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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Menzel, Rudolf

* 19.11.1910 – ✝ 16.7.1974

Geb. in Dohna/Sachsen; Vater Fabrikarb.; Volksschule; 1924 – 28 Lehre als kfm. Angest.; 1928 KPD; 1929/30 arbeitslos; Mitarb. der UBL Borna; 1930 – 32 Fabrikarbeiter; 1931 UB-Politltr. des KJVD Borna; 1932 Arbeit im KPD-UB-Büro Bautzen; 1933 Verhaftung, Dez. 1933 amnestiert; 1934 Emigr. in die ČSR; 1937 – 39 Teiln. am span. Bürgerkrieg; Mitarb. der Kaderabt. der Interbrigaden, dann beim Kriegskommissar der 11. Brigade; 1939 nach Belgien; dann Internierung in Frankreich, Auslieferung nach Dtl.,…

Wer war wer in der DDR

Merke, Else

* 15.6.1920 – ✝ 6.3.2005

Geb. in Stargard (Hinterpomm. / Stargard Szczeciński, Polen); Vater Kleinbauer; Zwei-Klassen-Volksschule; 1935 – 39 landw. Lehre; 1939 – 45 Landarb. bzw. Bäuerin auf dem elterlichen Hof. 1945 Zwangsumsiedl. in die SBZ, nach Döbeln (b. Stendal); 1948 DBD; Mitbegr. des Krs.-Verb. Stendal (mit ihrem Ehemann  Helmut M.), nach einem halbjährigen Lehrgang Krs.-Vors.; 1950 DFD; Landesinstrukteurin für Sachsen-Anh., Mitgl. des Bundesvorst.; 1951 Neubäuerin in Schenkenberg (Krs. Delitzsch); 16.8.1952…

Wer war wer in der DDR

Merkel, Angela

* 17.7.1954

Geb. in Hamburg; Vater Pfarrer, Mutter Lehrerin; 1954 Übersiedl. in die DDR; aufgew. in Quitzow (Mark), ab 1957 in Templin; dort 1961 – 71 POS, 1971 – 73 EOS, Abitur; FDJ; 1973 – 78 Studium der Physik an der Univ. Leipzig, Dipl.-Phys.; 1978 – 90 wiss. Mitarb. im ZI für Physikal. Chemie der AdW in Berlin; 1986 Prom. mit einer Diss. über die Berechnung der Geschwindigkeitskonstanten von Elementarreaktionen einfacher Kohlenwasserstoffe zum Dr. rer. nat.; Dez. 1989 Mitgl. des DA; ab Febr. 1990…

Wer war wer in der DDR

Mette, Alexander

* 15.1.1897 – ✝ 4.12.1985

Geb. in Lübeck; Vater Kfm.; Gymnasium in Lübeck u. Berlin; 1914 Kriegsfreiw.; 1916 – 23 Med.-Studium in Berlin, Heidelberg, München u. Halle, hier 1927 Prom.; 1924 Assistenzarzt an der Nervenklinik in Chemnitz-Hilbersdorf u. in Leipzig; hier 1926 – 28 psychoanalyt. Ausbildung bei Therese Benedek; 1925 Gründung des Dion-Verlags in Dessau (mit Kurt Liebmann); 1928 – 45 Nervenarzt in eigener Praxis in Berlin; 1933 Doz. am Berliner Inst. der Internat. Psychoanalyt. Vereinigung; seine Monographie…

Wer war wer in der DDR

Metzkes, Harald

* 23.1.1929

Geb. in Bautzen; Vater Arzt; OS; März 1945 Wehrmacht, amerik. Gefangenschaft. 1945/46 OS, Abitur; 1947 – 49 Lehre als Steinmetz; 1949 – 53 Studium an der HS für bildende Künste in Dresden (Vorstudium bei  Rudolf Bergander, Fachstudium bei  Wilhelm Lachnit); 1953 – 55 freischaff. in Bautzen; 1955 – 58 Mstr.-Schüler an der DAK ( Otto Nagel); 1957 Studienreise nach China (mit  Werner Stötzer u.  John Heartfield); 1959 freischaff. in Berlin; Studienreise nach Rumänien (1965), nach Ungarn (1976), in…

Wer war wer in der DDR

Meusel, Hermann

* 2.11.1909 – ✝ 3.1.1997

Geb. in Coburg; Vater Bildhauer; Schulzeit in Coburg; 1930 – 35 Studium der Naturwiss., insbes. Botanik u. Geologie an den Univ. Würzburg, Innsbruck, München u. Halle, 1935 Dr. phil.; 1935 – 45 Assistent am Botan. Inst. u. Garten der MLU Halle, 1939 Habil.; 1940 – 45 Doz. für Botanik; 1941 Mitbegr. der »Arbeitsgemeinschaft Mitteldt. Floristen« (seit 1972 »AG Herzynischer Floristen«); kurze Zeit Militärdienst als Marinemeteorologe. 1945 – 75 Dir. des Botan. Gartens der MLU Halle; 1946 außerplanm.…

Wer war wer in der DDR

Meyer, Ernst Hermann

* 8.12.1905 – ✝ 8.10.1988

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Arzt (Nov. 1938 in der Pogromnacht ermordet), Mutter Kunstmalerin (1942 in Auschwitz ermordet); 1915 – 24 Gymnasium in Berlin; 1919 Unterricht bei Walter Hirschberg (Klavier, Musiktheorie); 1924 – 26 Auszubildender u. Angest. im Berliner Bankgewerbe; 1926 – 30 Studium der Musikwiss. in Berlin (b. Johannes Wolf u. a.) u. Heidelberg (b. Heinrich Besseler); 1929 Beginn der Freundschaft u. Zusammenarbeit mit  Hanns Eisler; 1930 Prom. zur mehrstimmigen…

Wer war wer in der DDR

Meyer, Wolfgang

* 26.7.1934 – ✝ 23.3.2011

Geb. in Berlin; Vater Bankangest.; 1940 – 53 Grund- u. OS in Berlin-Prenzlauer Berg, Abitur; 1953 – 57 Studium der Slawistik an der HU Berlin, Dipl.-Slaw.; 1957 – 75 beim ADN, Red. bzw. Auslandskorrespondent, 1960 – 63 Korrespondent in Leopoldville (Kongo) u. Bamako (Mali); 1962 SED; 1963 Chef vom Dienst beim ADN, 1965 – 67 stellv. Hauptabt.-Ltr. der Red. für Auslandssendungen, 1967 – 71 ADN-Korrespondent bei der UNO in New York; 1975 – 89 Hauptabt.-Ltr. Presse u. Information im MfAA; Nov.…

Wer war wer in der DDR

Meyer, Hansgünter

* 13.10.1929 – ✝ 26.4.2015

Geb. in Tangermünde, aufgew. u. a. in Hamburg u. Neukirch (b. Bautzen); Vater Polizeiwachtmstr., Mutter Hausgehilfin; nach Besuch der OS ab 1944 Landw.-Lehre; 1948 – 90 SED; FS für Landw. u. Ausbildung zum landw. Berufsschullehrer (Neulehrer); ab 1951 Doz. an der FS für Landw. u. Ing.-Schule für Meliorationswesen in Greifswald; 1953 Fachlehrerprüfung; anschl. bis 1958 Fernstudium der Ges.-Wiss. an der KMU Leipzig; 1960 Assistent am Philosoph. Inst. der EMAU Greifswald, erste empir. soziolog.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Michalski, Wilhelm

* 22.10.1872 – ✝ 27.1.1961

Geboren am 22. Oktober 1872 in Berlin. Er war Krankenkassenangestellter, gehörte bereits vor der Jahrhundertwende der SPD an und war seit 1916 Vorstandsmitglied und Kassierer in der sozialdemokratischen Organisation (SPD, später USPD) von Berlin-Charlottenburg. Michalski war Mitbegründer der Spartakusgruppe und Teilnehmer der Konferenz am 1. Januar 1916. Aktiv bei den Berliner Revolutionären Obleuten, war eng mit Leo Jogiches verbunden und wurde mit diesem zusammen im März 1918 verhaftet. Nach der Revolution Führer des Spartakusbundes in Charlottenburg, Delegierter des Gründungsparteitags der KPD im Dezember 1918, übernahm aber keine weiteren Parteiaufgaben. Wilhelm Michalski überlebte die Nazizeit, wurde Mitglied der SED, aber ohne Funktionen. Wilhelm Michalski starb am 27. Januar 1961 in West-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Michelberger, Julius

