In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Lauter, Hans
* 22.12.1914 – ✝ 31.10.2012Geb. in Adelsberg (b. Chemnitz); Vater Former; Volks- u. Berufsschule; 1929 – 34 Ausbildung zum Glasschleifer, anschl. im Beruf tätig; 1930 KJVD; 1931/32 Mitgl. der KJVD-UBL Chemnitz; 1932 – 34 Pol.-Ltr. der KJVD-Ortsgr. Chemnitz-Ost; 1934 / 35 Pol.-Ltr. der KJVD-BL Leipzig; 28.5.1935 verhaftet, 28.3. 1936 Verurteilung durch den III. Senat des VGH wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu zehn Jahren Zuchthaus, verbüßt im Zuchthaus Waldheim u. Moorlager II, IV u. VII, Febr. 1945 Flucht. 1945…

Wer war wer in der DDR
Laux, Werner
* 15.4.1902 – ✝ 14.5.1975Geb. in Berlin; Vater Postbeamter; Volks- u. Oberschule; 1919 22 Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser u. Betriebstechniker; 1922 25 Studium an der Beuthschule u. an der Staatl. Kunstschule Berlin, Ausbildung zum Kunstpädagogen u. Zeichenlehrer; 1925/ 26 Ausbildung bei Erich Wolfsfeld an der Vereinigten Staatsschule in Berlin; 1926 31 freischaff. Künstler; 1929 KPD; 1933 39 Maler u. Grafiker; illeg. Arbeit; 1939 Wehrmacht, 1942 schwere Verwundung bei Stalingrad, Lazarettaufenthalt,…

Wer war wer in der DDR
Lecht, Hans Otto
* 23.11.1925Geb. in Geibsdorf; 1943 NSDAP, Studium der Volkswirtschaft mit den Spezialgebieten Urheber- u. Lizenzrecht sowie Außenhandel; Mitglied der NDPD; 1955 58 Mitarb. des zur NDPD gehörenden Verlags der Nation Berlin (Belletristik, Biogr. u. Parteilit.); 1958 67 stellv. Verlagsltr.; 1968 78 Dir. des Ztg.-Verlags der NDPD; 1978 91 Ltr. des Verlags der Nation (Nachf. von Günter Hofé); 1983 90 Mitgl. des Vorst. des Börsenvereins der Dt. Buchhändler; 1990 dessen letzter Vorsteher (Nachf. von …

Wer war wer in der DDR
Legal, Marga
* 18.2.1908 – ✝ 30.10.2001Geb. in Berlin; Vater Ernst L.; 1914 22 Besuch des Realgymnasiums in Wiesbaden; 1924 25 Schauspielunterricht in München bei Kammersänger Jacob Geiß; 1926 27 Debüt im Stadttheater Aachen; 1928 29 Wuppertal; 1929 32 Staatstheater Stuttgart; 1932 33 Königsberg; ab 1936 Auftrittsverbot wegen jüd. Familienmitgl.; geschieden von Heinz Klevenow, Schauspieler. 1946 Thalia-Theater in Hamburg; 1947 Theater am Schiffbauerdamm Berlin u. mit Fritz Wisten Wechsel zur Volksbühne, dort bis 1955;…

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Christa
* 30.3.1921 – ✝ 20.10.1992Geb. in Berlin; 1939 Abitur; 1940 Ausbildung an der Schauspielschule des Dt. Theaters Berlin (DT) bei Gerda Müller (Schauspiel) u. Ernst Legal (Gesang); 1942/43 Schauspielerin am Stadttheater Frankfurt (Oder); Dienstverpflichtung bei der Wehrmacht. 1945 47 am DT; Mitgl. der »Truppe junger Schauspieler« um Gustav v. Wangenheim; 1947 84 am Dt. Nationaltheater Weimar (DNT), verpflichtet von Gen.-Intendant Hans-Robert Bortfeldt; zunächst Schauspielerin, ab 1969 auch Regisseurin; 1981 86…

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Helmut
* 1.12.1882 – ✝ 9.2.1959Geb. in Berlin; Vater Schriftst.; 1888 97 Volks- u. Mittelschule in Straßburg u. Berlin; 1897 99 Ausbildung zum Zimmermann in Schöneiche (b. Berlin); 1900 03 Krankenkassen- u. Gewerkschaftsangest.; 1903 SPD; 1903 07 Abt.-Ltr. der Allg. Ortskrankenkasse Berlin; Gründer u. Vors. des Vereins der Lehrlinge u. jugendl. Arbeiter Berlins; 1905 13 Red. der »Dt. Angest. Ztg.«; Hrsg. u. Autor von Publ. für die Sozialversicherung; 1914 33 geschäftsf. Vors. des Hauptverb. Dt. Krankenkassen in…

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Robert
* 23.11.1910 – ✝ 24.6.1993Geb. in Hannover; Vater Werkzeugmacher; Volksschule; 1925 28 Ausbildung zum Maler, danach im Beruf tätig; 1926 Gewerkschaft; SAJ; 1929 KJVD u. Mitgl. seiner BL Hannover-Braunschweig; 1932 KPD; Besuch der Internat. Lenin-Schule in Moskau; Febr. 1934 Rückkehr nach Dtl. u. illeg. Jugendarbeit in Leipzig, ab Juli in Berlin; Dez. 1934 Mitgl. des ZK des KJVD; 1935 Teiln. am VII. Weltkongreß der KI; 1935 Emigr. nach Prag u. Paris; von Febr. 1939 45 illeg. in Amsterdam. Sept. 1945 Rückkehr nach…

Wer war wer in der DDR
Lehweß-Litzmann, Walter (urspr. Walter Lehweß)
* 5.6.1907 – ✝ 16.9.1986Geb. in Bromberg (Westpr. / Bydgoszcz, Polen); Vater Regierungsbaumeister u. Architekt, Mutter Generalstochter Amelie Lehweß, geb. Litzmann; ab 1908 aufgew. in Berlin; 1913 18 Privatunterricht, 1918 25 Reform-Realgymn. in Berlin-Zehlendorf; 1925 28 Fahnenjunker in Fürstenwalde; 1925 / 26 Besuch der Infanterieschule Dresden u. der Kavallerieschule Hannover; Jan. 1929 Ltn. im Reiter-Rgt. 4 in Potsdam; 1932 Oltn.; 1933 Ausbildung beim Aeroklub Dtl. in Berlin-Staaken; ab 1933 Doppelname; Sept.…

