In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Spangenberg, Max
* 2.11.1907 – ✝ 27.3.1987Geb. in Berlin; Pflegevater Hutmacher; Volksschule; Hilfsarb.; 1924 29 Feinmechanikerlehre bei der AEG Berlin; 1930 32 KJVD-Funktionär in Berlin, Halle u. Düsseldorf; 1932/33 pol. Mitarb. des EKKI der KJI in Moskau; 1933/34 Org.- u. Pol.-Ltr. des KJVD in Berlin; 1934/35 pol. Mitarb. des ZK des KJVD in Prag; auf der sog. Berliner KJVD-Reichskonferenz in Moskau ins ZK gewählt; 1935 Teiln. am VI. KJVD-Weltkongreß in Moskau; 1936 fünf Mon. Haft in Prag; 1937/ 38 Teiln. am span. Bürgerkrieg; Red.…

Wer war wer in der DDR
Spek, Josef
* 27.5.1895 – ✝ 21.2.1964Geb. in Sächsisch-Regen (Siebenbürgen, Österreich-Ungarn / Reghin, Rumänien); Vater Oberförster; 1913 Abitur in Hermannstadt (Sibiu / Rumänien); 1913 17 Studium der Naturwiss., insb. Zoologie, an der Univ. Heidelberg, dort 1918 Prom.; 1917 wiss. Privatass., 1918 Ass. am Zoolog. Inst. der Univ. Heidelberg, 1920 Habil. für Zoologie, anschl. Privatdoz., 1925 außerordentl. Prof., 1939 außerplanm. Prof. für Zoologie; meereszoolog. Forschungsreisen nach Neapel, Rovigno (Istrien), Kristineberg…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Spicher, Wilhelm
* 21.8.1898 – ✝ 1.8.1987Geboren am 21. August 1898 in Hückeswagen/ Krs. Rhein-Wupper, Sohn eines Zimmermanns; lernte Dreher. Von 1916 bis 1918 Soldat, schloß er sich 1919 für kurze Zeit der KPD an. Als Betriebsratsvorsitzender trat er 1922 erneut in die KPD ein, 1923 Leiter der KPD-Ortsgruppe in Remscheid-Lüttringhausen, von 1929 bis 1933 Stadtverordneter in Wuppertal, Sekretär des Landeserwerbslosenausschusses. Mitglied des Sekretariats der BL Niederrhein, ab 1931 war er hauptamtlicher UB-Sekretär für Wuppertal. Im Juli 1932 wurde Spicher im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Reichstag gewählt, dem er nur bis November 1932 angehörte. Von Februar bis Ende 1933 in »Schutzhaft«, Ende 1934 für mehrere Monate erneut inhaftiert. Ein Verfahren wegen »Hochverrats« wurde aber aus »Mangel an Beweisen« eingestellt. Spicher arbeitete von 1938 bis 1943 als Werkzeugdreher in Remscheid, wurde im August 1944 abermals festgenommen und tauchte nach seiner Freilassung unter. Ab 1945 Mitglied und Funktionär der KPD, bis zum KPD-Verbot in der Landesleitung Nordrhein-Westfalen, von 1946 bis 1950 Mitglied des ernannten Landtages bzw. des Landtages von Nordrhein-Westfalen. Spicher wurde 1962 wegen Tätigkeit für die verbotene KPD angeklagt und im Juni 1963 zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. 1968 Mitbegründer der DKP in Wuppertal, dort bis 1978 Vorsitzender der VVN. Wilhelm Spicher starb am 1. August 1987 in Düsseldorf.

Wer war wer in der DDR
Spies, Leo
* 4.6.1899 – ✝ 1.5.1965Geb. in Moskau; Vater dt. Vizekonsul u. Kfm.; Dt. Petri-Pauli-Gymnasium in Moskau; Kompositionsstudium 1913 15 in Moskau, 1915/ 16 in Dresden, 1916/17 an der HS für Musik Berlin; 1917/18 Soldat; 1921 priv. Kompositionsstudium bei Ernst Krenek; 1924 28 Kapellmstr. am Stadttheater Rostock; 1929 35 Dirigent u. musikal. Ltr. des Balletts der Staatsoper Berlin; 1935 44 Kapellmstr. am Dt. Opernhaus Berlin. 1945 47 Kapellmstr. an der Städt. Oper Berlin; seit 1954 freischaff.; 1951…

Wer war wer in der DDR
Spotka, Adolf
* 23.2.1943Geb. in Tachau (Westböhmen / Tachov, Tschechien); ab 1946 in Bernburg, dort 1949 57 Grundschule, 1957 61 OS, Abitur; 1961/62 Ausbildung zum Schlosser im Sodawerk Bernburg; 1962 67 Studium der BWL an der TH Leuna-Merseburg, Dipl.-Ing.-Ökon., 1975 dort Prom. mit einer Arbeit zu Rationalisierungsprozessen im Chemieanlagenbau; 1967/68 Export-Ing. im Zuckerfabrikenexport; 1968 90 wiss. Mitarb., Oberass. u. Doz. an der Ing.-Schule für Chem. Technik bzw. Ing.-HS Köthen; Zusatzstudium an der KMU…

Wer war wer in der DDR
Spülbeck, Otto
* 8.1.1904 – ✝ 21.6.1970Geb. in Aachen; Vater Kfm.; 1923 Abitur; 1923 – 24 Studium der Naturwiss. in Bonn; 1924 – 29 Studium der Theol. in Innsbruck u. Tübingen, Prom. zum Dr. phil.; 1930 Priesterweihe in Bautzen; 1930 – 37 Kaplan in Chemnitz; 1937 – 45 Pfarrer in Leipzig. 1945 – 55 Propst von Leipzig; Juni 1955 Ernennung zum Koadjutor u. Weihbischof der Diözese Meißen mit Sitz in Bautzen; 1958 – 70 Bischof des Bistums Meißen nach Amtsverzicht seines kranken Vorgängers Heinrich Wienken; vom MfS bearbeitet von 1955 –…