* 27.10.1919 – ✝ 24.1.1990

Geb. in Engerau (Krs. Bratislava, ČSR / Bratislava-Petržalka, Slowakei); Vater Stellmacher; Volks- u. Bürgerschule; 1934 – 36 Handelsschule in Preßburg; 1937 – 39 kfm. Angest. in Gablonz; 1939 Militärdienst; 1942 sowj. Gefangenschaft, 1943/44 Antifa-Schule u. Zentralschule Krasnogorsk; 1944/45 Frontbeauftr. des NKFD. 1945 Bürgermstr. in Altentreptow; KPD, 1946 SED; 1949 Einstellung in die Verw. zum Schutz der Volkswirtschaft, dann MfS, Ltr. der Abt. III (Sicherung der Volkswirtschaft) der…

Wer war wer in der DDR

Mielatz, Arno

* 26.6.1916

Geb. in Berlin; Vater Schmied; Volks- u. Werkschule, Ausbildung zum Werkzeugmacher; Studium an einer Ingenieurschule; 1930 KJVD; 1933 antifasch. Arbeit, u. a. im Kabelwerk der Siemens-Schuckert-Werke in Berlin-Spandau; Nov. 1934 Festnahme, drei Wochen U-Haft, vom Jugendrichter »aus Mangel an Beweisen« freigesprochen; später Wehrmacht. 1945 Werkzeugmacher; 1946 SED; 1946 – 48 Lehrer an der SED-LPS Brandenburg in Schmerwitz; 1949 – 54 Chefred. der »Märkischen Volksstimme« (ab 1952 Organ der…

Wer war wer in der DDR

Menzel, Friedrich

* 15.5.1904 – ✝ 26.7.1977

Geb. in Gräfenort (Krs. Oppeln / Oberschles. / Grotowice, Polen); Vater Bäcker u. Eisenbahner; Volksschule; 1919 – 31 Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1922 KPD; KPD-Funktionär in Oberschles.; 1931 – 33 Instrukteur bei der RGO; 1933 illeg. Arbeit; im März 1933 verhaftet, im Juni 1934 durch den 1. Strafsenat des OLG Breslau wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, Haft u. a. im Zuchthaus Brandenb.-Görden, im KZ Sonnenburg u. im Lager Emsland. 1945 Stadtrat in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Merkel, Karl

* 20.1.1903 – ✝ 28.7.1937

Geboren am 20. Januar 1903 in Saarbrücken, Sohn eines Eisenbahners; Stahlarbeiter, später Kraftfahrer. Merkel trat 1927 der KPD bei und war vor allem im RFB aktiv, der im Saargebiet nicht verboten war (wie im Reich seit 1929). Als stellvertretender Gauführer des RFB im Saargebiet wurde Merkel nach dem Anschluß an NS-Deutschland 1935 in die KPD-Abschnittsleitung Forbach (Lothringen) aufgenommen. Von August 1935 bis Juni 1936 besuchte er die Internationale Leninschule in Moskau, kam dann über Paris nach Spanien und ging zu den Internationalen Brigaden. Karl Merkel fiel bei den Kämpfen in Brunete am 28. Juli 1937. Sein Sohn Heinz (* 1924) war nach 1968 Bezirksvorsitzender der DKP Saar.

Wer war wer in der DDR

Merker, Paul

* 1.2.1894 – ✝ 13.5.1969

Geb. in Oberlößnitz; Vater Arbeiter; Volksschule; Kellner, Hotelangest.; 1911 Gewerkschaft; 1914 – 18 Militärdienst; verhaftet u. sechs Mon. Haft wegen Flugblattverteilens; 1918 USPD; 1919 – 22 Gewerkschaftssekr. im Zentralverb. der Hotel- u. Restaurantangest.; Dez. 1920 KPD; 1920 – 22 Angest. bei Freien Gewerkschaften; 1923/24 Sekr. des KPD-Bez. Westsachsen; 1924 – 32 Abg. des Preuß. Landtags; 1926 koopt., 1927 – 45 Mitgl. des ZK der KPD u. seines PB; Sekr. u. Ltr. der Gewerkschaftsabt. (RGO)… Als Sohn eines Fabrikarbeiters am 1. Februar 1894 in Oberlößnitz bei Dresden geboren; lernte Kellner. In verschiedenen Hotels angestellt, mit 17 Jahren trat er einem »gelben« Gewerkschaftsverband bei. Während des Krieges als Soldat an der Front, wegen Verbreitung von revolutionären Flugblättern sechs Monate in Haft. Bis 1918 war Merker politisch nicht organisiert, trat dann in Dresden der USPD bei, Delegierter des Spaltungsparteitages, 1920 mit der linken USPD Übertritt zur KPD. Von 1920 bis 1922 Angestellter der Freien Gewerkschaften in Berlin. 1923/24 hauptamtlicher Sekretär der KPD in Halle-Merseburg und 1923 militärischer Leiter in Mansfeld. Merker schloß sich der linken Ruth-Fischer-Führung an und zog 1924 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein, dem er bis 1932 angehörte. 1924 Mitarbeiter der Gewerkschaftsabteilung der Zentrale. 1926 ins ZK und Polbüro kooptiert, auch vom XI. Parteitag 1927 wieder ins ZK und Polbüro gewählt. Nach der Wittorf-Affäre gehörte Merker zu den maßgebenden Führern der KPD. Auf dem XII. Parteitag 1929 erneut ins ZK und Polbüro gewählt, war Merker auch Leiter der RGO sowie seit Herbst 1929 Sekretär des ZK. Im April 1930 überraschend wegen »linker Abweichungen« und Fraktionsarbeit aus dem Polbüro und ZK entfernt. Er wurde als Sündenbock für die ultralinken Überspitzungen der KPD-Politik geopfert, doch wurde die ultralinke Politik insgesamt auch nach seiner Absetzung weitergeführt. Merker erhielt zweitrangige Funktionen, 1931 in den Vorstand der IAH gewählt, anschließend ganz aus der Arbeit der KPD abberufen. Der Komintern zur Verfügung gestellt, war er von März 1931 bis Mai 1933 zusammen mit Gerhart Eisler unter dem Decknamen Max Fischer als Komintern-Beauftragter bei der KP in den USA. Im Sommer 1933 reiste er nach Leningrad und kehrte Anfang 1934 zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurück. Hier gehörte er 1934/35 als Nachfolger von Philipp Daub der illegalen Landesleitung an. Von der Pariser Emigration aus organisierte er die Gewerkschaftsarbeit der KPD in Deutschland. Paul Merker galt neben Paul Bertz, Walter Ulbricht und Herbert Wehner als einer der Hauptkritiker der damaligen ultralinken KPD-Politik. Nach deren Ende 1935 auf der »Brüsseler Konferenz« und erneut auf der »Berner Konferenz« 1939 wieder ins ZK und Politbüro der KPD gewählt, nahm er in Frankreich als KPD-Vertreter an den Gesprächen über eine deutsche Volksfront teil. Sowohl sozialdemokratische als auch bürgerliche Hitler-Gegner wie Heinrich Mann waren von Merkers Toleranz angetan, die sie bei dem dogmatischen Ulbricht vermißten. Bei Kriegsausbruch in Frankreich interniert, kam er ins Lager Vernet, aus dem er 1940 flüchtete. Er ging nach Marseille, wurde erneut verhaftet, konnte 1942 entkommen und nach Mexiko ausreisen. In Mexiko war Merker Generalsekretär der Bewegung Freies Deutschland für Lateinamerika, Herausgeber der Zeitung gleichen Namens und veröffentlichte die Bücher »Von Weimar zu Hitler« sowie »Der Nazismus und sein Ende«. Im Mai 1946 von Mexiko über die Sowjetunion nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er in den Parteivorstand und das ZS der SED gewählt, bei Bildung des Politbüros auch in dieses oberste Führungsgremium. 1949 erschien sein Buch »Sozialdemokratie und Gewerkschaften 1890 bis 1920« im SED-eigenen Dietz Verlag. 1949/50 Staatssekretär im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der ersten DDR-Regierung. Merker war der prominenteste SED-Führer, der im August 1950 wegen »Verbindung zu Field« als »Werkzeug des Klassenfeindes« aus der SED ausgeschlossen wurde. »Die am engsten mit Field verbundenen Paul Merker, Leo Bauer, Bruno Goldhammer, Willy Kreikemeyer, Lex Ende und Maria Weiterer haben dem Klassenfeind in umfangreicher Weise Hilfe geleistet und werden aus der Partei ausgeschlossen«, hieß es in der Entschließung des ZK der SED vom 24. August 1950. Merker wurde degradiert und mußte als Leiter einer HO-Gaststätte in Luckenwalde arbeiten. Nach dem Slánsk´y-Prozeß in der Tschechoslowakei wurde Merker am 20. Dezember 1952 als »feindlicher Agent« verhaftet und in einer Erklärung des SED-ZK vom 14. Mai 1953 als »Agent«, als »Kapitulant« und »Verräter« bezeichnet. Dann sowohl durch das MfS als auch den sowjetischen Geheimdienst verhört. Merker wurde im März 1955 vor dem 1. Strafsenat des Obersten Gerichts der DDR angeklagt, am 30.März 1955 zu acht Jahren Haft verurteilt und kam in das Zuchthaus Brandenburg. Am 27.Januar 1956 wurde Merker entlassen, ab Mai 1956 wieder Mitglied der SED. Der offizielle Freispruch erfolgte im Juli 1956 durch den 1.Strafsenat des Obersten Gerichts. Die SED »rehabilitierte« Merker 1956 zwar »juristisch«, aber nicht politisch. 1957 wurde er Lektor im Verlag Volk und Welt, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft im Kreis Königs Wusterhausen. Versuche der Harich-Gruppe, ihn 1956/57 für ihre Positionen zu gewinnen, schlugen fehl, obwohl er am 21.November 1956 in der Wohnung Walter Jankas an einer Zusammenkunft der Gruppe teilgenommen hatte. Als gebrochener Mann spielte Merker in der Politik keine Rolle mehr. Erstmals kurz vor seinem Tode noch öffentlich geehrt, er erhielt im Februar 1969 den VVO in Gold. Paul Merker starb, psychisch und physisch vernichtet, am 13. Mai 1969 in Ost-Berlin. In einem Nachruf des ZK der SED wurde auf seine führende Rolle in der KPD und den Anfängen der SED hingewiesen, über Merkers Schicksal von 1950 bis 1956 jedoch Stillschweigen bewahrt. Über Paul Merker veröffentlichte Wolfgang Kießling (†1999) mehrere Arbeiten, u. a. 1994 »Partner im Narrenparadies. Der Freundeskreis um Noel H. Field und Paul Merker«. Merkers zweite Frau Margarete (* 23. 9. 1903 – †28.7. 1984) war die Tochter des Schuhmachers und späteren SPD- und KPD-Funktionärs Gustav Menzel. Stenotypistin und Buchhalterin, gehörte seit 1921 der KPD an. Bis 1929 Sekretärin in der Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD, folgte sie 1931 ihrem Mann ins Ausland. 1934/35 Mitarbeiterin der illegalen Landesleitung in Berlin, später im Auslandssekretariat des ZK in Prag und Paris. Bis zu ihrer Inhaftierung betreute sie gemeinsam mit Maria Weiterer die Frauen der internierten politischen Funktionäre der KPD in Frankreich. 1941 Emigration nach Mexiko, aktive Mitarbeit in der Bewegung Freies Deutschland. Im Juli 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück, zunächst Redakteurin beim SMA-Verlag, dann Referentin des SED-Pressedienstes bzw. der DWK. Anfang Juni 1953 wurde sie aus der SED ausgeschlossen und ihr der Status als VdN aberkannt. 1956 nichtöffentliche Rehabilitierung.Bernd-Rainer Barth /

