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BioLex

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Starke, Hans

* 7.10.1927 – ✝ 14.12.1992

Geb. in Riesa; Vater Arbeiter; Volks- u. Oberschule; 1944 / 45 RAD u. Wehrmacht. 1945 Hofarbeiter u. Markthelfer in Riesa; 1945 – 47 OS in Riesa, Abitur; 1946 Sekr. der FDJ-Ortsltg. Riesa; 1947 SED; 1947 / 48 Reporter der »Sächsischen Zeitung«; 1948 / 49 Ortsgruppensekr. bzw. Kreissekr. des KB Riesa; 1949 – 51 stellv. Sekr. des KB, LV Sachsen; 1951 – 62 Angeh. der DVP (zuletzt Major); Dramaturg, stellv. Ltr. bzw. Ltr. des Ensembles der DVP; 1962 – 67 Ltr. des Büros des Ministers für Kultur; 1967…

Wer war wer in der DDR

Stauch, Gerhard

* 21.5.1924 – ✝ 5.4.2017

Geb. in Halle; Vater Schlosser; Volksschule; 1939 Ausbildung zum Dreher, 1942 Geselle; Kriegsdienst. 1945 KPD; Krankenhausangest.; 1946 FDJ-Sekr.; dann Sekr. der SED-KL Halle; 1949/50 PHS; 1951 Einstellung beim MfS; Abt.-Ltr. Agit. u. Prop. der HA Politkultur des MfS; 1953 OibE als Ltr. der Pol. Abt. der Transportpolizei; 1957 OibE als Instrukteur für Pol.-Kultur im MdI; 1959 – 89 OibE in der Zollverw. der DDR; 1959 1. Stellv. des Ltr., 1963 Ltr. der Zollverw. (Nachf. von  Anton Ruh);…

Wer war wer in der DDR

Staudte, Wolfgang

* 9.10.1906 – ✝ 19.1.1984

Geb. in Saarbrücken, aufgew. in Berlin; Vater u. Mutter Schauspieler; mittlere Reife; Autoschlosser; Motorradrennfahrer; Ing.-Studium; 1926 erste Theatererfahrungen in Schneidemühl; dann Volksbühne Berlin bei Max Reinhardt u. Erwin Piscator; ab 1931 Auftritte im Film; ab 1933 Regie von Kurzfilmen; 1943 erste Spielfilmregie »Akrobat schö-ö-ön«; zeitw. Berufsverbot. 1946 erster dt. Nachkriegsfilm »Die Mörder sind unter uns« (DEFA); weitere DEFA-Filme: 1948 »Die seltsamen Abenteuer des Herrn…

Wer war wer in der DDR

Steeger, Horst

* 15.5.1932

Geb. in Kamsdorf (Krs. Saalfeld); 1946 Ausb. in der Maxhütte in Unterwellenborn; FDJ; 1960 SED; Studium des Finanz- u. Rechnungswesens, der Statistik u. der Volkswirtschaftsplanung an der ASR Potsdam-Babelsberg u. der HfÖ Berlin-Karlshorst, Dipl.-Wirtsch.; 1958 Prom. zum Dr. rer. oec., 1963 Habil. an der HfÖ; 1958 – 64 Ltr. der DDR-Deleg. in der ständigen Kommission für ökon. Fragen im RGW; 1965 – 67 stellv. Dir., 1967 Dir. des ökon. Forschungsinst. bei der SPK (Nachf. von  Helmut Koziolek; ab…

Wer war wer in der DDR

Steffen, Max

* 24.11.1909 – ✝ 4.9.1988

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volksschule; Ausb. zum Maurer; 1925 KJVD, tätig für die Rote Jugendfront in Berlin-Buch u. Bernau (b. Berlin); Metallarbeiter; arbeitslos; 1933 illeg. Tätigkeit, verhaftet; 1933/34 KZ Oranienburg, dann Polizeiaufsicht; 1934 – 38 Bauarbeiter in Bernau; 1938 Maurer in Zepernick, Schönow u. Berlin; Wehrmacht; sowj. Kriegsgefangenschaft; Antifa-Schule; Lehrer an der Antifa-Schule in Baku. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1949 FDGB u. DSF; Lehrer an der LPS Brandenb.;…

Wer war wer in der DDR

Steger, Otfried

* 25.9.1926 – ✝ 13.2.2002

Geb. in Wechselburg (Krs. Rochlitz); Vater Angest.; Volksschule; 1941 – 43 Ausbildung zum Maschinenschlosser im RAW Chemnitz; danach dort berufstätig; 1943 RAD; 20.4.1944 als NSDAP-Mitgl. registriert; 1944/45 Wehrdienst. 1945/46 Bau- u. Betonarb. in Wechselburg; 1945 FDGB; 1946/47 Schlosser in Wolkwitz u. Wechselburg; 1947 – 49 CDU; Jan. 1948 – 52 Fördermann, Geologe, Radiometrist, Revierltr. bei der SAG Wismut; 1950 SED; 1952/ 53 Schulungs- u. Kaderltr. der HO Wismut; 1953 Baultr. in Rochlitz;…

Wer war wer in der DDR

Steidle, Luitpold

* 12.3.1898 – ✝ 27.7.1984

Geb. in Ulm; Vater Oberkriegsgerichtsrat; Realgymnasium in München, Abitur; 1915 – 18 Kriegsdienst im bayr. Schneeschuhkorps, zul. Ltn.; 1919 Studium der Landw.-Wiss. an der Univ. München; 1919 – 21 Ausbildung zum Landwirt; 1922 – 26 selbst. Landwirt in Loibersdorf (b. Rosenheim); 1926 – 28 Gutsinspektor in Kampehl (b. Neustadt (Dosse)); 1928 – 33 Gestütsinspektor in Berberbeck (b. Kassel); 1.5.1933 NSDAP; 1933/34 arbeitslos; 1934 Versicherungsagent; Ende 1934 Reaktivierung als Reichswehr-Offz.;…

Wer war wer in der DDR

Stein, Willy

* 15.5.1907 – ✝ 7.7.1991

Geb. in Crossen a. d. Oder (Prov. Brandenburg / Krosno Odrzańskie, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Modelltischler; 1926 KPD; 1935 – 45 Hilfsschlosser. 1945 / 46 Bezirksvorsteher im Bezirksamt Berlin-Prenzlauer Berg; 1946 SED; 1946 – 49 Abt.-Ltr. für Kommunalpolitik der SED-KL Berlin-Prenzlauer Berg; 1949 – 53 Ltr. der Abt. Staatl. Verwaltungen der SED-BL Berlin; 1953 Lehrgang an der SED-PHS; 1954 / 55 Instrukteur des ZK der SED im Bez. Halle; 1957 VVO; 1955 – 58 2. Sekr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steinberger, Nathan