Wer war wer in der DDR
Leibholz, Siegfried
* 5.8.1925Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Inhaber eines Konfektionsgeschäfts, Mutter Schneiderin; Volksschule, Ausschl. vom Gymnasium wegen jüd. Herkunft u. KPD-Zugehörigkeit des Vaters; 1939 41 Schlosserlehre, Abendschule, 1942 Abitur; 1941 43 Hilfsarb.; 1943 45 illeg. Aufenthalt in Sommerfeld (Osthavelland). 1945 Einstellung bei der VP, Krs. Osthavelland; 1946 SPD/SED; Besuch der Provinzialpolizeischule Mark Brandenb.; 1947 Lehrer an der VP-Anwärterschule Luckenwalde; dann Ltr. der Schutzpolizei…

Wer war wer in der DDR
Lekschas, John
* 10.10.1925 – ✝ 8.7.1999Geb. in Memel (Litauen/Klaipeda); Vater Kapitän der Küstenschiffahrt; Schulbesuch in Königsberg; 1943 45 Kriegsdienst in der Marine, amerik. Gefangenschaft. Ab 1945 Maurerlehre zunächst in Hamburg, dann in Waldheim (Sachsen); vom dortigen Baubetrieb 1947 zum Studium an die ABF Halle delegiert; 1947 SED; 1947 51 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Halle u. Berlin; 1952 Prom. zum Dr. jur. mit einer Arbeit zum Strafrecht; anschl. Doz. an der MLU Halle; 1955 57 nebenamtl. Richter am…

Wer war wer in der DDR
Lemmnitz, Alfred
* 27.6.1906 – ✝ 23.9.1994Geb. in Taucha (b. Weißenfels); Volksschule; Ausbildung zum Schriftsetzer, im Beruf tä- tig; VHS, Begabtenprüfung, kurzes Studium der Volkswirtschaft an der Univ. Leipzig; 1927 – 31 SPD; Jugendltr. in der SAJ in Moers; 1930 inoffiz. Übertritt, 1931 offiz. Übertritt zur KPD u. zum KJVD; Pol.-Ltr. des KJVD-UB Duisburg-Hamborn; 1932/33 Mitgl. u. Agitprop.-Ltr. der RGO-BL Ruhrgeb.; 1932 Agitprop.-Ltr. im KPD-UB Duisburg-Hamborn; März 1933 Wahl zum Stadtverordn. von Duisburg; Febr. 1933 illeg.…

Wer war wer in der DDR
Lentzsch, Bruno
* 14.11.1903 – ✝ 14.11.1972Geb. in Torgelow; Vater Schlosser; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Schlosser u. Holzfäller; 1919 SPD; 1920 DMV; 1921 KJVD; 1923 KPD; nach 1933 illeg. Arbeit; 1935/36 inhaftiert. 1945 Ltr. des Ernährungsamtes Oranienburg; Vors. der Kreis-KG Oranienburg; 1946 48 Landrat in Luckau; 1946 SED; 1948/49 Ltr. der Landeskommission für Staatl. Kontrolle beim Min.-Präs. von Brandenb.; 1949 52 Minister des Innern der Landesreg. Brandenb. (Nachf. von Bernhard Max Bechler); Mitgl. der SED-LL…

Wer war wer in der DDR
Lauterbach, Robert
* 25.2.1915 – ✝ 19.8.1995Geb. in Leipzig; Vater Pianist u. Kapellmstr.; 1934 Abitur an der Nikolaischule in Leipzig; 1934 38 Studium der Physik, Astronomie, Geophysik, Meteorol. u. Geol. an der Univ. Leipzig, Abschluß mit Prom. zum Dr. rer. nat.; 1939 45 wiss. Truppltr. in der Ges. für prakt. Lagerstättenforschung (PRAKLA) in Ber- lin; 1941/42 zwischenzeitl. Kriegsdienst als Meteorologe am Flughafen Berlin-Tempelhof. Ab 1945 Inhaber u. Ltr. eines Forschungsbüros für Hydro- u. Kohlengeol.; 1950 Lehrbeauftragter für…

Wer war wer in der DDR
Leben, Olaf
* 8.10.1932Geb. in Berlin; Vater Elektromonteur; 1947 51 Ausbildung u. Arbeit als Fernmeldemonteur; 1949 SED; 1951 Einstellung beim MfS, Abt. N (Nachrichten); 1952 HA S; 1955 Abt. O; 1962 Abt. 26 (Tel.-Überwachung); 1963 stellv. Abt.-Ltr.; 1965 67 Studium an der HS für Verkehrswesen »Friedrich List« Dresden, Dipl.-Ing.-Ökon.; 1967 1. stellv. Ltr., 1977 Ltr. der Abt. 26 des MfS; 1984 Gen.-Major; 1990 Entlassung.Jens Gieseke

Wer war wer in der DDR
Ledermann, Otto
* 8.12.1924Geb. in Brotterode; Vater Arbeiter; Volksschule; 1939 42 Lehre u. Arbeit als Werkzeugmacher; 1942 45 Wehrmacht; 1945 amerik. Gefangenschaft. 1945/46 Werkzeugmacher; 1946 KPD/SED; Arbeitsgebietsltr. bei der FDJ Brotterode; dann Krs.-Vors. der FDJ Schmalkalden; 1949 Einstellung bei der VP Suhl, Propagandist; 1950/51 Jugend-, dann Parteisekr. bei der VP in Suhl; 1951 53 Politschule der KVP, Politstellv.; 1953 stellv. Politkultur bei der VP-Kommandantur Berlin; 1954 Einstellung beim MfS, HA I…

Wer war wer in der DDR
Legge, Petrus
* 5.10.1882 – ✝ 9.3.1951Geb. in Brakel (Westf.); 1903 Abitur in Warburg; 1904 07 Studium der Theol. in Würzburg u. Paderborn, 1907 Priesterweihe in Paderborn; 1907 11 Vikarieverweser in Gerbstedt (Mansfelder Land); 1911 21 Vikar in Halle; 1921 32 Propst in Magdeburg u. Kommissar für den sächs. Teil des Erzbistums Paderborn; Sept. 1932 Ernennung zum Bischof von Meißen mit Sitz in Bautzen; Okt. 1935 Verhaftung durch die Gestapo u. U-Haft, Nov. 1935 Verurteilung in Berlin zu einer Geldstrafe wegen…

