seit 1977 Zeit-Raum-Bild Realisationen 01; 1981 Ausstellung in der Galerie Arkade Berlin (Stand- u.…

Wer war wer in der DDR
Moog, Leonhard
* 11.10.1882 – ✝ 6.1.1962Geb. in Ansbach; Vater Gaswerkmstr.; nach Volks- u. Handelsschule kfm. Lehre u. Handelsvertreter; 1899 1933 Mitgl. der Dt. Angest.-Gewerkschaft, ehrenamtl. 2. Vors.; 1920 33 deren Vors. in Thür.; 1906 33 DDP bzw. Dt. Staatspartei; 1919 33 Mitgl. des Stadtrats von Weimar; 1925 30 Abg. des Thür. Landtags; 1933 45 Handelsvertreter. 29.7.1945 in Weimar Mitbegr. des Landesverb. Thüringen der Demokr. Partei (ab Dez. 1945 LDP) u. bis 1949 Vors. des Landesverb. Thür. der LDP; Mai 1945 Dez.…

Wer war wer in der DDR
Morgner, Irmtraud
* 22.8.1933 – ✝ 6.5.1990Geb. in Chemnitz; Vater Lokführer; 1952 Abitur; 1952 56 Germanistikstudium in Leipzig (u. a. bei Hans Mayer u. Ernst Bloch); 1956 58 Red.-Assistentin bei der Ztschr. »Neue Dt. Lit.«; seit 1958 freischaff. Schriftst. in Berlin (Romane, Erzählungen); verh. mit Paul Wiens; 1959 erste Erzählung »Das Signal steht auf Fahrt«; 1963 Mitgl., später Vorstandsmitgl. des DSV; 1965 nach Kritik auf dem 11. Plenum des ZK Publikationsverhinderung des schon angekündigten Romans »Rumba auf einen Herbst«,…

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Moritz (Becker), Martha
* 16.6.1904 – ✝ 8.4.1938(* 1904 1938) Geboren am 16. Juni 1904 in Hamburg, Kontoristin. Sie trat 1921 der KPD bei und arbeitete bei der BL Wasserkante. Zeitweilig Frauenleiterin und Mitglied im Sekretariat. Mitte der zwanziger Jahre heiratete Martha Moritz den Funktionär Ernst Becker und lebte mit ihm zeitweise in Berlin. 1929 wurde sie als Rechte ausgeschlossen und ging wie Becker in die KPO. Nach dessen Tode im Juli 1932 kehrte Martha Moritz in die KPD zurück. Sie wurde nach Finnland geschickt und war dort für das Auslandsbüro der KP tätig. Im April 1933 emigrierte sie in die Sowjetunion, dort bei der Komintern in Moskau beschäftigt. Vom NKWD im September 1937 verhaftet, wurde Martha Moritz am 8. April 1938 zum Tode verurteilt und erschossen. Das Militärkollegium des Obersten Gerichts in Moskau »rehabilitierte« sie im März 1958.

Wer war wer in der DDR
Mottek, Hans
* 26.10.1910 – ✝ 24.10.1993Geb. in Posen (Poznán, Polen); 1929 32 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Freiburg u. Berlin; 1932/33 Referendar am Amtsgericht Bernau (b. Berlin); 1933 Emigr. nach Palästina; 1935 KPD; 1936 46 Großbritannien; während der Emigr. tätig als Land- u. Bauarb.; nach 1939 zeitw. interniert; Mitbegr. der FDJ. 1946 Jurist in der ZV für Arbeit u. Sozialfürsorge Berlin; 1947 Aspirantur an der Univ. Berlin; 1950 Prom. mit einer Studie über die preuß. Eisenbahnverstaatlichung von 1879; 1950…