* 16.7.1910 – ✝ 26.2.2005

(* 1910 – † 2005) Geboren am 16. Juli 1910 in Berlin, wuchs als jüngstes Kind einer jüdisch-orthodoxen Familie in ärmlichen Verhältnissen auf. Unter dem Einfluß seines älteren Bruders Adolf, der später in einem KZ ermordet wurde, schloß er sich zunächst der jüdisch-sozialistischen Jugendbewegung an. 1924 Mitglied der KJD, beteiligte sich am Aufbau der »Kommunistischen Pennälerfraktion« und des Sozialistischen Schülerbunds SSB. Da seine Ortsgruppe die Auffassungen von Karl Korsch teilte, wurde sie 1926 zeitweilig aus dem KJVD ausgeschlossen. 1926/27 gehörte Steinberger der Reichsleitung des SSB an und trat 1928 in die KPD ein. Nach dem Abitur 1929 zunächst Studium an der medizinischen Fakultät, dann Wechsel zur Nationalökonomie, wo er seine spätere Frau Edith Steinberger, geborene Lewin (* 21. 6. 1908 – † 2. 2. 2001), kennenlernte. Er spezialisierte sich auf Agrarwissenschaft und arbeitete u. a. mit Karl Wittfogel zusammen, auf dessen Empfehlung er vor Beendigung seines Studiums 1932 nach Moskau an das Agrarinstitut berufen wurde. Steinberger promovierte 1935 zum Thema »Die Agrarpolitik des Nationalsozialismus«. 1936 aus dem Agrarinstitut entlassen, er war bemüht, seine Familie (1935 war Tochter Marianne geboren) mit Deutschunterricht über die Runden zu bringen. Ende April 1937 vom NKWD festgenommen und wegen »konterrevolutionärer trotzkistischer Tätigkeit« zu lebenslänglicher Verbannung verurteilt, war bis 1946 im Lager Kolyma, dann noch bis 1955 als Verbannter in Magadan. Edith Steinberger wurde 1941 verhaftet, bis 1946 im Arbeitslager bei Karaganda, dann verbannt, sie durfte 1952 zu ihrem Mann nach Magadan. Die im Jahre 1941 sechsjährige Tochter war von einer befreundeten Familie aufgenommen worden und sah ihre Eltern erst 1952 wieder. Nathan und Edith Steinberger kamen Ende 1955 nach Ost-Berlin, er arbeitete zunächst bei der SPK und ab 1960 als Professor an der LPG-Hochschule in Meißen, ab 1964 an der Hochschule für Ökonomie in Ost-Berlin. Nathan Steinberger starb am 26. Februar 2005 in Berlin.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Steiner, Helmut

* 7.2.1936 – ✝ 14.2.2009

Geb. in Christophhammer (ČSR / Kryštovovy Hamry, Tschechien); Mutter gelernte Schneiderin, Vater Buchhalter u. Inh. eines Sägewerks; 1946 Umsiedl. nach Loburg (Sachsen-Anh.); 1954 Abitur in Wendgräben (Krs. Loburg); 1954 SED; 1954 – 58 Studium der Wirtschaftswiss. an der HU Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1958 – 60 hauptamtl. Mitgl. des Sekr. der FDJ-KL an der HU Berlin; 1960 – 62 Aspirantur an der HU Berlin; 1962 – 91 an versch. Inst. der DAW/AdW in Berlin, bis 1967 Assistent u. Arbeitsltr. in der von …

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steinicke, Johannes (Hans)

* 5.2.1906 – ✝ 11.2.1962

(* 1906 – † 1962) Geboren am 5. Februar 1906 in Bartenstein/ Ostpreußen, Sohn des Kantinenpächters Moritz Steinicke, der im Februar 1919 von Freikorpstruppen in Gelsenkirchen erschossen wurde. Elektroschweißer, Mitglied der KPD, 1928 wegen »trotzkistischer Bestrebungen« aus der KPD ausgeschlossen, wurde Mitglied der Berliner Leitung des Leninbundes. Nach 1933 im Widerstand gegen das NS-Regime, gehörte der illegalen Reichsleitung des Leninbundes an. Zur Tarnung hatte er am 1. April 1933 seine Aufnahme in die NSDAP beantragt, die das NSDAP-Kreisgericht ablehnte. Erstmals am 1.August 1939 wegen Verdachts der Sabotage verhaftet, im November freigelassen, dann am 13. Dezember 1941 in der elsässischen Stadt Colmar erneut festgenommen. Er saß bis April 1945 in verschiedenen KZs, u.a. in Natzweiler/Elsaß und Dachau, zuletzt in einem SS- Speziallager in Kempten/Allgäu. Im Juni 1945 Rückkehr nach Berlin, arbeitsunfähig, er erhielt eine Rente. Anfang 1946 Aufnahme in die KPD, blieb aber bei seiner kritischen Haltung gegenüber der KPD/SED und wurde schon im August 1946 aus der SED ausgeschlossen. Steinicke organisierte oppositionelle Kommunisten in einer antistalinistischen Gruppe und äußerte weiter öffentlich Kritik an der SED und der sowjetischen Besatzungsmacht. Am 1. Mai 1947 wurde er beim Verteilen von antistalinistischen Flugblättern auf der Kundgebung im Berliner Lustgarten vom NKWD festgenommen. Nach Untersuchungshaft in Bautzen und Halle verurteilte ihn im September 1947 ein sowjetisches Militärtribunal zu 25 Jahren Lagerhaft in Sibirien. Ende 1953 amnestiert, kehrte er schwerkrank nach Deutschland zurück. Johannes Steinicke starb am 11.Februar 1962 in West-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steinitz, Wilhelm

* 13.6.1890 – ✝ 15.12.1937

Geboren am 13. Juni 1890 in Graudenz/Westpreußen; Buchbinder, seit 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD, Funktionär des AM-Apparates und des RFB, 1924/25 Mitglied der Leitung (Kassierer) des RFB Gau Mittelrhein. 1926/27 Literaturobmann des IAH-Landesvorstands Mittelrhein und 1929/30 Polleiter des RFB in Köln. 1931/32 gehörte Steinitz der Führung des AM-Apparats der BL Mittelrhein an. Er emigrierte im Mai 1933 in die Sowjetunion, arbeitete in Moskau als Fräser im Werk Nr. 46 des Volkskommissariats für Verteidigungsindustrie. Am 20. Juli 1937 wurde er vom NKWD festgenommen, der »Leitung einer terroristischen Spionage- und Diversionsgruppe« beschuldigt und am 30. November 1937 zum Tode verurteilt. Wilhelm Steinitz wurde am 15. Dezember 1937 in Butowo erschossen.