Wer war wer in der DDR
Stahl, Wilhelm
* 23.10.1900 – ✝ 20.1.1980Geb. in Hilbeck (Westf.); Vater Gastwirt u. Landwirt; Gymnasium; 1920 – 23 Studium der Landw. u. der Staatswiss. in Gießen u. Göttingen, Dipl.-Landwirt; 1924 Prom. zum Dr. phil. bei Franz Lehmann mit einer Diss. zur biolog. Wertigkeit verdaul. Stickstoffsubstanzen in der Schweinemast; 1925 – 27 landw. Praxis; 1928 stellv. Dir., 1930 Dir. der Versuchs- u. Forschungsanstalt für Schweinehaltung in Ruhlsdorf; 1933 SA u. NSDAP; 1937 nach der Verstaatlichung der Versuchsanstalt Verleihung des…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stahlschmidt, Bruno
* 16.12.1883 – ✝ 6.11.1950Geboren am 16. Dezember 1883 in Berlin, Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines Bürovorstehers; kaufmännische Lehre, Angestellter in einem Versicherungsbüro, ab 1910 Rechtsbeistand. Anfang Juni 1915 als Landsturmmann zunächst in Rußland, dann im Westen Soldat. 1919 trat er in die USPD ein, Ende 1920 in die KPD. Stahlschmidt baute sich eine Rechtsbeistandskanzlei auf, hatte eine eigene große Praxis in Berlin und unterhielt mit KPD-Geldern einen Fuhrpark. Als Vorsitzender der Vereinigung der Berliner Rechtsbeistände arbeitete er eng mit Albert Gromulat, dem Quartiermacher des ZK, zusammen. Während des Verbots der KPD Ende 1923 waren seine Räume Ausweichquartier der Zentrale. Ende 1932 verlegte Arthur Golke die Kassengeschäfte des ZK in Stahlschmidts Kanzlei. Diese wurde noch Anfang 1933 von Spitzenfunktionären genutzt, z. B. gab es dort Besprechungen der Führung, und auch seine Autos dienten der illegalen Arbeit. Durch Verrat von Paul Grobis wurde Stahlschmidt am 18. Juli 1933 verhaftet, angeklagt, jedoch am 22. März 1935 vom 1. Senat des VGH überraschend freigesprochen. Er war durch die Untersuchungshaft schwer erkrankt. Nach der Beschlagnahme seiner Büros und der Autos durch die Nazis begann er als Versicherungsvertreter. 1945 setzte die sowjetische Kommandantur Stahlschmidt als Bürgermeister von Schöneiche ein. Er war Mitglied der KPD/SED und arbeitete dann wieder als Rechtsbeistand. Weil er Mandate von ehemaligen Angehörigen der NSDAP übernahm, wollte ihn die SED Niederbarnim im Oktober 1948 ausschließen. Bruno Stahlschmidt starb am 6.November 1950 in Schöneiche bei Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Staimer, Josef
* 19.10.1871 – ✝ 30.11.1941Geboren am 19. Oktober 1871 in Kay/Bezirksamt Straubing bei München; lernte Gürtler, später Lagerarbeiter, ab 1905 Angestellter des Fabrikarbeiterverbandes und Gewerkschaftssekretär in München. Seit 1894 Mitglied der SPD, trat 1917 zur USPD über. Soldat im Weltkrieg, war von November 1918 bis April 1919 unter Kurt Eisner Polizeipräsident von München. 1919 Angehöriger des Grenzschutzes, schied nach dessen Überführung in die Reichswehr aus. Mit der linken USPD Ende 1920 zur KPD, er stand von Juni 1921 bis Juni 1922 als Sekretär an der Spitze der BL Nordbayern. Von Oktober 1922 bis 1933 hauptamtlicher Vorsitzender der ADGB-Gewerkschaft der Heizer und Maschinisten in Nürnberg, er hatte sich von der KPD getrennt. 1933 festgenommen, saß er mehrere Jahre in »Schutzhaft«, u.a. im KZ Dachau. Josef Staimer starb am 30.November 1941 im KZ Flossenbürg. Sein Sohn Richard Staimer (*25. 1. 1907 24.10. 1982), Fliesenleger, trat 1922 dem KJD und 1925 der KPD bei. 1931 Kursant der M-Schule der Komintern in Moskau, anschließend Gauleiter des illegalen RFB-Nordbayern. Im Februar 1933 emigrierte er in die Sowjetunion, studierte an der KUNMS. Ab September 1936 in Spanien Kommandeur des »Thälmann-Bataillons« der XI. Internationalen Brigade. 1938 Rückkehr nach Moskau, 1939 in die Schweiz entsandt, dort im Dezember 1939 verhaftet und bis 1941 im Zuchthaus St. Gallen. Über Italien kam Richard Staimer in die Sowjetunion, wurde Politinstrukteur im Gefangenenlager 97. Im Juli 1945 in Berlin, Chef der DVP-Landesbehörde Brandenburg, später Leiter der VP-Bereitschaften Leipzig. Er war zeitweise mit Eleonore Pieck, einer Tochter Wilhelm Piecks, verheiratet. Ab 1952 Vizeminister für Verkehrswesen, von 1955 bis 1963 Leiter der paramilitärischen Organisation »Gesellschaft für Sport und Technik«, dann bis 1969 der Militärischen Hauptabteilung im DDR-Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, er erhielt 1976 den Karl-Marx-Orden.

Wer war wer in der DDR
Stamm, Hans
* 16.8.1908 – ✝ 27.2.1968Geb. in Frankfurt (Main); Vater kaufm. Angest.; Volksschule u. Gymnasium, 1927 Abitur, 1927 34 Studium der Mathematik, Physik u. Chemie an der Univ. Frankfurt (Main), 1934 Prom. zum Dr. phil.; 1934/35 Assistent an der Univ. Frankfurt (Main), 1935 wiss. Mitarb. im elektr. Prüfamt in Frankfurt (Main); 1936 45 Mitarb., ab 1939 Projektltr. in der Transformatorenfabrik Koch & Sterzel in Dresden; 1943 NSDAP. 1946 53 techn. Dir. des VEB Transformatoren- u. Röntgenwerk Dresden; 1948 SED; 1952…

Wer war wer in der DDR
Stanek, Josef
* 6.1.1901 – ✝ 3.2.1984Geb. in Berlin; Vater Chemiker; Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt; dort 1927 Dipl.-Ing.; danach wiss. Mitarb. in versch. Forschungslaboratorien der Firma Siemens in Berlin; 1933 NSDAP. 1945 54 Dir. bzw. Werkltr. eines Entw.-Betriebs für elektr. Meßinstrumente in Berlin; 1955 57 Ltr. des Zentralamts für Forschung u. Technik bei der SPK; 1957 64 Präs. des Dt. Amts für Maß u. Gewicht (Nachf. von Wilhelm Steinhaus); 1953 Prof. für Elektrotechnik an der TH Dresden; 1954 81 Vors.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stange, Franz
* 8.2.1903 – ✝ 2.3.1939Geboren am 8. Februar 1903 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Techniker, trat 1923 in die KPD ein und wurde Mitarbeiter des AM-Apparates der BL Wasserkante. Von 1929 bis 1931 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, anschließend bis 1933 technischer Mitarbeiter im ZK bzw. in der Bundesführung des illegalen RFB, zeitweilig Reichsleiter der Roten Jungfront. Im April 1933 festgenommen, bis Dezember 1933 im KZ Fuhlsbüttel. Stange emigrierte im Januar 1934 in die ?CSR, später nach Saarbrücken, Ende 1934 in die Sowjetunion, dort unter dem Parteinamen Stamm Lehrer an der KUNMS und an der Leninschule in Moskau. Redakteur im Verlag für ausländische Literatur, in der Nacht vom 24. zum 25. Juni 1938 wurde er vom NKWD verhaftet. Zunächst zu zehn Jahren Lager mit »Schreibverbot« verurteilt, jedoch am 2. März 1939 zum Tode verurteilt, Franz Stange wurde noch am gleichen Tag erschossen. Seine Frau Käthe Stange, am 28. Oktober 1898 in Berlin als Käthe Heber geboren, war Kontoristin, seit 1920 Mitglied der FSJ. 1928/29 Archivarin im Komintern-Archiv in Moskau, von 1929 bis 1933 Büroangestellte im ZK der KPD bzw. bei der RGO-Reichsleitung. Sie emigrierte im Januar 1934 mit ihm nach Prag, Ende 1934 in die Sowjetunion, dort Sprachlehrerin und Redakteurin. Im September 1941 nach Kasachstan verbannt, Kolchosarbeiterin, ab 1942 Deutschlehrerin bzw. Erzieherin in einem Kinderheim. Sie durfte 1946 nach Deutschland zurück, 1946/47 beim Dietz Verlag, von September 1948 bis Mai 1949 Kursantin des 4. Halbjahreslehrganges an der PHS, dort anschließend bis 1951 Assistentin in der Lehrmittelabteilung, dann Kontrollredakteurin am IML. Bemüht, das Schicksal ihres Mannes aufzuklären, erhielt sie im Juni 1956 die Mitteilung, Franz Stange sei »posthum rehabilitiert« worden. Käthe Stange starb am 23. Dezember 1957 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Spangenberg, Max
* 2.11.1907 – ✝ 27.3.1987Geboren am 2. November 1907 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Feinmechaniker. Er trat 1924 in die KJD ein, wurde 1929 Mitglied der KPD. Von 1924 bis 1929 kleine Funktionen, ab 1930 Orgleiter der BL Berlin-Brandenburg des KJVD, noch im selben Jahr übernahm er die Polleitung des KJVD Halle-Merseburg bzw. Niederrhein und wurde Mitglied des ZK des KJVD. 1933/34 Org- bzw. Polleiter des KJVD Berlin, Mitglied der illegalen Landesleitung des KJVD, er emigrierte über Prag in die Sowjetunion. Im Dezember 1934 auf der »Berliner« KJVD-Konferenz in Moskau wurde Spangenberg erneut in das ZK des KJVD gewählt. Im Herbst 1935 Teilnehmer der »Brüsseler Konferenz« in Moskau, kam anschließend als Leiter der AL Zentrum nach Prag. Von 1937 bis 1939 Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien und zeitweise Redakteur der deutschen Abteilung am Sender Barcelona. 1939 emigrierte Spangenberg nach Dänemark und redigierte ab 1943 das Organ »Deutsche Nachrichten« in Kopenhagen. Ab Februar 1946 wieder in Berlin, er arbeitete als Redakteur an der »Deutschen Volkszeitung« bzw. beim »Neuen Deutschland«. Ende 1949 wechselte Spangenberg (auch wegen Auseinandersetzungen mit Rudolf Herrnstadt) als Chefredakteur zur Zeitschrift »Deutschlands Stimme«, Organ der Nationalen Front, war 1951 kurzzeitig Chefredakteur der »Berliner Zeitung« und wurde ab 1952 zur »Westarbeit« der SED abgestellt. Ab März 1971 Mitarbeiter am IML, er erhielt 1972 den Karl-Marx-Orden. Max Spangenberg starb am 27. März 1987 in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Wer war wer in der DDR
Sperling, Fritz
* 11.10.1911 – ✝ 21.4.1958Geb. in Algringen (Lothringen/Algrange, Frankreich); Vater Bergarb.; 1918 – 26 Volksschule in Hamborn; 1926 – 29 Ausbildung zum Buchhalter; 1926 ZdA u. SAJ; Mitbegr. der ZdA-Jugendgr. Hamborn, ab 1927 deren Ltr.; 1930 in den Gaujugendaussch. von Rheinl.-Westf. gewählt; 1931 Übertritt zum KJVD; 1932 KPD; ab 1933 Ltr. des KJVD-UB Hamborn; 2.3.1933 verhaftet, März – Juni 1933 Haft in Hamborn; 1934 stellv. Ltr. der KJVD-BL Ruhr, dann Ltr. der KJVD-BL Niederrhein; 1935 stellv. Ltr. der…