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Christian
* 20.7.1934Geb. in Halbau (Krs. Sprottau, Niederschles./ Iłowa, Polen); Vater Lehrer; bis 1949 Besuch der Grundschule an versch. Orten, 1953 Abitur in Löbau; bis 1955 Studium der Fotografik an der HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig; Wechsel an die Dt. HS für Filmkunst Potsdam-Babelsberg, Fachrichtung Kamera; arbeitete an den Filmen Jürgen Böttchers mit, der während dieser Zeit an der HS Regie studierte; 1959 Diplom als Kameramann; 1959 61 im DEFA-Studio für Dok.-Filme Assistent des Kameramanns Wolfgang…

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Nikolaus Joachim
* 15.3.1921 – ✝ 27.6.1998Geb. in Camina (Oberlausitz); Vater Sägewerkbesitzer; Kath. OS in Bautzen, 1939 Abitur; 1940 45 (mit Unterbrechung durch Wehrdienst) Studium der Techn. Physik u. Mathematik an der TH Dresden, Dipl.-Ing. 1948 Dr.-Ing.; 1951 Dr.-Ing. habil. mit mathemat. Untersuchungen; seit 1947 Lehraufträge; 1952 Doz.; 1953 ord. Prof. für angewandte Mathematik an der TH Dresden; 1956 Gründungsdir. des Inst. für Maschinelle Rechentechnik (ab 1968 Wiss.-Bereich Mathemat. Kybernetik u. Rechentechnik, Sekt.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lehmann, Robert
* 23.11.1910 – ✝ 24.6.1993Geboren am 23. November 1910 in Hannover, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte von 1925 bis 1928 Maler. 1929 Mitglied des KJVD, 1932 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Im Februar 1934 zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurückgekehrt, war er von März bis Juli Leiter des KJVD in Leipzig und von Juli 1934 bis Juli 1935 Mitglied der illegalen KJVD-Leitung Berlins. 1934 noch in Moskau in das ZK des KJVD kooptiert, reiste Lehmann im Juli 1935 wieder in die UdSSR und nahm sowohl am VII. Weltkongreß der Komintern als auch im Oktober an der »Brüsseler Konferenz« der KPD in Moskau teil. Von 1935 bis 1939 Instrukteur des ZK in Prag und Paris, anschließend bis 1945 illegal in Amsterdam. Im September 1945 kam Lehmann wieder nach Deutschland und wurde Mitglied der KPD-BL Hannover-Braunschweig, später der Landesleitung Niedersachsen. Er war zeitweise Chefredakteur der »Niedersächsichen Volksstimme« und von 1947 bis 1951 Abgeordneter des Niedersächsischen Landtags. Im Zuge der Parteisäuberungen und Überprüfungen der Westemigranten erhielt Lehmann 1950 einen »Verweis« und mußte 1951 in die DDR übersiedeln. Von 1952 bis 1957 war er Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes Gera. 1957 wurde der 47jährige in Ost-Berlin Vorsitzender des Kinderverbandes, der Pionierorganisation »Ernst Thälmann«, war von 1958 bis 1967 Mitglied des ZK der SED, von 1964 bis 1967 Stellvertreter des Ministers für Kultur und von 1967 bis 1972 Direktor des Kulturfonds der DDR. Er übernahm 1972 für zehn Jahre den Vorsitz der Volkssolidarität und erhielt 1980 den Karl-Marx-Orden. Robert Lehmann starb am 24. Juni 1993 in Berlin.Andreas Herbst / Helmut Müller-Enbergs

Handbuch Deutsche Kommunisten
Leibbrand, Anna
* 2.5.1902 – ✝ 24.7.1972Geboren als Anna Wiedemann am 2. Mai 1902 in München, Tochter eines Druckers; wurde 1917 technische Angestellte. Seit 1923 mit Robert Leibbrand verheiratet, trat 1924 in die KPD ein und gehörte in Königsberg, Danzig, Halle/S. und Berlin den jeweiligen KJVD-BL an. Sie reiste Ende 1926 mit ihrem Mann nach Moskau und arbeitete dort bis 1929 als Stenotypistin bei der Komintern. Dann Instrukteurin bzw. Frauenleiterin der BL Berlin-Brandenburg. Als eine bekannte Berliner Kommunistin und Rednerin war sie bis 1933 Abgeordnete der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Pankow und Redakteurin der Zeitschrift »Arbeiterin«. Bis Juli 1933 Mitglied der illegalen BL Berlin-Brandenburg, im September 1933 Emigration in die Schweiz, dort Dienstmädchen, später Arztgehilfin. Sie gehörte bis 1948 der KP der Schweiz bzw. PdA an, gründete 1937 die »Centrale Sanitaire Suisse« und führte illegale Aufträge für die KP Italiens aus. 1938 von Robert Leibbrand geschieden, heiratete sie 1939 den Schweizer Arzt Hans von Fischer und wurde Schweizer Staatsbürgerin. Im Oktober 1948 Übersiedlung in die SBZ, im Februar 1949 Mitglied der SED. Von Juni 1949 bis Anfang August 1951 Redakteurin bei der Zeitung »Tägliche Rundschau« für Sachsen in Dresden. Sie lebte inzwischen mit Friedrich Schlotterbeck (dem Autor des bekannten Buches »Je dunkler die Nacht, desto heller die Sterne«, einem Bericht über die Verfolgung der Familie Schlotterbeck durch die Nazis) zusammen und geriet mit ihm in die Säuberungen. Anfang 1951 wegen »Spionageverdachts« aus der SED ausgeschlossen, von der ZPKK der SED beschuldigt, sie habe 1941 Noel H. Field zahlreiche Adressen von Emigranten verschiedener Nationalitäten übergeben und zugleich in freundschaftlicher Verbindung zu Herta Jurr-Tempi gestanden. Anna Leibbrand und Friedrich Schlotterbeck mußten sich durch »hervorragende Arbeit bei der SDAG Wismut bewähren«. Am 15. Februar 1953 wurden beide vom MfS verhaftet und am 27. April 1954 vom 1. Strafsenat des Bezirksgerichts Rostock wegen »Verbrechens gemäß Artikel 6 der DDR in Verbindung mit einem Vergehen gegen die Kontrollratsdirektive 38« zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Eine Berufungsverhandlung minderte das Urteil lediglich um ein Jahr, beide wurden 1956 aus der Haft entlassen. Es folgten die übliche nichtöffentliche Rehabilitierung und Wiederaufnahme in die SED. Bis zu ihrem Tode lebte Anna Schlotterbeck mit ihrem Mann in Groß Glienicke bei Potsdam, sie arbeiteten gemeinsam als Schriftsteller und Hörspielautoren. Die (während der DDR-Zeit aufgeschriebenen) Erinnerungen Anna Schlotterbecks unter dem Titel: »Die verbotene Hoffnung«, worin sie über ihre Haft- und Leidenszeit in der DDR ergreifend berichtete, veröffentlichte der 1984 in die Bundesrepublik ausgereiste Ostberliner Schriftsteller Hans Noll 1990 in Hamburg. Anna Leibbrand (Schlotterbeck) starb am 24. Juli 1972.