Wer war wer in der DDR

Metz, Lothar

* 16.1.1939

Geb. in Meerane (Sachsen); Vater Dekorationsmaler; 1950 mit dem Ringertraining in Annaberg-Buchholz begonnen; Ausbildung zum Färber; 1956 DDR-Jugendmstr. für Auerbach; ab 1959 Mitgl. des ASK Vorwärts Rostock (Trainer: Heinz Weinhold); Spezialdisz.: Klass. Stil (Mittelgewicht); 1958 bei den Weltmeisterschaften: 3. Platz; 1960 – 90 SED; Olympische Spiele: 1960 2. Platz, 1964 3. Platz, 1968 Sieger; 1970 Europameisterschaften: 2. Platz; 1974 sportl. Laufbahn beendet; Studium an der DHfK Leipzig;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Metzner, Bruno

* 5.11.1904 – ✝ 12.4.1968

Geboren am 5. November 1904 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; als ungelernter Arbeiter in kleinen Handwerksbetrieben beschäftigt. Seit August 1923 Mitglied der KJD, seit März 1926 der KPD. Er kam 1924 in den illegalen Nachrichtenapparat der KJD, wurde später Leiter des »Zersetzungsapparates« der KJVD-BL Berlin-Brandenburg. Von März bis Dezember 1926 Kurier bei der sowjetischen Handelsvertretung und zugleich im AM-Apparat des ZK der KPD (Parteiname Isidor Kugler, Isidor Berger). Metzner war ab 1928 Leiter des OMS-Apparates in Berlin, ab Mai 1933 der OMS in Prag. Dort wegen politischer Betätigung im März 1935 festgenommen, nach drei Monaten in die Sowjetunion ausgewiesen. 1936/37 Einsatz für den Nachrichtendienst der Roten Armee (GRU) in Fernost, 1938 Elektromonteur in Moskau. 1941 wurde Metzner nach Kasachstan verbannt, Schlosser auf einer MTS, später Werkzeugmacher in Karaganda. Im November 1955 durfte er in die DDR, wo ihn die Kaderabteilung des ZK der SED nach Schwerin, in die Provinz, abschieben wollte. Nachdem er sich weigerte und der Leiter der Kaderabteilung Heinrich Wieland seine Identität erfuhr, durfte er in Ost-Berlin bleiben. Er wurde aber nur Sekretär der SED-Abteilungsparteiorganisation im Press- und Stanzwerk des Kabelwerks Oberspree. In dritter Ehe war er mit Käthe Hotopp, der Tochter von Albert Hotopp verheiratet. Bruno Metzner starb am 12. April 1968 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Mewis, Karl

* 22.11.1907 – ✝ 16.6.1987

Geb. in Hannoversch-Münden; Vater Schlosser, Eisenbahner; Schlosserlehre; 1922 ADGB; SAJ; 1923 KJVD; 1924 KPD; 1925 – 28 Vors. des KJVD in Hessen-Waldeck; 1929 – 32 Org.-Sekr. der KPD-BL Magdeburg-Anh.; 1930 KPD-Schule in Fichtenau; 1932 – 34 Lenin-Schule in Moskau; 1934/35 illeg. Arbeit in Dtl. als Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Mittelrhein; Teiln. am VII. Weltkongreß der KI; 1935 Kand., 1939 Mitgl. des ZK der KPD; 1935/36 Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Wasserkante; 1936 Emigr. nach Dänemark (»Erwin«), zus.… Geboren am 22. November 1907 in Hannoversch Münden, Sohn eines Schlossers; lernte ebenfalls Schlosser. 1922 trat er der SAJ bei, 1924 der KPD. Von 1926 bis 1929 war Mewis Vorsitzender des KJVD im Bezirk Hessen-Waldeck und Redakteur an der »Neuen Arbeiterzeitung« in Kassel. 1929 Agitpropleiter der BL Hessen-Kassel, von Oktober 1929 bis Herbst 1932 Orgleiter der BL Magdeburg-Anhalt. Von Herbst 1932 bis 1934 unter dem Decknamen Meinhard Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Im Sommer 1934 wurde er unter dem Decknamen Köbes illegaler Polleiter im Bezirk Mittelrhein. 1935 nahm Mewis am VII. Weltkongreß der Komintern teil, die anschließende »Brüsseler Konferenz« der KPD in Moskau wählte ihn zum Kandidaten des ZK. Dann unter dem Decknamen Karl Arndt von Ende 1935 bis 1936 Polleiter des Bezirks Wasserkante. 1936 emigrierte er nach Dänemark und leitetet die AL Nord. Im Dezember 1936 kam er nach Paris und anschließend nach Spanien, dort Angehöriger der Internationalen Brigaden. Im Mai 1938 Leiter der illegalen AL Mitte in Prag. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die ?CSR zunächst nach Malmö, anschließend nach Stockholm geflüchtet, führte von dort aus die AL Mitte. Mewis nahm im Januar 1939 an der »Berner Konferenz« in der Nähe von Paris teil, wurde erneut (bis 1945) Mitglied des ZK. Im Herbst 1939 zur Berichterstattung nach Moskau, erhielt er den Auftrag, zusammen mit Herbert Wehner und Heinrich Wiatrek die neue AL der KPD in Stockholm zu bilden und diese später nach Deutschland zu verlagern. Nach der Verhaftung Wiatreks und Wehners wurde im August 1942 auch Mewis festgenommen, von Herbst 1942 bis Sommer 1943 im Internierungslager, danach leitete er bis Kriegsende die KPD-Gruppe in Schweden. Er kehrte im Dezember 1945 über Polen nach Deutschland zurück, zunächst Sekretär der KPD-BL Mecklenburg, dann von März 1946 bis Mai 1949 Sekretär der KPD bzw. der SED-Landesleitung Groß-Berlin, im Juli 1951 1. Sekretär der SED-Landesleitung Mecklenburg, seit Schaffung der Bezirke im Sommer 1952 1. Sekretär der BL Rostock. 1950 Kandidat, ab 1952 Mitglied des ZK der SED, 1958 stieg Mewis zum Kandidaten des Politbüros und 1960 zum Mitglied des DDR-Staatsrates auf. Ab Juli 1961 Chef der Staatlichen Plankommission (SPK) und Mitglied des Präsidiums des Ministerrats. 1963 verlor er seine Spitzen-Funktionen, wurde Botschafter in Polen, anschließend Mitarbeiter am IML und konnte 1972 seine Erinnerungen »Im Auftrag der Partei« (mit vielen Verleumdungen gegen Herbert Wehner) publizieren. Er erhielt 1967 den Karl-Marx-Orden. Die offiziellen Kontakte zwischen Honecker und Wehner veranlaßten Mewis zu wütenden, aber wirkungslosen Attacken. Seine Erinnerungen wurden nicht wieder aufgelegt. Karl Mewis starb am 16.Juni 1987 in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Handbuch Deutsche Kommunisten

