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BioLex

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Göbel, Jakob

* 31.1.1899 – ✝ 1937

Geboren am 31. Januar 1899 in Frankfurt/M.; Bergarbeiter und Schlosser. 1913 Mitglied der Arbeiterjugend, 1919 der SPD, 1920 der USPD bzw. der VKPD. Göbel wurde 1927 UB-Sekretär in Dortmund und 1928 Gauführer des RFB Ruhr. Im April 1932 wurde er in den Preußischen Landtag gewählt, auch am 5. März 1933 erneut Abgeordneter. 1933 zunächst für die KPD illegal tätig, emigrierte er im September 1933 über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion. Dort wurde er im November 1937 vom NKWD verhaftet und in einem Prozeß 1937 vor dem Militärtribunal als »Spion« angeklagt und verurteilt, kurz danach ist Jakob Göbel erschossen worden. 1962 von Sowjetbehörden »rehabilitiert«.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gohl, Max Paul

* 18.4.1886 – ✝ 25.1.1951

Geboren am 18. April 1886 in Rixdorf bei Berlin. Vier Jahre Metalldrückerlehre, von 1906 bis 1908 Militärdienst. 1910 Mitglied der SPD. Im August 1914 eingezogen, 1917 an der Westfront verschüttet und als Kriegsbeschädigter entlassen. 1917 Mitglied der USPD. 1919 Eisendreher, 1920 hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär im DMV Berlin. Mit der linken USPD 1920 zur KPD. Gohl verlor 1923 seine Gewerkschaftsposition. Zeitweise Funktionär der KPD in Württemberg, wo er seine spätere Frau Maria Reischmann (* 4. 3. 1905 – † 13. 3. 1989) kennenlernte, mit der er bis 1932 verheiratet war. 1924 wurde er Mitglied der BL Berlin-Brandenburg der KPD. Nach der Absetzung Ruth Fischers wählte ihn der Berliner Bezirksparteitag 1925 (zusammen mit Wilhelm Kasper) gegen die vom ZK vorgeschlagenen Kandidaten Max Frenzel und Otto Kühne zum Sekretär für Gewerkschaftsfragen bei der BL. Gohl hielt sich bei den Fraktionsauseinandersetzungen zurück. Er schied wegen Krankheit im April 1928 aus der BL Berlin-Brandenburg aus und wurde im Juni 1930 Angestellter der »Inprekorr«, 1931 Redakteur dieser kommunistischen Pressekorrespondenz. Im März 1932 zu acht Monaten Festungshaft verurteilt. Ab 1933 illegal für die KPD aktiv, wurde Gohl verhaftet und fast zehn Jahre in verschiedenen KZs festgehalten. 1945 schloß er sich der KPD und 1946 der SED an, übte verschiedene kleine Funktionen aus und war von 1948 an in der staatlichen Handelsorganisation HO tätig. Max Paul Gohl wohnte in West-Berlin (Zehlendorf), er starb am 25. Januar 1951 nach kurzer Krankheit in einem Ostberliner Krankenhaus.

Wer war wer in der DDR

Gold, Franz

* 10.10.1913 – ✝ 8.5.1977

Geb. in Botenwald (Krs. Neu-Titschein, Mähren/Butowice, Tschechien); Vater Schmied; Bürgerschule; 1927 – 32 Ausbildung zum u. Arbeit als Fleischer; 1927 Mitgl. der BL des KJV; 1932 – 35 Gelegenheitsarb.; 1932 KPČ; 1933/34 mehrf. verhaftet; 1935 – 37 Soldat in der tschech. Armee; 1937 Schleifer; 1938 erneut Soldat; nach dem Anschluß des Sudetenlandes von Gestapo verhaftet, nach einem Mon. entlassen; 1939 Zollgrenzdienst, dann Fleischer; 1940 Wehrmacht; 1941 sowj. Kriegsgefangenschaft, Besuch der…

Wer war wer in der DDR

Golde, Gert

* 20.6.1937

Geb. in Dresden; Vater Maschinenbauer, Filmvorführer, Elektromonteur, Mutter Kindermädchen u. Verkäuferin; 1943 – 51 Grundschule, 1951 – 55 OS, Abitur in Dresden; 1955 – 59 Studium an der Dt. Hochschule für Filmkunst, Fachrichtung Prod., 1959 Dipl.-Filmökonom; 1959 – 63 Praktikant, dann Aufnahmeltr. im VEB DEFA-Studio für Spielfilme, u. a. Filme: »Das Leben beginnt« (R.:  Heiner Carow), »Der Fall Gleiwitz« (R.:  Gerhard Klein), »Gewissen in Aufruhr« (Teil 5, R.:  Günter Reisch); 1963 – 66…

Wer war wer in der DDR

Goldhammer, Bruno

* 10.2.1905 – ✝ 7.8.1971

Geb. in Dresden in einer jüd. Fam.; Vater Textilkfm. u. Kinobesitzer, Mutter Schneiderin; Bürgerschule, Realgymnasium in Dresden, mittl. Reife; Mitgl. der jüd. Jugendgr. »Morgenröte«; 1922/23 Volontär im Osterag Verlag Berlin; Ausbildung zum Buchhändler u. Bibliothekar; 1922 Mitgl. des KJV u. der KPD; 1923 Pol.-Ltr. des KPD-UB Dresden; 1924 Austritt aus Jüd. Gemeinde; 1924 – 30 Mitgl. KPD-BL Ostsachsen; 1925 Red., ab 1929 Chefred. der KPD-Ztg. »Arbeiterstimme« (Dresden); 1930 Chefred. »Kämpfer«…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Goldstein, Arthur

* 18.3.1887 – ✝ 1942

Geboren am 18. März 1887 in Lipine/Oberschlesien; Journalist, 1914 Mitglied der SPD, 1917 der USPD, gehörte zur kommunistischen Opposition in Berlin. 1920 Gründungsmitglied der KAPD, zeitweilig verantwortlicher Redakteur der »Kommunistischen Arbeiterzeitung«. Goldstein wandte sich in seiner Broschüre »Nation und Internationale« (1920) scharf gegen den Nationalbolschewismus der Hamburger KAPD-Führer Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim. Ende 1920 noch als erster Vertreter der KAPD in das EKKI nach Moskau delegiert, wurde er im März 1922 mit Karl Schröder u. a. aus der KAPD ausgeschlossen. Danach Mitarbeiter an Paul Levis Zeitschrift »Unser Weg«, Ende 1923 trat er in die SPD ein. Ab 1928 war Goldstein in der Sozialwissenschaftlichen Vereinigung, er beteiligte sich 1929 angesichts von Wirtschaftskrise und wachsender Gefahr einer Rechts-Diktatur am Aufbau konspirativer Zirkel wie der »Roten Kämpfer« innerhalb der SPD. Goldstein schrieb in den »RK-Rundbriefen« vor allem über wirtschaftliche Fragen, gleichzeitig arbeitete er an sozialdemokratischen Blättern, etwa dem »Vorwärts«, mit. 1933 Emigration nach Paris, stand in Verbindung zu sozialistischen Splittergruppen im Exil und bemühte sich vergeblich, eine Auslandsorganisation für die »Roten Kämpfer« zu organisieren. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs wurde Arthur Goldstein vermutlich 1942 von der SS getötet, bzw. soll in einem NS-KZ umgekommen sein.