Wer war wer in der DDR
Spickermann, Wolfgang
* 25.9.1945Geb. in Schönermark (Krs. Kyritz); Mutter Angest.; OS, Abitur; 1965/66 Ausbildung zum Kraftfahrer; 1966 71 Physikstudium an der HU Berlin, Dipl.-Phys.; 1967 SED; FDJ-GO-Sekr. der Sekt. Physik; 1971 81 Mitarb., ab 1981 Ltr. der Red. Wiss. des »Neuen Dtl.«; 1974 Prom. zum Dr. phil. an der HU Berlin über kosmolog. Weltmodelle; 1974 90 Mitgl. im VDJ; Nov. 1989 92 Chefred. des »Neuen Dtl.« (Nachf. von Herbert Naumann); 1990 PDS. 1992 2004 Ltr. u. Geschäftsf. des Verlags »Neues Dtl.«…

Wer war wer in der DDR
Spira-Ruschin, Stephanie (Steffie)
* 2.6.1908 – ✝ 10.5.1995Geb. in Wien in einer jüd. Familie; Vater Fritz Jacob S. Schauspieler, Mutter u. ältere Schwester Camilla ebenfalls Schauspielerinnen; 1924 Unterricht an der Schauspielschule der Genossenschaft Dt. Bühnenangeh. (GDBA); 1925 erstes Engagement an Viktor Barnowskys Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin, dann an Piscators Volksbühne, spielte u. a. 1928 neben Helene Weigel in der Uraufführung von Brechts »Mann ist Mann«; 1929 erste Filmrolle in dem Kurzfilm »Des Haares u. des Liebes Wellen«;…

Wer war wer in der DDR
Spranger, Eduard
* 27.6.1882 – ✝ 17.9.1963Geb. in Berlin als Sohn eines Spielwarenhändlers; ab 1894 Dorotheenstädt. Realgymnasium u. Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, dort 1900 Abitur; anschl. Studium der Philos., Psychol. u. Geschichte an der Univ. Berlin, dort 1905 Prom. mit der Arbeit »Grundlagen der Geschichtswiss.« u. 1909 Habil. mit der Schrift »Wilhelm von Humboldt u. die Humanitätsidee«; 1909 11 Privatdoz.; 1912 19 ord. Prof. für Philos. u. Pädagogik an der Univ. Leipzig; 1919 46 Prof. u. Dir. des Philosoph. u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stäbler, Karl
* 2.1.1890 – ✝ 5.9.1960Geboren am 2. Januar 1890 in Vaihingen/Stuttgart; lernte Schriftsetzer. Vor 1914 Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD, 1920 (Delegierter des Spaltungsparteitags) zur KPD. Während des Weltkrieges Soldat, schwer verwundet. Delegierter des VIII. Leipziger Parteitages 1923, 1924 Leiter der KPD in Stuttgart, im gleichen Jahr in den Württembergischen Landtag gewählt, dem er bis 1928 angehörte. 1925 kam er als Redakteur zur »Süddeutschen Arbeiterzeitung«, war von 1925 bis 1928 Gauleiter des KPD-nahen Verbandes der »Opfer des Krieges und der Arbeit«. Er wurde 1929 wegen Unterschlagung und Betrug zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, er soll beim Mieterverein 5000 Mark unterschlagen haben. Danach zog er sich aus der Politik zurück, wohnte in Stuttgart. Karl Stäbler starb am 5. September 1960.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stahl, Peter
* 3.2.1885 – ✝ 9.1.1952Geboren am 3. Februar 1885 in Köln-Mühlheim, Sohn eines Fabrikarbeiters. Zunächst Fabrikarbeiter, trat 1908 in die SPD und die Gewerkschaft ein, ging 1919 zur USPD und Ende 1920 zur KPD. Seit 1922 Redakteur der »Sozialistischen Republik« in Köln, wurde als verantwortlicher Redakteur mehrfach verurteilt und inhaftiert. Im Juli 1925 Delegierter des X.Berliner Parteitages, Berichterstatter der kommunalpolitischen Kommission. Er war seit Juli 1924 Stadtverordneter in Köln, im September 1929 wurde er zeitweise aller Parteiämter enthoben. Stahl legte im Juni 1931 sein Stadtverordnetenmandat nach Zwischenfällen nieder (er hatte z.B. ein Wasserglas nach einem NSDAP-Abgeordneten geworfen). Wegen angeblicher Alkoholprobleme versetzte ihn das ZK im November 1931 als Redakteur nach Mannheim. Im Juli 1932 vom ZK »wegen unproletarischen und parteifeindlichen Verhaltens« sowie »Konspiration mit dem Gegner« und »unzulässiger Toleranz« aus der KPD ausgeschlossen, er soll wegen abweichender Haltung versucht haben, Mitglied der SPD zu werden. Vom Januar bis Juli 1933 in der Redaktion der Wochenzeitung »Welt am Sonnabend« tätig, aber auf Weisung der Gestapo entlassen. Bis 1938 erwerbslos, arbeitete Stahl dann als Lagerist in Köln-Dellbrück. Er wurde mehrfach festgenommen, zuletzt nach dem 20.Juli 1944. Nach 1945 wieder Mitglied der KPD, ohne jedoch politisch hervorzutreten. Peter Stahl starb am 9. Januar 1952 in Köln-Mühlheim.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stahmer, Heinrich
* 4.7.1897 – ✝ 19.11.1958Geboren am 4. Juli 1897 in Swinemünde; besuchte die Bergbauschule. 1917 als Soldat an die Front geschickt. Nach dem Weltkrieg ließ er sich in Hamburg nieder, schloß sich der USPD an und ging mit der USPD-Mehrheit 1920 zur KPD. Arbeiter am Hamburger Staatskai. Er wurde 1924 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, ab 1927 Mitglied der BL Wasserkante. Nach dem Ausschluß John Wittorfs wurde er 1928 Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion der KPD. Stahmer stand im Gegensatz zur Mehrheit der Hamburger Funktionäre 1928/29 auf der Seite der Versöhnler. Im März 1930 aus der Partei ausgeschlossen und mit den Vorwürfen »parlamentarischer Kretinismus« und »Parteifeind« beschimpft. Er trat zur SPD über und blieb bis Ende 1930 Abgeordneter der Bürgerschaft. 1932 schloß er sich der SAP an und wurde deren Spitzenkandidat bei den Bürgerschaftswahlen. 1945 wieder Mitglied der SPD, Vorarbeiter am Staatskai. Am 19. November 1958 ist Heinrich Stahmer tödlich verunglückt, als eine Barkasse im Hamburger Hafen unterging.