Wer war wer in der DDR
Leibner, Alfred
* 16.3.1922 – ✝ 5.1.1997Geb. in Chemnitz; Vater Arbeiter; Volks- u. Berufssschule; Lehre u. Arbeit als Maurer u. Eisenflechter; 1941 RAD, Wehrmacht; 1944 48 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1949/50 Krankenpfleger; 1950/51 Schulungsltr. bei der HO; 1951 53 ABF, Abitur; Volksrichterlehrgang an der HS der Justiz in Bad Schandau; 1953 Assistent des Ersten Juristenlehrgangs an der HS für Offz. Dresden; 1954 Untersuchungsführer beim Untersuchungsbüro Berlin; 1954 60 Staatsanwalt im Kdo.…

Wer war wer in der DDR
Lembke, Hans
* 28.5.1877 – ✝ 7.3.1966Geb. in Malchow (Insel Poel, Mecklenb.); Vater Landwirt; Volks- u. Realschule in Wismar; 1893 95 landw. Lehre; 1895 1905 Verwalter versch. Güter; 1905 Übernahme des väterl. Hofs, Ausgestaltung zu einem beispielgebenden Saatzuchtgut; Neuzüchtung von Winterraps, Futterpflanzen u. v. a. Kartoffeln, Entwicklung von produktiven Methoden des Klee- u. Grassamenanbaus; 1925 Dr. h. c. der Univ. Rostock. 1945 Enteignung bei der Bodenreform; 1945 59 Ltr. des staatl. Saatzuchtguts bzw. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lengnink, Gustav
* 29.8.1894 – ✝ 23.11.1983Geboren am 29. August 1894 in Kallnen/Krs. Labiau/Ostpreußen, Sohn eines Zimmermanns. Erlernte das Malerhandwerk und ging als Geselle von 1911 bis 1915 auf Wanderschaft. 1912 wurde er Mitglied der SPD. Während des Weltkrieges von 1915 bis 1918 als Soldat an der Front, erhielt mehrere Auszeichnungen. 1919 in Labiau Mitglied der USPD. Im Februar 1920 verhaftet, während des Kapp-Putsches befreit, wurde der Name Lengnink zur »Kampfparole«. Als Vorsitzender der Ortsgruppe führte er Ende 1920 fast die gesamte USPD Labiau zur KPD. 1920 Abgeordneter des Kreistages und des Provinziallandtages, von 1922 an hauptamtlicher Parteisekretär, zunächst in der BL Ostpreußen für Landarbeiterfragen zuständig. 1923 Leiter des AM-Apparats der KPD in Ostpreußen. Anhänger der Linken, wurde im Juni Polleiter des Bezirks Ostpreußen. Bereits am 20. Juli 1924 verhaftet, als Leiter der »Partisanengruppen« angeklagt und im Prozeß (19. bis 23. November 1924) zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Insterburger Zuchthaus im Jahre 1927 zunächst Maler in Königsberg. Er gehörte (zusammen mit Oskar Seipold) der linken Opposition in Ostpreußen an, kapitulierte dann aber vor dem ZK. Lengnink übernahm Ende 1928 den Literaturvertrieb in Königsberg. Anschließend Sekretär der Roten Hilfe im Bezirk Ostpreußen und 1931 ins das ZK der RHD gewählt, arbeitete dann im KPD-Verlagswesen. Ende 1932 ging er zurück nach Königsberg und wurde Polleiter der RGO-Industriegruppe Bau des Bezirks Ostpreußen. Am 1.März 1933 in Königsberg von der SA verhaftet, schwer mißhandelt, saß er bis zum 4. April 1934 im KZ, von 1935 bis 1945 wieder als Maler in Königsberg. Nach dem Einmarsch der Roten Armee bis 1948 Lektor im deutschen Klub in Königsberg. 1948 übersiedelte Lengnink in die SBZ, trat der SED bei und wurde politischer Mitarbeiter der SED Schwerin, im Oktober 1949 offziell politischer Mitarbeiter der Landesregierung Mecklenburg, war aber bis Juli 1952 1. SED-Sekretär in der MfS-Landesverwaltung Mecklenburg, danach bis 1956 1. Sekretär der SED Parchim. Als Parteiveteran erhielt er im Oktober 1974 den Karl-Marx-Orden. Gustav Lengnink starb am 23. November 1983 in Schwerin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lentzsch, Rudolf
* 7.11.1900 – ✝ 27.4.1945Geboren am 7. November 1900 in Torgelow/ Krs. Uckermünde, Sohn eines Modellschlossers; Eisenformer. Im April 1919 gehörte er zu den Mitbegründern der KPD in Torgelow und stand im März 1920 an der Spitze des Widerstandes gegen den Kapp-Putsch. Ende 1924 übersiedelte er nach Berlin und wurde Funktionär der Branchenleitung der Eisenformer und Berufsgenossen im DMV, aus dem er 1928 ausgeschlossen wurde. 1929 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, nach der Rückkehr Mitbegründer des kommunistisch gelenkten Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlin (EVMB). 1930 Bezirksleiter des RGO in Halle-Merseburg und Mitglied der RGO-Reichsleitung, Ende 1932 Leiter des EVBM in Berlin. Am 22. März 1933 verhaftet, blieb Lentzsch sieben Wochen in »Schutzhaft«, Mitte Dezember erfolgte die erneute Inhaftierung, im Juni 1934 wurde er vom 4. Strafsenat des Kammergerichts Berlin zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, saß in Brandenburg-Görden und im KZ Sachsenhausen. Ende 1938 entlassen, stand er unter Polizeiaufsicht und arbeitete im Widerstand gegen die Nazidiktatur. Lentzsch heiratete 1940 Ella Wolke (* 19. 9. 1905 25. 2. 1982), die ebenfalls wegen ihrer kommunistischen Tätigkeit drei Jahre im Zuchthaus und im KZ saß. Sie war 1945 Mitarbeiterin im ZK der KPD. Am Abend des 27. April 1945 wurde Lentzsch unter dem Vorwand, ihm Brot und Speck für die Hausgemeinschaft zu geben, auf die Straße gelockt. Dort entriß ihm ein sowjetischer Soldat die Lederjacke und gab einen Schuß auf ihn ab. An dessen Folgen starb Rudolf Lentzsch am 29.April 1945.