Wer war wer in der DDR

Golke, Martha (Kramer)

* 3.7.1913 – ✝ 23.11.1993

Geb. in Berlin; Vater Dreher, KPD-Funktionär; Ausbildung zur u. Arbeit als Stenotypistin; Sept. 1929 KPD; 1929 – 32 Stenotypistin bei der Darmstädter Nationalbank; 1932 – 34 arbeitslos; 1934 – 36 Stenotypistin bei der Adam-Schneider-AG; illeg. pol. Tätigkeit; 1936 Emigr. nach Frankreich u. dann in die UdSSR; ab 1936 Mitarb. des EKKI; Vater Arthur G. wurde vom NKWD verhaftet u. am 2.11.1937 zum Tode verurteilt; 1937 aus org. Gründen Entlassung aus dem Verbindungsdienst des Sekr. des EKKI; Mitarb.…

Wer war wer in der DDR

Goltzsche, Dieter

* 28.12.1934

Geb. in Dresden; Volksschule; 1949 – 52 Ausbildung zum Textilmusterzeichner; 1952 – 57 Studium an der HS für bildende Künste in Dresden ( Max Schwimmer,  Hans Theo Richter); 1958/59 Mstr.-Schüler an der DAK (Max Schwimmer); 1960 freischaff. in Berlin; 1978 Kollwitz-Preis der AdK; 1978 Lehrauftrag, 1980 Doz. für Grafik an der Kunst-HS Berlin-Weißensee. 1990 AdK; 1992 – 2000 Prof. an der Kunst-HS Berlin; 1998 Hannah-Höch-Preis der Stadt Berlin u. Ausst. im Neuen Berliner Kunstverein; Aug. 2004…

Wer war wer in der DDR

Göring, Bernhard

* 21.11.1897 – ✝ 1.12.1949

Geb. in Berlin; Mutter Hausangestellte, alleinstehend; 1903 – 11 Volksschule; 1911 – 14 Ausbildung zum kfm. Angest., Erwerb der mittleren Reife (extern); 1915 – 21 Verkäufer, Lagerist, Einkäufer u. Buchhalter in der Metallindustrie; Abt.-Ltr. in der Eisenbewirtsch. u. Reichsbrandges. in Berlin; 1916 Mitgl. des Zentralverb. der Handlungsgehilfen u. der SPD; 1920 – 23 Mitgl. u. Vors. des Bunds religiöser Sozialisten in Preußen, später 2. u. bis 1933 1. Vors. des Bundesvorst.; 1922 – 33 Sekr. des…

Wer war wer in der DDR

Görlich, Paul

* 7.10.1905 – ✝ 13.3.1986

Geb. in Dresden; Physikstudium an der TH Dresden, 1932 Prom. zum Dr.-Ing.; anschl. Ltr. des Labors der Zeiss-Ikon AG Dresden; 1942 Habil. an der TH. 1946 – 52 Tätigkeit in der opt. Industrie der UdSSR; anschl. Hauptltr. u. 1960 – 71 Forschungsdir. im VEB Carl Zeiss Jena; zugl. 1952 Doz. u. 1954 Honorarprof. für Festkörperphysik an der FSU Jena; 1954 NP; 1955 Ord. Mitgl. der DAW; 1959 – 71 Dir. des Inst. für Optik u. Spektroskopie der DAW; Ehrenprom. in Leipzig u. Dresden; Mitgl. u. a. der…

Wer war wer in der DDR

Gosse, Peter

* 6.10.1938

Geb. in Leipzig; Vater Dreher; 1956 Abitur; 1956 – 62 Studium der Hochfrequenztechnik am Inst. für Energetik in Moskau, Ingenieurdipl.; 1962 – 68 Entwicklungsing. in der Radarindustrie; ab 1968 freischaff. Schriftsteller; 1970 Automatisierungsingenieur in einem Großforschungszentrum; ab 1971 Lehrtätigkeit am Leipziger Literaturinst. »Johannes R. Becher«, ab 1984 Dozent f. Lyrik; 1976 / 77 u. 1977 – 81 unter Beobachtung des MfS (OPK »Gully« wegen Verweigerung einer Zustimmungserklärung zur…

Wer war wer in der DDR

Gotte, Wolfgang

* 3.1.1929 – ✝ 13.3.2002

Geb. in Radeberg (Sachsen); Vater Verwaltungsangest.; 1948 Abitur; 1947 – 49 versch. Bergbaupraktika; 1949 – 54 Studium der Geol. an der Bergakad. Freiberg, Dipl. mit einer Arbeit zur Stratigraphie u. Tektonik des Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges; 1950 – 54 zugl. Arbeiten für die Staatl. Geolog. Kommission Berlin; ab 1954 Objektgeologe im Geolog. Dienst Sachsen in Freiberg, hier insb. Aufgaben zur Erkundung von Erzvorkommen im Blei-Zink-Revier Brand-Erbisdorf u. Arbeiten zu den Gesteinen der…

Wer war wer in der DDR

Gödicke, Fritz

* 21.10.1919 – ✝ 28.4.2009

Geb. in Zeitz; 1931 – 33 ATSB, Freie Turnerschaft Zeitz; 1933 – 45 SV 1899 Leipzig bzw. TURA 1899 Leipzig; 1934 – 38 Lehre als Dreher in der Maschinenfabrik Zeitz; 1938 – 47 Dreher u. Gewindeschleifer in der Maschinenfabrik Gebr. Brehmer in Leipzig (mit Kriegsbeginn u.k.-Stellung als Spitzendreher); 1939 / 40 Mitgl. der Sachsen-Auswahl; Mitgl. in der illeg. KPD-Jugendgr. »Klampfenchor Leipzig«; Juli 1943 Wehrmacht, Ukraine, 1944 / 45 Ardennen-Offensive, Mai / Juni 1945 amerikan. Kriegsgef.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gohr, Theodor

* 23.3.1881 – ✝ 2.1.1950

Geboren am 23. März 1881 in Osche/Krs. Schwetz in Westpreußen, kam in jungen Jahren nach Niedersachsen. Im Weltkrieg Soldat, nach dem Krieg Maschinenarbeiter in Hannover. Mitglied und Funktionär der USPD. 1920 mit der linken USPD zur KPD übergetreten, Anhänger des linken KPD-Flügels. Von 1921 bis 1923 Mitglied des ZA für Niedersachsen, 1924 Delegierter des IX. Parteitages in Frankfurt, wandte sich Gohr besonders radikal gegen die von der Komintern geforderte Gewerkschaftslinie und trat für selbständige kommunistische Gewerkschaften ein. Im Mai 1924 als Kandidat der KPD zur Reichstagswahl aufgestellt (Platz hinter Iwan Katz im Wahlbezirk Südhannover-Braunschweig), aber nicht gewählt. Zum Vorsitzenden der KPD Hannover berufen, war er von Mitte 1924 an auch Sekretär der BL Niedersachsen. Ende 1924 für einige Monate Orgleiter von Niedersachsen. Gohr war Ultralinker und aktiver Anhänger von Iwan Katz. Im Frühjahr 1925 deswegen aus der BL entfernt, konnte er aber seine Position in der KPD Hannover halten. Er organisierte im Januar 1926 den Sturm der Ultralinken auf das Büro der BL Niedersachsen in Hannover und wurde deshalb zusammen mit Katz aus der KPD ausgeschlossen. Gohr wurde Mitbegründer des Spartakusbundes II. Ende 1926 legte er – gemeinsam mit Berthold Karwahne – sein Stadtverordnetenmandat nieder. Da Katz jedoch sein Mandat behielt, schied Gohr, der nun auch den Parlamentarismus ablehnte, aus dem Spartakusbund aus. Er näherte sich der KAP an, trat aber politisch nicht mehr hervor. Während der Hitler-Zeit wegen seiner Vergangenheit überwacht, war er bis zur Rente 1946 als Arbeiter beschäftigt. Theodor Gohr starb am 2.Januar 1950 in Hannover.