Wer war wer in der DDR
Stallknecht, Helmut
* 27.1.1935 – ✝ 13.3.2003Geb. in Mühlhausen; Vater Kaufm.; 1953 Abitur an der Th.-Müntzer-OS in Halle (Saale); 1953 57 Lehrerstudium (Geographie, Geol. u. Biol.) an der MLU Halle u. der KMU Leipzig, Gasthörer bei Victor Klemperer; 1957/58 Lehrer u. Fachberater an einer EOS in Leipzig, 1958 64 an der 2. EOS Cottbus; 1964 68 Mitarb. im Zentralen Kontor der VE Erfassungs- u. Aufkaufbetriebe für landw. Erzeugnisse Berlin; 1969 72 wiss. Mitarb. im VE Handelsbetrieb »Zoologica« Berlin; 1971 73 Fernstudium der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stamm, Robert
* 16.7.1900 – ✝ 4.6.1937Geboren am 16. Juli 1900 in Remscheid, Sohn eines Werkzeugschlossers und späteren Werkmeisters. Die Eltern waren bekannte Sozialisten, er wuchs im Kreise von sechs Geschwistern auf; lernte Schlosser. Im Frühjahr 1918 zum Kriegsdienst eingezogen, kam aber nicht mehr zum Fronteinsatz. 1919 Mitglied der KPD. Zunächst Schlosser, nach Selbststudium Techniker. Ab 1924 hauptamtlicher Funktionär, Hilfssekretär im UB Remscheid, dann Redaktionsvolontär bei der »Freiheit« in Düsseldorf. Ende 1926 Lokalredakteur in Hagen später kurze Zeit Chefredakteur der Barmer KPD-Zeitung, bis diese ein Kopfblatt wurde. Ab 1930 Gewerkschafts- und Wirtschaftsredakteur an der »Freiheit«, in dieser Zeit auch Stadtverordneter in Wuppertal. 1930 löste Stamm in Bremen Paul Taube als Polleiter des Bezirks Nordwest ab. Im Juli 1932 zog er als Abgeordneter im Wahlkreis Weser-Ems in den Reichstag ein, in den er auch im November 1932 und am 5.März 1933 gewählt wurde. Bis Ende März 1933 hielt sich Stamm als Polleiter illegal in Bremen auf. Anfang April 1933 ging er nach Berlin, traf sich mit Walter Ulbricht und Hermann Schubert und wurde als ZK-Instrukteur für den Bezirk Hannover eingesetzt. Nach einigen Monaten abberufen, nach einem Treffen mit Herbert Wehner wurde Stamm Polleiter der illegalen BL Berlin-Brandenburg. Im Oktober 1934 reiste er mit seiner Frau auf dem Namen Schonenburg nach Saarbrücken, anschließend nach Moskau und geriet hier in die Fraktionsauseinandersetzungen im Politbüro. Er wurde beauftragt, zurück nach Berlin zu fahren, um die neue Linie der Einheitsfront im Parteibezirk Berlin-Brandenburg durchzusetzen. Am 3.März 1935 in Berlin eingetroffen, begann er mit Adolf Rembte, Max Maddalena und Käthe Lübeck eine neue Inlandsleitung aufzubauen. Er sollte am 28. März 1935 zur Berichterstattung nach Prag kommen, wurde jedoch einen Tag zuvor mit Maddalena, Rembte, Lübeck und Walter Griesbach festgenommen. Er saß lange in Haft und wurde grausam gefoltert. Am 4. Juni 1937 verurteilte ihn der VGH zum Tode. Im Prozeß hatte er erklärt: »Ich bitte nicht für mich und bereue auch nichts.« Am 4. November 1937 wurde Robert Stamm in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Robert Stamm heiratete 1926 Erna Stamm, geborene Wilhelmi (* 5. 10. 1898 in Wuppertal-Barmen), Volksschullehrerin. Seit 1925 KPD-Mitglied. In Moskau war sie Korrektorin im Verlag für ausländische Arbeiter, studierte an der KUNMS bis zu deren Auflösung. Sie reiste nach Paris, später nach Kopenhagen und setzte sich für die Aufhebung des Todesurteils gegen ihren Mann und für die Rettung von Lilo Herrmann ein. Sie emigrierte später nach Schweden, kam 1945 nach Kopenhagen und im Sommer 1946 nach Berlin zurück. Sie übersiedelte dann in die Westzonen, bis 1955 war sie als Musiklehrerin in Wuppertal tätig. Seit 1968 DKP-Mitglied, engagierte sie sich in der VVN. Erna Stamm starb am 28. November 1979 in Bremen.

Wer war wer in der DDR
Stange, Bernd
* 14.3.1948Geb. in Gnaschwitz; 1957 64 Fußballspieler (Verteidiger) bei der BSG Chemie Gnaschwitz; 1964 66 bei der ASG Vorwärts Bautzen; 1966 70 bei der HSG Wiss. DHfK Leipzig; 1966 70 Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; ab 1971 Trainer: 1971 76 Trainerassistent u. 1976 78 Cheftrainer beim FC Carl Zeiss Jena; 1978 80 DFV-Trainer (U 21); 1980 82 Assistent von Nationaltrainer Rudolf Krause; 1982 84 Trainer der Olympiaauswahl (als U 21 1982 Vize-EM); 12.10. 1983 5.12. 1988…

Wer war wer in der DDR
Stapel, Eduard
* 30.5.1953Geb. in Bismark (Altmark); Vater Fleischer, Mutter Hausfrau; 1959 71 Schulbesuch in Bismark u. Stendal, 1971 Abitur; 1971/72 Volontariat in Halle; 1972 76 Studium der Journalistik an der KMU Leipzig; 1975 82 Studium der Theol.; 1982/83 Konviktsinspektor am Theol. Seminar Leipzig; ab 1981 Initiator kirchl. Arbeitskrs. Homosexualität; 1983/84 Vikar in Magdeburg; 1984/85 Predigerseminar in Brandenb.; 1985 Zweites Theol. Examen in Magdeburg; 1985 90 Angest. für Schwulen-Arbeit bei der Ev.…