Wer war wer in der DDR
Lauterbach, Werner
* 31.3.1913 – ✝ 25.7.1986Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Steindrucker; 1928 KPD; ab 1933 illeg. Arbeit als Instrukteur des KJVD in Leipzig-West; Juni Nov. 1933 »Schutzhaft« im KZ Sachsenburg u. in Bautzen; im Aug. 1934 erneut inhaftiert u. im Mai 1935 Verurteilung durch das LG Dresden wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu fünf Jahren Zuchthaus, bis Sept. 1939 Haft in Leipzig, Dresden u. im Zuchthaus Waldheim; 1939 45 Markthelfer in Leipzig. 1945 Org.-Ltr. des KPD-UB…

Wer war wer in der DDR
Leber, Wolfgang
* 15.2.1936Geb. in Berlin; Vater Schneider, Mutter Putzmacherin; 1943 51 Schule; 1955 57 erste künstler. Versuche u. Teiln. an Abendkursen; Bewerbung an der Kunst-HS Berlin-Weißensee ohne Erfolg; 1957 61 Studium in der Grafikkl. der Mstr.-Schule für das Kunsthandwerk Berlin-Charlottenburg bei Heinz Weißbrich u. Günter Scherbarth; 1961 Forts. des Studiums an der HS für bildende Künste Berlin-Charlottenburg bei Bachman u. Lemcke; Abbruch des Studiums durch den Bau der Mauer; Umzug nach…

Wer war wer in der DDR
Ledwohn, Josef (Jupp)
* 29.10.1907 – ✝ 4.10.2003Geb. in Ruenthe (Krs. Unna); Vater Bergmann; in Ahlen aufgew.; 1914 22 dort Volksschule; 1922 25 Ausbildung zum Schlosser u. Elektromonteur; 1922 Bergarbeiterverb.; 1922 27 SAJ; 1927 31 Schlosser u. Elektromonteur in Ahlen; 1926/27 SPD; dann KPD u. KJVD; RH, IAH u. RFB; 1928 Besuch der KJV-Reichsschule in Dresden; Pol.-Ltr. des KJVD Ahlen; Agit.-Prop.-Ltr. des KPD-UB Hamm; 1930 in der UdSSR; 1932 Pol.-Ltr. des KPD-UB Ahlen; Frühj. 1932 Pol.-Ltr. des KJVD Ruhrgeb.; 1932 vom Sondergericht…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lehmann, Artur
* 18.7.1895 – ✝ 25.1.1974Geboren am 18. Juli 1895 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; Gärtner und Kürschner. Von 1914 bis 1917 Soldat im Weltkrieg, 1917 wegen antimilitaristischer Arbeit zu viereinhalb Jahren Festungshaft verurteilt, bis zur Revolution in Ingolstadt eingesperrt. Im Spartakusbund organisiert, nahm Lehmann als Delegierter des Roten Soldatenbundes im Dezember 1918 am Gründungsparteitag der KPD teil. Von Ende 1918 bis 1923 arbeitete er bei der Reichsbahn, deren Beamtenrat er angehörte. Von 1923 bis 1925 war Lehmann hauptamtlicher Sekretär des Freien Eisenbahner-Verbandes in Berlin. Danach Leiter des RFB in Berlin-Mitte und von 1930 bis 1933 Chef der Expeditionsabteilung der »Roten Fahne«. Im März 1933 verhaftet, kam er ins KZ. 1934 emigrierte er über Prag in die Sowjetunion. Lehmann arbeitete von 1934 bis 1941 als Kürschner in Moskau bzw. als Instrukteur der Komintern im Internationalen Seemannsklub in Leningrad, dann wirkte er bis 1946 unter deutschen Kriegsgefangenen. Im April 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und war bis August 1948 Vorsitzender der SED Berlin-Mitte. 1948 Vizepräsident der Volkspolizei in Ost-Berlin, wurde Lehmann Vorsitzender der Parteileitung der SED bei der Reichsbahn, von 1952 bis 1960 Reichsbahn-Direktor, Leiter der Politischen Verwaltung der Reichsbahn-Bauunion. Er erhielt 1958 den VVO in Silber. Artur Lehmann starb am 25. Januar 1974.

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Dieter
* 19.9.1928Geb. in Dresden; Vater Tischler, Mutter Verkäuferin; Volksschule; 1943 46 Lehre als Tischler. 1946 Arbeit als Tischler-Geselle; SED; 1948 Einstellung bei der VP Dresden; 1949 K 5 (pol. Polizei); Einstellung bei der Verw. zum Schutz der Volkswirtschaft Sachsen (ab Febr. 1950 Länderverw. Sachsen des MfS), Abt. IV (Spionageabwehr); 1952 Versetzung zur Abt. KuSch der BV Dresden; 1953 Lehrer an der Schule des MfS Potsdam-Eiche; dann Versetzung, später Ltr. der Abt. VII (MdI/DVP) der BV Dresden;…

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Otto
* 25.9.1913 – ✝ 1.7.1991Geb. in Sandersdorf (Krs. Bitterfeld); Vater Arbeiter; Volksschule; 1927 DMV; KJVD; 1927 30 Ausbildung z. Elektriker; 1930 33 arbeitslos; 1932 KPD; 1933/34 RAD; 1934 39 Elektroinstallateur in der Elektroschmelze in Zschornewitz (Krs. Bitterfeld); anschl. Elektriker in der Filmfabrik Wolfen; 1939 43 Kriegsdienst (Nachrichten-Abt.), Uffz.; 1943 49 sowj. Gefangenschaft, Mitgl. des NKFD, 1948 Kursant, später Assistent u. Lehrer an einer Antifa-Schule. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1950 FDGB;…