Wer war wer in der DDR

Goldbach, Joachim

* 8.12.1929 – ✝ 29.9.2008

Geb. in Cossebaude (b. Dresden); Vater kfm. Angest.; OS; Volkssturm. 1945 – 49 Ausbildung zum Zimmermann, dann im Beruf tätig; Mitgl. eines antifa. Jugendaussch.; 1946 FDJ; zeitw. Wirtschaftsltr. in einem Pionierlager; 1949/50 VP-Anwärter, kasernierte Polizeibereitschaft Großenhain; 1950 SED; 1950/51 Panzeroffz.-Schule der HV für Ausbildung, Unterkommissar; 1952 Zugführer u. Fachlehrer an dieser Schule der KVP; 1952 – 56 sowj. Militärakad., Major; 1956 – 64 1. Stellv. des Kdr., dann Stabschef…

Wer war wer in der DDR

Goldenbaum, Ernst

* 15.12.1898 – ✝ 13.3.1990

Geb. in Parchim; Vater Arbeiter; Volksschule; 1913 – 17 Landarb.; 1917/18 Militärdienst, verwundet, Teiln. an der Novemberrev. in Schwerin; 1919 – 27 Industriearb., Gewerkschaftsmitgl.; 1919 USPD u. Übertritt zur KPD; 1921 Mitgl. der erweiterten, ab 1923 der engeren BL Mecklenb. der KPD; 1923 – 25 Stadtverordneter in Parchim; 1924 – 26 u. 1929 – 32 Abg. des Landtags Mecklenb.-Schwerin; Beauftr. für landw. Fragen in der KPD-Fraktion; 1927 – 32 Red. der KPD-Ztg. »Volkswacht«; nach 1933 Landwirt in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Goldhammer, Bruno

* 10.2.1905 – ✝ 7.8.1971

Geboren am 10. Februar 1905 in Dresden, Sohn eines Textilkaufmanns; Besuch eines Gymnasiums in Dresden, Ausbildung im Buchhandel, dann Volontär und Redakteur. 1920 Mitglied der Kommunistischen Jugend, 1923 der KPD. 1927 wurde er Redakteur bei der Dresdener KPD-Zeitung »Sächsische Arbeiterstimme«. In den Auseinandersetzungen mit den Rechten in Sachsen radikaler Anhänger des stalinistischen Flügels, 1929 übernahm Goldhammer (als Nachfolger Rudolf Renners, seinem ehemaligen Mentor) die Chefredaktion der Zeitung. Im Januar 1930 zu einem Jahr Festung verurteilt, von 1931 bis 1933 Redakteur in Chemnitz und journalistischer Parlamentsberichterstatter im Sächsischen Landtag. Im Februar 1933 – als Jude besonders gefährdet – emigrierte er nach Prag, gehörte hier der Emigrationsleitung an. 1935 unter dem Pseudonym Brenner Redakteur an der Kominternzeitschrift »Rundschau«, 1936 wurde er Funktionär der KPD-AL Süd und Chefredakteur der illegalen »Süddeutschen Information«, dann der »Süddeutschen Volksstimme«. Ab Juli 1940 längere Zeit interniert. Goldhammer hatte in der Schweiz enge Kontakte zu Noel H. Field, der deutsche kommunistische Emigranten finanziell unterstützte. 1945 kehrte Goldhammer nach Deutschland zurück und wurde KPD-Sekretär in München. Im Juni 1946 wegen Kritik an der Besatzungsmacht kurze Zeit inhaftiert. 1947 nach Berlin geholt, Mitarbeiter der Deutschen Verwaltung für Volksbildung. 1947/48 Chefredakteur des Nachrichtendienstes ADN, dann 1948/49 Chefredakteur des Berliner Rundfunks, 1949 zeitweilig auch stellvertretender Intendant und 1950 im Amt für Information. Am 24. August 1950 aus der SED ausgeschlossen und in der ZK-»Erklärung über Verbindungen deutscher Emigranten mit Noel H. Field« als der »Hauptschuldige für das Eindringen Noel H. Fields in die deutsche Emigration in der Schweiz« bezeichnet. Vor allem wurde ihm vorgeworfen, »nicht behilflich« zu sein bei der »Klärung« und »unaufrichtig gegenüber der Partei«. Noch am gleichen Tag verhaftet, saß er dreieinhalb Jahre in Untersuchungshaft. Alle Anstrengungen seiner MfS-Vernehmer konnten Goldhammer nicht zu einem falschen »Geständnis« bringen. Auch vor dem Obersten Gericht der DDR, das ihn am 28.April 1954 wegen »Verbrechens gegen Kontrollratsgesetz Nr. 10 und Kontrollratsdirektive Nr. 38« zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilte, blieb er standhaft. Erst nach dem XX. Parteitag der KPdSU und den Enthüllungen in Ungarn und Polen über die Field-Affäre als stalinistische Fälschung wurde Goldhammer im April 1956 aus dem Zuchthaus Brandenburg entlassen und im Oktober 1956 öffentlich rehabilitiert. Er blieb in der DDR, kam wieder in die SED und wurde 1956 Redakteur der Zeitschrift »Zeit im Bild« in Dresden. Im Juni 1957 sollte Goldhammer Chefredakteur der SED-Bezirkszeitung »Freiheit« in Halle werden, doch am Tag seines Arbeitsbeginns erlitt er einen Schlaganfall und mußte für längere Zeit in ärztliche Behandlung. Nach der Genesung arbeitete er wieder an der Zeitschrift »Zeit im Bild«, 1970 erhielt er den VVO in Gold. Bruno Goldhammer starb am 7.August 1971 in Dresden.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Goldstein, Kurt Julius

* 3.11.1914 – ✝ 24.9.2007

Geb. in Scharnhorst (b. Dortmund) in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Kaufhausbesitzer (1919 verst.), Mutter Kauffrau; Volksschule; 1922 Umzug nach Hamm; ab 1926 Mitgl. im Dt.-jüd. Wanderbund Kameraden; 1928 Mitgl. der SAJ, dann des KJVD; Nov. 1930 Mitgl. der KPD u. Pol.-Ltr. des KJVD Hamm (»Kurt Berger«), aus pol. Gründen Schulwechsel; Oberrealschule in Münster, dort 1932 Abitur; Apr. 1933 verhaftet, geflohen, Mai 1933 Emigr. zu Verwandten nach Luxemburg, dann nach Frankreich; dort im KP-Auftrag…