Wer war wer in der DDR

Starke, Kurt

* 13.5.1938

Geb. in Königshain (Sachsen); 1956 Abitur in Rochlitz; 1957/58 Bauhilfsarb.; 1958 – 62 Studium an der KMU Leipzig; 1962 – 67 wiss. Assistent; 1965 Dr. rer. pol.; 1967 – 90 Mitarb. am ZI für Jugendforschung Leipzig, 1972 – 90 Ltr. der umfangreichsten empir. Forschungsstudien zum Partner- u. Sexualverhalten in der DDR; 1977 Dr. sc. pol.; 1981 Prof.; 1987 Full Member of the International Academy of Sex Research; 1988 Mitgl. der Dt. Ges. für Sexualforschung. 1990 Gründungsvors. der Ges. für Jugend-…

Wer war wer in der DDR

Stauch, Herbert

* 3.11.1917 – ✝ 18.6.1953

Geb. in Remschütz (b. Saalfeld); Volksschule; Müllerlehre; Teiln. am 2. Weltkrieg als Ofw. im techn. Dienst, Flucht aus der Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende Erwerb einer Getreidemühle in Rudolstadt, 1952 Verkauf der Mühle u. Erwerb einer Teigwarenfabrik in Magdeburg; am 17.6.1953 spontane Beteiligung an den Protesten in Magdeburg, Mitgl. einer gewählten vierköpfigen Deleg., die dem VP-Bezirkschef polit. Forderungen der Demonstranten überbrachte; am Abend des 17.6. Verhaftung durch die VP;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Stauer, Hans (Berman-Jurin

* 14.11.1901 – ✝ 24.8.1936

(* 1901 – † 1936) Geboren am 14. November 1901 als Konon Berman-Jurin im lettischen Ilukste/Kurland, Sohn einer kleinbürgerlichen Familie. Er besuchte die Mittelschule und lernte von 1920 bis 1922 in Riga Schlosser. Von 1921 bis 1923 aktives Mitglied der KP und des KJV Lettland, emigrierte 1923 wegen drohender Verhaftung nach Deutschland. Er wurde unter dem Parteinamen Hans Stauer Mitglied der KPD, 1927 Agitpropleiter der BL Berlin-Brandenburg und Mitglied des Sekretariats. Ende 1931 vom ZK gerügt, weil er Alexander Emel bei Schulungsveranstaltungen der Berliner KPD »falsche Ansichten« verbreiten ließ. Seiner Funktion enthoben, wurde er Mitarbeiter der Orgabteilung der BL. Ab März 1933 in der Sowjetunion, im Apparat der Komintern tätig. Im Mai 1936 vom NKWD verhaftet, er wurde beschuldigt, zusammen mit Fritz David im Auftrage Trotzkis ein Attentat auf Stalin vorbereitet zu haben. Stauer/Berman-Jurin war Mitangeklagter im ersten Moskauer Schauprozeß gegen Sinowjew, Kamenew u. a. Er »gestand« alle ihm zur Last gelegten Verbrechen. Angeblich war er im November 1932 mit Trotzki in Kopenhagen zusammengetroffen und hatte von diesem direkt den Auftrag zu »terroristischen Akten« erhalten. Am 24.August 1936 wurde Berman-Jurin zum Tode verurteilt und erschossen. Über ihn und die anderen »jungen Angeklagten« des Sinowjew-Prozesses schrieb Trotzki: »Das sind alles jüdische Intellektuelle, und zwar nicht aus der UdSSR, sondern aus den Nachfolgestaaten, die früher Teile des zaristischen Rußlands waren (Litauen, Lettland usw.). Ihre Familien sind seinerzeit vor der bolschewistischen Revolution geflüchtet, die Vertreter der jüngeren Generation aber haben sich dank ihrer Beweglichkeit, Anpassungsfähigkeit, Sprachenkenntnis, insbesondere des Russischen, nicht schlecht im Apparat der Komintern eingerichtet. Durchweg Abkömmlinge des kleinbürgerlichen Milieus, ohne Verbindung mit der Arbeiterklasse irgendeines Landes, ohne revolutionäre Stählung, ohne ernste theoretische Vorbereitung, wurden diese gesichtslosen Beamten der Komintern stets dem letzten Zirkular gehorsam, zu einer wahren Geißel der internationalen Arbeiterbewegung.«

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steen, Paul

* 23.12.1905 – ✝ 1938

Geboren am 23. Dezember 1905 in Lübeck; lernte Schlosser, anschließend Heizer und Rohrleger. Er fuhr zur See, arbeitete später bei einer Lübecker Firma und auf der AG Weser Bremen. 1929 Mitglied der KPD, ab Juni 1932 Orgleiter des UB Lübeck und zum Abgeordneten in die Lübecker Bürgerschaft gewählt. Im Frühjahr 1933 festgenommen. Ende 1933 freigelassen, emigrierte er in die ?CSR und war unter dem Decknamen Helmuth Grenzinstrukteur in Asch. Im Spanischen Bürgerkrieg Angehöriger der XI. Internationalen Brigade, Politkommissar einer Kompanie. Paul Steen fiel 1938 in Spanien.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steffen, Erich

* 11.5.1895 – ✝ 1937

Geboren am 11. Mai 1895 in Berlin-Reinickendorf, seine Eltern waren Kleinbauern, die 1890 aus Ostpreußen nach Berlin übergesiedelt waren. Er begann 1909 eine Lehre als Glastechniker, studierte drei Semester Chemie an der Universität Greifswald. 1912 Mitglied der Arbeiterjugend, von 1914 bis 1916 Soldat, wurde verschüttet und Anfang 1916 aus dem Heer entlassen. Er war 1917 Mitbegründer des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, später im Internationalen Bund der Kriegsopfer tätig. Am 1. Juli 1919 trat Steffen in die KPD ein. Betriebsleiter in Augsburg, 1920 wegen seines politischen Engagements gemaßregelt, dann Arbeiter in der Quarzindustrie in Hanau. Anfang 1921 Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe in Hanau, wegen seiner Verwicklung in die März-Aktion gesucht, übersiedelte er nach Aachen. Dort von den Besatzungsbehörden ausgewiesen, ging er Ende 1921 nach Berlin, wurde in den Hauptvorstand des Verbandes der Glasarbeiter gewählt, Betriebsratsvorsitzender bei Siemens. Nach erneuter Maßregelung hauptamtlicher Sekretär beim ZK der KPD für die Industriegruppe Fabrikarbeiter. Delegierter und Referent auf dem III. Weltkongreß der RGI 1924, nach Auflösung der zentralen Gewerkschaftsabteilung bis Juni 1927 Polleiter in Pommern, dann bis Ende 1928 Reichsleiter der Erwerbslosenbewegung. Danach wieder Leiter der Industriegruppe (Fabrikarbeiter) beim ZK, seit Gründung der RGO Mitglied der Reichsleitung, 1929 Generalsekretär des Internationalen Komitees der Fabrikarbeiter. Er gab die Zeitschrift »Der rote Fabrikarbeiter« heraus. 1931 wurde gegen ihn in einem Werksspionageprozeß der BASF in Ludwigshafen/Rhein ermittelt, er wurde festgenommen, verurteilt und saß von März bis Dezember 1931 im Gefängnis. Nach seiner Freilassung drei Monate illegal in der ?CSR tätig, im April 1932 schickte ihn das ZK als Instrukteur nach Oberschlesien, anschließend Geschäftsführer der KPD-Zeitung »Volkswacht« in Mecklenburg. Er kam auf ZK-Beschluß in die Sowjetunion, war von Juni 1932 bis Februar 1933 stellvertretender Leiter der Orgabteilung der RGI, ab März 1933 dort nur noch Mitarbeiter. Als Erich Wagner leitete er den »Ernst-Thälmann-Club« in Moskau, war zuletzt als Glasspezialist in einem Betrieb tätig. Erich Steffen wurde im April 1937 zusammen mit seiner Frau vom NKWD verhaftet, er ist als Opfer der Stalinschen Säuberungen umgekommen.