Wer war wer in der DDR
Lehnert, Martin
* 20.6.1910 – ✝ 4.3.1992Geb. in Rixdorf (heute Berlin) in einer Tischlerfam.; 1930 Abitur am Realgymn. Berlin-Köpenick; 1930 36 Stud. der Anglistik, Germanistik u. Romanistik an der Berliner Univ.; 1935 Prom. über »Die Grammatik des engl. Sprachmeisters John Wallis 1616 1703«; 1936 Lehrtätigkeit am Engl. Seminar der Berliner Univ.; 1937 NSDAP; 1937 Prof. in Greifswald; ab 1939 Wehrmacht, zuletzt als Ofw. 1948 51 wieder Prof. in Greifswald, 1950 / 51 dort Ltr. der Philosoph. Fak.; ab 1951 Inh. des Lehrstuhls für…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Leibbrand, Robert
* 1.5.1901 – ✝ 25.1.1963Geboren am 1. Mai 1901 in Suttgart, Sohn eines Straßenbahnarbeiters; lernte Modelltischler. Im April 1919 Mitglied der FSJ und der KPD. Leibbrand war ab 1922 hauptamtlicher Sekretär der KJD-BL in Ostpreußen, 1923 in das ZK der KJD gewählt, war er Sekretär des Bezirks Halle-Merseburg. Von 1924 von Ende 1926 gehörte er dem Sekretariat des ZK des KJVD an. Als Vertreter der Mittelgruppe übernahm er 1924 das Ressort Bildung. Ende 1926 reiste er nach Moskau, dort bis 1928 deutscher KJVD-Vertreter im Präsidium des EK der KJI. Wegen Auseinandersetzungen innerhalb der KJVD-Führung, namentlich mit Kurt Müller und Heinz Neumann, schied Leibbrand im Herbst 1929 aus dem Apparat des KJVD aus, 1929 auch nicht mehr ins ZK gewählt. Seit Oktober 1929 erwerbslos, lebte er vom Verdienst seiner Frau Anna Leibbrand. Im Mai 1931 wurde er Redakteur im Verlag für Literatur und Politik in Berlin und im Oktober 1932 Instrukteur der BL Hannover für den UB Braunschweig. Leibbrand wurde am 24. März 1933 in Braunschweig verhaftet, bis März 1935 U-Haft, anschließend Überführung in das KZ Dachau, im Juni 1939 entlassen. Zwei Monate Modelltischler in Stuttgart, dann bei Kriegsausbruch verhaftet und in das KZ Buchenwald eingeliefert, wo er bis zur Befreiung im April 1945 gefangengehalten wurde. Leibbrand kehrte nach Stuttgart zurück und gehörte sofort zur Führung der KPD Württemberg, im April 1949 1. Sekretär der KPD-Landesleitung Württemberg-Baden, von 1946 bis 1950 MdL von Württemberg-Baden, dort zeitweise Fraktionsvorsitzender, sowie 1949/50 Abgeordneter des ersten Deutschen Bundestages. Im Januar 1951 wurde er wegen »politischer Fehler und opportunistischer Abweichungen« seiner Funktionen enthoben und mußte in die DDR übersiedeln. Zunächst Referent, dann stellvertretender Leiter der Abteilung Schulung im Landesausschuß der Nationalen Front Mecklenburg. 1953 Leiter der SED-Bezirksparteischule der BL Schwerin. Von 1956 an war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, Sektorleiter und zuletzt stellvertretender Leiter der Abteilung Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am Ostberliner IML. Er erhielt 1957 den VVO in Silber. Robert Leibbrand starb am 25. Januar 1963 in Ost-Berlin. Seine zweite Frau Gertrud Leibbrand, geborene Schneck, verheiratete Strohbach (* 31. 12. 1911 12. 7. 2002), mit der er seit 1945 zusammenlebte, war Tochter des bekannten württembergischen Kommunisten Karl Schneck, sie arbeitete als Stenotypistin. 1927 trat sie in den KJVD ein und war nach 1933 zeitweise inhaftiert. Ab 1945 Funktionärin der KPD in Stuttgart, wurde sie im Mai 1951 Abgeordnete des Deutschen Bundestages und arbeitete nach ihrer Übersiedlung in die DDR im Ausschuß für Deutsche Einheit.

Wer war wer in der DDR
Leibnitz, Eberhard
* 31.1.1910 – ✝ 24.1.1986Geb. in Hannover-Hainholz; Vater Obering.; 1916 22 Volksschule u. humanist. Gymnasium, 1922 28 Friedrich-Schule in Berlin-Friedrichshagen; 1928 32 Chemiestudium an der TH Berlin; 1931 SPD; 1933 Prom.; 1932/ 33 Hilfsassistent u. 1933 35 Ing. an der TH; 1935 37 Privatassistent von Eduard Ubbelohde, 1937 wegen seines jüd. Großvaters fristlos entlassen; 1938 45 Chemiker in der Lackfabrik Frenkel in Leipzig-Mölkau. 1945 47 Chemiker im techn. Büro der SMAD; 1947 SED; 1947/48 Treuhänder…

Wer war wer in der DDR
Lemme, Udo
* 19.9.1941Geb. in Gießmannsdorf; 1960 Abitur; 1960 62 Wehrdienst; 1962 67 Studium an der MLU Halle-Wittenberg, Dipl.-Jur.; 1965 SED; 1967 Einstellung beim MfS, BV Halle, Abt. XX (Staatsapparat, Kultur, Kirchen, Untergrund); 1970 Versetzung zur Rechtsstelle des MfS Berlin; 1977 Prom. zum Dr. jur. an der JHS Potsdam-Eiche; 1978 stellv. Ltr., 1981 Ltr. der Rechtsstelle; 1986 Oberst; 1990 Entlassung.Jens Gieseke

Wer war wer in der DDR
Lengsfeld, Vera
* 4.5.1952Geb. in Sondershausen, aufgew. in Berlin; Vater Offz., Mutter Lehrerin; 1970 Abitur; 1970/ 71 Studium der Philos. an der KMU Leipzig, 1972 75 an der HU Berlin; 1975 SED; 1975 80 wiss. Mitarb. an der AdW; 1981 83 Lektorin im Verlag Neues Leben; Herbst 1981 Mitbegr. des Pankower Friedenskrs. u. des dortigen Ökokrs.; 1983 SED-Ausschl. wegen öffentl. Stellungnahme gegen die Stationierung nuklearer Mittelstreckenraketen in der DDR, Berufsverbot; anschl. Imkerin, Übersetzerin; 1985 88 Studium…

Wer war wer in der DDR
Lenz, Klaus
* 22.3.1940Geb. in Berlin; spielt bereits in der Schulzeit Trompete; Ausbildung am Konservatorium der späteren HS für Musik »Hanns Eisler« in Berlin; erste spielprakt. Erfahrungen in den Orchestern von Eberhard Weise u. Max Reichelt; Absolvent der Musikschule Berlin-Friedrichshain; seit Anfang der 60er Jahre als Trompeter, Arrangeur, Komponist u. Bandleader Pionier des Rock-Jazz in der DDR; ab 1961 eigenes »Quintett 61«; 1962 69 Klaus-Lenz-Sextett mit wechselnden Besetzungen (u. a. Klaus-Lenz-Combo) u.…