Wer war wer in der DDR

Gollasch, Günter

* 8.3.1923 – ✝ 10.3.2011

Geb. in Burg (Spreewald); Vater Landwirt u. Gemüsehändler; ab 1938 Ausbildung an der Orchesterschule »Friedrich Schreiber« Cottbus (Violine u. Klarinette); erste prakt. Erfahrungen im Orchester des Stadttheaters Cottbus (»Die Stadtpfeifer«); 1941 RAD; ab 1942 – 45 Soldat, amerikan. Kriegsgef. 1947 / 48 Tanz- u. Unterhaltungsorchester Heinz Butz Erfurt, erste Rundfunkarbeit beim Sender Weimar; ab 1948 Studium am Konservatorium Scharwenka (Klarinette); Engagements bei versch. Tanzkapellen u. beim…

Wer war wer in der DDR

Gomolka, Alfred

* 21.7.1942

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); 1960 Abitur in Eisenach; 1960 – 68 u. seit 1972 CDU; 1960 – 64 Studium der Geogr. u. Germanistik an der EMAU Greifswald; 1964/65 Lehrer in Sollstedt (Krs. Nordhausen); 1965 Dipl.-Lehrer; 1965 Assistent am Geograph. Inst. der EMAU; 1966/67 NVA; Forschungsassistent, 1971 Prom.; 1974 – 84 Mitgl. des Sekr. des CDU-KV Greifswald; 1979 – 84 Stadtrat für Umweltschutz u. Wasserwirtschaft in Greifswald; 1984 Mitgl. des CDU-Hauptvorst.; 1984 an der Sektion Geogr. der EMAU…

Wer war wer in der DDR

Göring, Helga

* 14.1.1922 – ✝ 3.10.2010

Geb. in Meißen, aufgewachsen in Dresden; 1938 – 40 Schauspielausb. an der Akad. für Musik u. Theater in Dresden; anschl. Bühnenengagements in Bielefeld, Frankfurt (Main) u. Hamburg, nach dem Krieg in Stendal u. Dresden, Titelrollen in Shaws »Die heilige Johanna« u. Lessings »Emilia Galotti«; 1951 Debüt als Filmschauspielerin in »Das verurteilte Dorf« (R:  Martin Hellberg); 1961 – 91 Mitgl. des Schauspielensembles des DFF; insg. rd. 200 Filmrollen, u. a. in »Schlösser u. Katen« (1957), »Berlin –…

Wer war wer in der DDR

Gorrish-Kaiser, Walter (urspr. Walter Kaiser)

* 22.11.1909 – ✝ 19.1.1981

Geb. in Wuppertal-Barmen; Vater Bauarb.; Volksschule in Wuppertal; Ausbildung zum Stukkateur-Modelleur, anschl. im Beruf tätig; 1928 Mitgl. des KJVD u. 1931 der KPD; 1933 Emigr. in die Niederl., nach Belgien u. Frankreich; 1936 – 39 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg, Offz., Adjutant von  Ludwig Renn; 1939 in Frankreich interniert; 1940 nach Dtl. ausgeliefert, wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, 1940 – 43 Zuchthaus; 1943 in das Strafbat. 999 eingezogen, auf der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gostomski, Hans

* 12.9.1898 – ✝ 1934

Geboren am 12. September 1898 in Berlin; besuchte die Stadtschule in Lenzen/Elbe und studierte am Seminar für orientalische Sprachen in Berlin. Anschließend kaufmännischer Volontär, kam 1918 an die Front, wo er schwer verwundet wurde. Gostomski gehörte dem Soldatenrat des XX. Armeekorps an. 1919 Korrespondent beim Berliner Magistrat, er wurde Mitglied der USPD und 1920 der KPD. 1922 Übersiedlung nach Hamburg, wo er als Expedient arbeitete und 1924 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt wurde. Gauleiter und Sekretär des kommunistischen »Internationalen Bundes der Opfer des Krieges und der Arbeit«. Im April 1925 legte er wegen angeblicher persönlicher Verfehlungen sein Mandat in der Bürgerschaft nieder und wurde nach Berlin versetzt. Gostomski zählte zur linken Opposition und soll Opfer von Intrigen geworden sein. 1927 Austritt aus der KPD, nun in verschiedenen linken Gruppen tätig. Einer der Mitbegründer der Berliner SAP, zeitweilig Leiter der SAP Berlin und ihr Kandidat bei Wahlen. Nach 1933 mehrmals verhaftet, soll Gostomski nach seiner Verhaftung 1934 den Freitod gewählt haben, um weder seiner Familie, noch seinen Gesinnungsgenossen zu schaden.

Wer war wer in der DDR

Götting, Gerald

* 9.6.1923 – ✝ 19.5.2015

Geb. in Nietleben (b. Halle); Vater kfm. Angest.; 1933 – 41 Lateinische Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle; 1941 Notabitur; 1942 – 45 RAD, Wehrmacht (Luftnachrichten), OGfr.; 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 CDU; 1946/47 Angest. beim Kriegsschädenamt Halle; 1947 – 49 Studium der Philol., Germanistik u. Geschichte an der MLU Halle; 1947 Mitgl. u. 1948 3. Vors. des CDU-Landesverb. Sachsen-Anh. u. seitdem Mitgl. des CDU-HV; 1948/49 Mitgl. des Dt. Volksrats; 1949 – 66…

Wer war wer in der DDR

Goede, Arno

* 7.10.1925

Geb. in Dessau; Mutter Köchin; Volks- u. Handelsschule; Ausb. zum Buchdrucker; im Beruf tätig; 1943 RAD; Wehrmacht, Marine. 1945/46 KPD/SED; 1945/46 Arbeit als Metallhobler in Dessau; 1946 FDJ; 1946 Abt.-Ltr. im FDGB-KV Dessau; 1947 – 49 Jugendsekr., Abt.-Ltr. u. 2. Sekr. der SED-KL Dessau; 1950 Lehrgang an der PHS; 1951/52 Sekr. für Kader der FDJ-Landesltg. Sachsen-Anh.; 1952 – 55 1. Sekr. der FDJ-Gebietsltg. Wismut (Nachf. von Karl Böhm); 1954 – 58 Abg. des Bez.-Tags Karl-Marx-Stadt; 1953 – 63…

Wer war wer in der DDR

Gohr, Arnold

* 12.10.1896 – ✝ 23.1.1983

Geb. in Wottnogge (Krs. Stolp, Hinterpomm./ Otnoga, Polen); Vater Kleinbauer; Dorfschule in Saviat, Gymnasium in Lauenburg u. Schlawe, mittlere Reife; 1913/14 Ausbildung zum Handlungsgehilfen; 1914 – 16 Buchhalter u. Disponent; 1916 – 20 Militärdienst u. Gefangenschaft; 1920 – 33 Mitgl. des Gewerkschaftsbundes der Angest., des Kriegsbeschädigtenverb. u. (1920) der DDP bzw. der Dt. Staatspartei; bis 1945 im Stickstoffsyndikat Berlin als Abt.-Ltr. u. Prokurist tätig. 1945 Mitbegr. der CDU…

Wer war wer in der DDR

Goldbeck, Walter

* 12.2.1945

Geb. in Bresch (Krs. Perleberg); 1959 – 63 EOS Perleberg, Abitur; 1963/64 Ausb. zum Schlosser in Malchin; 1964/65 Studium der Landtechnik an der Univ. Rostock; 1965 – 67 Maschinenschlosser auf der Warnowwerft Warnemünde; 1967 LDPD; 1967 – 71 Studium der Germanistik u. Slawistik an der PH Erfurt, Dipl.-Lehrer; 1971 – 78 Lehrer an der POS »Friedrich Engels« in Lübz; 1978 – 90 Referent für Kulturpolitik beim LDPD-BV Schwerin; Juni – Dez. 1990 Abt.-Ltr. Kultur in der Regionalverwaltungsbehörde…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Goldenbaum, Ernst