Wer war wer in der DDR
Sparwasser, Jürgen
* 4.6.1948Geb. in Halberstadt; seit 1958 aktiver Fußballspieler, zunächst bei Lok Halberstadt, 1965 79 beim SC Aufbau bzw. 1. FC Magdeburg; Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1972 Olymp. Spiele 3. Platz; 1974 Weltmeisterschaften 6. Platz (schießt das Tor beim 1:0-Sieg der DDR über die Bundesrep. Dtl. in Hamburg; sein Trikot mit der Rückennr. 14 hängt im Haus der Geschichte der Bundesrep. Dtl. in Bonn); 1974 Europapokalsieger; 1976 Olymp. Spiele Sieger; schießt in seinen insgesamt 271…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sperling, Fritz
* 11.10.1911 – ✝ 21.4.1958Geboren am 11. Oktober 1911 in Algringen/ Lothringen, Sohn eines Bergmanns. Nach kaufmännischer Lehre Buchhalter. 1926 Mitglied der SAJ und Mitbegründer des ZdA-Jugendausschusses in Hamborn. Sperling trat 1931 zum KJVD über und wurde 1932 Mitglied der KPD. Anfang 1933 Leiter des KJVD Hamborn, hier von März bis Juni 1933 inhaftiert. 1934 zunächst stellvertretender Leiter des KJVD Ruhr, dann Leiter des Bezirks Niederrhein. In die Niederlande emigriert, war Sperling 1935 stellvertretender Leiter der KJVD-Auslandsstelle in Amsterdam und ging dann auf Parteibeschluß nach Moskau. Hier absolvierte er unter dem Parteinamen Herbert Wächter bis 1937 einen Kurs an der Internationalen Leninschule. Danach ZK-Instrukteur der KPD und Mitglied der AL Süd in der Schweiz, offiziell war er Gärtnereihilfsarbeiter. Die Schweizer Behörden haben Sperling wegen »fortgesetzter kommunistischer Tätigkeit und Propaganda« verhaftet, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt und anschließend interniert. Ab Juli 1945 wieder in Deutschland, wurde er nach Zulassung der Parteien Sekretär der KPD-BL Südbayern und übernahm als Nachfolger von Georg Fischer den Vorsitz des KPD-Landesvorstandes Bayern. Er kam 1947 als KPD-Vertreter in den Bizonalen Wirtschaftsrat, gehörte seit Ende April 1948 dem KPD-PV an und wurde hauptamtlicher Orgsekretär. Nach der Verhaftung Kurt Müllers in Ost-Berlin im März 1950 rückte Sperling am 10. Mai 1950 zum Stellvertreter von Max Reimann auf. Obwohl in den folgenden Monaten wesentlich an der Stalinisierung der KPD und der »Entlarvung von Parteifeinden« beteiligt, geriet er selbst in die Säuberungswelle. Seit August 1950 verstärkten Angriffen ausgesetzt, weil er als ehemaliges Leitungsmitglied der KPD in der Schweiz in engem Kontakte zu Noel H. Field gestanden hatte. Er wurde im Januar 1951 unter dem Vorwand gründlicher medizinischer Untersuchung und Behandlung nach Ost-Berlin beordert und reiste gemeinsam mit seiner (aus der Schweiz stammenden) Frau Lydia, geborene Hug (*26.7. 1918 15. 6. 1990), in die DDR. Dem schwerkranken Sperling wurde im Regierungskrankenhaus in Ost-Berlin Anfang Februar 1951 von Reimann mitgeteilt, er sei aus dem PV ausgeschlossen, und Hermann Matern von der ZPKK informierte ihn darüber, »daß seine Angelegenheit deswegen noch nicht abgeschlossen sei, weil sich wahrscheinlich eine andere Stelle eingeschaltet habe«. In der Nacht vom 26. zum 27. Februar 1951 wurde Sperling von einem MfS-Kommando mit Richard Stahlmann an der Spitze verhaftet, krank in das berüchtigte Untersuchungsgefängnis des MfS eingeliefert. Dort haben ihn KGB- und MfS-Vernehmer schwer gefoltert und ihm mehrere Jahre lang sogar dringende medizinische Hilfe verweigert. Am 18.März 1954 wurde er in einem Geheimprozeß vor dem 1. Strafsenat des Obersten Gerichts in Ost-Berlin, wegen »Verbrechens gegen den Frieden« zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Sperling blieb bis zum 8. März 1956 im Zuchthaus Brandenburg bzw. in der MfS-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Lichtenberg eingesperrt, dann als »Begnadigter« entlassen und in das Krankenhaus Berlin-Friedrichshain gebracht. Erst Ende Juli 1957 wurde in einer Ausgabe des illegalen KPD-Zentralorgans »Freies Volk« lapidar mitgeteilt, »daß das Parteiverhältnis des Genossen Fritz Sperling geklärt ist, und er das Vertrauen der Partei besitzt«. An den Folgen der MfS-Haft starb Fritz Sperling am 22. April 1958 in Ost-Berlin. 1993 veröffentlichte Karl Heinz Jahnke eine Biographie über Fritz und Lydia Sperling.Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten
Spieler, Siegmund
* 20.11.1907 – ✝ 25.12.1985Geboren am 20. November 1907 in Leipzig, Sohn eines Milchladenbesitzers; lernte Steindrucker. 1922 Mitglied der SAJ, 1923 der KJD, 1929 der KPD. Von 1925 bis 1929 in der Leitung des KPD-UB Berlin-Pankow. 1933 illegale Arbeit, 1934 Emigration in die âSR, Polleiter der Emigrationsgruppe in Reichenberg, später unter dem Parteinamen Alfred Freund oftmals illegal in Deutschland. Ab November 1936 gehörte er zusammen mit Anton Ackermann u. a. der Berliner Auslandsleitung der KPD in Prag an. Zuletzt Polleiter der Prager KPD-Emigration und Stellvertreter von Karl Mewis in der AL Mitte. Im Februar 1938 emigrierte er nach Großbritannien. Gemeinsam mit Wilhelm Koenen u. a. gehörte er ab September 1939 zur Leitung der KPD-Emigration in Großbritannien. Von 1940 bis 1942 in Kanada interniert, danach arbeitete er als Schweißer. 1946 Rückkehr nach Deutschland, bis 1949 Referent der SED-Landesleitung Groß-Berlin, 1952/53 Abteilungsleiter in der SED-BL Ost-Berlin, zuletzt stellvertretender Abteilungsleiter im MfAA. Siegmund Spieler starb am 25. Dezember 1985 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Spiru, Basil
* 27.11.1898 – ✝ 15.9.1969Geb. in Luzan (Nordbukowina, Österreich-Ungarn / Lujeni, Rumänien) in einer jüd. Fam.; Vater Land- u. Eisenbahnarzt; 1904 12 Volksschule in Luzan, 1912 Staatsgymnasium in Czernowitz u. Maximilian-Gymnasium in Wien; 1916 Mitgl. der Soz. Jugend Österreichs; 1916 18 Militärdienst in der k. u. k. Armee; 1918/19 Lazarettaufenthalt in Nordungarn; März 1918 SDP Ungarn; 1919 Angeh. der ungar. Roten Armee; 1919 27 Mitbegr. u. Mitgl. der Rumän. KP; 1919/20 Studium der Staatswiss. u. Geschichte an…

Wer war wer in der DDR
Springer, Günter
* 15.4.1922 – ✝ 26.9.2013Geb. in Berlin; Vater selbst. Schmiedemeister, Mutter Hausfrau; 1928 – 37 Privatschule u. Realgymnasium in Berlin; 1937 – 40 Lehre als Buchdrucker in Berlin; 1940 – 45 Wehrmacht. 1945 Hilfsarb. in einer Schmiede in Beeskow; KPD; 1945 / 46 Sachbearb. bzw. Abt.-Ltr. im Gewerbeamt u. beim Landratsamt Beeskow-Storkow; 1945 Ltr. des antifasch. Kreisjugendaussch. im Krs. Beeskow-Storkow; ab Febr. 1946 Ltr. des Dezernats Handel, Versorgung u. Erfassung landwirtschaftl. Erzeugnisse im Landratsamt…