Wer war wer in der DDR
Mucke-Wittbrodt, Helga
* 11.9.1910 – ✝ 4.5.1999Geb. in Hamburg-Altona; Vater Lehrer u. Reformpädagoge Jens Nydahl; Lyzeum u. Oberlyzeum in Berlin, Abitur; ab 1929 Studium der Med. in Berlin, 1936 med. St.-Ex. u. Prom.; 1929 33 SAJ, 1932/33 SPD; 1936 45 Volontär-, Hilfs-, Assistenz-, ab 1943 Ober- u. Fachärztin für innere Krankheiten am Urban-Krankenhaus in Berlin; ab Ende der 30er Jahre Kontakte zum kommunist. Widerstand, u. a. Hilfe für Verfolgte durch manipulierte ärztl. Atteste; Heirat mit Hans Wittbrodt. 1945/46 KPD/SED; 1946 48…

Wer war wer in der DDR
Mueller-Stahl, Armin
* 17.12.1930Geb. in Tilsit (Ostpr. / Sowjetsk, Rußland); Vater Bankbeamter; Violinstudium am Städt. Konservatorium in Berlin, 1949 Examen als Musiklehrer; abgebrochenes Schauspielstudium; 1952 Engagement am Berliner »Theater am Schiffbauerdamm«; 1954 79 Volksbühne, Rollen in klass. Bühnenstücken, u. a. in: »Romeo u. Julia« (Mercurio), »Don Carlos« (Marquis Posa), »Emilia Galotti« (Prinz); Filmdebüt 1956 mit »Heiml. Ehen« (R: Gustav von Wangenheim); weitere Rollen in DEFA-Filmen u. a.: 1960 in dem…

Wer war wer in der DDR
Mühlpfordt, Günter
* 28.7.1921Geb. in Halle; Vater Kfm.; Grundschule u. Absolvent der Franckeschen Stiftung Halle, 1939 Abitur; 1939 RAD; 1939 41 Studium der Geschichte, Vor-, Ur- u. Rechtsgeschichte, Philos., Slawistik u. Germanistik an der Univ. Halle; 1941 Prom. über den böhm.-mähr. Raum in der Zeit Maria Theresias u. Joseph II.; 1941 45 Kriegsmarine; kanad. Kriegsgefangenschaft. SPD; ab 1946 SED; 1947 Doz. der VHS Halle; 1947 52 Assistent u. 1949 52 Lehrbeauftr. an der Univ. Halle; 1950 51 Lehrbeauftr. an der…

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Müller, Johannes (Hans)
* 14.7.1912 – ✝ 7.1.1987(* 1912 1987) Geboren am 14. Juli 1912 in Leipzig, Sohn eines Bäckers; lernte Buchdrucker. 1927 Mitglied des KJVD, 1931 der KPD, ab 1932 Mitglied des Sekretariats der KJVD-BL Sachsen, zuletzt Bezirkskassierer. Von August bis Dezember 1933 »Schutzhaft« im KZ Colditz. Nach Freilassung illegale Arbeit, 1934 Emigration in die âSR, Grenzkurier, ab Januar 1937 Instrukteur des ZK. Er kam im Dezember 1937 nach Frankreich, dort im Juli 1938 festgenommen und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Im Januar 1939 ging er nach Malmö, als Mitarbeiter der AL Mitte unternahm Müller Kurierfahrten nach Deutschland, zuletzt nach Hamburg. Hier bei der Ankunft am 22. Juli 1940 festgenommen, im August 1941 durch den VGH zu lebenslanger Haft verurteilt, saß bis 1943 in den Zuchthäusern Brandenburg und Waldheim, anschließend im KZ Mauthausen. 1945/46 Sekretär des KPD-UB Leipzig, später bis 1952 Abteilungsleiter im DDR-Ministerium für Leichtindustrie bzw. im Innenministerium. Von 1952 bis 1981 Sektorenleiter des ZK der SED, Mitglied im Internationalen Mauthausen-Komitee und ab 1970 Vorsitzender der Lagerarbeitsgemeinschaft Mauthausen. Er erhielt 1982 die Ehrenspange zum VVO in Gold. Johannes Müller starb am 7. Januar 1987 in Ost-Berlin.
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