Meyer, Ernst

* 10.7.1887 – ✝ 2.2.1930

Als Sohn eines Lokomotivführers am 10. Juli 1887 in Prostken/Ostpreußen geboren, seine Familie ermöglichte ihm unter großen Entbehrungen den Besuch der Oberrealschule. Die Erziehung im Elternhaus war antisozialistisch und streng religiös. Er finanzierte sich das Studium selbst und studierte Philosophie, Psychologie und Nationalökonomie in Königsberg und Berlin. Meyers vier Geschwister (drei Brüder, von denen einer im Weltkrieg fiel, einer in Chile vermögend wurde und der andere in der Inflation sein Geld verlor und Selbstmord verübte, sowie eine Schwester, die Lehrerin wurde) gingen andere Wege. Die Mutter war fanatische Anhängerin einer religiösen Sekte. Als Gegner des Sozialismus sollte Meyer 1907 in Königsberg gegen den dortigen Sozialistenführer und späteren SPD- bzw. USPD-Vorsitzenden Hugo Haase ein Korreferat halten. Ernst Meyer, bekannt als ein ernster und um Objektivität ringender Mann, wurde während der langen Vorarbeit für das Referat vom Antisozialisten zum Sozialisten und war nunmehr von der Richtigkeit des Marxismus überzeugt. Er trat 1908 der SPD bei. In der Folgezeit zeigte Haase an Meyers Entwicklung großes Interesse. Meyer promovierte 1910 zum Dr. phil. und kam 1912 als Mitarbeiter bei Prof. Wagemann an das statistische Amt in Charlottenburg, wurde Anfang 1913 politischer Redakteur des SPD-Zentralorgans »Vorwärts« (unter Rudolf Hilferding). Wegen Majestätsbeleidigung erhielt er eine mehrmonatige Gefängnisstrafe. Meyer gehörte bald zum linken Flügel der SPD und zum Freundeskreis von Rosa Luxemburg in Berlin. Bei Kriegsausbruch (wegen Tuberkulose nicht als Soldat eingezogen) war er einer der Mitbegründer und Führer der Gruppe Internationale, des späteren Spartakusbundes. Wegen seiner Opposition gegen die SPD-Linie im Frühsommer 1915 aus der Redaktion des »Vorwärts« entfernt. Den Zimmerwalder Linken um Lenin schloß sich Ernst Meyer nicht an, da die Spartakusgruppe in der Frage der Gründung einer linksradikalen Partei andere Vorstellungen vertrat. Im Oktober 1914 hatte Meyer noch an Kautsky geschrieben: »... mir ist nicht sehr behaglich bei dem Gedanken, daß die von Ihnen in den früheren Parteidebatten bekämpften Parteigenossen die alleinige theoretische Führung in der sich neu konsolidierenden ?Linken? haben wollen.« Deshalb habe er sich bemüht, eine Basis für die Verständigung der Linken mit der Mitte zu finden. Da die Mitte aber die Partei-Rechte verteidige, sei das nicht möglich. 1915 saß Meyer einige Zeit in Untersuchungshaft, 1916 in »Schutzhaft«. 1917 unternahm er in Nürnberg in der »Prüfstelle für Ersatzglieder« für Kriegsversehrte experimentelle psychologische Studien, wurde 1918 Mitarbeiter in einem Ernährungsinstitut. Im Sommer 1918 Leiter der deutschen Sektion des sowjetischen Nachrichtenbüros ROSTA in Berlin. Seit 1918 lag die Führung der Spartakusgruppe (da außer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg nun auch Leo Jogiches in Haft war) in den Händen von Ernst Meyer. Somit gehörte er bei Ausbruch der Revolution 1918 zur Spartakuszentrale. Auf dem Gründungsparteitag der KPD wurde er auch in die Zentrale der neuen Partei gewählt und blieb in den ersten Jahren des Bestehens der KPD fast ununterbrochen Zentrale-Mitglied. 1919 polizeilich gesucht. Nach der Festnahme von Luxemburg und Liebknecht im Januar 1919 glaubte die Soldateska, daß der dritte Verhaftete Meyer sei (damals Redakteur an der »Roten Fahne«), doch bekanntlich war es Wilhelm Pieck, der dann wieder freikam. Meyer wurde im Februar 1919 verhaftet und bis Herbst 1919 in »Schutzhaft« gehalten. In den Jahren 1919 bis 1921 übte er für die KPD die verschiedensten leitenden Funktionen aus, gehörte ständig dem Polbüro an. Delegierter des II. und IV. Weltkongresses der Komintern, vom II. Weltkongreß zum Mitglied des EKKI berufen. Nach der Vereinigung mit der USPD zunächst nicht in die Zentrale gewählt, aber nach dem Rücktritt von Paul Levi, Clara Zetkin usw. wieder Zentrale-Mitglied. 1921 Chefredakteur der »Roten Fahne«, dann als Nachfolger Heinrich Brandlers Leiter des Polbüros und damit Führer der Partei. Auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921 erhielt der Parteivorsitzende Meyer bei der Wahl in die Zentrale die meisten Stimmen. Unter seiner Führung war die KPD bestrebt, eine Einheitsfrontpolitik zu betreiben. Nach der Rückkehr Brandlers im August 1922 und nach Machenschaften der Komintern wurde Meyer abgelöst, Brandler übernahm wieder die Parteiführung. Obwohl vom Bezirk Ostpreußen auf dem VIII. Parteitag 1923 für die Zentrale vorgeschlagen, wurde Meyer (ebenso wie die Vertreter der Linken) von der zu Brandler stehenden Mehrheit des Parteitags nicht in die Zentrale gewählt. Trotzdem übernahm er auch in der Vorbereitung des Oktober 1923 verantwortliche Funktionen, war Leiter des Oberbezirks Süd (Südbayern, Hessen, Württemberg und Baden). Nach den Diskussionen über die Oktoberniederlage einer der Führer der Mittelgruppe. Als die Linken um Ruth Fischer die Parteileitung übernahmen, zählte Meyer zu ihren schärfsten, aber auch sachlichsten Kritikern, er wurde bald zum Leiter der oppositionellen Kreise. Nach dem »Offenen Brief« 1925 zunächst nicht in die Zentrale aufgenommen, aber sofort wieder mit wichtigen Aufgaben betraut, Chef des Pressedienstes der KPD. 1926 wurde dann ein Abkommen zwischen Meyer und Ernst Thälmann getroffen und nach dieser Erklärung Meyer sofort wieder ins ZK, Polsekretariat und Polbüro aufgenommen. Bald war er der eigentliche Parteiführer, besonders nach dem XI. Essener Parteitag (auf dem er ins ZK gewählt wurde) bestimmte er maßgebend die Geschicke der KPD. In den Jahren 1921 bis 1924 und von 1928 bis zu seinem Tode Abgeordneter des Preußischen Landtags. Im Oktober 1927 ernstlich erkrankt, mußte er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes Deutschland verlassen, ging zur Kur in die Schweiz, dann in die Sowjetunion und kehrte erst im Dezember 1928 nach Berlin zurück. Inzwischen waren Ernst Meyers Anhänger, Arthur Ewert, Gerhart Eisler usw., die Mittelgruppe, die vom ZK Versöhnler genannt wurden, mehr und mehr ausgeschaltet worden. Nach der Wittorf-Affäre (Meyer befand sich zu der Zeit in der Sowjetunion) wurde auch der todkranke Ernst Meyer in den Hintergrund gedrängt. Er versuchte, die Versöhnler zusammenzuhalten und trat auf dem XII. Parteitag 1929 nochmals scharf gegen die neue ultralinke Politik auf. Ende Juli wegen seines verschlimmerten Gesundheitszustandes ins Sanatorium Hermannswerder bei Potsdam eingeliefert, denn zur Tuberkulose war eine Lungenentzündung hinzugekommen. Ernst Meyer starb nach einer Operation am 2. Februar 1930. Die KPD- (bzw. SED-) Führung bezog später eine schwankende Haltung zu Meyer. Lange wurde er als Versöhnler verfemt, sein Name zeitweise sogar wie die der sogenannten Agenten aus offiziellen Dokumenten ausgemerzt, später wurde seine überragende Rolle in der KPD wenigstens teilweise anerkannt. Meyer war der Herausgeber des Nachdrucks der »Spartakusbriefe« und anderer Dokumente und veröffentlichte zahlreiche kleinere Arbeiten, darunter in »Volk und Reich der Deutschen« eine Darstellung der KPD. Von seinen beiden Söhnen aus erster Ehe lebte einer in Kanada, der andere in der Bundesrepublik. Seine Witwe, Rosa Meyer-Leviné, geborene Broido (*18. 5. 1890 – † 11. 11. 1979), war in der KPD nicht aktiv, lediglich in der Roten Hilfe arbeitete sie mit. Sie ging 1933 ins Exil, zuerst nach Frankreich, dann nach England und lebte bis zu ihrem Tode in London. Noch kurz zuvor erschien im Frühjahr 1979 die deutsche Ausgabe ihrer politischen Erinnerungen »Im inneren Kreis«.