Wer war wer in der DDR
Stade, Martin
* 1.9.1931Geb. in Haarhausen (b. Arnstadt, Thür.); Vater Maurer, Mutter Fabrikarb.; 1946 49 Ausbildung zum Rundfunkmechaniker; Okt. 1951 SED; 1950 58 hauptberufl. FDJ-Funktionär; 1951 Mitarb. der Westabt. des ZR der FDJ in Berlin; Instrukteur der FDJ in Berlin-Steglitz u. -Wedding; Mai 1952 1. Sekr. der FDJ in Berlin-Kreuzberg; Nov. 1952 Verb.-Strafe wegen »mangelnder rev. Wachsamkeit«; April 1953 Rüge wegen »schlechter Arbeitsmoral«; bis 1958 hauptberufl. FDJ-Funktionär; Lehrer an einer Schule des ZR…

Wer war wer in der DDR
Stahlmann, Richard
* 15.10.1891 – ✝ 25.12.1974Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Zimmermann, Mutter Hausfrau; Volksschule; Tischlerlehre in Berlin; 1905 SAJ; 1905 – 10 Tischler in Königsberg; 1911 Militärdienst, 1914 – 17 Soldat, 1917 – 19 brit. Kriegsgefangenschaft; 1919 im Soldatenrat in Königsberg; 1919 KPD; Gewerkschafts- u. Parteiarb.; 1923/24 Ltr. des militärpol. Apparats der KPD; nach der Niederlage des KPD-Aufstands im Okt. 1923 Emigr. in die UdSSR (»Eberhard Rosenthal«); sowj. Staatsbürgerschaft u. KPdSU-Mitgl. (bis…

Wer war wer in der DDR
Staimer, Eleonore (Lore)
* 14.4.1906 – ✝ 7.11.1998Geb. in Bremen; Tochter von Wilhelm Pieck, Bruder Arthur Pieck; 1912/13 Volksschule in Berlin-Steglitz, 1913 18 Bürgerschule in Bremen, 1918/19 Mittelschule in Berlin-Steglitz; an Abend-Handelsschule Kurse für Stenographie, Schreibmaschine u. Buchhaltung; ein halbes Jahr Haushaltsschule; 1918 Kindergr. der SAJ; 1920 KPD; 1920 März 1923 Kontoristin in verschiedenen Firmen; ab April 1923 Sekr. des Org.-Sekr. des ZK der KPD Leo Flieg; dann bis 1929 Sekr. u. Korrespondentin des Abgeordneten…

Wer war wer in der DDR
Stallknecht, Wilfried
* 12.8.1928Geb. in Geringswalde (b. Rochlitz); Vater Kfm.; 1948 Tischlerlehre, 1949 Arbeit im Bergbau, 1951 Meisterprüfung im Tischlerhandwerk; 1949 1952 Studium der Innenarchitektur an der FS für angew. Kunst Erfurt; 1952/53 Mitarb. im VEB Projektierung Berlin, 1953 wiss. Mitarb. des ZI für Typung Berlin; 1953 Innengestaltung beim Umbau des ehem. Preuß. Landtags in Berlin zum Sitz des Ministerrats der DDR; 1958 Entwurf der Eigenheimserie EW 58; 1959 85 Mitgl. der DBA; 1959 62 Versuchsbau Wohnungstyp…

Wer war wer in der DDR
Stammberger, Friedrich
* 13.5.1908 – ✝ 26.3.1978Geb. in Rauenstein (Krs. Sonneberg); Vater Tischler; 1914 – 19 Volksschule; 1921 KJVD; 1926 KPD; 1928 Mitarb. im Internat. Arbeiter Verlag in Berlin; 1926 – 28 Ausb. zum Schriftsetzer in Gotha; 1930 Hersteller u. Propagandist im Verlag Universum-Bücherei Berlin; Mitgl. der Berliner RGO-Ltg. der Buchdrukkerfraktion; 1932 Ltr. der Vertr. von Sojusfoto in Berlin; 1933 Flucht über Amsterdam u. Paris nach Moskau; 1933 stellv. Ltr. der Auslandsabt. von Sojusfoto; Korrespondent der in Prag…

Wer war wer in der DDR
Stange, Rolf
* 20.4.1919 – ✝ 6.10.1965Geb. in Schmölln (Thür.); Vater Buchbinder; 1926 36 Grund- u. Realschule in Schmölln, 1936 38 Reformrealgymnasium in Altenburg; 1938 40 Arbeits- u. Militärdienst, von der Wehrmacht zum Physikstudium abkommandiert; 1940 45 Studium in Berlin u. Tübingen, Diplomhauptprüfung in Berlin. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft bis 1948 als Physiker für die sowj. Besatzungsmacht tätig; dann Anstellung als Assistent bzw. Oberassistent am Physikal.-Chem. Inst. der HU Berlin unter Ltg. von Karl F.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Starck, Alexander
* 5.10.1909 – ✝ 6.3.1963Geboren am 5. Oktober 1909 in Bromberg, Sohn eines Handelsreisenden; lernte Zimmerer. 1926 Mitglied des KJVD und 1931 der KPD. Er gehörte 1931/32 dem ZK-Büro des KJVD an, besuchte 1932 einen Lehrgang der Internationalen Leninschule in Moskau und kehrte 1933 zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurück. Im Oktober 1933 inhaftiert, 1934 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung aus Luckau emigrierte Starck 1937 in die ?CSR und im Herbst 1938 nach Großbritannien, wo er in Manchester Mitglied der Leitung der KPD-Gruppe wurde. Von 1940 bis 1944 interniert, arbeitete er als Holzfäller in North-Wales. 1945 Sekretär des Rückwanderungsbüros der Freien Deutschen Bewegung, kam 1946 über Jugoslawien nach Deutschland. Starck stieg rasch in der Hierarchie des FDGB zum Mitglied und Sekretär des Bundesvorstandes auf, er wurde 1950 zum Stellvertreter von Herbert Warnke berufen. Bereits im Mai 1951 wegen »Mängeln in der Arbeit und ungenügender Selbstkritik« seiner Funktion enthoben, als Direktor für Arbeit zum VEB Bau-Union Nord-Ost nach Torgelow abgeschoben, wegen seiner Haltung zum Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 am 27.August 1953 aus dem FDGB-Bundesvorstand und aus der SED ausgeschlossen. Im Zuge der »Rehabilitierungen« 1956 wieder Mitglied der SED, arbeitete er später im VEB Bau-Union Berlin. Alexander Starck starb am 6. März 1963 in Hessenwinkel bei Berlin.