Wer war wer in der DDR
Laux, Karl
* 26.8.1896 – ✝ 27.6.1976Geb. in Ludwigshafen; Vater Eisenbahninspektor; 1902 – 06 Volksschule, 1906 – 14 Gymnasium; 1914 Soldat; 1917 – 19 brit. Gefangenschaft; 1919 – 26 Studium der Musikwiss. an der Univ. Heidelberg, 1925 Prom.; seit 1922 auch Musikkritiker u. Doz. an der Musik- sowie der VHS Mannheim; 1926 – 34 Musikred. an der »Neuen Badischen Landesztg.« Mannheim, 1934 – 45 an den »Dresdner Neuesten Nachrichten«; 1936 bis 1948 zugl. Doz. am Konservatorium in Dresden. 1945 – 48 Ref. für Musik u. Theater, dann…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lechleiter, Georg
* 14.4.1885 – ✝ 26.2.1942Am 14. April 1885 in Appenweier/Baden geboren, entstammte einer kleinbäuerlichen, kinderreichen Familie und sollte Pfarrer werden. Nach wenigen Wochen verließ er das Priesterseminar, lernte Schriftsetzer und arbeitete in diesem Beruf in verschiedenen Städten Badens und der Schweiz. Dort schloß er sich der sozialistischen Jugend an und wurde Mitglied der sozialistischen Partei. Bis 1918 in marxistischen Zirkeln aktiv. 1918 Rückkehr nach Deutschland und Mitbegründer der KPD in Mannheim. Hauptamtlicher Parteifunktionär, von 1920 bis 1922 Sekretär des Bezirks Baden, von 1922 bis 1924 Redakteur an der »Arbeiter-Zeitung«, 1922 in den Mannheimer Stadtrat gewählt. Als Anhänger des rechten Parteiflügels trat er 1924 in den Hintergrund, leitete die Arbeiterbuchhandlung in Mannheim und mußte 16 Monate Haft auf der Festung Gollnow verbringen. Nach dem »Offenen Brief« 1925 wurde Lechleiter in den Badischen Landtag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. Vorsitzender der Landtagsgruppe der KPD, ab 1930 außerdem in der BL für Kommunalfragen verantwortlich. Lechleiter wurde im April 1932 seiner Funktion als Vorsitzender der KPD-Landtagsgruppe enthoben, da diese im Parlament den Antrag gestellt hatte, außer der SA auch das sozialdemokratische »Reichsbanner« zu verbieten. 1933 verhaftet, 1935 aus dem KZ Kislau entlassen, mußte er seinen Lebensunterhalt zunächst als Erdarbeiter verdienen, bis er 1937 wieder Arbeit als Schriftsetzer fand. Er hielt illegal Verbindung zu anderen Kommunisten und baute ab 1941 systematisch eine der stärksten kommunistischen Widerstandsgruppen auf. Diese Lechleiter-Gruppe in Mannheim stellte Flugblätter und die illegale Zeitung »Der Vorbote« her, die sie in örtlichen Großbetrieben verteilte. Am 26. Februar 1942 wurde eine große Anzahl Personen in Mannheim verhaftet und 19 Mitglieder der Gruppe zum Tode verurteilt, unter ihnen im Mai 1942 auch Georg Lechleiter; er wurde mit 13 weiteren Widerstandskämpfern am 15. September 1942 in Stuttgart durch das Fallbeil hingerichtet.

Wer war wer in der DDR
Legal, Ernst
* 2.5.1881 – ✝ 29.6.1955Geb. in Schlieben (Prov. Sachsen); Vater Apotheker; 1890 94 Königl. Wilhelm-Gymnasium, 1894 98 Schulpforte; 1898 Ausbildung zum Buchhändler in Weimar; zugl. Statist am dortigen Theater; 1901 Studium an der Großherzogl. Musik- u. Theater-HS Weimar; kurze Engagements in Döbeln, Bautzen, Bochum u. Bonn; 1906 Festengagement am Schiller-Theater Berlin, Sommeraufführungen mit dem Ensemble von Paul Linsemann in Hamburg, Hannover, Leipzig u. Dresden; 1912 20 in Wiesbaden; dort Regisseur u. ab 1918…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lehmann, Frieda
* 15.2.1888 – ✝ 2.7.1948Frieda Schatz wurde am 15. Februar 1888 in Halle geboren. Nach der Schulentlassung arbeitete sie einige Jahre in einer Fabrik, später heiratete sie einen Arbeiter namens Lehmann. 1910 Mitglied der SPD, trat sie 1917 zur USPD über und kam mit der linken USPD 1920 zur KPD. In der KPD stand Frieda Lehmann auf dem linken Flügel. Anfang 1925 übernahm sie einige Monate die Leitung der Gewerkschaftsabteilung in der BL Halle-Merseburg. Ab 1925 gehörte sie als Abgeordnete dem Provinziallandtag von Sachsen an. Auf dem X.Parteitag 1925 in die Mandatsprüfungskommission gewählt, übernahm sie Mitte 1925 die Abteilung Frauen in der BL Halle-Merseburg. Nach dem »Offenen Brief« schloß sie sich Ende 1925 der linken Opposition an, die sie gemeinsam mit Otto Kilian in Mitteldeutschland leitete. Im April 1928 unterschrieb Frieda Lehmann den Aufruf der linken Kommunisten und wurde daraufhin aus der KPD ausgeschlossen. Sie trat dem Leninbund bei, den sie bis 1930 im Provinziallandtag von Sachsen vertrat, und blieb bis 1933 für den Leninbund aktiv. 1933 einige Zeit verhaftet. Frieda Lehmann starb am 2.Juli 1948.