Wer war wer in der DDR

Steger, Wolfgang

* 6.6.1934

Geb. in Gera; Vater Weber; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Weber; 1950 FDJ; 1951 Eintritt in die KVP, 1951 – 53 Studium an der Offiziersschule in Erfurt; 1953 – 55 Zugführer im Mot.-Schützenregt. 1 der 1. Mot.-Schützendiv.; 1955 – 59 Studium an der Militärakad. »M. W. Frunse« in der UdSSR; 1957 SED; 1959/60 Stellv. Kdr. u. Stabschef des Mot.-Schützenregt. 18 der 1. Mot.-Schützendiv.; 1961 – 66 Ltr. der Unterabt. Operative Arbeiten im Kommando des Militärbez. III (Leipzig), 1966 – 69 Stellv. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steidle, Josef

* 24.2.1908 – ✝ 20.6.1938

Geboren am 24. Februar 1908 in St. Georgen/ Krs. Tettnang; Bootsbauer. 1930 Eintritt in die KPD, zunächst Stadtteilkassierer, später im AM-Apparat der KPD tätig. Anfang 1932 Teilnehmer eines Lehrgangs an der M-Schule der Komintern in der Sowjetunion. Nach Rückkehr Orgleiter des AM-Apparates der KPD in Württemberg. Beim Versuch, mit dem Reichstechniker Wilhelm Kox zusammenzutreffen, wurde er am 14. Juni 1933 festgenommen, aber im Dezember 1933 aus der »Schutzhaft« entlassen. Steidle übernahm im Frühjahr 1934 die Leitung des Nachrichtenapparates der KPD in Württemberg, arbeitete eng mit Stefan Lovacz und Liselotte Herrmann bei der Beschaffung und Weiterleitung geheimer Rüstungspläne des NS-Regimes zusammen. Josef Steidle wurde am 7. Dezember 1935 verhaftet, vom 2. Senat des VGH am 12.Juni 1937 zum Tode verurteilt und am 20.Juni 1938 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Steinberg, Karl-Hermann

* 22.6.1941

Geb. in Heiligenstadt; Vater Angest.; OS, Abitur; 1954 FDJ; 1959 CDU; 1959 – 64 Studium an der TH für Chemie Leuna-Merseburg, Dipl.-Chemiker; 1964 FDGB; 1964 – 70 Assistent; 1971 – 74 wiss. Lektor an der o. g. TH; 1968 Prom. zum Dr. rer. nat. mit einer Diss. zu oberflächenchem. u. katalyt. Eigenschaften von Oxiden bzw. Zeolithen; seit 1969 Stadtverordn. in Merseburg; Mitgl. des Krs.-Aussch. Merseburg der NF; 1970 Mitgl. des Krs.-Vorst. Merseburg sowie des Bez.-Vorst. Magdeburg der CDU; 1971 – 90…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steinbrecher, Curt Alexius

* 6.3.1882 – ✝ 27.4.1963

(* 1882 – † 1963) Geboren am 6. März 1882 in Naumburg/Saale, Sohn eines Postschaffners; lernte Buchdrucker, von 1902 bis 1904 Militärdienst in Gleiwitz. 1905 Mitglied der SPD, bis 1914 Geschäftsführer im Buchdruckergewerbe in Halle. Von 1914 bis 1918 Soldat, während der Revolution Kommandeur des Sicherheitsregiments und Garnisionsältester in Halle. Seit 1917 Mitglied der USPD und des Spartakusbundes, ging mit der linken USPD Ende 1920 zur KPD. Ende 1919 wegen »Hoch- und Landesverrates« angeklagt, 1920 Freispruch aus »Mangel an Beweisen«. Teilnehmer am Mitteldeutschen Aufstand 1921, deswegen in Abwesenheit zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, er lebte bis 1928 (Amnestie) unter den Namen Dr. Bernhard und Fritz Pohl illegal. Er übersiedelte nach Berlin, Referent der BL Berlin-Brandenburg und der KPD-Zentrale. Von 1921 bis 1924 Abnahmebeamter bei der sowjetischen Handelsvertretung, gehörte Steinbrecher 1924 mit Erich Seemann (der 1925 ausgeschlossen wurde) der ersten RFB-Bundesleitung an, er blieb bis 1928 deren Kassierer. Später Geschäftsführer des Peuvag-Verlages. Im Februar 1933 festgenommen, bis 23. September 1933 in den KZs Berlin-Spandau und Sonnenburg. Nach Freilassung bis 1938 arbeitslos, anschließend Steuerberater und Buchhalter. 1940 zog er nach Seddin bei Potsdam, dort nach Kriegsende von der sowjetischen Kommandantur als Bürgermeister eingesetzt, im Oktober 1945 wieder abgesetzt, da er Weisungen der SMA nicht befolgte. Zunächst im Forstamt bzw. als Schuldiener in der Zentralschule Neuseddin, später in der Druckerei der »Täglichen Rundschau« beschäftigt. Curt Steinbrecher starb am 27. April 1963 in Wiesenburg. Steinbrechers Tochter Luise, verheiratete Hadrossek (* 1. 9. 1902 in Halle), war Stenotypistin, 1919 Mitglied der FSJ, 1922 der KPD. Zunächst Sekretärin in der KPD-Zentrale in Berlin, während des Mitteldeutschen Aufstandes 1921 Kurieraufträge für Max Hoelz. Anschließend offiziell Stenotypistin bei der sowjetischen Handelsvertretung, sie arbeitete bis 1925 unter dem Namen Rosi Stiller für den AM-Apparat. Sie war verheiratet mit dem Metallarbeiter und KPD-Funktionär Wilhelm Hadrossek (* 16. 3. 1901 in Berlin), der 1923 insgeheim an zentraler Stelle für den bewaffneten Aufstand wirkte. Beide lebten dann von 1925 bis 1928 in der Stadt Balzer in der Wolgadeutschen Republik der Sowjetunion. 1928 Rückkehr nach Deutschland, erneut für den geheimen Apparat der KPD tätig, mußten sie Anfang 1932 nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz wieder in die Sowjetunion flüchten. Luise Hadrossek wurde Sekretärin bei Wilhelm Pieck, Jelena Stassowa und zuletzt bei Walter Dittbender. Wilhelm Hadrossek, Technischer Direktor in Kunezowo, wurde am 11. November 1936 vom NKWD verhaftet, zu fünf Jahren Lager verurteilt und 1938 erschossen. Auch Luise wurde 1937 vom NKWD festgenommen und für viele Jahre nach Sibirien verbannt, später nach Kasachstan. Sie arbeitete im Steinbruch, danach Krankenschwester in einem NKWD-Haftkrankenhaus, bis zum XXII. Parteitag der KPdSU 1961 durfte sie Kasachstan nicht verlassen. 1963 konnte sie in die DDR ausreisen, galt als »Parteiveteranin« und erhielt 1977 den VVO in Gold. Luise Hadrossek starb am 13.Februar 1983 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steinfurth, Erich