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Meyer, Julius

* 17.9.1909 – ✝ 2.12.1979

Geb. in Krojanke (Krs. Flatow, Westpr. / Krajenka, Polen); Volksschule; erlernte den Beruf des Leder-Zuschneiders; dann Arbeit in der Landw.; 1930 KPD; 1935 Flucht nach Berlin; 1936 – 39 Vertreter in der Lederbranche; lebte 1940 kurze Zeit illeg.; 1941 – 43 bei versch. Firmen zwangsverpflichtet; Febr. 1943 Verhaftung u. KZ, zul. in Auschwitz u. Ravensbrück, Kapo im KZ. 1945 KPD; Ltr. der Abt. »Opfer der Nürnberger Gesetzgebung« beim Hauptamt OdF im Magistrat von Berlin; 1946 SED; 1946 – 53…

Wer war wer in der DDR

Meynhardt, Heinz

* 21.4.1935 – ✝ 27.10.1989

Geb. in Burg (b. Magdeburg); Vater Fleischermstr.; Grundschule; 1949 – 52 Lehre als Elektroinstallateur; ABF; 1954 – 56 Ausbildung zum Elektromstr., anschl. Ltr. eines Handwerksbetriebs; nebenberufl. intensive Beschäftigung mit Verhaltensforschung; mehrjährige Studien an Elchen u. Wisenten in Polen, ab 1971 verhaltensbiolog. Untersuchungen an freilebenden Wildschweinen; seit 1975 Forschungsaufträge vom Inst. für Forstw. Eberswalde u. seit 1980 vom Forschungszentrum für Tierprod. der AdL in…

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Micheel, Hans-Jürgen

* 23.11.1936

Geb. in Stargard; Vater Autoschlosser, Mutter Schneiderin; Grund- u. OS, Abitur; 1952 FDJ; 1956 – 60 Studium an der DASR Potsdam bzw. am Moskauer Inst. für Internat. Beziehungen (MIMO), Dipl.-Staatswiss., 1968 Prom. zum Dr. rer. pol.; ab 1960 Mitarb. des MfAA, Referent, Attaché, Oberreferent, Kulturattaché, 2. u. 1. Sekr. an der Botschaft der DDR in Guinea; ab 1972 Mitarb. im Bereich Internat. Organisationen des MfAA; 1975 – 1978 stellv. Ltr. der DDR-Deleg. im Genfer Abrüstungsaussch.; 1976 – 78…

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Michelfeit, Josef

* 3.1.1937

Geb. in Simmersdorf (Krs. Deutschbrodt, ČSR/ Smrena, Tschechien); 1945 Vertreibung nach Mecklenb.; Schule in Rostock, Gymnasium u. Abitur in Berlin (West); 1957 – 62 Studium der Theol. in Erfurt u. auf der Huysburg bei Halberstadt, 1962 Priesterweihe; 1963 – 67 Vikar in Tessin (b. Rostock), Neukloster u. Schwerin; 1967 – 73 Jugendseelsorger im Bischöfl. Kommissariat Schwerin; 1973 – 83 Pastor in Crivitz (b. Schwerin); 1973 – 77 Assessor u. Ordinariatsrat im Bischöfl. Amt Schwerin; 1978 – 87…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Mielenz, Willi

* 14.3.1895 – ✝ 1.8.1942

Geboren am 14. März 1895 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; wurde nach einer abgebrochenen Lehre Metallarbeiter. Die Wanderschaft führte Mielenz durch Norddeutschland, Dänemark und Schweden, wo er 1913/14 für sieben Monate Kurse an einer Volkshochschule belegte. 1914 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1915 Soldat. Fronteinsatz, mehrfach verwundet, 1918 Schriftführer und für die SPD Mitglied des Vollzugsausschusses des Arbeiter- und Soldatenrates Liegnitz. Mielenz war im Dezember 1918 Delegierter zum 1. Reichsrätekongreß in Berlin (SPD-Fraktion), er verfaßte 1919 das Buch: »Liegnitz in den Tagen der Revolution«. Im April 1919 flüchtete er vor den Freikorps-Truppen nach Schweden und bekam hier Kontakt zu Linkssozialisten. Im Dezember 1919 wurde er gemeinsam mit anderen aus Schweden ausgewiesen und kehrte unter dem Decknamen Lorenz nach Deutschland zurück. Er trat der KPD bei, arbeitete im Apparat der KJI und war zeitweise stellvertretendes Mitglied im Exekutivkomitee der KJI für Skandinavien. Ab März 1921 in der Zentrale der KPD mitverantwortlich für Kurierdienste, die Paßfälscherwerkstatt und die Beschaffung illegaler Quartiere, ab März 1922 wurde er Referent in der Informationsabteilung der Komintern in Moskau. Von September 1923 bis August 1924 wieder in Deutschland, aktiv an den Aufstandsvorbereitungen für den »deutschen Oktober« beteiligt. Mielenz arbeitete von September 1924 bis Herbst 1929 erneut in der Sowjetunion, im skandinavischen Ländersekretariat der Komintern. Er ging nach Deutschland zurück, wurde Mitarbeiter im ZK der KPD, technischer Sekretär des ZK-Sekretariats, Mitte 1932 auf Veranlassung von Ernst Thälmann wegen seiner Zugehörigkeit zur Neumann-Gruppe abgesetzt. Durch Vermittlung Münzenbergs wechselte Mielenz in die IAH-Zentrale nach Moskau, dort abermals auf persönliche Intervention Thälmanns abgelöst und als IAH-Instrukteur in Skandinavien eingesetzt. 1933 begann er eine umfangreiche Rednertätigkeit gegen das NS-Regime in Norwegen, daraufhin entzogen ihm die Nazi-Behörden im März 1934 die deutsche Staatsbürgerschaft. Mielenz war schwer erkrankt, deshalb längere Krankenhausaufenthalte in Oslo und Moskau. 1935 aus der IAH entlassen, blieb er als Übersetzer bei der Komintern, wurde aber im Juni 1937 auch aus dem Apparat der Komintern entfernt. Eine genehmigte Emigration nach Frankreich war wegen Krankheit nicht möglich. Er geriet in die stalinistischen Säuberungen, wurde am 13. Oktober 1938 wegen »Spionage für einen ausländischen Dienst« in Moskau verhaftet und am 14.Mai 1939 wegen »Rechtstrotzkismus, Verbindungen zu Neumann, Remmele, Pjatnitzki, Kun und Knorin« zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Willi Mielenz ist am 1. August 1942 in einem Gulag im Gebiet Kemerowo in Sibirien umgekommen. Erst am 28. September 1988 wurde er vom Obersten Gericht der UdSSR posthum »rehabilitiert«.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Merges, August