Wer war wer in der DDR
Speck, Karsten
* 23.6.1961Geb. in Schlema (Erzgeb.); Abitur; Studium an der HS für Musik »Hanns Eisler« u. der HS für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin; 1984 89 Schauspieler am Berliner Kabarett-Theater »Distel«, 1989 94 in der »West Side Story« am Berliner Metropoltheater, weitere Theaterrollen in Düsseldorf, Köln, München u. Stuttgart; 1990 92 Moderator der von der ARD weitergeführten DDR-Unterhaltungssendung »Ein Kessel Buntes«, Durchbruch als Entertainer, u. a. 1994 »Glücksspirale« der ARD, 1996…

Wer war wer in der DDR
Sperling, Gottfried
* 10.11.1921 – ✝ 18.1.1991Geb. in Selm, Krs. Lüddinghausen (Westfalen); Vater Kellner u. Bergmann; Volks- u. Gewerbeschule in Zwickau; 1936 39 Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser im Brückenbergschacht Zwickau; 1939 45 Wehrmacht u. Kriegsgef. 1945 47 Facharbeiter in einem Elektro-Installationsgeschäft in Philadelphia (Brandenburg); 1946 KPD / SED; 1947 49 Maschinenschlosser u. Dreher in Storkow bzw. Techn. Ltr. der MAS Philadelphia; 1949 / 50 Ltr. der MAS-Landesverw. Brandenburg bzw. Ltr. der MAS Löwenbruch…

Wer war wer in der DDR
Spielmann, Georg
* 9.10.1908 – ✝ 4.1.1985Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Fleischergeselle; Volks- u. Mittelschule; Lehre als Schiffszimmermann in der »Union-Giesserei« Königsberg; 1920 ATSB; 1922 KJVD; 1928 KPD; 1923 Stadtteilltr. des KJVD in Königsberg; Nachrichtenmann im OD Königsberg (Ordnungsdienst der KPD-BL Ostpr.); 1924 Mitgl. der KJVD-BL Ostpr.; nach Spaltung der Arbeitersportverbände Einsatz als Sportfraktionsltr. für Ostpr.; Angeh. des M-Apparats der KPD; 1928 Übersiedl. nach Hamburg; Schiffsbauer bei Blohm &…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Spitzer, Alfred
* 19.4.1903 – ✝ 14.10.1979Geboren am 19. April 1903 in Wüstegiersdorf in Schlesien, Sohn eines Schmieds. Knecht bei Bauern, später Bergmann in Haudorf/Krs. Neurode, Übersiedlung nach Neugersdorf/Sachsen, Hilfsarbeiter in einer Eisengießerei und Textilarbeiter. Seit 1919 in der KJD und ab 1923 der KPD, bis März 1933 Polleiter der KPD-Gruppe in Neugersdorf und Stadtverordneter. Er emigrierte in die âSR, Grenz- und Kuriertätigkeit, ab Oktober 1936 im KPD-Auslandssekretariat in Paris für Kader, Abwehr- und Nachrichtenarbeit zuständig. 1939 interniert, floh er im Oktober 1942 aus dem Deportationslager bei Marseille, war dann in der Emigrationsleitung für Südfrankreich. Ab Mai 1943 in Paris mit dem Aufbau des NKFD im Westen beauftragt, am 21.November 1943 festgenommen, der Gestapo ausgeliefert und nach Dresden überführt, Untersuchungshaft, im März 1945 noch in das KZ Buchenwald gebracht. Bis 1948 Sekretär der KPD/SED Löbau. Im August 1948 wurde Spitzer zum Chef für Politkultur der sächsischen Polizei, einen Monat später in die Deutsche Verwaltung des Innern nach Ost-Berlin beordert. Als »Westemigrant« mußte er im Sommer 1950 im Zusammenhang mit der Noel-H.-Field-Affäre aus dem Innenministerium ausscheiden. Abgeschoben zum Personalleiter in der VVB Energie Bezirk Nord, 1952 durch einen schweren Autounfall Invalide. Alfred Spitzer starb am 14.Oktober 1979 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Springstubbe, Burkhart
* 17.1.1906 – ✝ 7.10.1966(* 1906 1966) Geboren am 17. Januar 1906 in Stargard/Pommern, Sohn eines Lehrers. Im Juni 1922 vom Gymnasium verwiesen, weil er kommunistische Propaganda betrieb. Er bekannte sich zum Kommunismus und wurde Mitglied der KPD, woraufhin die Familie mit ihm brach. 1923 hielt er sich einige Zeit in Moskau auf, vermutlich zur Schulung. Danach Redakteur verschiedener KPD-Zeitungen, 1926 jüngster Chefredakteur der »Volkswacht« in Stettin. Springstubbe gehörte zur Linken Opposition und wurde noch 1926 als einer der ersten aus der KPD ausgeschlossen. 1928 hat er in Stargard mit dem Erbe des Vaters ein Zigarrengeschäft eröffnet, blieb Aktivist des Leninbundes in Pommern. Auf Empfehlung von Werner Scholem verließ er Ende 1928 den Leninbund und kehrte in die KPD zurück. Bei Auseinandersetzungen mit den Nazis 1931 in Stargard verhaftet und im März 1932 zu zwei Jahren Festung verurteilt. Dort initiierte er einen Hungerstreik und bekam Kontakt zum Reichswehroffizier Richard Scheringer. Der organisierte Springstubbes Flucht, als die Nazis ihn 1933 nach Haftende nicht entließen, sondern ins KZ bringen wollten; Scheringer schilderte später den Vorgang (»Das große Los« 1959). Nach Emigration in die Schweiz lebte Springstubbe unter schweren Bedingungen illegal in Zürich, wurde 1941 verhaftet, erst gegen Kriegsende freigelassen und legalisiert. Wegen seiner Kritik am Stalinismus ist er 1936 aus der Emigrations-KPD ausgeschlossen worden. Nach dem Krieg ließ er sich zum Lehrer ausbilden und war dann Buchhalter. Er blieb in der Schweiz, hielt Verbindung zu kleinen Gruppen oppositioneller Kommunisten. Burkhart Springstubbe starb am 7. Oktober 1966 in Zürich. Der Trotzkist Walter Nelz hielt am 10. Oktober die Trauerrede für ein »leuchtendes Vorbild« in der »Zeit der Anpassung und Charakterlosigkeit, des Verrats«.