* 10.8.1896 – ✝ 1.2.1934

Geboren am 10. August 1896 in Mittenwalde, Sohn einer Arbeiterfamilie; Schlosser. 1914 zum Militärdienst einberufen, 1916 vor Verdun schwer verwundet, wurde nach notdürftiger Ausheilung wieder an die Front geschickt. Er trat 1918 der USPD bei und ging 1920 mit dem linken Flügel zur KPD. Schlosser in Berlin, wurde 1923 als Mitglied des Betriebsrates gemaßregelt. Von der Zentrale nach München geschickt, organisierte Steinfurth im Herbst 1923 Aktionen der Münchner Eisenbahner, deshalb festgenommen und 1924 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Freilassung hauptamtlicher Mitarbeiter der RHD, er übernahm im November 1925 den Vorsitz der Organisation im Bezirk Berlin-Brandenburg, und war 1927 im RHD-Zentralvorstand. Im Oktober 1929 rückte Steinfurth als Nachfolger in den Preußischen Landtag ein, 1932 als Abgeordneter gewählt, gehörte er dem Parlament bis zu seiner Verhaftung am 25. März 1933 an. Steinfurth kam in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee, von dort in das KZ Sonnenburg. Als Vergeltung für die Erschießung des Spitzels Alfred Kattner am 1.Februar 1934 wurde Erich Steinfurth am gleichen Tag beim Transport nach Wannsee am Kilometerstein 23,7 gemeinsam mit John Schehr, Eugen Schönhaar und Rudolf Schwarz von der SS »auf der Flucht« erschossen. Am Berliner Ostbahnhof ist eine Straße nach ihm benannt.

Wer war wer in der DDR

Steiniger, Peter Alfons

* 4.12.1904 – ✝ 27.5.1980

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Kfm.; 1910 – 23 Bismarck-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf; 1923 – 27 Studium der Rechtswiss., Philos. u. Volkswirtschaftslehre an den Univ. Berlin, Marburg, Bonn u. zul. in Halle; 1928 in Bonn Prom. über die preuß. Selbstverw. zum Dr. jur. (b. Carl Schmitt); ab 1925 Mitarb. der »Weltbühne«; Mitgl. der IAH; Assistent an der Bonner Univ.; anschl. Kammergericht Berlin; Mitarb. b. Willi Münzenberg; bis 1929/30 Mitgl. der Gruppe Rev. Pazifisten; 1931 Erste…

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Steinmüller, Christian

* 23.10.1927

Geb. in Dresden; Vater selbst. Gewerbetreibender; OS; Wehrmacht; bis 1946 Kriegsgefangenschaft. 1945 – 47 Ausbildung zum Industriekfm.; 1951 NDPD; selbständiger Unternehmer; ab 1959 Komplementär der Firma H. C. Steinmüller in Dresden; 1952 – 54 Mitgl. des NDPD-Stadtbez.-Verb. Dresden; 1954/55 Abg. der Stadtbez.-Vers. u. ehrenamtl. Stadtrat; 1955/56 Abg. der Stadtverordnetenversammlung Dresden; 1959 – 61 Sonderstudium für Komplementäre an der HfÖ Berlin; 1962 Dipl.-Wirtsch.; 1961/62 Vors. des…

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Stasiw, Ostap

* 1.1.1903 – ✝ 19.2.1985

Geb. in Borszewyczi (Krs. Lemberg, Galizien / Ukraine); Vater Eisenbahner; 1921 Abitur am Gymnasium in Przemysl; danach Student an der Univ. Lemberg; Beteiligung am ukrain. Aufstand im Nachkriegspolen, Verhaftung u. Flucht; 1923 mit falschen Papieren nach Danzig; dort staatenloser Werftarb.; 1923 Übersiedl. nach Berlin; 1923 – 27 Physikstudium an der Univ. Berlin; Nebentätigkeiten als Übersetzer; 1927 – 31 Assistent am Physikal. Inst. der Univ. Gießen bei Walter Bothe; 1928 Prom.; 1931 – 37…

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Staudinger, Hermann

* 1.4.1884 – ✝ 8.4.1942

Geboren am 1. April 1884 in Herten/Ruhrgebiet, Sohn einer Bergarbeiterfamilie; lernte Friseur und eröffnete 1903 in Rotthausen ein eigenes Geschäft, später Strickmeister in einem Essener Betrieb, nach dem Ersten Weltkrieg Heilpraktiker. Seit 1906 SPD-Mitglied, seit 1918 in der USPD, ging 1920 zur KPD und war Polleiter in Essen-Rellinghausen. Im April 1933 kam er zusammen mit seinem Sohn Theo in »Schutzhaft«. Ende Juni freigelassen, emigrierte er im September in die Niederlande, aktiv in der Emigra tion, kam über Belgien und Frankreich im April 1935 in die Sowjetunion. Dort Heilpraktiker, er konnte sich bei Moskau eine Datsche bauen. Mitte September 1941 wurde er nach Kasachstan verbannt, saß dort einige Zeit im Gefängnis, dort starb Hermann Staudinger unter furchtbaren Bedingungen am 8. April 1942 an Bauchtyphus. Seine Söhne Theo (*31.1. 1906 - † 7. 1. 1937) und Josef (* 29. 12. 1908 – † 1938) wurden Opfer Hitlers und Stalins. Theo ist als Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien gefallen. Josef hatte im Juli 1932 bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit der Polizei anläßlich eines Aufmarsches der KPD (Spartakiade der Roten Sportler) in Essen einen Polizeioffizier erschossen, flüchtete in die Sowjetunion und studierte an der KUNMS. Im September 1938 zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt, kam Josef 1938 im Gulag ums Leben. Wilhelm Mensing und Peter Erler veröffentlichten 2001 eine ausführliche biographische Skizze über die Familie Staudinger.

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Stechbarth, Horst

* 13.4.1925 – ✝ 8.6.2016

Geb. in Tzchecheln (Krs. Sorau, Niederlausitz/ Dębinka, Polen); Vater Landwirt; 1931 –  39 Volksschule; HJ, Kameradschaftsführer; 1939 – 43 Landw. Gehilfe im elterlichen Bauernhof in Eicherode; 1943 RAD, Arbeitsmann; 1943 – 45 Wehrmacht, Uffz.; 20.4.1943 NSDAP; 8.5. 1945 – Mai 1948 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1948 Rückkehr nach Dtl.; 1948/49 Landarb. in Burg; 1.3.1949 Eintritt in die Grenzpolizei; Schule der HV für Ausbildung in Eggesin (b. Pasewalk), als Offiziersschüler zugl. in…

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Steenbeck, Max

* 21.3.1904 – ✝ 15.12.1981

Geb. in Kiel; Vater u. Mutter Lehrer; Reform-Realgymnasium; 1922 – 27 Studium der Physik u. Chemie in Kiel; 1928 Prom. mit einer Arbeit über Röntgenstrahlen; 1927 wiss. Mitarb.; 1934 Laborltr.; 1943 Techn. Ltr. des Stromrichterwerks der Siemens-Schuckert-Werke in Berlin, Arbeitsgebiet Gasentladungsphysik; 1934 Patent zum Betatron. 1945 – 56 nach kurzer Internierung Aufn. einer Forschungstätigkeit in der UdSSR, Entw. der Gaszentrifuge im Rahmen des sowj. Atomprogramms; 1956 Prof. für Physik des…