* 15.12.1898 – ✝ 13.3.1990

Geboren als Sohn eines Arbeiters am 15.Dezember 1898 in Parchim/Mecklenburg; landwirtschaftliche Lehre, dann 1917 Soldat. 1919 Mitglied der USPD, kam mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. 1921 in die BL der KPD Mecklenburg gewählt, seit dieser Zeit hauptamtlich tätig. 1924 zog er als KPD-Abgeordneter in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin ein, dem er bis 1926 und dann wieder von 1929 bis 1932 angehörte. 1927 UB-Sekretär in Rostock und Redakteur des Mecklenburger KP-Organs »Volkswacht«. Von 1929 bis 1932 Sekretär der KPD, dann verhaftet und 1933 erneut festgenommen. Nach der Freilassung 1934 Landwirt, dazwischen mehrmals in Haft, 1936 und 1944/45 im KZ Neuengamme. Goldenbaum war einer der wenigen, die sich im Mai 1945 von dem mit KZ-Häftlingen überfüllten und bombardierten Schiff »Cap Arcona« retten konnten. 1945 wurde er Bürgermeister in Parchim, 1945/46 Geschäftsführer der Landeskommission für die Bodenreform in Mecklenburg, dann Ministerialdirektor im Landwirtschaftsministerium Mecklenburg. Schließlich wurde er von der KPD/SED für die Arbeit in anderen Organisationen »abgestellt«. Zunächst Abgeordneter der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) im Mecklenburger Landtag. Im März 1948 wurde er Vorsitzender des Landesgründungsausschusses der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) und war von 1948 bis 1982 Vorsitzender dieser DDR-»Block«-Partei, ab Mai 1982 Ehrenvorsitzender. Er saß von 1949 bis März 1990 als deren Abgeordneter in der Volkskammer, war 1949/50 Minister für Land- und Forstwirtschaft der DDR. Stellvertretender Ministerpräsident und von Oktober 1976 bis Juli 1982 einer der Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR. Er erhielt 1973 den Karl-Marx-Orden. Ernst Goldenbaum starb am 13. März 1990. Sein Sohn Klaus Goldenbaum (*1928) war von 1980 bis 1984 DDR-Botschafter in der Schweiz.Siegfried Kuntsche / Helmut Müller-Enbergs

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Goldmann, Friedrich

* 27.4.1941 – ✝ 24.7.2009

Geb. in Chemnitz; 1951 – 59 Mitgl. des Dresdener Kreuzchors; 1959 Abitur; Teiln. am Darmstädter Spezialkurs für Komposition bei Karlheinz Stockhausen; 1959 – 62 Kompositionsstudium an der HS für Musik Dresden, vorzeitiges St.-Ex.; 1962 – 64 Mstr.-Schüler an der DAK bei  Rudolf Wagner-Régeny; 1964 – 68 Studium der Musikwiss. an der HU Berlin; seit 1968 freischaff.; 1973 Hanns-Eisler-Preis; 1977 Kunstpreis der DDR; 1978 AdK, 1980 – 91 dort Ausbildung von Mstr.-Schülern; 1986 NP; ab 1988 ständ.…

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Golke, Arthur

* 14.10.1886 – ✝ 9.8.1938

Geboren am 14. Oktober 1886 in Danzig, Sohn einer Arbeiterfamilie; Arbeitsbursche, anschließend Dreherlehre auf der Schiffswerft Schichau/ Danzig. 1905 übersiedelte er nach Berlin und arbeitete hier u. a. bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik. Golke trat 1908 der SPD bei, zu deren linkem Flügel er gehörte. Von 1914 bis 1916 Soldat im Weltkrieg, von 1917 bis 1920 Dreher in einer Türschließerfabrik. Während des Krieges schloß er sich der Spartakusgruppe an und war seit Gründung der KPD deren Mitglied. Von 1919 bis 1933 gehörte Golke der BL der KPD Berlin-Brandenburg an, er war ab 1920 Sekretär und Kassierer dieser BL. Delegierter auf dem III. Parteitag 1920, wurde dort in die Mandatsprüfungskommission gewählt. Golke spielte zusammen mit seinen Brüdern ( Gustav Golke) in der Berliner Parteiorganisation eine beachtliche Rolle. Im Dezember 1924 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. 1925 wurde er als Nachfolger Arthur Königs Hauptkassierer des ZK sowie Mitglied des ZK. Auf dem XI. Parteitag 1927 erneut ins ZK gewählt, in das er auch 1929 wieder aufgenommen wurde. In der Eröffnungssitzung des Preußischen Landtags im Juni 1928 schlug der robuste Golke den Landtagsabgeordneten Dr. Ponsick von der Christlich-Nationalen Bauern- und Landvolkpartei zusammen, das deshalb gegen ihn eingeleitete Verfahren wurde später eingestellt. Seit 1930 war Golke auch Mitglied des ZK der IAH und Vorsitzender der Internationalen Revisionskommission. Bis März 1933 blieb er Hauptkassierer des ZK der KPD, sein Nachfolger wurde Walter Beling. Am 12.März 1933 auch in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt, das Mandat konnte er aber wegen der drohenden Verfolgung durch die Nazis nicht wahrnehmen. Golke lebte einige Zeit illegal unter dem Namen Artur Arden, emigrierte 1934 über Prag und Paris in die Sowjetunion, wohin ihm seine Frau mit zwei Töchtern folgte. Er arbeitete in der Komintern-Zentrale in Moskau. Dort wurde Golke Anfang 1937 mehrfach von der IKK verhört und anschließend verhaftet. Arthur Golke wurde nach einem Prozeß vor dem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt und am 9.August 1938 erschossen. Seine Frau Hedwig, geborene Hoffmann (* 7. 2. 1890 – † 24. 10. 1955), mit der er seit 1910 verheiratet war und die seit 1919 der KPD angehörte, durfte im April 1947 nach Deutschland zurückkehren, ebenso die zwei Töchter Gerda (*14. 5. 1911) und Marta Golke (* 3. 7. 1913 – †23. 11. 1993). Marta, seit 1929 in der KPD, war 1936 Mitarbeiterin der Komintern, von 1938 bis 1941 Lohnbuchhalterin. 1941 Evakuierung nach Ufa. Später Mitarbeiterin am Deutschen Volkssender. 1947 Mitglied der SED, Sekretärin des Leiters der Kaderabteilung Philipp Daub. Von 1949 bis 1972 war Marta Golke Leiterin der Allgemeinen Abteilung des ZK der SED. Die SED »rehabilitierte« Arthur Golke 1956 »nach mutmaßlichem Tode«.