* 3.3.1870 – ✝ 6.3.1945

Geboren am 3. März 1870 in Malstatt-Burbach bei Saarbrücken, Sohn eines Fleischers; lernte Schneider. Während der Wanderschaft wurde er Mitglied der SPD und arbeitete später hauptamtlich als Ökonom des Gewerkschaftshauses in Alfeld. Ab Juli 1911 war er Expedient, später Redakteur an der SPD-Zeitung »Volksfreund« in Braunschweig. Merges war Anhänger der Linken in der SPD und gehörte zum »Braunschweiger Revolutionsklub«, Mitbegründer der Spartakusgruppe in Braunschweig. Dort im November 1918 Vorsitzender der Regierung des Rates der Volkskommissare. Er nahm nur kurz am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil, blieb aber Mitglied der USPD. Merges wurde 1919 im Wahlkreis Hannover-Braunschweig in die Nationalversammlung gewählt. Bei der Konstituierung der Nationalversammlung in Weimar hielt er eine scharfe Rede gegen die Reichsregierung Ebert-Scheidemann. Bereits Ende Februar 1919 legte er sein Mandat in der Nationalversammlung nieder und schied aus der Regierung in Braunschweig aus. Nach Einmarsch der Truppen des Generals Maercker Mitte April 1919 tauchte Merges unter und lebte eine Zeitlang illegal. Er schloß sich der KPD an, stand aber nach dem II. Heidelberger Parteitag im Herbst 1919 in Opposition zur Zentrale unter Paul Levi. Merges trat aus der KPD aus und führte die Mehrheit der Braunschweiger KPD Mitte 1920 in die KAPD. Im August 1920 reiste er mit einer Delegation der KAPD zum II. Weltkongreß der Komintern nach Moskau. Während des Kapp-Putsches organisierte er den Widerstand im Raum Helmstedt. In den Jahren der Weimarer Republik war er mehrmals angeklagt u. a. auf Herausgabe der Abdankungsurkunde des Herzogs von Braunschweig und wegen illegaler Waffenverstecke. Merges, der aktives Miglied der RH in Braunschweig war, leitete weiterhin eine kleine Gruppe von ehemaligen KAPD-Genossen, die sich Spartakusbund nannte und auch Kontakte zu Erich Mühsam hatte. Nach 1933 wurden bei ihm zahlreiche Hausdurchsuchungen vorgenommen und viele seiner Bücher beschlagnahmt. Am 27. Mai 1935 wurde Merges verhaftet und am 7. Oktober 1935 durch das OLG Braunschweig zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, er war u. a. in Wolfenbüttel inhaftiert und schweren Mißhandlungen ausgesetzt. Am 20.Dezember 1937 entlassen, stand er bis zu seinem Lebensende unter Polizeiaufsicht. Am Morgen des 6. März 1945 wurde August Merges in seinem Garten in Braunschweig tot aufgefunden. Sein Sohn Alfred (* 10. 4. 1900 – † 3. 8. 1971) war Feinmechaniker und gehörte der Spartakusjugend in Braunschweig an. 1919 Kurier der Zentrale der KPD, gehörte er zeitweise der KAPD an. Nach dem Mitteldeutschen Aufstand wegen »Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz« zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach einem Hungerstreik im Zuchthaus Wolfenbüttel wegen Krankheit beurlaubt, flüchtete er und lebte bis zur Amnestie 1928 unter falschem Namen. Später Arbeiterkorrespondent der »Freiheit« und Bildreporter für die AIZ. Seit 1931 im AM-Apparat der BL Niederrhein tätig. Nach 1933 illegale Arbeit, er überlebte die NS-Zeit, wurde 1946 Mitglied der SED und lebte in Zittau.

Wer war wer in der DDR

Merkel, Ina

* 28.7.1957

Geb. in Wriezen, aufgew. in Potsdam u. Berlin; Vater Diplomat, Mutter Lehrerin; 1976 Abitur; 1976 – 78 Volontärin bei der Ztg. »Junge Welt«; 1977 SED; 1978 – 85 Studium bzw. Forschungsstudium der Kulturwiss. an der HU Berlin; seit 1982 Mitgl. des interdisz. Arbeitskrs. »Frauenforschung« um  Irene Dölling; 1985 Prom. mit der Diss. »Geschlechterspezifik individueller Vergesellschaftung«; anschl. Assistentin an der Sekt. Ästhetik/ Kunstwiss. der HU; Dez. 1989 Mitbegr. des Unabhängigen…

Wer war wer in der DDR

Meschter, Gerda

* 3.3.1927 – ✝ 27.2.2015

Geb. in Niesky (Oberlausitz); Vater Schmied u. Bergarb.; Volksschule; 1942 – 45 kaufm. Ausbildung als Buchhalterin; 1945 Buchhalterin u. Näherin; 1946 SED; 1945 – 47 Angest. in der Stadtverw. Niesky, 1947 polit. Mitarb., 1947 – 49 Mitgl. des Sekr. der SED-KL Niesky; 1948 Besuch der SED-LPS Sachsen; 1949 / 50 Instrukteur in der Org.-Abt. der SED-LL Sachsen; 1950 / 51 Instrukteur der Abt. Leitende Organe des ZK u. im Sekr. des ZK der SED; 1951 / 52 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau; 1952 2.…

Wer war wer in der DDR

Metz, Horst

* 6.7.1945

Geb. in Groß Laasch (Krs. Ludwigslust); 1960 – 64 EOS in Ludwigslust, Abitur; 1964 / 65 BBS für Wasserbau Kleinmachnow, Wasserbaufacharb.; 1965 – 70 Studium an der TU Dresden, Sekt. Wasserwesen; 1968 CDU, Mitgl. des CDU-Vorst. Dresden-Wilder Mann; 1970 – 72 Forschungsstudium, Prom.; 1972 – 86 in der Wasserwirtschaftsdir. Obere Elbe-Neiße tätig; 1984 – 89 Stadtbezirksverordn. in Dresden-Nord; 1985 – 90 Mitgl. des Aktivs Umweltschutz beim CDU-BV Dresden; 1987 – 90 Abt.-Ltr. im VEB…

Wer war wer in der DDR

Meusel, Georg

* 12.1.1942

Geb. in Moritzburg (b. Dresden); Vater Pfarrer; Volksschule bis 1956; wegen der Weigerung, der Pionierorg. bzw. der FDJ beizutreten, nicht zur Abiturausb. zugelassen; 1962 Verweigerung des Wehrdienstes; 1956 – 59 Gärtnerlehre in einem Privatbetrieb in Crimmitschau; 1964/65 Ausbildung zum Elektromonteur im VEB Rohrleitungsbau Werdau, anschl. dort berufstätig; 1968 Protest gegen die Intervention des Warschauer Pakts in der ČSSR; 1969 Qualifikation zum Elektromeister, aus polit. Gründen im Betrieb…

Wer war wer in der DDR

Mey, Uwe-Jens

* 13.12.1963

Geb. in Warschau; Vater Finanzökonom u. Diplomat; 1970 – 84 POS, KJS, Abitur; ab 1972 aktiver Eiskunstläufer; ab 1973 Eisschnelläufer beim SC Dynamo Berlin (Trainer: Joachim Franke); ab 1984 Sportstudium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1985 Eintritt in die DVP; bei den Weltmeisterschaften im Sprintmehrkampf 1984 10. Platz, 1985 6. Platz, 1986 5. Platz, 1987 4. Platz, 1988 u. 1989 2. Platz; bei den Olymp. Spielen 1984 8. Platz über 500 m, 1988 Sieger über 500 m u. 2. Platz über 1.000 m u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Meyer, Heinrich (Heino)