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Steffen, Kurt

* 23.9.1904 – ✝ 9.10.1968

Geboren am 23. September 1904 in Berlin, Sohn eines Kunstschlossers; lernte Werkzeugmacher. Von 1919 bis 1922 gehörte er der Jugendorganisation der KAPD, der Kommunistischen Arbeiterjugend an, ab 1923 der KJD, 1925 Mitglied der KPD. Referent der BL Berlin-Brandenburg, ab 1928 freischaffender Autor von Kurzgeschichten für die »Rote Fahne«, »Berlin am Morgen« und für die »Linkskurve«. 1932 wurde er 2. Sekretär des von der KPD gelenkten BPRS. Nach 1933 Mitglied einer illegalen Gruppe des BPRS unter Leitung von Hans Schwalm ( Jan Petersen), ab 1935 selbst Leiter der Gruppe, er gehörte auch der illegalen Leitung des UB Berlin-Weißensee an. Steffen wurde am 8. Oktober 1935 verhaftet und vom Kammergericht Berlin zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Im November 1941 aus dem Zuchthaus Sonnenburg freigelassen. Von 1946 bis 1948 Vorsitzender der SED Berlin-Weißensee. Von 1949 bis 1953 Referent im DDR-Amt für Information, später Lektor im Verlag Neues Leben. Kurt Steffen starb am 9.Oktober 1968 in Ost-Berlin.

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Stegmaier, Anna

* 4.11.1899 – ✝ 27.7.1973

Geboren am 4. November 1899 in Spiegelberg/Krs. Backnang, Tochter einer Arbeiterfamilie; besuchte eine Handelsschule, schloß sich 1913 der Arbeiterjugend an und 1918 der FSJ. Von 1913 bis 1916 Dienstmädchen im Haushalt der Familie Edwin Hoernle, trat 1919 in die KJD in Stuttgart ein. Ende 1918 verantwortlich für die Expedition der Frauenzeitschrift »Die Kommunistin«, 1919/20 technische Hilfskraft, ab 1920 Hauptkassiererin und später Orgleiterin der BL Württemberg. Anna Stegmaier lebte mit dem kommunistischen Landtagsabgeordneten Carl Müller zusammen, war Stenotypistin der KPD-Landtagsfraktion. Wegen persönlicher Differenzen mit dem württembergischen Polleiter Karl Schneck verließ sie die KPD, ab 1927 Stenotypistin in einem Stuttgarter Rechtsanwaltsbüro. 1933 Mitarbeiterin der illegalen RHD in Württemberg, flüchtete sie Ende August 1934 mit ihren Kindern Heinz (* 1. 6. 1925) und Sonja (* 5. 4. 1927) in die Schweiz. Sie wurde 1935 in einem Prozeß in Stuttgart in Abwesenheit zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Juni 1936 kam sie über Prag in die Sowjetunion, war im Sekretariat der Freidenkerorganisation. Sie geriet in die stalinistischen Säuberungen, wurde am 12. März 1938 in der Moskauer Wohnung von Helene Hoernle vom NKWD verhaftet und nach viermonatiger NKWD-Haft wegen »konterrevolutionärer und trotzkistischer Tätigkeit« zu acht Jahren Lager verurteilt. Danach bis August 1953 Sowchosarbeiterin in Magadan, im September 1953 Wächterin in einem Nahrungsmittellager. Im November 1956 durfte sie in die DDR ausreisen, hier in der Presseabteilung des Ministeriums für Außen- und Innerdeutschen Handel beschäftigt, seit November 1957 Mitglied der SED, sie erhielt 1969 den VVO in Silber. Anna Stegmaier starb am 27. Juli 1973 in Gera. Ihr Sohn Heinz kam nach der Verhaftung der Mutter mit seiner Schwester in ein sowjetisches Kinderheim und wurde 1941 nach Mittelasien verbannt. Von Oktober 1941 bis Mai 1942 beim NKWD inhaftiert, dann Schlosser, aber 1944 erneut festgenommen, erst 1953 freigelassen, blieb zunächst in Magadan, Sprengmeister, kam später in der DDR. Heinz Stegmaier starb am 2. Juni 1989 in Gera.

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Steigerwald, Heinz

* 16.4.1925 – ✝ 23.2.2002

Geb. in Wernigerode; Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Dreher u. Schlosser; 1944 / 45 Zwangsarbeitslager der Organisation Todt. 1945 – 49 Arbeit als Installateur u. Dreher; 1946 SED; 1947 Betriebsrat, später Vors. der BGL in den Stadtwerken Wernigerode; 1950 / 51 2. Sekr. der SED-KL Wernigerode bzw. der SED-KL Haldensleben; Lehrgang an der SED-LPS Sachsen-Anh.; 1951 / 52 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau; 1952 Mitgl. des Sekr. der SED-LL Sachsen-Anh.; 1952 / 53 2. Sekr. der…

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Steinberger, Bernhard

* 17.9.1917 – ✝ 16.12.1990

Geb. in München in einer jüd. Fam.; Volksschule; Ingenieurausbildung; 1936 Emigr. nach Mailand (Italien) u. 1938 weiter in die Schweiz, dort fast drei Jahre im Emigrantenarbeitslager; in der BFD tätig; Mai 1945 von der KPD-Ltg. in der Schweiz rückwirkend ab 1940 als KPD-Mitgl. aufgenommen. 1945 Rückkehr nach Bayern; Mitarb. in der KPD-LL u. an der LPS; Mai 1947 Übersiedl. mit der Familie nach Leipzig zur Aufn. eines Ökon.-Studiums an der Univ. Leipzig bei  Friedrich Behrens; SED; 9.6.1949…

Wer war wer in der DDR

Steineckert, Gisela

* 13.5.1931

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volksschule; 1939 – 45 in Österreich; 1946 Rückkehr nach Berlin; tätig als Sozialhelferin u. Sprechstundenhilfe; Ausbildung zum Kfm.; ab 1957 freischaff. Schriftst.; erste Arbeiten für den Rundfunk; kurz mit dem Lyriker  Heinz Kahlau verh.; 1962/63 Kulturred. der satir. Ztschr. »Eulenspiegel«; Szenaristin bei der DEFA, auch als Hrsg. tätig, Verf. von Kurzgeschichten, Hörspielen, Feuilletons, Lyrik u. Chansons; 1965 – 75 Mitw. in der Singebew., bes. als Beraterin…