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Gollmick, Walter

* 4.10.1900 – ✝ 15.2.1945

Geboren am 4. Oktober 1900 in Berlin-Schöneberg; kaufmännische Lehre, anschließend kaufmännischer Angestellter. Nach der Revolution Mitglied der Kommunistischen Jugend, seit 1920 der KPD. Als Vertreter der Reichszentrale der Kommunistischen Jugend unterschrieb er im Dezember 1921 einen Protest gegen die feindliche Haltung der KPD-Zentrale zur KAG, blieb aber in der KJD und übernahm hauptamtliche Funktionen. Seit 1921 Stadtverordneter in Berlin. Längere Zeit für Agitproparbeit in der Zentrale des KJVD verantwortlich. 1926 unter dem Pseudonym Kanzai Redakteur in Suhl. Gollmicks Versuch, den Einfluß Guido Heyms am linksoppositionellen Suhler »Volkswillen« einzudämmen, mißlang. Er war 1928 Agitpropsekretär der BL Ruhr in Essen, Anfang 1929 ins ZK nach Berlin geholt, um in der Agitpropabteilung eine verantwortliche Tätigkeit zu übernehmen. Bis 1933 übte Gollmick im ZK verschiedene wichtige Funktionen aus, 1933 enger Mitarbeiter von John Schehr bis zu dessen Verhaftung. 1934 Emigration, Grenzarbeit in Dänemark, in Kopenhagen Redakteur der Abschnittsleitung Nord. Gollmick redigierte die von der AL herausgegebene Zeitschrift »Norddeutsche Tribüne«. Er wurde nach der deutschen Besetzung verhaftet. Ende 1941 befand sich Gollmick in »Schutzhaft« in Hamburg, dort 1944 entlassen, stand aber unter Polizeiaufsicht. Die Ehefrau Gollmicks wandte sich Mitte 1946 von Niedersachsen aus an Wilhelm Pieck und bat um Unterstützung ihrer Anerkennung als OdF. Am 7. September 1946 teilte das Büro Pieck mit, daß Gollmick in der Tat bis zum Jahre 1933 Mitarbeiter der Agitpropabteilung des ZK war und in der Illegalität in Berlin diese Funktion noch weiter ausübte. Widersprochen wurde jedoch den Angaben der Ehefrau, Gollmick sei 1937 in Hamburg zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Vielmehr sei er 1940 bzw. 1941 in Kopenhagen von der Gestapo verhaftet und nach Hamburg gebracht worden, wo er »umfiel« und zu einem »Agenten der Gestapo« wurde. Wörtlich hieß es in dem Schreiben: »Er ist nach uns hier vorliegenden Mitteilungen im Jahre 1945 nicht von der SS in Hamburg ermordet worden, sondern hat nach dem Zusammenbruch des Naziregimes Selbstmord begangen, da er nach dem von ihm verübten Verrat keinen anderen Ausweg gesehen hat.« Nach amtlicher Feststellung soll Walter Gollmick am 15. Februar 1945 in Hamburg verstorben sein.

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Goppelt, Franz

* 26.11.1894 – ✝ 7.1.1975

Geboren am 26. November 1894 in Staßfurt, Sohn eines Kellners; Lehre und Arbeit als Motorenschlosser. 1912 Mitglied des DMV, 1913 der SPD. 1914/15 Soldat im Weltkrieg, von 1915 bis 1918 Arbeiter bei Krupp in Oberhausen. 1917 Mitglied der USPD und der Spartakusgruppe, Vorsitzender der USPD-Ortsgruppe in Oberhausen. Im November 1918 wurde Goppelt dort Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates, im Dezember 1918 nahm er als Delegierter am Gründungsparteitag der KPD in Berlin teil. Bis 1923 war er Mitglied des Bezirksausschusses der KPD Rheinland-Westfalen. Im Januar 1920 verurteilte ihn das Militärgericht in Wesel zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Während des Kapp-Putsches wurde er im April 1920 aus dem Gefängnis in Bochum befreit, er flüchtete nach Moers, ins belgisch besetzte Gebiet. Hier vertrat er zeitweilig den UB-Sekretär Arthur König. Im Oktober 1923 von der Zentrale beauftragt, Waffen zu beschaffen und zu lagern, lebte Goppelt bis Mai/Juni 1924 illegal. Anschließend arbeitete er als Taxifahrer und bei der Berliner Verkehrsgesellschaft. 1933 für die illegale KPD in Berlin tätig und hier ab 1936 Schweißer. Im März 1945 Umsiedlung nach Calau, im Juni 1945 trat er in den Polizeidienst und wurde Kriminalrat in Calau. 1946 nach Potsdam versetzt, stellvertretender Leiter des LKA Brandenburg. 1950/51 war Goppelt Kommandeur der MfS-Landesbehörde Mekklenburg, 1953 Offizier der KVP, von 1956 bis 1958 der NVA, zuletzt Stellvertreter des Chefs des Wehrbezirkskommandos Schwerin. Als Major d. R. 1958 ausgeschieden, 1974 erhielt er den VVO in Gold. Franz Goppelt starb am 7.Januar 1975 in Krakow am See/Krs. Güstrow. Geboren am 6. Juli 1885 in Braunsberg/Ostpreußen, Sohn eines Glasermeisters. Als Student 1914/15 Soldat, als Kriegsbeschädigter entlassen, legte er 1916 seine wissenschaftlichen Prüfungen ab, wurde im April 1919 in Berlin Studienrat, im Oktober 1921 Oberstudiendirektor und Schulleiter des Friedrichsgymnasiums, 1923 Direktor des Köllnischen Gymnasiums, er schuf die erste Aufbauschule Berlins für begabte Volksschüler. 1918 Mitglied der USPD, Ende 1920 der KPD. Seit 1919 Stadtverordneter in Alt-Berlin, blieb er dies bis 1929 – zuerst für die USPD, dann für die KPD – auch in der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin. Seit ihrer Gründung im Dezember 1918 gehörte Goß der »Vereinigung sozialistischer Lehrer« an und wurde im März 1919 in deren Vorstand gewählt. Ab 1921 unbesoldeter Stadtrat im Bezirk Tiergarten, von der Bezirksversammlung des Bezirks Köpenick 1926 zum besoldeten Bezirksstadtrat (Stadtschulrat) gewählt. Bis 1929 Spitzenkandidat der KPD für Berlin-Tiergarten. Im März 1929 stellvertretendes Mitglied für den verstorbenen Wilhelm Bartz im Preußischen Staatsrat. Kurze Zeit später verließ Goß die KPD aus Protest gegen die ultralinke Politik der Parteiführung. Von den Nazis 1933 als Stadtschulrat ohne Ruhestandsbezüge entlassen. Er zog nach Mecklenburg, schlug sich dort mit Schwarzarbeit als Fischer oder in Gärtnereien durch. 1945 gründete er in Zarrenthin/Mecklenburg die SPD, kehrte dann nach Berlin zurück. Im August 1945 heiratete Goß seine Lebensgefährtin, mit der er seit 1906 zusammengelebt und zwei Töchter hatte. An der Gründung der Gewerkschaft der Lehrer und Erzieher beteiligt, wurde er als Sozialdemokrat zum Zweiten Vorsitzenden gewählt. Die Stadt Berlin stellte ihn wieder im Schuldienst ein, zunächst Schulleiter in Mariendorf, später Bezirksschulrat von Tempelhof und seit Januar 1946 Personaldezernent im Hauptschulamt von Groß-Berlin. Franz Goß starb am 13. September 1950 in Berlin (West).