* 22.5.1904 – ✝ 3.9.1938

(* 1904 – † 1938) Geboren am 22. Mai 1904 in Hamburg; absolvierte von 1919 bis 1925 ein Lehrerseminar in Hamburg. 1923 Mitglied der KPD, er beschwerte sich im April 1923 in einem Brief an die BL, daß ihm wegen seiner Jugend keine Aufgaben übertragen würden, die ihn ausfüllten. »Ich denke, es muß eine Möglichkeit geben, die Zeit und Energie, die ich frei habe, auszunutzen für die Partei.« Da er nun ab 1924 in der Öffentlichkeit aktiv für die Partei tätig war, konnte er nicht mehr Lehrer werden, sondern ging 1925 als Redakteur zur »Hamburger Volkszeitung«. 1926 Mitglied der BL Wasserkante, zeichnete er für die HVZ verantwortlich. Im Mai 1927 deswegen zu einem Jahr Festung verurteilt. Nach der Haftentlassung Parteisekretär in Hamburg, 1929 Chefredakteur der HVZ, diese Funktion behielt er bis Ende 1931, war 1931/32 Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft. 1932 kam Heinrich Meyer als enger Vertrauter Ernst Thälmanns nach Berlin. Er wurde einer der Mitarbeiter des Parteiführers, die zu jener Zeit mehr Einfluß auf die politische Linie der KPD hatten als die Mitglieder des Polbüros. Im Dezember 1932 verhaftete die Polizei Meyer und John Schehr wegen ihrer führenden Rolle im BVG-Streik. Während Schehr freikam, blieb Meyer in Haft und war 1933 sofort wieder ein Gefangener der SA, die ihn ins KZ brachte. Im Herbst 1934 entlassen, emigrierte er nach Moskau, wo er 1935 die wichtige Funktion eines Sekretärs des Politbüros ausübte und im Herbst 1935 noch an der »Brüsseler Konferenz« teilnahm. Im August 1937 wurde er, wie fast alle Mitarbeiter Thälmanns, vom NKWD festgenommen. Nach einjähriger Haft am 3. September 1938 von einem Sondergericht zum Tode verurteilt, Heinrich (Heino) Meyer wurde sofort erschossen. Meyers Tochter Ilse Korth, später Stephan (* 8. 5. 1931), kam mit der Mutter im Dezember 1933 in die Sowjetunion, von 1948 bis 1955 Elektromonteurin auf einem Sowchos in Pachta-Aral. Ende Oktober 1955 konnte sie in die DDR, wurde Mitglied der SED und Dolmetscherin in der ZK-Abteilung für Sicherheitsfragen. Die ZPKK »rehabilitierte« Heinrich Meyer am 9. November 1956 »posthum« und teilte dies der Tochter nur mündlich mit. 1971/72 Kursantin der Parteihochschule beim ZK der KPdSU, sie stieg zur Chefdolmetscherin Honeckers auf, geriet aber im Juni 1984 während eines Besuches Honeckers bei KPdSU-Generalsekretär Tschernenko »zwischen die Fronten«. Von ihrer Funktion entbunden, wählte Ilse Stephan am 26. Juni 1984 den Freitod.

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Meyer, Hartmut

* 18.9.1943

Geb. in Merseburg; 1962 Abitur in Rudolstadt; Ausbildung zum Techn. Zeichner; Studium des Kraft- u. Maschinenbaus an der Ing.-Schule für Maschinenbau u. an der Ing.-Schule für Bauwirtsch., 1968 Dipl.-Ing.; 1966 – 69 EDV-Programmierer, Abt.-Ltr. beim Staatl. Komitee für Meliorationen Berlin, fristlos entlassen wg. mangelnder polit. Eignung; 1970 – 80 Ltr. des Org.- u. Rechenzentrums des Landbaukombinats Frankfurt (Oder); 1976 Dipl.-Ing. für Bauwirtsch. in Leipzig; 1980 – 89 Dir. für Ökon. im…

Wer war wer in der DDR

Michaelis, Holger

* 18.9.1944

Geb. in Halberstadt; Vater Schneider; Grund- u. OS; FDJ; 1961 – 64 Studium an IfL Quedlinburg; 1964 / 65 Lehrer, 1966 – 68 Schulltr. an einer POS; 1968 – 70 Mitarb. beim Kreisaussch. für Jugendweihe; 1970 – 72 Lehrer an einer POS; 1972 / 73 Ltr. der Bildungsstätte u. 1973 / 74 polit. Mitarb. der SED-KL Stendal; 1974 / 75 Lehrgang an der SED-BPS; 1975 / 76 erneut Ltr. der Bildungsstätte der KL Stendal; 1976 – 82 Abt.-Ltr. der SED-KL Stendal; 1982 / 83 Studium an der AfG in Moskau; 1983 / 84…

Wer war wer in der DDR

Michel, Peter

* 14.10.1938

Geb. in Freyburg (Unstrut); Vater Schuhmacher (1942 bei Kursk gefallen), Mutter Lehrerin; Volksschule in Freyburg u. Berlin, 1956 Abitur an der Kant-OS Berlin-Lichtenberg; 1956 – 59 Studium am Pädagog. Inst. Erfurt, 1959 St.-Ex. als Oberstufenlehrer für Dt. u. Kunsterziehung; 1959 – 64 Lehrer an der OS Neudorf (Erzgeb.); Mitgl. der Krs.-Fachkommission Kunsterziehung in Annaberg; 1963 SED; 1964 – 70 Vors. der Krs.-Pionierorg.; 1. Sekr. der FDJ-KL Annaberg; Abt.-Ltr. der FDJ-BL Karl-Marx-Stadt;…

dissidenten.eu

Michnik, Adam

* 1946

Adam Michnik wurde 1946 in Warschau in eine Familie kommunistischer Intellektueller geboren. Sein Vater war Mitglied der Kommunistischen Partei der West-Ukraine und saß deswegen vor dem Krieg zweimal in polnischen Gefängnissen. Enttäuscht vom real existierenden Sozialismus, trat er 1969 jedoch aus der Polnische Vereinigte Arbeiterpartei aus. Vom Elternhaus in der Tradition des linksgerichteten Radikalismus erzogen, trat Adam Michnik im Alter von elf Jahren in den von Jacek Kuroń geleiteten…

Wer war wer in der DDR

Mielke, Erich

* 28.12.1907 – ✝ 21.5.2000

Geb. in Berlin; Vater Holzarb., Stiefmutter Näherin; Besuch der 43. Gemeindeschule, anschl. bis 1924 Kölln. Gymnasium in Berlin; 1921 KJV, später RFB; 1924 – 27 Ausbildung u. Tätigkeit als Speditionskfm. bei der Fa. Koch in Berlin; 1927 KPD; 1927 im Beruf tätig bei den Berliner Gütersammelstellen, 1927 – 31 bei der Fa. Autofabag, Entlassung; 1928 – 31 Lokalreporter der »Roten Fahne« u. Mitgl. des Parteiselbstschutzes; 1930 vier Tage U-Haft wegen Teiln. an einer verbotenen Demonstration; 1931…

Wer war wer in der DDR

Merke, Helmut

* 7.10.1919 – ✝ 16.10.1988

Geb. in Groß Schönwalde (Krs. Elbing, Westpr./Krasny Las, Polen); Vater Bauer; Volksschule; landw. Lehre; 1936 – 39 Landw.-Gehilfe; 1939 – 45 Wehrmacht, zul. Ltn.; sowj. Gefangenschaft, Antifa-Schule. 1948 Entlassung in die SBZ; Mitbegr. der DBD in Sachsen-Anh., Aufbau des Krs.-Verb. Stendal (gem. mit Ehefrau  Else M.), stellv. Landesvors. der DBD; 1950 – 52 Mitgl. des Landtags Sachsen-Anh.; 1951 Neubauer in Schenkenberg (Krs. Delitzsch); Aug. 1952 Mitbegr. u. bis 1984 Vors. der LPG »7. Okt.«…

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Merkel, Curt-Heinz

* 22.11.1919 – ✝ 25.2.2000

Geb. in Hamburg; Vater Arbeiter; Volksschule, 1934 – 37 Lehre und Arbeit als Verkäufer in einer Lebensmittelgroßhandlung in Hamburg, 1937 – 39 Filialltr.; 1938 Mitgl. der NSDAP; 1939 – 45 Wehrmacht. 1946 – 49 Angest. bei der KG Zeitz und Querfurt; 1946 SED; Verkaufstellenltr. und Ltr. der Genossenschaftsschule Zeitz; 1950 Abg. des Krs.-Tags Zeitz; 1951 / 52 und ab 1955 Studium an der DVA »Walter Ulbricht« in Forst-Zinna; 1952 / 53 Abt.-Ltr. bzw. Kontorltr. DIA Nahrung; 1954 / 55 Gruppenltr. beim…

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Metschuck, Caren

* 27.9.1963

Geb. in Greifswald; Vater Ing., Mutter med.-techn. Assistentin; 1972 mit dem aktiven Schwimmsport in der BSG Fiko Rostock begonnen; ab 1974 KJS Rostock, Abitur; Mitgl. des SC Empor Rostock (Trainer: Gernot Schweingel); 1975 siebenfache Spartakiadesiegerin; 1978 bei den Weltmeisterschaf- ten: 2. Platz (4 x 100-m-Freistil-Staffel); 1980 Olympische Spiele: dreifache Olympiasiegerin (100 m Delphin, 4 x 100-m-Lagenstaffel, 4 x 100-m-Freistilstaffel); Studium der Med. an der WPU Rostock; ab 1988…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Metzger, Georg