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Edgar Theodor
* 25.3.1905 – ✝ 24.11.1990Geb. in Berlin; Vater Innenarchitekt; Realgymnasium; 1925 30 Studium der Geogr., Geol., Geschichte u. Philos. an der Univ. Berlin; hier 1930 Prom. u. 1930 33 Hilfsassistent; 1933 50 am Bibliograph. Inst. Leipzig, Ltr. der Kartograph. Anstalt; 1940 NSDAP; 1939 45 Mitgl. des Forschungsbeirats für Vermessungstechnik u. Kartogr. beim Reichsamt für Landesaufnahme. 1950 53 beim VEB Dt. Buch- u. Landeskartendruckerei (vormals Bibliograph. Inst.) Leipzig, Ltr. der Kartograph. Anstalt; 1950 …

Wer war wer in der DDR
Lehmann, Paul
* 21.9.1923Geb. in Berlin; Vater kfm. Angest.; 1930 38 Volksschule; Maschinenschlosserlehre; 1941 47 Kriegsdienst, Gefangenschaft. 1947 Beginn des Studiums an der Berliner HS für angewandte Kunst, Fachrichtung Bühnenbild bei Heinrich Kilger; Assistenzarbeit bei »Fliegen« (R: Joachim Fehling), »Faust« (R: Wolfgang Langhoff), »Mutter Courage« (R: Bertolt Brecht); 1949 56 Bühnenbildner Landesbühne Stralsund, Nationaltheater Weimar, Landesbühne Eisenach, Theater Potsdam; 1956 90 Szenenbildner im…

Wer war wer in der DDR
Lehnert, Rolf
* 17.3.1930Geb. in Ostrau (Krs. Pirna); Vater Feinmechaniker; Volks- u. Realschule; 1946 FDJ, 1947 SED; 1947 49 Lehrling u. Volontär in der Druckerei des Sachsen-Verlags in Dresden; 1949 Red.-Ass. bei der Ztschr. »Zeit im Bild« Dresden; 1949 / 50 Red. der FDJ-Ztg. »Junge Welt«, 1950 55 Mitgl. des Red.-Koll. u. Abt.-Ltr. bei der »Jungen Welt«; 1953 61 Fernstud. an der Sektion Journalistik der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1954 / 55 Stud. an der HS des Komsomol in Moskau; 1955 60 Redaktionssekr.,…

Wer war wer in der DDR
Leiberg, Helge
* 27.10.1954Geb. in Dresden; Vater Angest.; 1960 70 Schulbesuch; 1971 73 Lehre als Positivretuscheur bei der DEWAG; 1969 73 Abendstudium an der HS für Bildende Künste Dresden, 1973 78 dort Studium bei Gerhard Kettner; ab 1978 freischaff.; VBK; Mitarb. in der Künstlergr. für Ausstellungen im Leonhardi-Museum; erste eigene Bücher u. Mappen in Zusammenarbeit mit Sascha Anderson, Uwe Kolbe, Frank-Wolf Matthies u. Bert Papenfuß-Gorek im Selbstverlag; Ltr. der AG Junge Künstler im VBK; Beschäftigung…

Wer war wer in der DDR
Leich, Werner
* 31.1.1927Geb. in Mühlhausen (Thür.); Vater Bürgermeister; »Nationalpolit. Erziehungsanstalt« Schulpforte u. Gymnasium Ernestinum in Gotha; 1942 44 Luftwaffenhelfer, Kriegsteiln. an der Ostfront. Ab 1945 Beschäftigung in einem Bergwerk, Schlosserlehre; 1947 51 Studium der Theol. in Marburg u. Heidelberg bei Rudolf Bultmann u. Edmund Schlink; anschl. bis 1953 Vikar in Angelroda; 1951 Ordination; ab 1954 Pfarrer in Wurzbach (Thür.); seit 1960 Synodale, 1967 78 Vizepräs. der Synode der Ev.-Luth.…

Wer war wer in der DDR
Lemmer, Ernst
* 28.4.1898 – ✝ 18.8.1970Geb. in Remscheid; Vater Architekt; Realgymnasium in Remscheid, Notabitur; 1914 18 Kriegsfreiw., Wehrdienst, zul. Ltn.; 1918 Mitgl. eines Soldatenrats, Delegierter zum Kongreß der Arbeiterräte Essen; 1919 Mitgl. der Jungdemokraten, Vors.; Mitbegr. des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold; Mitgl. der DDP, ab 1930 Dt. Staatspartei; 1919 22 Studium der Theol., Gesch. u. Nationalök. in Marburg u. Frankfurt (Main); Volontariat bei der »Frankfurter Ztg.« u. a. Ztgn.; 1922 33 Gen.-Sekr. des…

Wer war wer in der DDR
Lenski, Arno von
* 20.7.1893 – ✝ 4.10.1986Geb. in Czymochen (Krs. Oletzko, Ostpr./Cimochy, Polen); Vater Gutsbesitzer; 1900 03 Volksschule in Czymochen, 1903 08 Kadettenhaus Köslin, 1909 12 Kadettenkorps Groß Lichterfelde (b. Berlin), Abitur; 1912/13 Kriegsschule Hetzfeld, Offiziersexamen; 1913 Ltn.; während des 1. Weltkriegs eingesetzt in Rußland u. Frankreich; danach in versch. Offiziersstellungen in Bromberg u. Demmin; 1921 24 Schüler, 1925 29 Reitlehrer der Kavallerieschule in Hannover; 1929 33 Schwadronchef in…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Lenz, Walter
* 22.11.1903 – ✝ 1936Geboren am 22. November 1903 in Berlin; gelernter Schriftsetzer. Lenz trat 1922 der KPD bei, wurde als hauptamtlicher Funktionär Redakteur der »Roten Fahne« und war zeitweise für die politische Redaktion verantwortlich. Da Lenz zu den rechten Kommunisten gezählt wurde, 1929 aus der KPD ausgeschlossen, nach der Kapitulation vor dem ZK 1931 aber Wiederaufnahme. Er wurde im AM-Apparat eingesetzt, 1932 in die Sowjetunion geschickt und war dort in der Komintern tätig. Im September 1936 vom NKWD verhaftet, wurde Walter Lenz noch im selben Jahr erschossen. Nach 1956 wurde er vom Obersten Gericht der Sowjetunion »rehabilitiert«.
- Seite(n):
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
- 42
- 43
- 44
- 45
- 46
- 47
- 48
- 49
- 50
- 51
- 52
- 53
- 54
- 55
- 56
- 57
- 58
- 59
- 60
- 61
- 62
- 63
- 64
- 65
- 66
- 67
- 68
- 69
- 70
- 71
- 72
- 73
- 74
- 75
- 76
- 77
- 78
- 79
- 80
- 81
- 82
- 83
- 84
- 85
- 86
- 87
- 88
- 89
- 90
- 91
- 92
- 93
- 94
- 95
- 96
- 97
- 98
- 99
- 100
- 101
- 102
- 103
- 104
- 105
- 106
- 107
- 108
- 109
- 110
- 111
- 112
- 113
- 114
- 115
- 116
- 117
- 118