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Göring-Eckardt, Katrin

* 3.5.1966

Geb. in Friedrichroda; 1972 – 80 POS; 1980 – 84 EOS, Abitur; 1984 – 88 Studium der Theol.; tätig als Kantinenhilfe u. in der kirchl. Kinderarbeit; Mitarb. in den opposit. Gruppen »Solidar. Kirche« u. »Frauen für den Frieden«; 1989 Mitgl. der Partei Demokrat. Aufbruch, 1990 Wechsel zur Bürgerbew. Demokratie Jetzt (DJ), Mitgl. des DJ-Landessprecherrats Thür. 1990 – 94 Ref. für Frauenpol., Familie u. Jugend der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Thür. Landtag; 1991 – 93 Mitgl. im Bündnis…

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Göschel, Eberhard

* 28.3.1943

Geb. in Bubenreuth (Franken); Vater Porzellanmaler; aufgew. in Königstein (Sachsen); 1964 – 69 Studium an der HS für bildende Künste Dresden; 1968 Bekanntschaft mit dem Künstlerkrs. um  A. R. Penck; ab 1968 vom MfS intensiv observiert, später Ausfuhrverbot von Arbeiten, Verbot der Annahme von Aufträgen in der Bundesrep. Dtl., Verweigerung der Genehmigung von Studienaufenthalten; 1977 – 80 Mstr.-Schüler an der AdK bei  Theo Balden; 1978 mit Peter Herrmann, Jochen Lorenz, Bernhard Theilmann u. A.…

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Gothe, Richard

* 21.12.1928 – ✝ 17.1.1985

Geb. in Nordhausen; Vater Gewerbetreibender (Tabakwarenhändler), Mutter Bäckergeselle; Volks-, Mittel- u. Oberschule; 1944 / 45 Marinehelfer. 1947 Abitur; 1947 / 48 Hilfsmonteur, 1948 – 50 Elektrikerlehre im Kaliwerk »Glück auf« in Sondershausen; 1949 SED; 1950 / 51 Instrukteur, Abt.-Ltr. bzw. Sekr. der FDJ-KL Sondershausen, 1952 Lektor im Landeskabinett der FDJ-LL Thüringen in Erfurt; 1952 – 55 Instrukteur bzw. Abt.-Ltr. der SED-KL Sondershausen; 1955 – 1960 operativer Instrukteur für die Abt.…

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Göttling, Willi

* 14.4.1918 – ✝ 18.6.1953

Geb. in einer Berliner Arbeiterfamilie; Vater nach 1946 Mitgl. der SED in West-Berlin; Militärdienst im 2. Weltkrieg, Kriegsgefangenschaft. Rückkehr nach Berlin, Arbeit als Chauffeur in West-Berlin; seit 1952 arbeitslos; am 16.6. 1953 auf dem Weg zum Arbeitsamt Neukölln in Ost-Berlin verhaftet u. wieder entlassen, am frühen Nachmittag des 17.6.1953 erneut verhaftet u. an die sowjet. Besatzungsmacht übergeben; kein Nachweis über Aktivitäten; am 18.6.1953 standrechtl. erschossen, Hinrichtungsort…

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Goeres, Heinrich

* 17.5.1912 – ✝ 30.9.1978

Geb. in Berlin; Vater Setzer u. Journalist; Volksschule, Realgymn.; Ausbildung zum Graphiker; ab 1930 Volontär im Zentralbüro der dt. Presse; 1933 entlassen; ab 1934 selbständig als Zeichner u. Retuscheur; 1931 KPD, nach 1933 illeg. Arbeit; 1939 – 44 Gebrauchsgraphiker in einer Werbefirma; April – Juni 1941 Wehrmacht; 1944 Dienstverpflichtung als sog. »Halbarier« in einem Arbeitslager der Organisation Todt. 1945 Mitarb. im Bezirksamt Berlin-Wilmersdorf; 1945 / 46 Mitarb. an der Ztg. »Der…

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Göhr, Marlies

* 21.3.1958

Geb. in Gera; aufgew. in Triptis; OS; 1971 KJS Bad Blankenburg, Abitur; Studium der Psychol., Dipl. Psychol.; 1970 – 89 aktiv in der Leichtathletik (Sprint), SC Motor Jena (Trainer: Dieter Lehner, Horst-Dieter Hille); Siegerin mit der 4 x 100-m-Staffel bei der Junioren-Europameisterschaft; 1975/76 fünfmal Junioren-ER; dreimal Teiln. an Olymp. Spielen: 1976 Siegerin mit der 4 x 100-m-Staffel u. 8. Platz über 100 m; 1980 Siegerin mit der 4 x 100-m-Staffel u. 2. Platz über 100 m; 1988 2. Platz mit…

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Goldberg, Willi

* 15.5.1900

Geboren am 15. Mai 1900 in Königsberg/Ostpreußen; Hafenarbeiter, seit 1916 in der Arbeiterjugend, 1920 in der USPD, ab 1926 Mitglied der KPD, 1928 der RGO, 1931 Instrukteur der RGO im Bezirk Wasserkante. Von Ende 1932 bis Mai 1934 in der Sowjetunion, war u. a. Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau. Anschließend Praktikant im Zentraleuropäischen Büro der MOPR. Ende 1934 Rückkehr zur illegalen Arbeit nach Deutschland, unter dem Decknamen Richard Oberberater der illegalen Landesleitung Bezirk Wasserkante. Goldberg wurde am 2. Februar 1935 in Hamburg festgenommen, legte bei der Gestapo ein umfassendes Geständnis ab und fuhr als Lockspitzel zu einem Treffen mit dem Oberberater des KJVD nach Berlin. Dort nahm die Gestapo den Oberberater fest. Sie konnte aber die Flucht des KPD-»Sicherungsmannes« nicht verhindern. Um sich nicht zu verraten, schloß sich Goldberg dem Fliehenden an. Der AM-Apparat schöpfte Verdacht und beschloß, daß Goldberg »zur weiteren Klärung der Vorkommnisse in Hamburg und Berlin nach Prag gebracht wird«. Willi Goldberg flüchtete im April 1935 in die âSR, weigerte sich aber in die Sowjetunion weiterzureisen. Deshalb 1935 wegen Zusammenarbeit mit der Gestapo Ausschluß aus der KPD. Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei im August 1939 verhaftet, ein Jahr später aber wieder freigelassen. Anfang 1942 erneut Festnahme, im Oktober 1942 Verurteilung zu vier Jahren Gefängnis. Anfang 1945 in Königsberg von der Roten Armee gefangengenommen, kam Goldberg in ein Kriegsgefangenenlager nach Swerdlowsk. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

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Goldenberg, Boris

* 7.8.1905 – ✝ 1980

(* 1905 – † 1980) Geboren am 7. August 1905 in St. Petersburg als Sohn eines Rechtsanwalts; besuchte ab 1920 ein Gymnasium in Berlin, studierte Geschichte in Berlin und Heidelberg und promovierte 1930. Er war von 1924 bis 1926 (Ausschluß) in der SPD, ab 1927 in der KPD. Zusammen mit Franz Borkenau und Richard Löwenthal leitete er die Kostufra, die kommunistische Studentenorganisation. 1929 aus der KPD ausgeschlossen, Mitglied der KPO, ab 1932 der SAP. Seine Dissertation »Beiträge zur deutschen Vorkriegssozialdemokratie« (Heidelberg 1930) machte ihn bekannt. Im März 1933 in Berlin verhaftet und mißhandelt, konnte Goldenberg im April 1933 über Brüssel nach Paris emigrieren, dort war er in der Auslandsleitung der SAP (Pseudonym R. Frey). Von 1935 bis 1937 bei Verwandten in Palästina, danach kehrte Goldenberg nach Paris zurück und gehörte zu den Unterzeichnern des Volksfrontaufrufs vom Januar 1937. Bei Kriegsausbruch konnte er nach Südfrankreich fliehen und gelangte im September 1941 nach Kuba. Er lebte bis 1960 in Havanna als Lehrer und zuletzt Gastprofessor, kam dann als Gegner Castros über London 1964 nach Deutschland. Hier war Goldenberg von 1964 bis zum Ruhestand Leiter der Lateinamerika-Redaktion der Deutschen Welle in Köln. Neben einer Karl-Marx-Auswahl veröffentlichte er mehrere Bücher zu Kuba und zum Kommunismus in Lateinamerika. Boris Goldenberg starb 1980 in Köln.