* 10.4.1896 – ✝ 20.6.1989

Geboren am 10. April 1896 in Weinheim/Bergstraße; von Beruf Kunstglaser. In der Stuttgarter Arbeiterjugend aktiv, von den dortigen Linken ( Jacob Walcher u. a.) beeinflußt. 1916 Soldat, kam bei Verdun 1917 in französische Kriegsgefangenschaft. Er floh 1919, trat der KJD und 1920 der KPD bei. Zeitweise war er im zentralen AM-Apparat, 1924 wurde er Mitglied der BL Ruhrgebiet. Anfang 1929 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen, arbeitete er bis 1933 aktiv in der KPO. Nach 1945 in der IG Metall tätig, in Stuttgart stand er weiterhin in Verbindung zur Gruppe Arbeiterpolitik, der Nachfolgeorganisation der KPO. Georg Metzger starb am 20. Juni 1989 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR

Meusel, Alfred

* 19.5.1896 – ✝ 10.9.1960

Geb. in Kiel; Vater Prof. u. Studienrat; 1914 Abitur; Kriegsfreiw., Offz.-Lehrgang; 1918 – 22 Studium der Lit.-Geschichte, Rechtswiss., Nationalökon., Soziol. u. Geschichte an der Univ. Kiel; 1918 USPD; SPD; 1919 Vors. der Soz. Studenten Kiel; 1922 Prom. mit »Untersuchungen über das Erkenntnisobjekt bei Marx«; anschl. Assistent an der TH Aachen; dort 1923 Habil. mit einer soziolog. Arbeit; 1925 a. o. Prof.; Austritt aus der SPD; 1930 ord. Prof. für Volkswirtschaftslehre u. Soziol.; 1930/31…

Wer war wer in der DDR

Meyer, Hans

* 3.11.1942

Geb. in Briesen (b. Bilin) (Sudeten / Bílina Kyselka / Březina, Tschechien); 1945 Flucht nach Rossleben (Unstrut); aufgew. in Dietlas (Rhön); Grundschule; 1956 – 59 Lehre als Maschinenschlosser in Suhl; 1956 – 63 Fußballspieler bei Motor Dietlas bzw. Motor Suhl; 1963 – 70 Verteidiger beim SC Motor bzw. FC Carl Zeiss Jena (ab 1968 / 69 1. Mannschaft, 30 Oberligaspiele, 1 Tor); Lehrer für Sport u. Gesch.; danach Trainerstudium an der DHfK Leipzig; 1970 – 71 Trainerass. von  Georg Buschner; 1971 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Meyer, Johann

* 4.6.1889 – ✝ 5.7.1950

Geboren am 4. Juni 1889 in Nürnberg, Sohn eines unpolitischen Tapeziermeisters; lernte Tapezierer, schloß sich 1909 der sozialistischen Jugend und der SPD an. 1918 Übertritt zur USPD, 1920 zur KPD. 1921 Sekretär der Partei in Nürnberg, seit dieser Zeit hauptamtlicher KPD-Funktionär. Auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921 und dem VIII. Leipziger Parteitag 1923 als Kandidat in den ZA gewählt. Im Januar 1924 wegen Fortführung der verbotenen KPD zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er übernahm dann die Führung des Bezirks Nordbayern als Polleiter und wurde im Mai 1924 Reichstagsabgeordneter, war bis 1933 MdR, ab 1925 Delegierter aller KPD-Parteitage. Im Oktober 1928 bei einem Straßenbahnunfall schwer verletzt. Noch bis 1930 Polleiter für Nordbayern, von 1930 bis 1933 stand er als MdR dem Bezirk Nordbayern zur »allgemeinen Verfügung«, blieb Mitglied der BL. Meyer war in Nordbayern der theoretisch überragende Kopf der KPD, hatte schon vor 1914 eine Parteischule der SPD in Berlin unter Leitung von Rosa Luxemburg besucht. Er hat nie zu einer innerparteilichen Fraktion gehört, seine Meinung stets zurückgehalten, so daß er – als Ausnahme aller Funktionäre – von 1924 bis 1930 ununterbrochen ein und denselben Bezirk leiten konnte. Im Mai 1933 verhaftet, zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und Ende 1935 freigelassen, arbeitete er bis Kriegsende als Tapeziergehilfe. 1945 machte er sich als Tapezierer selbständig, auch wieder Mitglied der KPD. Er war dann halbtags – hauptsächlich für Schulungsaufgaben – in der KPD tätig. Später nur noch Tapezierer, er trat politisch nicht mehr hervor. Johann Meyer starb am 5. Juli 1950 in Nürnberg.

Wer war wer in der DDR

Meyer, Hans-Joachim

* 13.10.1936 – ✝ 29.3.2024

Geb. in Rostock; 1952 – 61 CDU; 1955 Abitur in Rostock; 1955 – 58 Studium an der DASR in Potsdam, aus polit. Gründen exmatrikuliert (wg. »mangelnder Verbindung zur Arbeiterkl.«), anschl. Hilfsarb. im VEB Lokomotivbau Potsdam-Babelsberg; 1959 – 64 Studium der Anglistik u. Amerikanistik an der HU Berlin, Dipl.-Philologe; 1964 – 82 Lehrer u. wiss. Oberass. an der HU, Sektion Fremdsprachen; 1973 – 77 dort stellv. Dir. für Erziehung u. Ausbildung, 1978 – 90 Ltr. des Bereichs Sprachintensivausbildung;…

Wer war wer in der DDR

Michaelis, Paul

* 13.12.1914 – ✝ 1.1.2005

Geb. in Weimar; mittl. Reife; 1931 – 34 Gebrauchswerberlehre; 1934 – 40 Studium an der HS für bildende Kunst Weimar, seit 1938 Meisterschüler von Alfred Hierl u. Walter Klemm; 1940 – 45 Soldat. 1946 – 48 freischaffend in Weimar; 1949 KB; 1948 – 50 Fachlehrer an der Meisterschule für Handwerk u. angew. Kunst in Weimar; 1950 – 52 Künstlervertrag mit dem Kunstfaserwerk in Schwarza; 1952 VBKD; 1952 Oberassistent u. Doz. für Malerei an der HS für Bildende Künste (HfBK) Dresden, 1953 – 59 dort…

Wer war wer in der DDR

Michel, Horst

* 25.9.1904 – ✝ 21.4.1990

Geb. in Zicher (Krs. Königsberg, Ostbrandenb./Cychry, Polen); 1923 – 25 Lehre als Musterzeichner in den Vereinigten Smyrna-Teppichfabriken Cottbus; 1926 – 29 Studium an den Vereinigten Staatsschulen für freie u. angewandte Kunst Berlin; 1929 – 33 Mitarb. für Innengestaltung im Atelier Prof. Bruno Paul u. Künstler. Ltr. einer Weberei für Dekorations- u. Möbelstoffe; ab 1930 Doz., ab 1943 Prof. für Textilentwurf u. Weben an der HS für bildende Künste Berlin; daneben bis 1945 freischaff. als…

Wer war wer in der DDR

Mickel, Karl

* 12.8.1935 – ✝ 20.6.2000

Geb. in Dresden; Vater Mühlenbautischler, Mutter Verkäuferin; 1953 Abitur in Dresden; 1953 – 58 Studium der Volkswirtschaftsplanung u. Wirtschaftsgeschichte in Berlin; SED; 1958 Mitarb. im Verlag »Die Wirtschaft« Berlin, Red. der Ztschr. »Dt. Export«; 1959 – 63 Red. der Ztschr. »Junge Kunst«; 1961 – 65 freischaff. Schriftst.; danach wiss. Assistent an der HfÖ Berlin; viele seiner Gedichte (Sammlungen u. a., 1963 »Lobverse u. Beschimpfungen«, 1966 »Vita nova mea«) provozierten heftige, auch pol.…

Wer war wer in der DDR

Mierau, Fritz

* 15.5.1934 – ✝ 29.4.2018

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Bankangest.; OS, Abitur; 1952 – 56 Studium der Slawistik an der HU Berlin; 1956/57 wiss. Mitarb. im Zentralvorst. der DSF; 1957 – 62 wiss. Assistent an der HU; 1962 – 65 freiberufl. tätig; 1965 Reise durch die UdSSR; 1966 – 80 wiss. Mitarb. am Inst. für Slawistik bzw. am ZI für Lit.-Geschichte der DAW bzw. AdW; seit 1980 freischaff.; 1966 – 90 (bis zur Auflösung) Mitgl. des SV; 1974 – 91 Mitgl. des PEN-Zentrums der DDR; zahlreiche Ehrungen u. a. 1988 mit…