Wer war wer in der DDR
Stadler, Josef
* 17.7.1906 – ✝ 3.8.1984Geb. in Settenz (Teplitz, Böhmen / Teplice-Řetenice, Tschechien); Vater Arbeiter; Volks- u. Fortbildungsschule; Lehre u. Arbeit als Tafelglasbläser; Notstandsarb. u. Glasschneider; 1923 KPD; 1925 RFB; ab 1930 Org.-Ltr. der KPD in Brand-Erbisdorf; 1933 Stadtverordn. in Brand-Erbisdorf; 1933 illeg. Arbeit; im Mai 1936 inhaftiert u. im Jan. 1937 vom OLG Dresden wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu zwei Jahren u. zehn Monaten Haft verurteilt, Haft im Zuchthaus Zwickau; 1939 45 Arbeit als Glas- u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Stahlmann, Richard
* 15.10.1891 – ✝ 25.12.1974Geboren am 15. Oktober 1891 in Königsberg als Arthur Illner, Sohn eines Zimmermanns; lernte Tischler. 1911/12 Militärdienst, von 1914 bis 1917 Soldat im Weltkrieg, geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Danach wieder Zimmermann, trat 1919 in die KPD ein, gehörte der BL Ostpreußen an und wurde dort 1923 Leiter des AM-Apparats. 1924 emigrierte er in die Sowjetunion, erhielt die sowjetische Staatsbürgerschaft und wurde Mitglied der KPdSU(B). Einer militärpolitischen Ausbildung 1924/25 an einer Komintern-Schule in Moskau folgten illegale Einsätze als Mitarbeiter der GRU, u. a. in der ?CSR und in Frankreich. Nach der Amnestie 1928 kehrte er im August mit seiner ebenfalls in die Sowjetunion geflüchteten Lebensgefährtin Erna Hackbarth nach Deutschland zurück. Im AM-Apparat tätig, 1931/32 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, anschließend im illegalen Balkanbüro der Komintern in Berlin Sekretär von Georgi Dimitroff. 1933/34 Einsatz in China, Mitorganisator des Kantoner Aufstandes und danach wieder in Moskau. Als Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien trug er den Decknamen Richard Stahlmann, unter dem er fortan in der KPD tätig war. Von 1938 bis 1940 Sekretär des Balkanbüros in Paris, von 1940 bis 1942 ZK-Instrukteur und mit Herbert Wehner und Karl Mewis in der Leitung der illegalen KPD-Landesleitung in Schweden, hielt sich bis Kriegsende in der Nähe von Stockholm versteckt. Im Januar 1946 kehrte Stahlmann nach Deutschland zurück, zuständig für den Aufbau der Polizei in Mecklenburg. Ab Mai 1946 Leiter in der Abteilung Organisation des ZS der SED, 1948 Leiter der geheimen Abteilung Verkehr, der Westkommission im PV bzw. ab 1950 dem ZK der SED. Als Spezialist für Grenzschleusungen von Personen und Material, war er an Spezialkommandos beteiligt, die Entführungen vornahmen (u. a. Kurt Müller, Fritz Sperling). Unter Leitung von Anton Ackermann aktiv bei der Schaffung des APN, dem Vorläufer der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) des MfS. Ab 1952 mit dem Dienstgrad Oberst Leiter verschiedener Arbeitsgruppen, bis 1960 in der Hauptabteilung Kader und Schulung des MfS. Er erhielt 1966 den Karl-Marx-Orden. Richard Stahlmann starb am 25. Dezember 1974 in Ost-Berlin. Stahlmanns Brüder Walter (* 11. 12. 1900 2.7. 1971) und Willi ( * 20. 9. 1905 1937) waren Funktionäre der KPD in Königsberg, Willi Illner im AM-Apparat, Kursant (Schuldeckname Artur) eines Lehrgangs an der M-Schule der Komintern. Ab 1933 Kurier des ZK, er wurde 1937 verhaftet und soll sich aus dem Fenster gestürzt haben. Walter Illner wurde später FDGB-Kreisvorsitzender in Angermünde. Richard Stahlmanns Frau Erna Stahlmann, geborene Hackbarth (* 26. 2. 1896 14. 11. 1967), Buchhalterin, seit 1919 in der KPD, war Stenotypistin bei der »Roten Fahne«, zeitweise Sekretärin von Wilhelm Pieck. Im Sommer 1923 mit dem Aufbau von »Partisanengruppen« betraut, im August 1924 in Moskau Stenographin beim EKKI, später in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, dann Redakteurin der »Balkan-Korrespondenz«. Im März 1933 verhaftet, flüchtete sie nach Wien, später nach Paris, dort im Auftrag von Georgi Dimitroff an einer Zeitung tätig. Am 14. April 1943 festgenommen, nach Berlin überführt, konnte sie im August 1943 nach einem Bombenangriff fliehen und sich bis Kriegsende verstecken. Ab 1946 war sie Mitarbeiterin im SED-Pressedienst, bzw. Referentin in der Abteilung Werbung, Presse, Rundfunk des SED-PV.Michael F. Scholz / Jens Gieseke

Wer war wer in der DDR
Staimer, Richard (Egon)
* 25.1.1907 – ✝ 24.10.1982Geb. in München; Vater Gewerkschafts- sekr.; Volksschule; 1920 Freie proletar. Kindergr.; 1922 25 Ausbildung zum Fliesenleger; 1925 31 im Beruf tätig, 1927 29 Wanderschaft; 1922 25 KJVD; 1923 DMV; 1923 im M-Apparat der KJVD; Mitgl. der KJVD-BL Nord-Bayern; 1925 KPD; 1929 Sekr. des KPD-UB Nürnberg-Johannis; 1929/30 in der Schweiz u. Österreich im Beruf tätig; 1930 Ausweisung aus Österreich wegen pol. Tätigkeit; in Nürnberg Ltr. der Zersetzungsarbeit in der Polizei u. der Reichswehr im…

Wer war wer in der DDR
Stam, Mart
* 5.8.1899 – ✝ 23.2.1986Geb. in Purmerend (Niederl.); Vater Steuereinnehmer; Tischlerlehre; 1917 19 Reichsnormalschule für Zeichenunterricht Amsterdam; 1919 28 Arbeit in diversen Architekturbüros in den Niederl., Dtl. u. der Schweiz; ab 1923 Red. der Architekturztschr. »ABC«; 1920 sechs Mon. Haft wegen Wehrdienstverweigerung; 1928 29 Gastdoz. am Bauhaus Dessau, entwickelte u. a. als erster einen »Freischwinger«-Stuhl (Kragstuhl); 1930 34 als einer der ersten ausländ. Architekten gem. mit Brigade May in der…

Wer war wer in der DDR
Stammnitz, Lothar
* 1.11.1927 – ✝ 27.7.2006Geb. in Görlitz; Vater Fleischer; 1934 42 Volksschule; 1942 44 Lehre als Feinoptiker; 1944 RAD; 1944 / 45 Wehrmacht; 1945 / 46 amerikan. Kriegsgef. 1946 48 Lehre als Feinoptiker; 1946 FDJ, KPD / SED; 1949 51 Ltr. der Abt. Wirtschaft in der SED-KL Görlitz; 1952 Lehrgang an der SED-LPS Meißen; 1953 57 1. Sekr. der SED-BPO im VEB Lokomotiv- u. Waggonbau Görlitz; 1955 63 Fernstudium an der SED-PHS, Dipl.-Gesellschaftswiss.; 1957 59 Sekr. für Wirtschaft der SED-KL Görlitz; 1959 61…

Wer war wer in der DDR
Stange, Siegfried
* 18.3.1933Geb. in Leipzig; Vater Kraftfahrer; Grundschule; 1947 52 Berufsschule, Lehre u. Arbeit als Elektromaschinenbauer; 1952 56 Dienst in der KVP bzw. NVA; 1954 SED; 1956 58 polit. Mitarb. der SED-Stadtbezirksltg. Leipzig-Mitte; 1958 61 Studium an der Ing.-Schule für Schwermaschinenbau u. Elektronik in Leipzig, Ing.-Ökonom; 1961 63 Ass. des Werkleiters u. Sekr. der SED-BPO im VEB Starkstromanlagenbau Leipzig; 1963 65 polit. Mitarb. der SED-BL Leipzig; 1965 68 Studium an der PHS der KPdSU…

Wer war wer in der DDR
Stark, Otto
* 2.4.1922Geb. in Wien in einer jüd. Fam.; Vater Hutmacher; Volksschule; Hutmacherlehre; beim Nazi-Einmarsch in Österreich wurde die gesamte Familie verhaftet, Eltern, Bruder u. fast alle übrigen Verwandten sind im KZ Auschwitz umgekommen; O. S. konnte 1938 fliehen u. nach Großbritannien emigrieren; Landw.-, später Bäckerlehre; daneben Schauspielunterricht; 1940 interniert, dort Mitgl. einer Theatergr.; ab 1942 Schauspieler im österr. Exiltheater »Das Laterndl« in London. 1946 Rückkehr nach Wien,…
- Seite(n):
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
- 42
- 43
- 44
- 45
- 46
- 47
- 48
- 49
- 50
- 51
- 52
- 53
- 54
- 55
- 56
- 57
- 58
- 59
- 60
- 61
- 62
- 63
- 64
- 65
- 66
- 67
- 68
- 69
- 70
- 71
- 72
- 73
- 74
- 75
- 76
- 77
- 78
- 79
- 80
- 81
- 82
- 83
- 84
- 85
- 86
- 87
- 88
- 89
- 90
- 91
- 92
- 93
- 94
- 95
- 96
- 97
- 98
- 99
- 100
- 101
- 102
- 103
- 104
- 105
- 106
- 107
- 108
- 109
- 110
- 111
- 112
- 113
- 114
- 115
- 116
- 117
- 118