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Goldschmidt, Harry

* 17.6.1910 – ✝ 19.11.1986

Geb. in Basel in einer jüd. Fam.; Vater Kfm., Bankdir., Mutter Lehrerin; Grund- u. Mittelschule, Gymnasium; 1928 Musikstudium am Baseler Konservatorium, 1929 bei Hermann Scherchen in Königsberg, 1930/31 an der Staatl. Musik-HS Berlin, 1932/33 am Baseler Konservatorium; ab Anf. der 1930er Jahre als Musikkritiker tätig, u. a. in Paris und London, 1934 – 39 bei der »Nationalztg.« (Basel), gleichz. Studium der Musikwiss., Ethnol. u. Psychol. an der Univ. Basel; Zusammenarb. mit der illeg. KP der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Golke, Gustav

* 1889 – ✝ 2.11.1937

Geboren 1889 in Berlin; lernte Schlosser. Er trat 1920 der KPD bei und wurde 1925 hauptamtlicher Mitarbeiter der Kaderabteilung des ZK. Im Januar 1923 schloß er mit Ruth Fischer eine Scheinheirat, damit diese die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt. 1927 wurde Gustav Golke (Bruder des ZK-Kassierers Arthur Golke) nach Moskau delegiert, um dort die Leitung des Sektors Kader des Verbindungsdienstes der Komintern zu übernehmen. Unter dem Pseudonym Rosenfeld hat er zehn Jahre lang wichtige Funktionen in der Kaderabteilung der Komintern ausgeübt. Im April 1937 in Moskau verhaftet, wurde Gustav Golke am 2.November 1937 vom Militärkollegium des Obersten Gerichtes der UdSSR zum Tode verurteilt und erschossen. Die Behörden der Sowjetunion »rehabilitierten« Gustav Golke 1956.

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Gollomb, Eugen

* 19.1.1917 – ✝ 10.1.1988

Geb. in Łódź; Vater Textilverleger; poln. Militärdienst; Juli 1943 Deportation ins KZ Auschwitz, dort wurden fast alle Verwandten (70 Personen), seine Frau u. sein Kind umgebracht; 1944 Flucht aus dem KZ u. Beteiligung am Partisanenkampf. 1947 Demobilisierung u. Umzug nach Leip- zig; Anerkennung als OdF; Aufbau eines privatwirtsch. Dienstleistungsunternehmens (Gebäude-, Sanitär-Reinigung); 1959 Eintritt in den Vorst. der Jüd. Gemeinde Leipzig, 1967 – 88 ihr Vors.; während seiner Amtszeit…

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Gorbatow, Alexander Wassilewitsch

* 9.3.1891 – ✝ 7.12.1973

Geb. in Pochotino (Palechskowo, Gebiet Iwanowo); Militärdienst; ab 1919 Berufssoldat u. Mitgl. der KPdSU; 1921/22 Regt.-Kdr., 1922 – 31 Brigadekdr., 1933 – 37 Div.-Kdr. (Kavallerie); 1938 verhaftet u. zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, 1941 entlassen u. zum Div.-Kdr. ernannt; 1942 hohe Kdo.-Stellungen; 1943 Oberbefehlshaber der 3. Armee, die im Verb. der 1. Weißruss. Front Berlin einnahm; Gen.-Oberst; 1945 Held der Sowjetunion. Juni – Okt. 1945 Kdr. der 5. Stoßarmee u. Stadtkommandant von Berlin…

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Görlich, Günter

* 6.1.1928 – ✝ 14.7.2010

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater kfm. Angest. bei der Reichsbahn; bei den Großeltern aufgewachsen; 1934 – 44 Volks- u. Mittelschule; 1938 – 42 Dt. Jungvolk; 1942 – 45 HJ; 1944 mittlere Reife, Forstarb. u. ab Herbst 1944 Flakhelfer; ab Jan. 1945 Volkssturm in der Festung Breslau; Mai 1945 – 49 sowj. Kriegsgef. im Gebiet Molotow im Ural, Arbeit in der Landw. u. im Steinkohlebergbau. Okt. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1949 Tiefbauarb. in den Kieswerken Ahrensdorf; 1950/51 VP-Wachtmstr. bei der…

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Goschütz, Richard

* 12.10.1912 – ✝ 4.2.1992

Geb. in Königshütte (Krs. Beuthen, Schles. / Chorzów, Polen); Vater Maschinenschlosser; Volksschule u. Gymnasium; Lehre u. Arbeit als Schlosser auf der Bismarkhütte; Studium an der Techn. Lehranstalt in Königshütte u. der Staatl. Ing.-Schule; später Ingenieur in Görlitz; 1945 Volkssturm; 1945 – 48 sowj. Kriegsgef. in Taliza, Dolmetscher u. Ing., März – Dez. 1948 Antifaschule 2041. 1948 Rückkehr nach Dtl.; 1949 SED; 1949 / 50 techn. Dir. des VEB Lowa Görlitz; 1950 – 52 stellv. Ministerpräs. und…

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Gotsche, Otto

* 3.7.1904 – ✝ 17.12.1985

Geb. in Wolferode (b. Eisleben); Vater Schuhmacher u. Bergmann; Volksschule; 1918 – 21 Ausbildung zum Klempner, dann im Beruf tätig, später Branchenltr. der Klempner in Hamburg; Gewerkschaftsfunktionen; 1918 Mitbegr. der Freien Soz. Jugend im Mansfelder Land, Teiln. an der Novemberrev.; 1919 KPD; ab 1920 Arbeiterkorrespondent für die kommunist. Presse; Teiln. an der Abwehr des Kapp-Putsches; 1921 Teiln. an den Märzkämpfen in Mitteldtl., zu einer Gefängnisstrafe verurteilt; 1921 – 23 Ltr. des…

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Gottschaldt, Kurt

* 25.4.1902 – ✝ 24.3.1991

Geb. in Dresden; Vater Fabrikbesitzer; Studium der Psychol., Philos. u. Naturwiss. in Berlin; 1926 Prom. bei Wolfgang Köhler mit einer wahrnehmungspsycholog. Arbeit; 1926 – 29 Assistent am Berliner Psycholog. Inst.; 1929 – 33 Assistent bzw. Oberassistent am Pathopsycholog. Inst. der Univ. Bonn, 1932 dort Habil.; zugl. Mitarb. in der Rhein. Anstalt für schwererziehbare Kinder; 1935 – 45 Ltr. der neugegr. »Erbpsycholog. Abt.« des Kaiser-Wilhelm-Inst. für Anthropol., menschl. Erblehre u. Eugenik in…