Wer war wer in der DDR

Steinhaus, Wilhelm

* 30.4.1884 – ✝ 22.8.1970

Geb. in Barmen; Physikstudium in Marburg u. Göttingen; hier 1908 Lehramtsprüfung; 1908 – 11 Assistent an der Univ. Kiel; 1911 Prom.; 1912 – 46 wiss. Mitarb. der Physikal.-Techn. Reichsanstalt Berlin (PTR); 1924 dort Laborltr.; 1943 Dir. der Abt. Elektrizität u. 1945 kommissar. Präs. Baute nach 1945 aus den in der SBZ verbliebenen Resten der PTR das Dt. Amt für Maß u. Gewicht auf; 1946 – 57 dessen erster Präs.; 1949 Titular-Prof.; 1955 Korr. Mitgl. der DAW; gest. in Berlin. Forschungen zur…

Wer war wer in der DDR

Steinitz, Klaus

* 12.11.1932

Geb. in Berlin; Vater Linguist  Wolfgang St.; Emigr. der Eltern in die UdSSR; dort u. in Schweden Kindheit u. Schulbesuch, ab 1947 OS in Berlin, 1951 Abitur; 1947 FDJ; 1948 SED; 1951 – 55 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1956 – 59 wiss. Assistent u. Oberassistent an der HfÖ Berlin; 1959 Prom. zum Dr. rer. oec.; 1960 – 63 Doz.; Ltr. der Abt. Pol. Ökon. des Soz.; 1963 Habil. zu Fragen des Wirtschaftswachstums; anschl. Mitarb. der SPK; 1967 – 71 Ltr. der Abt. Prognose; 1971 – 79 Ltr. der…

Wer war wer in der DDR

Steinwand, Rudolf

* 2.8.1906 – ✝ 10.11.1982

Geb. in Boppard (am Rhein); Vater Lehrer; Volksschule u. Gymnasium, 1928 Abitur; Studium der Philologie an der Univ. Bonn; KPD, 1930 Mitgl. der KPD-Unterbez.-Ltg. Chemnitz; nach 1933 antifasch. Arbeit, Verhaftung, zeitw. »Schutzhaft«, Gefängnis Koblenz u. KZ Esterwegen; 1935 erneute Haft, Verurteilung wg. »Vorbereitung zum Hochverrat«, Haft in den KZ Esterwegen u. Sachsenhausen, 1939 entlassen; Buchhalter in einer Weingroßhändlerei; erneute antifasch. Arbeit; 1941 Wehrmacht, 1945 Desertion zur…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Staubes, Hanna

* 28.5.1889 – ✝ 27.8.1981

Geboren am 28. Mai 1889 als Hanna Weber in Horn/Lippe, Tochter einer Arbeiterfamilie. Die ein Jahr jüngere Schwester von Hermann Weber (dem bekannten Solinger Kommunisten und späteren Opfer der stalinistischen Säuberungen), ging als Dienstmagd und ungelernte Arbeiterin nach Solingen und Düsseldorf. 1911 heiratete sie Walter Staubes, trat 1915 in die SPD ein, 1917 in die USPD und gehörte als Mitglied des Spartakusbundes zu den Mitbegründern der KPD in Solingen. Hanna Staubes war Frauenleiterin der KPD im UB Solingen, 1929 dort Stadtverordnete, 1930 im Provinziallandtag Rheinland. 1931 Mitorganisatorin des »Roten Rhein-Ruhr-Kongresses werktätiger Frauen«. Im April 1932 wurde sie im Wahlkreis Düsseldorf-Ost in den Preußischen Landtag gewählt, in dem sie bis 1933 blieb. Im Juli 1933 festgenommen, saß sie bis April 1934 im Gefängnis in Düsseldorf, anschließend in KZs in »Schutzhaft«. 1934 heiratete sie Otto Rautenbach, war von August 1937 bis Oktober 1938 in Düsseldorf erneut inhaftiert. 1945 wieder Mitglied und Funktionärin der KPD in Solingen, dort ab November 1945 in der Stadtverwaltung. Als anerkannte Kommunalpolitikerin wurde sie am 10. April 1947 in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt, dem sie bis 1950 als Abgeordnete angehörte. 1968 trat sie der DKP bei. Hanna Staubes-Rautenbach starb am 27.August 1981 in Solingen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Staudinger, Hildebrand

* 1.10.1878 – ✝ 16.3.1938

Geboren am 1. Oktober 1878 in Landau/Pfalz, Sohn eines Bauern. Kaufmännische Lehre und Arbeit, seit 1898 Mitglied der SPD, 1916 der Spartakusgruppe, 1918 der KPD. Mitarbeiter des AM-Apparates, 1923/24 Leiter für den Be zirk Württemberg. Nach der Flucht in die Sowjetunion war er Angestellter im Textilsyndikat in Moskau. 1929 kehrte er nach einer Amnestie nach Deutschland zurück, Mitarbeiter in der sowjetischen Handelsvertretung. 1932/33 Polleiter im KPD-UB Schwäbisch-Gmünd, 1933 erneut emigriert, zunächst nach Frankreich, dann 1935 über die âSR in die Sowjetunion. Als Politemigrant anerkannt, wurde er am 16. März 1938 in Moskau vom NKWD festgenommen. Er wurde der Spionage für den deutschen Nachrichtendienst beschuldigt und am 16.Mai 1938 zum Tode verurteilt. Hildebrand Staudinger wurde am 28. Mai 1938 erschossen.

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Stecher, Renate

* 12.5.1950

Geb. in Süptitz (b. Torgau); Schule in Torgau, KJS, Abitur; 1963 – 77 aktive Leichtathletin (Sprint); anfangs in Torgau (Trainer: Manfred Schumann); ab 1964 beim SC Motor Jena (Trainer: Horst-Dieter Hille); bei den Europameisterschaften 1969 Siegerin (mit der 4 x 100-m-Staffel), 2. Platz (200 m); 1970, 1971, 1972 u. 1974 bei den Hallen-Europameisterschaften: Siegerin; beim Europacup 1970: Siegerin (200 m); bei den Europameisterschaften 1971: Siegerin (100 m u. 200 m), 2. Platz (mit der 4 x…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steffelbauer, Kurt

* 16.2.1890 – ✝ 10.1.1942

Geboren am 16. Februar 1890 in Görlitz, Sohn eines Konditormeisters. Nach einer Lehrerausbildung unterrichtete er an Schulen im Landkreis Görlitz. Im Oktober 1913 als Einjährig-Freiwilliger zum Militärdienst, im Mai 1915 schwere Verwundung. Im Mai 1916 als Leutnant der Reserve entlassen, 1917/18 Lehrer in einem evangelischen Waisenhaus in Beirut. Zurück in Deutschland und zunächst arbeitslos, bewarb er sich um eine Anstellung bei der Deutschen Demokratischen Partei, der er von 1918 bis 1920 angehörte, wurde dann Sekretär der Reichsgewerkschaft des Deutschen Eisenbahner-Verbandes. 1924 trat er in die KPD ein, ab 1927 Lehrer in Berlin-Wedding. Wegen seiner Mitgliedschaft in der KPD, seines Engagements in der Lehrergewerkschaft und der Berliner »Interessengemeinschaft oppositioneller Lehrer« wurde er im Februar 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entlassen, im Herbst jedoch wieder eingestellt. Steffelbauers Wohnung diente nach 1933 als Anlaufstelle für Kuriere des ZK der KPD. Seit dem Frühsommer 1934 leitete Steffelbauer illegale Gruppen aus entlassenen und noch im Schuldienst befindlichen Lehrern. Als der Gestapo im Krieg Flugblätter und Schriften aus diesem Kreis in die Hände fielen, hat sie ihn am 28. Mai 1941 festgenommen. Am 10.Januar 1942 vom 2. Senat des VGH gemeinsam mit Arthur Emmerlich u. a. zum Tode verurteilt, wurde Kurt Steffelbauer am 21. Mai 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Stefke, Erhard

* 3.2.1931

Geb. in Beuthen (Oberschles. / Bytom, Polen); Vater Architekt; 1936 – 40 Volksschule in Zinnowitz (Usedom), 1940 – 45 Oberschule in Wolgast; 1945 – 48 Ausbildung zum Gärtner in Zinnowitz; Arbeit als Gärtner. 1949 – 51 Studium an der FS für Gartenbau in Pillnitz, Dipl.-Gartenbauing.; durch Vermittl. von  Johann Greiner in die Meisterklasse von  Reinhold Lingner an die DBA in Berlin; 1951 – 64 Mitarb. der DBA, Sektion »Grünplanung« bei R. Lingner; 1951 / 52 Mitarb. an der Pionierrep. »Wilhelm…

Wer war wer in der DDR

Steidl, Josef (Jupp)

* 14.1.1919 – ✝ 4.9.1986

Geb. in Münchhof (Eger, ČSR / Mírová, Tschechien); Vater Bergmann, Mutter Porzellanarb.; Volksschule, Bürgerschule; 1933 – 36 Ausbildung zum Automechaniker in Karlsbad; 1936 KPČ; 1936 – 38 Jugendsekr. der KPČ; 1938/39 Bergarb.; April 1939 – März 1945 Wehrmacht, Stabsgefr., Einsatz in Frankreich, Rumänien, Griechenland u. der Sowjetunion; im März 1945 desertiert; Teiln. an Kampfaktionen tschech. Partisanen; 1945/46 Bergarb. in der ČSR. März 1946 Aussiedl. nach Thür.; 1946 KPD/ SED; 1946/47…

Wer war wer in der DDR

Stein, Mona

* 20.10.1951

Geb. in Berlin; Vater Musiker, Großvater ital. Schauspieler u. Wahrsager; Friseurlehre; 1964 – 66 Unterricht im Ausdruckstanz; ab 1965 Beschäftigung mit Astrol. u. Wahrsagerei; 1967 – 71 Schauspiel- u. Gesangsstudium; 1970 – 72 Arbeit als Krankenpflegerin, Abitur; nebenberufl. Fotomodell; 1971 – 73 Psychologiestudium; 1973 – 76 Tourneen als Sängerin u. Schauspielerin im In- u. Ausland; 1977 – 79 Gastspiele an den Theatern in Zwickau u. Annaberg; 1979 – 82 Ltg. eines Friseursalons; 1971 – 92…

Wer war wer in der DDR

Steinberger, Nathan

* 16.7.1910 – ✝ 26.2.2005

Geb. in Berlin in einer jüd. Familie, Vater Schirmmacher; 1928 Abitur am Kaiser-Friedrich-Realgymnasium Berlin-Neukölln; Mitgl. der sozialist. jüd. »Freien Jugend«; 1925 KJVD u. am Aufbau der Kommunist. Pennälerfrakt. u. des Sozialist. Schülerbunds beteiligt, 1927 wg. Zugehörigkeit zur sog. Karl-Korsch-Frakt. aus dem KJVD ausgeschlossen; 1928 Austritt aus der jüd. Gemeinde, KPD; 1928 – 32 Stud. zunächst der Med., dann Nationalökon. u. Gesch. an der Univ. Berlin, 1932 Dipl.-Volkswirt; anschl. vom…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Steinemann, Hans

* 23.8.1890 – ✝ 18.1.1965

Geboren am 23. August 1890 (nach anderen Angaben 22. September) in Oschersleben; lernte Schlosser und arbeitete in Mitteldeutschland. Von 1914 bis 1918 Soldat. Nach dem Krieg ließ er sich in Wismar nieder, arbeitete als Maschinenschlossermeister. 1918 Mitglied der USPD und 1920 der KPD, 1924 zog Steinemann als Abgeordneter in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin ein. 1925 Vorsitzender des RFB in Mecklenburg. Als Anhänger der linken Opposition 1926 nicht wieder als Kandidat aufgestellt, schied Steinmann aus dem Landtag aus, blieb bis 1928 noch für die KPD aktiv. 1929 wurde er aus der Partei ausgeschlossen, später trat er politisch nicht mehr hervor. Hans Steinemann starb am 18. Januar 1965 in West-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Steinhoff, Karl (Carl)

* 24.11.1892 – ✝ 19.7.1981

Geb. in Herford (Westf.); Vater Obertelegrafeninspektor; Gymnasium in Bielefeld; 1910 –21 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Freiburg i. Br., München, Königsberg, Berlin u. Münster; 1921 Prom. zum Dr. jur.; 1922/23 in den Reichsmin. des Innern u. für Justiz tätig; 1923 SPD; 1923/24 Legationssekr. der Sächs. Gesandtschaft in Berlin; 1925/26 Reg.-Rat in der Amtshauptmannschaft Zittau; 1926 – 28 Landrat im Krs. Zeitz; 1928 Reg.-Vizepräs. in Gumbinnen (Ostpr.), danach Vize-Oberpräs. in Königsberg…

Wer war wer in der DDR

Steinitz, Wolfgang

* 28.2.1905 – ✝ 21.4.1967

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen) in einer jüd. Fam.; Vater Rechtsanwalt; Gymnasium; 1923 – 28 Studium der finn.-ugr. Sprachen u. Völkerkunde an den Univ. Berlin u. Breslau; 1923 SPD; 1924 – 26 wiss. Hilfsarb. am Museum für Völkerkunde in Berlin; Studienreisen 1924 nach Finnl., 1925 nach Ungarn, 1926 nach Estland u. in die UdSSR; 1927 KPD, Agit.-Prop.-Ltr. des KJVD Schles.; 1928 – 33 Assistent am Ungar. Inst. der Univ. Berlin; 1927 KPD; 1932 Prom. an der Univ. Berlin; Apr. 1933 Entlassung im Zuge…

Wer war wer in der DDR

Stelzmann, Volker

* 5.11.1940

Geb. in Dresden, seit 1948 in Leipzig aufgew.; 1957 mittlere Reife; 1957 – 60 Lehre als Feinmechaniker; 1960 – 63 in diesem Beruf tätig; 1963 – 68 Studium bei Prof.  Gerhard Kurt Müller an der HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig; 1966 gem. mit Ulrich Hachulla erste Personalausstellung in Ahrenshoop; ab 1966 mehrf. Studienreisen in die UdSSR; ab 1966 beteiligt an wichtigen Ausstellungen der DDR im In- u. Ausland; 1968 – 73 freischaff.; Reisen nach Bulgarien, Kuba, Indien; 1970 – 86 VBK; 1973/74…